Ob Sie nun ein erfahrener Sammler sind oder gerade erst in die Welt der Haute Horlogerie eintauchen, eines ist sicher: ein Chronograph mit einem Manufakturwerk ist der Gipfel der traditionellen Uhrmacherkunst. Für einen besseren Überblick stellen wir Ihnen daher eine sorgfältig kuratierte Auswahl der besten Chronographen mit Manufakturwerken vor. Von erschwinglichen Modellen bis zu äußerst luxuriösen Meisterwerken zeigen wir Ihnen in diesem Artikel Zeitmesser, die technische Innovation, außergewöhnliches Design und das traditionsreiche Erbe ihrer Schöpfer verkörpern. Hier findet sich etwas für jedes Uhrensammler-Budget und jede Menge Inspiration.

Für einen tieferen Einblick lesen Sie hier unseren ausführlichen Artikel zu Chronographenuhren und Präzisionszeitmessungsmechanismen.
5.000–10.000 Euro: Erschwingliche Ikonen
TAG Heuer Carrera Heuer 02
Als Einstieg in unsere Chronographen-Auswahl werfen wir einen Blick auf das erschwinglichere Ende des Spektrums. Den Anfang macht ein ikonisches Modell von TAG Heuer. Die Carrera Heuer 02 ist eine ausgezeichnete Wahl für alle, die sich in die Welt der hochwertigen, aber nicht zu teuren mechanischen Chronographen wagen wollen. Diese beliebte Uhr trägt einen Preis von 6.100 Euro und wird von dem Manufakturwerk Heuer 02 angetrieben, das über eine beeindruckende Gangreserve von 80 Stunden verfügt. Der vertikale Kupplungsmechanismus sorgt für einen reibungslose Funktion des Chronographen, während das sportlich-kühne Design dem Motorsport-Erbe der Marke treu bleibt – perfekt für jemanden im modernen Berufsalltag, der Präzision und Stil zu schätzen weiß.

Dieser ausgesprochen maskuline Chronograph hat ein poliertes, fein gebürstetes 42-mm-Gehäuse mit rhodinierten Indexen und Zeigern sowie ein schillerndes dunkelblaues Zifferblatt. Die Kombination aus blauem Zifferblatt und Stahlgehäuse ist immer eine gelungene Kombination für eine Sportuhr. Dieses Modell von TAG Heuer ist ein sicherer Weg, um sich den Trends zu entziehen und dabei dennoch stilvoll zu bleiben. Darüber hinaus wird das Zifferblatt durch eine abgeschrägte Saphirglaskuppel mit doppelter Antireflexionsbehandlung geschützt, die für beste Sicht sorgt.
Angetrieben wird die Uhr von dem hauseigenen, stets zuverlässigen Kaliber Heuer 02. Zu seinen Funktionen gehören die Anzeige von Stunden, Minuten, Sekunden und Datum sowie ein Chronographen mit Viertelsekunden-, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zählern. Wie das Zifferblatt stolz angibt, verfügt die Uhr auch über eine gute Gangreserve: 80 Stunden, bei einer Schlagfrequenz von 4 Hz. Dank eines verschraubten Gehäusebodens ist die TAG Heuer Carrera Heuer 02 außerdem bis 100 m wasserdicht.

Omega Speedmaster Moonwatch (Kaliber 3861)
Für Geschichtsenthusiasten stellt diese Uhr eine greifbare Verbindung zum größten Abenteuer der Menschheit dar, denn sie war die erste Uhr auf dem Mond und kam bei allen sechs Landungen und der historischen Apollo-13-Mission zum Einsatz. Die Omega Speedmaster ist eine Legende – in der Uhrenwelt und darüber hinaus. Die moderne Iteration mit dem Kaliber 3861 behält die Essenz der „Moonwatch“ bei und hat die Marke Omega im Alleingang definiert.

Das Master-Chronometer-zertifizierte Uhrwerk mit Handaufzug bietet außergewöhnliche Zuverlässigkeit und Präzision. Grundsätzlich ist die Uhr ab 7.200 Euro mit einem Nylonarmband erhältlich. Jedoch würde ich meiner persönlichen Einschätzung nach, den Wert dieses Zeitmessers erst bei der Option mit Stahlarmband für 7.600 Euro ansetzen, da das Armband, das selbst im Laufe der Jahrzehnte interessante Entwicklungen erfahren hat, ein integraler Bestandteil des Designs dieser Uhr ist.

