Die Rolex Cosmograph Daytona ist eine der beliebtesten Uhrenmodelle der Welt, aber warum? Wir beantworten alle Fragen, die Sie jemals zum berühmtesten Chronographen aller Zeiten hatten.
Wo alles begann: der Daytona International Speedway
Wahrscheinlich bringen viele den Namen Daytona eher mit einer Uhr in Verbindung, als mit dem Daytona International Speedway. Daher lohnt ein Blick auf den Ort, der sich dahinter verbirgt. Daytona Beach, USA, ist die Heimat des Rennevents der gleichnamigen Uhr und ist soviel wie der „Geburtsort der Geschwindigkeit“. Hier finden seit 1903 tollkühne Autorennen statt, bei denen es darum geht, möglichst schnell über die sandigen Küsten Floridas zu rasen. Im Laufe der Jahre wurden hier nicht weniger als 14 Geschwindigkeits-Weltrekorde über Land gebrochen. Nachdem anfangs noch Holztribünen und Holzbahnen verwendet wurden, gründete 1959 William Henry Getty “Big Bill” France Senior offiziell den Daytona International Speedway.
DAYTONA BEACH, 1955
© Rolex/©ISC Archives via Getty Images
Was verbindet Rolex mit der Daytona
Die Rennfahrergeschichte von Rolex reicht bis ins Jahr 1935 zurück, als Sir Malcolm Campbell in Daytona mit 276 mph (rund 444 km/h) den Geschwindigkeitsweltrekord an Land einfuhr – dabei trug er eine Rolex Oyster. In Werbeplakaten, die dem Sieg folgten, lobte Campbell die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit der Uhr gegen Stöße und Vibrationen. In diesem Sinne wurde er, wenn man so will, der erste Motorsport-„Botschafter“ für Rolex. Dies war aber nur der Anfang des Engagements von Rolex im Rennsport.
In den späten 1950er Jahren entstand eine neue Art des Gewinnens, als siegreichen Fahrern nicht nur Pokale, sondern auch Armbanduhren überreicht wurden. Rolex spielte dabei eine entscheidende Rolle und das Uhrenhaus bot bei zahlreichen Autorennen als Preis für den Gewinner eines seiner Oyster-Modelle an.
Eine moderne (2016) Preisuhr von Rolex.
© Rolex/Steve Cooper
Doch erst in den 1960er Jahren nahmen die Dinge für Rolex und Daytona so richtig Fahrt auf. Die Lancierung der Cosmographen war der entscheidende Moment für Rolex und die Daytona. Der Gründer des Daytona International Speedway, William France Senior, war übrigens selber Besitzer einer Rolex. In den frühen 60er Jahren trat er dann in einer Rolex-Werbung auf, in der er die Schweizer Marke als „Offizielle Uhr des Daytona International Speedway“ auslobte.
William France (links) in einer Werbung von Rolex.
© Hobbydb.com
Wann wurde die Rolex Daytona erstmals lanciert?
Die Daytona war ursprünglich einfach nur als „Cosmograph“ bekannt. Sie wurde 1963 entwickelt und erschien erstmals als Referenz 6239 – ein Edelstahlmodell mit entsprechender Lünette und einer gravierten Tachymeterskala. Zwei Jahre später wurde die Daytona dann mit einer Lünette mit Acryleinsatz und verschraubten Drückern erweitert.
Der Cosmograph wurde von Anfang an für die Ansprüche professioneller Rennfahrer konzipiert. Daher war die Uhr auch nicht sofort kommerziell erfolgreich. Sie galt mit einem Durchmesser von 37 mm als zu groß. Doch schon bald entwickelte Rolex eine eigene Marketingstrategie, wie eine Anzeige aus dem Jahr 1965 zeigt:
Im Motorsport ist das Timing in Sekundenbruchteilen gefragt – aber auch in vielen anderen Bereichen unseres Alltags ist genaues Timing wichtig. Und deshalb tragen weltweit viele großartige Männer Rolex Uhren, wie den hier abgebildeten, herausragenden Rolex Cosmograph.
