W&W 2025: Parmigiani Fleurier zelebriert die Ewigkeit mit der Toric Quantième Perpétuel
Die Watches & Wonders Geneva ist ein Schlaraffenland für Uhrenliebhaber. Die aufregendsten und bedeutendsten Marken und Manufakturen präsentieren hier erstmals ihre Neuheiten, technischen Innovationen und kreativen Designs. Wir Journalisten erleben diese Premieren oftmals in den sogenannten Touch-&-Try-Sessions der Aussteller, mit denen unsere Tage im die Uhrenschau der Superlative beherbergenden Palexpo-Komplex gut gefüllt sind.
Wie so oft, gibt es auch da Licht und Schatten, gute und schlechte Performances der Präsentierenden. Bei Parmigiani Fleurier herrscht indes große Einigkeit innerhalb der schreibenden Zunft: hier ist stets viel Licht in Form von Zeitmessern, die positive Emotionalität hervorrufen. Auch bei mir. Ich gestehe. In diesem Jahr hat es mir die Toric Quantième Perpétuel ganz besonders angetan.
Das Geheimnis der Ahs und Ohs bei Parmigiani Fleurier
Seufzen, spontane Liebesbekundungen, Ahs und Ohs gehören zum tonalen Grundrauschen, wenn die Schweizer Manufaktur ihre Neuheiten erstmals den neugierigen Augen und Händen der internationalen Uhrenpresse anvertraut.
Das Geheimnis: ein ausgeprägtes Gespür für Farben, der Einsatz luxuriöser Materialien, die feine Oberflächenbearbeitung und die Vereinfachung der Komplikation. Letzteres klingt vielleicht im ersten Moment merkwürdig, macht aber den großen Charme der Kollektionen von Parmigiani Fleurier aus. So anspruchsvoll die dahinterliegende Technik von Funktionen wie GMT, Tourbillon und Ewiger Kalender auch sein mag, diese beschwert weder deren Anwendung noch das Design.
Zwei geniale Köpfe und der diskrete Luxus
Quiet Luxury schreiben sich derzeit viele Luxusanbieter auf die Fahnen. Parmigiani Fleurier hat dieses Mindset aber internalisiert. Schon lange, bevor aus dem stillen Luxus eine Art Trend und Marketing-Sprech wurde. Die Manufaktur aus dem schweizerischen Fleurier lässt lieber ihre Uhren anstelle von Floskeln sprechen.
Seit 2021 prägt dieser diskrete Luxus unter anderem die damals lancierte Kollektion Tonda PF und seit vergangenem Jahr die neu aufgelegte Kollektion Toric. Zwei entscheidende Köpfe stecken hinter dieser gelungenen Produktstrategie.
Da ist zum einen der geniale Uhrmacher Michel Parmigiani. Er ist eine lebende Legende, wenn es um die Restaurierung von Uhren geht. 1996 gründete er die Marke Parmigiani Fleurier. Dabei war sein Ansatz von Beginn an auch immer philosophisch geprägt: „Uhrmacherkunst sollte ein Fenster zur Geschichte, Kultur und Philosophie der Völker sein, die unsere Wahrnehmung der Zeit geprägt haben.“
Michel Parmigiani und Guido Terreni
Seit 2021 ergänzt Guido Terreni diese einzigartige Expertise und setzt erfolgreich auf Quiet Luxury der Extraklasse. „In den vergangenen 25 Jahren ist es Parmigiani Fleurier gelungen, auf Grundlage der einzigartigen Kompetenz von Michel Parmigiani mechanische Kunst auf höchstem Niveau zu schaffen. Von dieser Errungenschaft möchten wir zukünftige Puristen der Uhrmacherkunst profitieren lassen“, erläuterte der CEO damals.
Mission erfüllt! Denn die Uhrmacherkompetenz von Parmigiani Fleurier fokussiert sich seitdem nach wie vor auf anspruchsvolle Komplikationen, verpackt diese aber auf geradezu geniale Weise in minimalistisches Design, welches sich nicht der Funktionalität unterordnet. Hier ist weniger definitiv mehr.
Funktionalität in seiner schönsten Form: Toric Quantième Perpétuel
Jüngstes Beispiel ist die Toric Quantième Perpétuel, welche auf der diesjährigen Watches & Wonders sicher das ein oder andere Glücksseufzen provoziert hat. Sie war einer der vielen Kreationen mit Ewigem Kalender, die es dort zu bestaunen galt. Sie gehörte aber zu den Wenigen, die es mit Bravour geschafft haben, trotz der Vielzahl an notwendigen Anzeigen ein absolut harmonisches und übersichtliches Design zu wahren.
Dazu trägt auch die gelungene Farbgebung bei, welche den Blick geradezu in das Zifferblatt hineinzieht: strahlendes Morning Blue bei der Platin- und wärmendes Golden Hour bei der Roségold-Ausführung zieren die Zifferblätter der auf je 50 Exemplare streng limitierten Ausführungen dieser neuen Toric.