In diesem Sinne können wir einen genaueren Blick auf die Speedmaster Moonwatch Professional in Stahl mit passendem gebürstetem fünfgliedrigem Stahlarmband und, wie beim Original, Hesalitglas zum Schutz des Zifferblatts werfen. Die ikonische Uhr zollt ihren früheren Designs weitere kleine Tribute, wie das geprägte Seepferdchen-Medaillon auf dem Gehäuseboden. Inspiriert von der Speedmaster der 4. Generation, die auf dem Mond getragen wurde, verfügt die Chronographenuhr auch über die typische Tachymeterskala, ein asymmetrisches Gehäuse, einem schwarzem Step-Dial mit gewölbten Zeigern und den berühmten Punkt über 90 auf dem Lünettenring aus eloxiertem Aluminium. Im Laufe der Jahre sind zahlreiche Bücher über das umfangreiche und vielfältige Design der „Speedy“-Modelle erschienen – ein besonders empfehlenswertes ist Moonwatch Only: 60 Years of OMEGA Speedmaster von Grégoire Rossier und Anthony Marquié.

Doch zurück zu den wichtigsten Details für Chrono-Liebhaber: dem Uhrwerk. Diese Uhr wird von Omegas Markenzeichen, dem Co-Axial-Kaliber 3861, angetrieben, was der Uhr den Status „Master Chronometer Certified“ einbrachte. Bei dem antimagnetischen Kaliber der Uhr handelt es sich außerdem um ein Handaufzugswerk, das den Retro-Charakter des Modells noch weiter unterstreicht. Nichtsdestotrotz ist das leistungsstarke Kaliber unglaublich innovativ, denn bei seiner Einführung war es das erste Co-Axial-Chronometerwerk in einer Moonwatch. Zudem verbesserte es die Gangreserve (50 Stunden), die chronometrische Leistung und die magnetische Beständigkeit.

Breitling Chronomat B01
Die Chronomat B01 von Breitling besticht durch eine außergewöhnliche Vielseitigkeit und robuste Leistung. Ausgestattet mit dem Manufakturkaliber B01, verfügt diese Uhr über eine Gangreserve von 70 Stunden und eine COSC-zertifizierte Präzision. Das auffällige „Rouleaux“-Armband und die kühnen Designelemente, wie die einseitig drehbare, geriffelte Lünette, machen sie zu einer unverwechselbaren Wahl für alle, die sowohl Funktionalität als auch Flair suchen. Wie es sich für einen Chronographen gehört, der auf Ablesbarkeit angewiesen ist, schützt ein gewölbtes, beidseitig entspiegeltes Saphirglas das dunkle Zifferblatt, das durch eine blaue Zentralsekunde gut ablesbar ist.

Werfen wir nun einen genaueren Blick darauf. Mit einem Kostenpunkt von 9.500 Euro ist der Zeitmesser dank seines bis zu 200 m wasserdichten Titangehäuses eine leichte Option für Sportliebhaber. Mit einem Gewicht von nur 103,76 g (ohne Armband) bietet die Uhr nämlich ein sehr leichtes Tragegefühl. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 42 mm bei einer Höhe von 15,1 mm, was nicht nur für beste Ablesbarkeit sorgt, sondern der Uhr auch ein maskulineres Aussehen verleiht. Der Träger kann die Uhr mit einem ebenso leichten und damit sehr komfortablen Kautschukarmband, das mit einer Faltschließe verschlossen wird, am Handgelenk befestigen.



Die Breitling Chronomat B01 wird von dem berühmten, hauseigenen Chronographenwerk B01 angetrieben, das einen 1/4-Sekunden-Chronographen mit 30-Minuten- und 12-Stunden-Zählern umfasst. Alles über dieses Kaliber und viele andere in diesem Artikel können Sie hier nachlesen. Das Kaliber B01 mit Automatikaufzug verfügt über eine großzügige Gangreserve von 70 Stunden und ist damit eine wochenendtaugliche Option, die mit einer Frequenz von 4 Hz oszilliert.