Zwei Uhren in Einem – eine hochpräzise maskuline Armbanduhr und eine präzise Stoppuhr, die die verstrichene Zeit auf eine Fünftel Sekunde genau messen kann – die Rolex Cosmograph ist die ideale Wahl sowohl für den Sportbegeisterten wie auch den Geschäftsmann.
Diese Anzeige hat eine starke Aussage. In der Tat erinnert sie gewissermaßen an das Marketing der Submariner Date und greift den Gedanken einer „Professional“-Uhr weiter auf, die auch für den Mann im Alltag geeignet ist. Diese Marketingstrategie erwies sich als erfolgreich: Nach einem eher zähen Start begann Rolex bei Rennfahrern und Fans der Marke gleichermaßen durchzustarten.
Rolex Cosmograph Daytona: Die wichtigsten Features
Obwohl die Daytona als „die für Rennen geborene Uhr“ vermarktet wird, macht sie auch als Alltagsuhr Sinn, wie uns auch Daytona Besitzer George Glasgow Jr kürzlich in einem Interview erzählt hat. Er betonte, wie belastbar die Uhr dank ihrer sportlichen Ausrichtung ist. Um ihre Berechtigung im Alltag, aber auch auf der Rennstrecke nachvollziehen zu können, schauen wir uns einmal die verschiedenen Komponenten der Uhr im Detail an.
Ein sportliches Gehäuse
Als Sportuhr sollte die Daytona technisch betrachtet immer aus Oystersteel (Edelstahl) bestehen, wie es ursprünglich der Fall war. Nachdem sie sich jedoch zu einer Alltagsuhr und einem Sammlerstück entwickelt hat, sind inzwischen auch weitere Ausführungen dazugekommen. Dazu gehören Oystersteel und 18 Karat Gold, Roségold, Gelbgold, Weißgold oder Platin. Egal ob aus Oystersteel, Gold oder einer Kombination aus beiden Materialien, die Daytona ist allen Herausforderungen des Alltags bestens gewappnet. Statt 37 mm wie beim Original misst die Daytona von heute einen Durchmesser von 40 mm.
Rolex Cosmograph Daytona in Stahl, Ref. 116500LN-0001
Rolex Cosmograph Daytona in Oystersteel, Oystersteel/18K Gold, Roségold, Gelbgold, Weißgold oder Platin
Ein sportliches Armband
Das Armband der Daytona ist zwar nicht in das Gehäuse integriert, aber dennoch ziemlich sportlich. Es handelt sich um Rolex’s klassisches flaches und dreiteiliges Oyster-Armband. Seit 2017 bietet die Marke dazu auch ihr Oysterflex-Armband an. Die patentierten Bänder werden mit der Oysterlock-Sicherheitsschließe gesichert und mit einer flexiblen, starken Metallklinge aus einer Titan- und Nickellegierung am Gehäuse befestigt. Die Klinge ist mit einem schwarzen Elastomer überzogen und schützt sie nicht nur, sondern lässt das Armband auch sehr bequem tragen.
Oysterlock-Schließe
© Christophe Lauffenburger
Oysterflex-Band
© Thomas Hensinger
Ein gut ablesbares Zifferblatt
Da die Uhr ursprünglich für den Rennsport gedacht war, ist das Layout des Zifferblatts klar und deutlich ablesbar. Das Design des Zifferblatts soll den Fahrern helfen, ihre Streckenzeiten und Taktiken zu definieren. Somit zeigen die beiden Totalisatoren bei 3 und 9 Uhr jeweils den 30-Minuten-Zähler und den 12-Stunden-Zähler an. Bei 6 Uhr erscheint die kleine Sekunde. Und der zentrale Sekundenzeiger des Chronographen ermöglicht eine genaue Messung der 1/8 Sekunde.