Und auf jenen zelebriert Parmigiani Fleurier seine Kunst des Weglassens – ohne Kompromisse beim Design und schon gar nicht bei der komplexen Funktionalität. Denn getreu ihrem Namen bietet die Toric Quantième Perpétuel eben die Große Komplikation, welche als immerwährendes Kalendarium die unterschiedlichen Monatslängen bis zum Jahr 2100 berücksichtigt, Schaltjahre inklusive.
Die Limitierung bis zum Jahr 2100 hat übrigens nichts mit einer etwaigen Unzulänglichkeit dieses Zeitmessers zu tun, sondern gilt für alle Uhren mit Ewigem Kalender. Grund ist die Kalenderreform aus dem Jahr 1582 und der Übergang zum gregorianischen Kalender. Demnach gibt es in einer Spanne von 400 Jahren drei Schaltjahre. Ausgewählt wurden dafür die Jahrhundertjahre, die aber nur dann als Schaltjahr gelten, wenn sie durch 400 teilbar sind. Bei 2100 ist das nicht der Fall, und so wird es bei 365 Tagen bleiben und keinen 29. Februar geben.
Michel Parmigiani ist seit jeher fasziniert von Kalendern und sieht sie ganz poetisch als Bändiger der Zeit. Dies fand bereits seinen Niederschlag in den drei Cultural Calendars, welche den gregorianischen, den chinesischen und den muslimischen Kalender einfangen.
Parmigiani Fleurier setzt nun mit der Toric Quantième Perpétueldas allen Menschen innewohnende Bedürfnis nach dem Verstehen des Laufs der Zeit auf elegante, stilvolle und handwerklich kunstvolle Art und Weise fort.
Purismus und Ablesbarkeit der Toric Quantième Perpétuel
Das Zifferblatt einer Uhr mit Ewigem Kalender kann aufgrund der vielen Informationen oft überladen wirken. Eine Eigenschaft, die konträr zum Designverständnis von Parmigiani Fleurier verläuft.
Um diesem treu zu bleiben, wurde auf einen raffinierten koaxialen Anzeigenmechanismus gesetzt: Alle wesentlichen Informationen – Tag und Datum auf der einen Seite, Monat und Schaltjahre auf der anderen – sind harmonisch in zwei Hilfszifferblättern bei 4 und 8 Uhr angeordnet.
So kann das Datum intuitiv abgelesen werden, der Ewige Kalender dominiert aber nicht das Zifferblatt. Stattdessen bildet er mit dem Logo PF ein perfektes Dreieck und somit einen wohlproportionierten Anblick.
Auf eine Mondphase hat die Marke übrigens zugunsten der reduzierten Designsprache ganz bewusst verzichtet. So bleibt viel Raum für die Anzeige von Stunden und Minuten sowie die Oberflächenbehandlung des optisch klaren Zifferblatts aus Weiß- oder Roségold.
Ein Aspekt, der die Uhren von Parmigiani Fleurier ganz besonders auszeichnet. Im Fall der Toric Quantième Perpétuelhandelt es sich um eine samtig wirkende Körnung, welche von Hand nach der alten Technik Grainé-main gefertigt wird. Hinzu kommen Appliken und Zeiger aus 18-karätigem Gold.
Toric Quantiéme Perpétuel: Präzision in Roségold
Beide Versionen sind mit dem Manufakturwerk PF733 ausgestattet. Es besteht aus 265 Komponenten und bietet nach vollständigem Handaufzug eine Gangreserve von 60 Stunden. Der Blick durch den Saphirglasboden des 40,6 Millimeter messenden Gehäuses offenbart die stilvolle Inszenierung höchster Uhrmacherkunst.
Große 18-karätige Roségold-Oberflächen dienen als Brücken, die in rein geometrischer Perspektive angeordnet und von Hand mit dem charakteristischen Côtes-de-Fleurier-Dekor verziert sind. Sie bilden einen schimmernden Kontrast zur sandgestrahlten Grundplatine und den von Hand anglierten Brücken aus Edelstahl.
Die neuartige Architektur des Werks zelebriert auch hier Understatement und zeigt nicht alles freizügig her, sondern lediglich die beiden Federhäuser und das Regulierorgan.
Getragen werden die neuen Toric Quantième Perpétuel-Modelle an einem handgenähten Nubuk-Alligatorleder mit einer Dornschließe aus Platin. Die Roségoldversion wird dabei geschmackvoll von einem Band in Arctic Grey gesichert, bei der Platin-Ausführung ergänzt Akoya Grey das helle Morning Blue des Zifferblatts.
Der Preis beträgt 103.700 Euro für die Toric Quantième Perpétuelaus Platin und 95.800 Euro für die Variante aus Roségold.
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