Zenith El Primero Chronomaster Original
Schauen wir uns als nächstes die Zenith El Primero Chronomaster Original an, die für 9.900 Euro erhältlich ist. Das aktualisierte Kaliber El Primero 3600, ein integriertes Hochfrequenz-Chronographenwerk, führt das Erbe des Originals von 1969 weiter. Mit ihrer 5-Hz-Schlagfrequenz und ihrer Geschichte ist diese Uhr die perfekte Mischung aus Vintage-Design und moderner Leistungsfähigkeit.

Ein besonders gutes Beispiel dafür ist die Zenith El Primero Chronomaster E-Commerce Edition, die 2021 eingeführt wurde und auch noch heute online erhältlich ist. Das 38-mm-Stahlgehäuse hat die gleichen Proportionen wie die berühmte A386, gepaart mit einem dreifarbigen, silbernen Zifferblatt in Kombination mit den drei ikonischen Grau- und Blautönen. Angetrieben wird sie vom automatischen Hochfrequenz-Chronographenwerk El Primero 3600 (5 Hz) mit 1/10-Sekunden-Chronographenfunktion, kleiner Sekunde, zentralem Chronographenzeiger (der eine Umdrehung in 10 Sekunden macht) und 60-Minuten-/60-Sekunden-Zähler bei 6 bzw. 3 Uhr. Neben seiner beeindruckend hohen Frequenz bietet das Uhrwerk eine solide Gangreserve von 60 Stunden.


Mit 38 mm wirkt das Stahlgehäuse dieser Chronographenuhr edler als die vieler Konkurrenten. Ein weiteres Highlight, das heraussticht, ist das wunderbar weiche graue Kalbslederarmband mit Spezialnähten, das dieser sportlichen Uhr eine lässige Ästhetik verleiht. Das Zenith-Portfolio umfasst zahlreiche Varianten dieser schönen Uhr (die als erste echte Alternative zur Rolex Daytona Pionierarbeit leistete), die sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Sammler eine Erwägung wert sind.

10.000–20.000 Euro: Luxus neudefiniert
Rolex Cosmograph Daytona
Kommen wir zu der Uhr, die die Lücke zwischen den erschwinglicheren und den hochpreisigen Chronographen schließt – und gleichzeitig der wohl berühmteste und begehrteste Chronograph der Uhrenwelt ist. Sie haben es erraten: die Rolex Cosmograph Daytona. Während die Preise für aufwändig verzierte Modelle auf über 140.000 Euro und für ein bestimmtes historisches Sammlermodell auf 16,5 Millionen Euro ansteigen können, liegt der Einstiegspreis für das Uhrenmodell tatsächlich bei bescheidenen 15.900 Euro für eine Version aus Oystersteel (Rolex-eigener 904L-Stahl, der häufig in der Raumfahrt verwendet wird) – die Ref. 126500LN. Die 40-mm-Uhr wird mit einem so genannten „Oyster“-Armband geliefert, das von Rolex erstmals in den 1930er-Jahren eingeführt wurde und für seine Robustheit und sein erkennbares dreigliedriges Design geschätzt wird.

Diese puristische Version verfügt über ein schwarzes Zifferblatt mit lackierten Zählern, 18-karätigen applizierten Indexen und Zeigern mit Chromalight-Anzeige, die es dem Träger ermöglichen, die Zeit rund um die Uhr und unter allen Bedingungen abzulesen. Das sportliche Modell verfügt über eine charakteristische schwarze Monoblock-Cerachrom-Lünette aus Keramik mit eingearbeiteter Tachymeterskala, die ebenfalls sehr stoßsicher ist. Dasselbe gilt für das Gehäuse selbst, das dank eines verschraubten Bodens bis zu einer Tiefe von 100 m wasserdicht ist.