Die Daytona Zifferblätter der 70er Jahre trugen die griechischen Buchstaben „SIGMA“. Das lässt sich bei einigen Modellen rechts und links neben dem Wort „Swiss“ erkennen. Für Uhrmacher und Sammler ist das ein Indikator, dass das Zifferblatt (oder seine Markierungen) aus einem Edelmetall besteht. Das ist insofern relevant, als dass die SIGMA während der Quarzkrise eingeführt wurde und somit auch im Wesentlichen an den Investitionswert der mechanischen Uhr erinnert. Rolex verwendete es übrigens auch bei weiteren Modellen mit Edelmetallzifferblättern, wie beispielsweise bei bestimmten Datejust-Modellen.
Rolex Cosmograph Daytona Ref. 6263 mit SIGMA-Zifferblatt. Ca. 1972
Fotocredit: Sotheby’s
Eine robuste und moderne Lünette
Während bei den früheren Modellen noch Acryl und Stahl verwendet wurde, ist die Monobloc-Cerachrom-Lünette der modernen Daytona Modelle äußerst kratz- und korrosionsbeständig. Die Farbe zeigt sich sogar dauerhaft von UV-Strahlen unbeeindruckt (zumindest in Florida ein klarer Vorteil). Die Lünette besitzt natürlich auch eine gravierte Tachymeterskala, die es dem Träger ermöglicht, eine Durchschnittsgeschwindigkeit über eine bestimmte Entfernung anhand eines gewissen Zeitintervalls zu definieren. Die Tachymeterskala ist dank einer dünnen, glänzenden Platinschicht auf den Ziffern gut ablesbar.
Die Lünette der Daytona fixiert das Saphirglas und wird am mittleren Teil des Gehäuses befestigt. Eine verschraubte Krone, Gehäuseboden und Rolexs‘ dreifaches Wasserdichtigkeitssystem tragen dazu bei, dass der Chronograph bis 100 Meter wasserdicht ist.
Das Uhrwerk
Die Daytona lief anfangs mit einem Valjoux-72B-basierten Chronographenwerk. Mit der Einführung des El Primero-Uhrwerks von Zenith übernahm Rolex jedoch das Kaliber seines Konkurrenten für ihre Daytona-Modelle der zweiten Generation.
Dieses wurde nach und nach zahlreichen Modifikationen und Optimierungen unterzogen – man munkelt, dass nicht weniger als 200 Änderungen vorgenommen wurden. Dazu gehörte die Reduzierung der Frequenz von 36.000 A/h auf 28.800 A/h. Auch die Datumsfunktion wurde entfernt. Das stark überarbeite Uhrwerk hört auf den Namen Kaliber 4030.
Im Jahr 2000 tauschte Rolex schließlich das Kaliber 4130 mit einem Manufakturkaliber aus. Und auch heute noch findet sich in der Rolex Daytona das Kaliber 4130. Von Rolex speziell für die Daytona entworfen, verfügt es über eine Gangreserve von 72 Stunden und – wie ihr Vorgänger – läuft es mit einer Frequenz von 4 Hz. Besonders ist, dass das Kaliber 4130 eine vertikale – statt horizontale – Kupplung aufweist, die den Chronographen in Bewegung setzt. Diese Architektur, die mit zwei übereinander liegenden Scheiben funktioniert, trägt zu einem präzisen, aber auch sanften Starten und Stoppen der laufenden Chronographen-Sekunde bei. Es sorgt außerdem dafür, dass der Chronograph über einen langen Zeitraum funktionsfähig bleibt, ohne Präzision einbüßen zu müssen.
Warum sind die Designmerkmale der Daytona so wichtig?