Und nun zum spannendsten Teil: Das hauseigene Kaliber 4131 treibt die Ref. 12500LN an und ist für seine bemerkenswerte Präzision (-2/+2 Sekunden/Tag) bekannt. Der mechanische Chronograph von Rolex besitzt ein bidirektionales Automatikwerk mit „Perpetual“-Rotor, das eine paramagnetische blaue „Parachrom“-Feder und leistungsstarke „Paraflex“-Stoßdämpfer integriert. Sie machen deutlich, dass bei dieser Uhr vor allem die Widerstandsfähigkeit im Fokus steht. Darüber hinaus bietet das Uhrwerk der Ikone einen zentralen Stunden- und Minutenzeiger, eine kleine Sekunde bei 6 Uhr, den Chronographen über den zentralen Sekundenzeiger, einen 30-Minuten-Zähler bei 3 Uhr und einen 12-Stunden-Zähler bei 9 Uhr. Darüber hinaus ermöglichen Stoppsekunden eine exakte Zeiteinstellung. Mit einer hervorragenden Gangreserve von 72 Stunden ist die Rolex Cosmograph Daytona vom Design bis zum Uhrwerk ein Juwel unter den Chronographen.

Hauchdünnes Wunderwerk: Eine besondere Erwähnung
Bulgari Octo Finissimo Chronograph GMT
Als einer der dünnsten Chronographen, die je geschaffen wurden, ist sie ohne zusätzliche Komplikationen vielleicht kein guter, reiner Chronograph, aber die Bulgari Octo Finissimo Chronograph GMT verdient eine besondere Erwähnung. Sie ist ein absolutes Wunderwerk der Technik, das uns zu einem (relativ gesehen) niedrigen Preis von 21.400 Euro zurückbringt. Diese Titanuhr, die bahnbrechendes Design mit italienischem Flair verbindet, ist ein Beweis für die Innovationskraft und Bulgaris immer beeindruckender werdende Uhrmacherei aus Le Sentier, Schweiz.

Das Manufakturkaliber BVL 318 integriert sowohl Chronographen- als auch GMT-Funktionen in einem Gehäuse, das nur 6,9 mm dick ist. Das Uhrwerk selbst misst nur 3,3 mm in der Höhe. Der meisterhaft gestaltete Säulenrad-Chronograph verfügt über eine zeitlos-elegant gestalteten Uhrwerksaufbau: Durch die Verwendung eines seitlichen Kupplungssystems bewahrt er das Erbe des traditionellen Chronographen-Designs und ist gleichzeitig bemerkenswert dünn. Während das Säulenrad links unten angebracht ist, befindet sich die seitliche Kupplung, die für das Einschalten des Chronographen verantwortlich ist, rechts unten, direkt über der Unruhbrücke. Mit einem Durchmesser von 37,2 mm ist das BVL 318 für ein Armbanduhrwerk eher breiter ausgelegt. Diese Skala spiegelt ein zweckmäßiges Layout wider, bei dem so viele Komponenten wie möglich auf einer einzigen, stromlinienförmigen Ebene angeordnet sind und das Gleichgewicht zwischen technischer Raffinesse und ästhetischer Raffinesse hält. Neben seinen vielen technischen Vorzügen bietet das Uhrenkaliber seinem Träger auch eine solide Gangreserve von 55 Stunden und schlägt mit einer ebenso soliden Frequenz von 4 Hz.

20.000–50.000 Euro: Die ideale Preiskategorie für Sammler
Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Chronograph
In dieser höheren Preisklasse bietet Jaeger-LeCoultre mit der exquisiten Reverso Tribute Chronograph, die ab 27.300 Euro erhältlich ist, einen echten Sammlerchronographen. Diese Uhr wird vom Manufakturkaliber 860 angetrieben und kombiniert das für die Marke charakteristische Wendegehäuse mit einem integrierten Chronographenmechanismus. Das Art-Déco-Design und die beidseitige Anzeige machen sie zu einem einzigartigen Zeitmesser, der Eleganz und Innovation verkörpert. Mit ihren Maßen von 49,4 x 29,9 mm ist diese Chronographenuhr mit Handaufzug aus Stahl ein zeitloser Klassiker, der sich durch seine Schönheit auszeichnet und dennoch ausgesprochen maskulin ist.