Betrachtet man den Bauplan der Uhr, fällt nicht nur ihre Robustheit und Präzision auf, sondern auch ihre Fähigkeit, Generationen zu überdauern. Ein wichtiger Grund dafür ist die Chronographenfunktion. Wie in dem berühmten Buch „Ultimate Rolex Daytona“ erwähnt wird, ist der Chronograph „kompliziert genug, um den technischen Durst von Männern zu stillen“. Diese Erkenntnis sowie die Tatsache, dass Rolex im Laufe der Jahre an einem einzigen Designcode festgehalten hat, spielt eine starke Rolle für den Erfolg des Modells. Kontinuität ist bei Rolex nunmal extrem wichtig.
© Rolex / Joël Von Allmen
Die Marke entwickelt sich lieber langsam, als sich schnell und ständig zu verändern. Diese Einstellung passt perfekt zur historischen Seite der Uhr. Das führt dazu, dass der Zeitmesser die Menschen durch ihre zeitlose und nostalgische Art und Weise berührt. Die Leistungsfähigkeit und subtile aber stetige Entwicklung der Daytona hilft dabei, ihren Ruf als besonderes Stück Geschichte und Uhrmachererbe zu wahren, statt ein kommerzielles Produkt zu sein.
Paul Newman und die Daytona
Schauspieler Paul Newman, der sechsmal an den 24 Stunden von Daytona teilnahm, verkörpert und repräsentiert die Rolex Daytona wie kein anderer. Seine erste Daytona erhielt die Stilikone als Geschenk seiner Frau Joanne, ausgerechnet während der Dreharbeiten für „Winning“, jenem Film, der Newman zum ersten Mal mit Rennautos in Kontakt brachte.
Paul Newman’s Rolex „Paul Newman“ Daytona Ref. 6239.
Fotocredit: Studio Schöttger
Von nun an wurde aus dem Schauspieler Newman ein Rennfahrer. Er gewann vier Meisterschaften und wurde 1979 im Porsche 935 Zweiter beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Der Cosmograph Daytona wurde übrigens daher beinahe Le Mans getauft. Newman war ein taffer Kerl und fuhr selbst mit 80 Jahren, als er schon nicht mehr allzu gut beieinander war, noch sein letztes Rennen auf der Rennstrecke von Daytona, während er für den Pixar Film „Cars“ warb.
Was ist eine Paul Newman Daytona genau?
Die Rolex „Paul Newman“ Daytona gehört zu den begehrtesten und bekanntesten Modellen der Welt. Sammler gaben ihr den Spitznamen, genau genommen sind es die Referenzen 6239 (das erste Modell im Besitz von Newman), die 6263 sowie die 6241 (mit Acryllünette), 6264, 6265 und die besonders seltene Referenz 6262. Laut dem Auktionshauses Sotheby’s sind es die Zifferblätter, die diese Referenz als “Paul Newman“ Daytona klassifizieren. Es sind die „Exotic dials” (dreifarbiges Zifferblatt) und eine Schrift im Art-Deco-Stil, die sie so besonders und begehrt machen. Die Rennfahreruhren haben eine gedruckte Sekundenskala um das Zifferblatt. Ihre Graduierung wurde manchmal in Rot beschriftet. Schließlich wurden die Zähler durch Quadrate auf den Markern zum leichteren Ablesen der erfassten Zeit unterschieden.
Rolex Cosmograph Daytona mit dem so genannten „Paul Newman“-Zifferblatt
© Rolex/Jean-Daniel Meyer
In den 1960er und 1970er Jahren waren diese Stücke naturgemäß weit weniger gefragt. Damals war nicht nur der Cosmograph Daytona weniger beliebt, auch die „exotischen“ Zifferblätter fanden kaum Beachtung. Das führte zwischenzeitlich sogar zu Preissenkungen der Modelle. Heute findet man sie nur noch selten. Und Paul Newman hat dazu beigetragen, dass die Modelle zu den teuersten Vintage-Uhren überhaupt gehören.
Was kostete die teuerste Daytona aller Zeiten?