Mit der Einführung des neuen Manufakturkalibers 860 vollbringt die Reverso Tribute Chronograph eine weitere bemerkenswerte Doppelleistung: Sie zeigt die Zeit auf beiden Seiten ihres Gehäuses an und interpretiert die Chronographenanzeige in einer rechteckigen Form neu. Die Vorderseite mit ihrem graublauen Sonnenschliff-Zifferblatt ist von schlichter Eleganz und steht in schönem Kontrast zur durchbrochenen Rückseite. Diese ist ein faszinierendes Zeugnis der Uhrmacherkunst darstellt und den retrograden Chronographenmechanismus in seiner ganzen Pracht enthüllt.

Während die eine Seite des Zifferblattes lediglich die Stunden und Minuten angibt, zeigt die andere Seite die Sekunden des Chronographen an, einschließlich eines 30-Minuten-Zählers. Dabei kann man gleichzeitig das Uhrwerk bei seiner Arbeit beobachten. Neben einer Gangreserve von 52 Stunden oszilliert die Uhr mit einer Frequenz von 4 Hz.

Von den applizierten Stundenmarkierungen und der Minuterie, die über dem Uhrwerk zu schweben scheinen, bis hin zu den blauen Chronographenzeigern und den abgeschrägten Brücken, hebt sich diese Uhr auch von den Uhren in einer niedrigeren Preisklasse ab, denn jedes Element zeugt von unvergleichlicher Handwerkskunst. Die Reverso Tribute Chronograph ist vielseitig und wird mit zwei austauschbaren und ebenso luxuriös verarbeiteten Armbändern geliefert: einer angesagten Kombination aus Leder und blauem Canvas sowie einem von Casa Fagliano entworfenen Armband, das vollständig aus Leder besteht und für die verschiedensten Anlässe geeignet ist.

Parmigiani Fleurier Tonda PF Chronograph
Für einen Bruchteil mehr ist die Tonda PF Chronograph von Parmigiani Fleurier für 30.500 Schweizer Franken erhältlich und eine weitere überzeugende Wahl. Ausgestattet mit dem hauseigenen Kaliber PF070, vereint diese Chronographenuhr alle wichtigen Elemente der Uhrmacherei im Luxussegment in einem absolut beeindruckenden Schweizer Zeitmesser, der auf höchstem Niveau gefertigt wurde.

Auf den ersten Blick haben wir es mit einem ziemlich typischen Chrono zu tun: ein 42-mm-Gehäuse und das beliebte blaue Zifferblatt. Wie es immer der Fall bei Zeitmessern dieser Marke ist, entdeckt man erst beim genaueren Hinsehen eine unglaubliche Liebe zum Detail und lernt so eine PF-Uhr wirklich zu schätzen. Gehäuse und Armband glänzen in einer ungewöhnlichen Kombination aus Edelstahl und Platin (nur auf der Lünette), während das Zifferblatt in „Milano Blue“, in das die Zifferblätter dezent integriert sind, eine handguillochierte Grain d’Orge-Veredelung aufweist. Noch dazu zeigen rhodinierte 18-Karat-Gold-Zeiger und rhodinierte 18-Karat-Gold-Appliken elegant die Zeit an. Die nahezu glatte Oberfläche kontrastiert mit der fein sandgestrahlten Minutenanzeige, während die erwähnten Zähler in einem etwas dunkleren Blau eingefasst sind. Ein entspiegeltes Saphirglas sorgt für eine gute Ablesbarkeit bei allen Lichtverhältnissen.
Das COSC-zertifizierte Kaliber PF070 mit Säulenrad und kleiner Sekunde, Minuten- und Stundenanzeige bietet eine großzügige Gangreserve von 65 Stunden und schlägt mit einer hohen Frequenz von 5 Hz.
Audemars Piguet Code 11.59 Chronograph
Auch wenn die Meinungen bei dieser noch relativ neuen Kollektion auseinander gehen, verkörpert die Code 11.59 Chronograph von Audemars Piguet, die ab 35.600 Euro erhältlich ist, die moderne Luxusuhrmacherei und stellt das hauseigene AP-Chronographenwerk in den Vordergrund. Das Manufakturkaliber 4401 verfügt über eine Flyback-Funktion und einen Säulenrad-Chronographen, der für einen präzise und reibungslose Funktionsweise sorgt.