2017 ging bei Philipps eine Stahl „Paul Newman“ Daytona für 17.75 Millionen Dollar unter den Hammer. Newman schenkte sie dem damaligen Freund seiner Tochter, der sie seit 1984 im Besitz hatte. Referenz 6239 gehört nun nach dem erfolgreichen Verkauf des bekannten Auktionators Aurel Bacs einem anonymen Bieter.
Im Oktober 2017 stellte die Rolex Daytona Ref. 6263 von Paul Newman den Weltrekord für eine Armbanduhr bei einer Auktion auf, als sie bei Phillips für 17.752.500 USD verkauft wurde.
Fotocredit: Phillips
Was kostet eine Rolex Daytona?
Auf der Website von Rolex liegen die Einstiegspreise der Daytona bei 12.240 Euro (40 mm, Oystersteel). Allerdings wird es schwierig sein, eine Rolex direkt beim Händler zu beziehen. Auf dem Gebrauchtuhrenmarkt wie u.a. Chrono24 wird man schon eher fündig. Dort liegt der Preis für eine Daytona allerdings zwischen 30.000 und 80.000 Euro. Letztendlich variiert der Preis der Daytona je nach Modell stark – aber sie ist sicherlich weder eine preiswerte, noch besonders verfügbare Uhr. Insbesondere die sportlichen Stahlmodelle können sehr teuer sein.
Daytona in Oystersteel: Ref. M116500LN von 2016 und Ref. 16520 von 1995
Was ist besser: eine Vintage oder eine moderne Daytona?
Wie auch bei anderen Uhrenherstellern ist es fast unmöglich, Vintage und moderne Stücke zu vergleichen. Sie sind schlichtweg zu unterschiedlich, nicht zuletzt aufgrund der schrittweisen Entwicklung des Modells in den letzten 60 Jahren. Um für sich zu definieren, für welche Daytona-Generation man sich entscheiden soll, müssen mehrere Dinge berücksichtigt werden. Dazu gehören Preis, Werk (Vintage Modelle haben wahrscheinlich keine vollständig in-house hergestellten Werke), Authentizität (Teile wurden möglicherweise im Laufe der Jahre ersetzt) und persönlicher Geschmack (der wichtigste Aspekt von allen).
Wann sollte ich eine Daytona tragen?
Ein Teil des Erfolgs der Daytona ist ihre Vielseitigkeit. Sie hat sich vom Rennsportchronographen über eine Alltagsuhr bis hin zu einer Dresswatch entwickelt, letzteres insbesondere durch die limitierten Tiffany-Modelle. Es gibt also keine Grenzen, wie und zu welchem Anlass man seine Daytona am besten trägt – sicherlich ein weiteres Geheimnis ihres immensen Erfolgs und der ungebrochenen Anziehungskraft, die sie auf Männer hat.
Wer trägt eine Daytona?
Die Liste der Prominenten, die eine Daytona tragen ist lang. Allen voran ist wohl der US-Sänger und Uhrensammler John Mayer, der schon für den ein oder anderen Daytona-Hype sorgte. Er besitzt unter anderem eine Rainbow Daytona (Ref. 116598) sowie „Paul Newman“ Daytona 6264. Die gold-grüne Daytona Referenz 116508 ist sogar unter Insidern als „John Mayer“ Rolex Cosmograph Daytona bekannt. Denn als die Uhr 2016 in Basel vorgestellt wurde, fand sie kaum Beachtung. Doch John Mayer war sofort hin und weg von ihr und als er damit anfing, sein neu erworbenes Stück der Öffentlichkeit vorzustellen, löste er einen wahren Hype nach dem Modell aus. Zu seinen Daytona-Schätzen gehört allerdings auch eine extravagante Referenz 6270, die ursprünglich für den Sultan von Oman produziert wurde – sie gilt als die teuerste und seltenste Rolex Daytona überhaupt, was Stückzahlen und ursprünglichen Kaufpreis betrifft.
John Mayers Rolex Daytona Ref. 6270.