Die in mehreren attraktiven Varianten erhältliche Uhr ist mit dem Kaliber 4401 ausgestattet. Es ist das einzige integrierte Automatik-Chronographenwerk von AP (sein Geschwisterwerk mit Handaufzug ohne Flyback-Funktion ist das 2019 eingeführte Kaliber 4400), das auch in der Linie Royal Oak Offshore zu finden ist. Wie bereits erwähnt, funktioniert dieser integrierte Chronograph mit einem Säulenrad sowie einer Flyback-Funktion, die den Chronographen neu starten kann, ohne dass er zuvor angehalten und zurückgesetzt werden muss.

Das Uhrwerk mit einem Durchmesser von 32 mm verfügt natürlich auch über eine Stundenanzeige, eine kleine Sekunde und ein Datumsfenster. Das Kaliber ist außerdem mit einem patentierten Nullstellungsmechanismus ausgestattet. Er sorgt dafür, dass jeder Zählerzeiger auf Null zurückgestellt wird. Außerdem ist das Uhrwerk mit einem vertikalen Kupplungssystem ausgestattet, das verhindert, dass die Zeiger beim Anhalten oder Starten des Chronographen springen. Audemars Piguet legt großen Wert darauf, möglichst viele der 367 Komponenten und Funktionen zu zeigen. Teile, die normalerweise nicht sichtbar sind, wie das Säulenrad und der so genannte „Tanz“ der Chronographenhämmer beim Zurücksetzen des Chronographen auf Null, sind durch den Gehäuseboden erkennbar, und selbst die Schwungmasse aus 22 Karat Gold ist durchbrochen.

Montblanc Minerva Pulsograph
Die Minerva Pulsograph von Montblanc zum Preis von 36.900 Euro ist eine limitierte Auflage, die dennoch das reiche Erbe der Marke in der Präzisionszeitmessung hervorhebt. Das hauseigene Kaliber MB M13.21 ist bekannt für seine handgefertigten Details und die Pulsometerskala, eine Anspielung auf seine Ursprünge als Arztuhr, die zur Messung der Herzfrequenz eines Patienten verwendet wurde. Mehr über Pulsometer erfahren Sie hier in unserem umfassenden Überblick zu Chronographen und ihren verschiedenen Funktionen.

In jedem Fall beherbergt die Uhr mit dem rauchigen, tabakbraunen Zifferblatt und dem warmen 40-mm-Roségoldgehäuse ein außergewöhnliches Chronographenwerk, das durch den Gehäuseboden sichtbar ist. Das Kaliber MB M13.21 bietet eine Gangreserve von 55 Stunden und glänzt mit roségoldfarbenen Platinen, Brücken und einer seitlichen Kupplung mit Handaufzug. Auf dem Minutenzähler des Chronographen werden die 3, 6 und 9 Minuten im Stil einer alten Telefonzelle angezeigt.

Dieser Zeitmesser stammt aus der Montblanc-Manufaktur Minerva, einer faszinierenden Chronographenmanufaktur, die 1858 in Villeret gegründet wurde. Ihre faszinierende Geschichte können Sie hier im Artikel meines fachkundigen Kollegen Jörn F. Kengelbach nachlesen.

Über 50.000 Euro: Haute Horlogerie auf höchstem Niveau
Patek Philippe Chronograph Ref 5172G (Platinum)
Nur wenige Marken werden so verehrt wie Patek Philippe, und ihr Platinchronograph Ref. 5172G mit einem Preis von 84.480 Euro ist ein wahres Meisterwerk. Angetrieben vom Manufakturkaliber CH 29-535 PS (Handaufzug), zeichnet sich die Uhr durch unvergleichliche Handwerkskunst und zeitloses Design aus. Für diejenigen, die den ultimativen „Luxus“ suchen, ist ein Chronograph von Patek Philippe sicherlich die Krönung.

Die neu gestaltete Iteration des klassisch konstruierten Herrenchronographen verbindet traditionelle Handwerkskunst mit moderner Raffinesse. Das Kaliber CH 29-535 PS mit Handaufzug verfügt über ein Säulenrad und eine horizontale Kupplung, während der Chronograph selbst über guillochierte Drücker und elegante dreistufige Bandanstöße aktiviert wird. Ausgestattet mit einer Tachymeterskala, einem zentralen Chronographenzeiger, einem 30-Minuten-Zähler und einer kleinen Sekunde, bleibt die Uhr mit ihrem sportlichen blauen Zifferblatt und dem weißgoldenen Gehäuse sowohl funktional als auch elegant. Das Gehäuse mit einem Durchmesser von 41 mm und einer Höhe von 11,45 mm ist bis 30 Meter wasserdicht und wird durch einen Saphirglasboden ergänzt, der einen Blick auf das aufwändig gefertigte Uhrwerk ermöglicht.

MB&F LM Sequential EVO
Es ist an der Zeit, in Sachen Komplexität noch eine Schippe drauf zu legen: die MB&F LM Sequential EVO, die einen Preis von 168.000 Schweizer Franken hat. Die MB&F Legacy Machine Sequential EVO ist eine Chronographenuhr für alle, die etwas wirklich Bahnbrechendes suchen. Ihr duales Chronographen-System, angetrieben durch das Kaliber LM Sequential EVO, definiert die Funktionsweise von Chronographen praktisch neu.

Während ewige Kalender und Automatikuhren gleichermaßen komplizierte Meisterwerke der Uhrmacherkunst sind, werden Ihnen viele Uhrmacher sagen, dass Chronographen zu den schwierigsten Mechanismen gehören – und die MB&F LM Sequential EVO hebt diese Komplikationen auf eine ganz neue Ebene. Das aus nicht weniger als 585 Uhrwerkskomponenten bestehende Werk ist ein vollständig integriertes „Doppelchronograph“-Kaliber mit der für die Marke charakteristischen fliegenden Legacy Machine-Unruh mit Regulierschrauben und Breguet-Spiralfeder. Das Uhrwerk verfügt über zwei Säulenrad-Chronographen und einen binären Schalter, der mehrere Zeitmessungsmodi ermöglicht: unabhängige Zeitmessung, Sekundenbruchteile, sequenzielle Zeitmessung (Rundenzeitmesser) und, ob Sie es glauben oder nicht, einen kumulativen „Schachspiel“-Modus. Ist das ein typischer Chronograph? Ganz und gar nicht. Ist er dennoch eine Erwähnung wert? Zweifelsohne.

Richard Mille RM 72-01 Le Mans Classic
Die RM 72-01 von Richard Mille ist, wie so viele Produkte der zeitgenössischen Marke, die Avantgarde der Uhrmacherkunst. Das hauseigene Kaliber CRMC1 verfügt über einen einzigartigen Chronographenmechanismus mit Doppelkupplung, der technische Innovation mit kühner Ästhetik verbindet. Leichte Materialien und ein futuristisches Design machen diese Uhr zu einem herausragenden Stück in jeder Sammlung. Während sich die Motorsportfans auf der ganzen Welt zum legendären Rennen von Le Mans im Jahr 2023 versammelten, lancierte Richard Mille als Sponsor des Rennens eine seiner bis heute ikonischsten und angesehensten Uhren.

Die RM 72-01 verfügt über ein TPT-Quarz-Gehäuse, eine bevorzugte Materialwahl von RM. Spannender ist für uns jedoch das Zifferblatt, das die Zähler der Chronographen-Hilfszifferblätter in einer unkonventionellen Anordnung präsentiert. Ein Blick auf die drei Hilfszifferblätter zeigt die Minuten bei 2 Uhr, die Stunden bei 7 Uhr und die Sekunden bei 9 Uhr an. Außerdem stellt das Uhrwerk die Position der Krone auf dem Zifferblatt visuell dar. Wie eine Gangschaltung weist der Pfeil bei 3 Uhr auf eine der drei Positionen hin. W steht für „Aufziehen“, das D für „Datum“ und H für „Zeigerstellung“. Im Gegensatz zum Basismodell der RM 72-01, das noch mit drei Ziffern versehen ist, hat die Manufaktur hier vollständig auf Ziffern verzichtet. An ihre Stelle treten das Muster der Le-Mans-Flagge bei 11 Uhr und ein vertikales Datumsfenster bei 7 Uhr.