Fotocredit: Hodinkee
Auch Kevin Hart ist stolzer Besitzer einer Rainbow Daytona (er hat sogar mehrere Daytonas), sowie Post Malone und Adam Levine (der auch eine „Paul Newman“ Daytona besitzt). Jay Z trägt die Daytona Referenz 116500LN aus Stahl und Keramik. Victoria Beckham hingegen zeigt, wie verdammt gut sich die Daytona Everose Referenz 116505 an einer Frau macht. An Rosie Huntington-Whiteleys Handgelenk glänzen abwechselnd zwei Daytona Modelle, eine Roségold Variante und eine Stahl-Referenz 116520. John Legend und Michael Jordan sind Fans der Platin-Variante.
Hat die Rolex Daytona Konkurrenten?
Man muss sich eingestehen, dass die Daytona quasi konkurrenzlos ist, selbst heute noch. Sie spielt in einer eigenen Liga. Es lohnt sich dennoch, die vielen anderen historischen Zeitgenossen zu erwähnen, die seit ihrer Lancierung entwickelt wurden. Denn wie Rolex, machten sich auch andere Uhrenhäuser das steigende Interesse am Motorsport in den 60er Jahren zu nutzen.
OMEGA Speedmaster
OMEGAs Speedmaster wurde als Rennsportchronograph geboren – früh sah man bereits OMEGA Werbung mit Speedmaster Modellen am Handgelenk von Rennfahrern. Ähnlich wie bei den Paul Newman Modellen von Rolex, gibt es auch Sammlermodelle der Speedmaster „Racing Dial“ – Modelle aus den späten 60er Jahren, wie der Referenz 145.022.68 und Referenz 3570.40. Heute ist die Speedmaster in erster Linie als „Moonwatch“ bekannt und einer der beliebtesten Chronographen überhaupt.
2020 gelang OMEGA ein echter Coup, als sie die Speedmaster Moonwatch mit dem unter Sammlern so begehrten Kaliber 321 lancierten. Die Referenz 311.30.40.30.01.001 ist verdammt nah dran am Original, das Ed White 1965 bei seinem ersten Weltraumspaziergang am Handgelenk trug. Fans der legendären Uhr freuten sich also nicht nur über das Vintage-inspirierte Kaliber 321, sondern auch über kleine äußerliche Details, wie das „Dot over 90“ bei der 12 Uhr Position oder das aufgesetzte OMEGA Logo. Jedes Kaliber 321 wird in der Produktionsstätte von ein und demselben Uhrmacher zusammengebaut. Dadurch wird automatisch die Produktion der Uhr begrenzt, wenn auch nicht limitiert.
2021 dann der nächste Coup: zum ersten Mal tickt in der regulären OMEGA Moonwatch ein Werk mit Co-Axial Hemmung. Das Kaliber 3861 ist METAS-zertifiziert, was sie zu einem Master Chronometer macht. Mit einem Listenpreis von 12.900 Euro (OMEGA Speedmaster Moonwatch 321) spielt OMEGA damit preislich und qualitativ in der Liga der Daytona von Rolex, und ist außerdem deutlich seltener. Die Standard OMEGA Speedmaster Moonwatch Professional Co-Axial Master Chronometer ab 6.100 Euro bietet sogar eine sehr wettbewerbsfähige Alternative.
TAG Heuer Carrera
Auch die Carrera von TAG Heuer hat eine starke Geschichte. Ähnlich wie bei der Daytona stammt ihr Name von einer Rennveranstaltung, die es allerdings nicht mehr gibt – der berüchtigten und waghalsigen Carrera Panamericana in Mexiko. Interessanterweise verwendeten Rolex und TAG Heuer zunächst dieselbe Ziffernblattmanufaktur “Singer“ für ihre jeweiligen Chronographen. Daher gehören zu den auffälligsten Features der Carrera der 60er Jahre dünne, abgeschrägte Stabmarkierungen – genau wie bei den Rolex Daytona Modellen. Auch die Carrera Uhren sind (Nischen-) Sammlerstücke, wobei die Panda-Zifferblatt-Ausführungen aus den 60er Jahren derzeit um die 5.000 bis 7.000 Euro kosten. Ein aktuelles Modell startet hingegen bei rund 4.495 Euro.