Möglich macht dies das hauseigene Kaliber CRMC1, das, wie RM es damals nannte, als „erster Flyback-Chronograph des Hauses mit einem patentierten Kupplungsmechanismus mit zwei oszillierenden Zahnrädern“ ausgestattet ist. Dieser damals neue Flyback-Chronographen-Typ – den Richard Mille übrigens zum Patent angemeldet hat – verteilt das Drehmoment auf die verschiedenen Chronographenzähler. Die Anzeige und die Verbindung zu den Minuten und Stunden sind somit vom Sekundenrad des Chronographen losgelöst. Die Entkopplung der Chronographenfunktion von der täglichen Zeitmessungsfunktion sorgt dafür, dass der Gang des Basiswerks von der Auslösung des Chronographen völlig unbeeinflusst bleibt. Das hauseigene Kaliber CRMC1 bietet eine Gangreserve von 50 Stunden, unabhängig davon, ob der Chronograph in Betrieb ist oder nicht, und oszilliert mit einer Frequenz von 4 Hz. Allerdings folgt jetzt der schmerzliche Teil: Der Preis der Uhr betrug bei ihrer Lancierung 295.000 Euro – und sie war bei ihrem Erscheinen auf 150 Stück limitiert. Doch das ist kein Grund, die Hoffnung zu verlieren. An dieser Stelle verweise ich Sie in aller Bescheidenheit auf unseren Artikel über die Richard-Mille CPO-Boutique Ninety in London, wo Sie auf der Suche nach einem limitierten Stück vielleicht Glück haben werden.

A. Lange & Söhne Saxonia Datograph Up/Down
Der A. Lange & Söhne Datograph ist für seine unvergleichliche Handwerkskunst bekannt und ein Favorit unter eingefleischten Sammlern. Ursprünglich im Jahr 1999 eingeführt, war die Datograph der erste Chronograph von A. Lange nach der Wiederbelebung der Marke. Werfen wir einen Blick auf die limitierte A. Lange & Söhne Datograph Up/Down aus 750er Weißgold mit blauem Zifferblatt aus Silber, deren Preis nur auf Anfrage erhältlich ist. Sie stellt auch das Schlusslicht unserer umfassenden Liste der besten Chronographen mit Manufakturwerken dar.

Das Kaliber L951.6, ein hauseigenes Chronographenwerk mit Säulenrad, ist ein technisches und ästhetisches Meisterwerk. Dieses Uhrwerk hat es in sich, denn das Kaliber L951.6 besteht aus insgesamt 451 Komponenten. Dieses wichtige Kaliber wurde 2012 eingeführt und markiert die Lancierung dieser speziellen „UP/DOWN“-Edition.
Die Zeit selbst wird über den zentralen Stunden- und Minutenzeiger angegeben und durch einen Flyback-Chronographen ergänzt. Zu diesem gehört ein Minutenzähler, der jede Minute springt. Die Uhr verfügt über eine Standardkrone, zwei Drücker für den Chronographen und einen Korrektor für die Schnellverstellung der Datumsanzeige.

Wie jeder Uhrenliebhaber weiß, wäre es nicht übertrieben zu behaupten, dass A. Lange die am schönsten dekorierten Kaliber auf dem Markt anbietet. Das gilt auch für die Saxonia Datograph Up/Down. Vornehmlich aus Neusilber gefertigt – an sich schon eine Besonderheit in der traditionellen Uhrmacherszene – wurde jedes einzelne Teil bis zur Perfektion poliert, graviert und verziert. Ein schöner Anblick, der sich am Handgelenk zweifellos noch besser macht.
Schlusswort
Von der dynamischen Ästhetik von TAG Heuer bis zur zeitlosen Anziehungskraft von Patek Philippe hat diese Auswahl an Chronographen mit Manufakturwerken hoffentlich anspruchsvolle Träumer und unterschiedliche Budgets gleichermaßen angesprochen – oder zumindest einige Anregungen gegeben. Ganz gleich, ob Sie sich für das geschichtsträchtige Erbe ikonischer Zeitmesser, die Ausführung anspruchsvoller Komplikationen oder die Ästhetik modernster Designs begeistern – diese Uhren verkörpern den Gipfel der Uhrmacherkunst. Der Zauber einer Chronographenuhr liegt wie bei allen mechanischen Uhren darin, dass sie nicht einfach nur ein Erwerb ist: Sie ist ein tiefes Bekenntnis zur Kunst der Zeitmessung.