Breitling Chronomat
Breitlings Chronomat (eine Kombination aus Chronograph und Automatik) wurde 1984 in Serie produziert und markierte die Rückkehr des mechanischen Chronographen. Zu den Kunden des Modells mit seinem berühmten Rouleaux Armband zählten in den 90er Jahren das Renault F1 Team (heute bekannt als Alpine F1 Team). Es war die erste Kollektion, die 2009 mit dem Breitling Manufakturkaliber 01 ausgestattet wurde. Letztes Jahr sorgte Breitling dann erneut für Aufsehen, als sie eine Neuauflage dieser Chronographen-Ikone vorstellten.
Zenith Chronomaster Sport
Zeniths neuer Chronomaster Sport wird vermutlich am ehesten im direkten Vergleich gegen die Daytona antreten. Auf den ersten Blick sieht die vom El Primero Kaliber 3600 angetriebene Uhr dem Rolex Chronographen verblüffend ähnlich. Viele stehen dem positiv entgegen, andere sehen sie als Abklatsch. Ein unübersehbarer Unterschied sind die überlappenden Hilfszifferblätter der Chronomaster Sport, die vom originalen El Primero-Modell inspiriert sind.
Durch ihren Preis und die unterschiedliche Geschichte unterscheidet sie sich doch entscheidend von der Daytona, daher ist ein Vergleich unmöglich. Sie bieten Ihnen eine günstigere Option, wenn Sie nach einem echten Schweizer Rennsportzeitmesser suchen. Sie sind nicht nur hervorragende Chronographen, sondern auch wesentlich leichter zu bekommen.
Welche Rolle spielt die Uhr heute?
Wie bereits erwähnt, wird die Daytona eher im Alltag als im Rennsport getragen – das ist übrigens meistens bei „Professional“ Modellen der Fall. Dennoch bleibt ihr Motorsport-Erbe ein starker Teil ihrer Anziehungskraft sowie Teil der Geschichte von Rolex. Außerdem vereint die Daytona zwei große Leidenschaften vieler Männer: Autos und Uhren. Das ist ein Grund dafür, dass das Modell und der Sport untrennbar und für immer miteinander verbunden sind. Paul Newman und Jackie Steward haben die Daytona unsterblich gemacht und die Fantasie derjenigen beflügelt, die den schnellen Lebensstil dieser Legenden für immer verehren.
Die Daytona ist aus dem Uhrenhaus Rolex nicht mehr wegzudenken. Während Modelle wie die Submariner vielleicht die beliebteren sind, ist die Daytona am begehrtesten. Das Modell verkörpert das, was Rolex ausmacht. Sie ist ein Alleskönner unter den Uhren; ein Statussymbol, ein Sammlerstück, eine Errungenschaft, ein Stück Geschichte, eine uhrmacherische Meisterleistung, ein Sinnbild für Verbundenheit, Männlichkeit, Macht – und die Liste könnte endlos weitergehen.
© Rolex / Tom ONeal
Während jede Rolex ein gewisses Maß an Interesse und Respekt verdient, gibt der Besitz einer Daytona vielen Männern das Gefühl, das Nirwana in der Uhrenwelt erreicht zu haben. Das soll nicht bedeuten, dass wir uns mit Geld oder Materiellem Glück kaufen können. Die Daytona ist jedoch der ultimative, wahrgewordene und anhaltende Beweis der Schweizer Marke für das, was jede Rolex symbolisiert; Wohlstand und Erfolg. Wie Daytona Träger und Rennfahrerlegende Jackie Steward einst sagte: „Wenn ich meine Rolex Uhr trug, hatte ich das Gefühl, es im Leben zu etwas gebracht zu haben.“