A Closer Look: Die Tonda PF, des neuen Parmigiani Fleurier CEO’s ganzer Stolz
Wenn es darum geht, den Kundenkreis von Parmigiani Fleurier zu erweitern, scheint es dem Uhrenhaus nicht in erster Linie um schnelles Wachstum zu gehen. Der neu ernannte CEO Guido Terreni, der die Manufaktur seit Anfang 2021 leitet, ist offenbar stolz darauf, einen Kundenstamm aufgebaut zu haben, der sich nicht unbedingt in Größe profiliert, dafür umso mehr zu den Werten des Unternehmens passt. „Wir bevorzugen einen gebildeten Kunden, der sich mit Luxus auskennt und ein dezentes, aber dafür umso außergewöhnlich verarbeitetes Produkt zu schätzen weiß“, sagt Terreni dem Swisswatches Magazine. Wie also spiegelt seine erste Kollektion seit seiner Amtsübernahme dieses Ziel wider?
Die Tonda PF-Kollektion
Die Tonda PF-Uhren sind schlanke, dezente Zeitmesser mit ziemlich raffinierten Uhrwerken. Bisher umfasst die neue Tonda-Kollektion ein Modell mit Micro Rotor und einen Chronograph, die jeweils in Stahl mit einer von Hand geriffelter Platinlünette oder in 18 Karat Roségold erhältlich sind. Darüber hinaus bietet die Linie auch einen Jahreskalender in Roségold sowie eine limitierte Edition des Split-Seconds-Chronographen aus Platin.
Die neue Tonda-Kollektion
Wie würde Terreni also die Ästhetik dieser scheinbar zurückhaltenden Linie beschreiben? „Der Stil, den wir bei dieser Kollektion verkörpern wollen, nennen wir „Rich-Minimalism“ (zu dt. reichhaltigen Minimalismus), antwortet er. „Es ist eine Ästhetik, die sehr reduziert sein muss, aber die Herstellung ist tatsächlich unglaublich aufwendig und vielseitig. Das Ergebnis ist etwas, das einem nicht ins Gesicht springt, sondern sehr subtil ist.“ Und schließlich geht Terreni auf die unaufdringlichen, aber vielen Details ein, die diese uhrmacherischen Kreationen zum wichtigsten Ereignis des Jahres bei Parmigiani Fleurier machen.
Guido Terreni – CEO von Parmigiani Fleurier
Tonda PF Micro-Rotor: Alles dreht sich um Einfachheit
Eine Abkehr vom Logo
„Erstens zeichnet sich der Tonda PF Micro-Rotor durch sein schlichtes Design aus“, beginnt Terreni. „Sie besitzt nur die beiden Zeiger und – zum ersten Mal – fehlt unser gewohntes Logo auf dem Zifferblatt. Stattdessen haben wir das PF-Siegel bei 12 Uhr platziert; eine gut sichtbare Position. Früher befand sich das Siegel auf der Schwungmasse oder auf der Krone und war fast nicht sichtbar. Aber unser Siegel ist schon lange fest in der Marke verankert, daher haben wir uns entschieden, es an einer prominenteren Position zu platzieren.“ Ich frage mich jedoch, warum der CEO von einem fest etablierten Logo zu einem weniger bekannten Siegel wechselt? „Der PF-Kunde ist nie protzig“, erklärt Terreni. „Es geht ihnen nicht darum, das Logo zu zeigen. Sie sind Insider-Kunden. Der Name „Parmigiani Fleurier“ ist noch vorhanden, liegt jetzt aber dezent auf dem Gehäuseboden.“
Das Armband
Das Siegel scheint nun im Mittelpunkt zu stehen; Es ist jetzt auch erstmals auf dem Armband zu sehen und ein perfektes und raffiniertes neues Detail für dieses unaufdringliche und dennoch äußerst hübsche Modell. „Das Armband ist sehr weich und bequem zu tragen“, sagt Terreni. „Die gebürstete Oberfläche des Armbands ist so weich, dass man die Linien nicht einmal wahrnimmt, was es fast wie Seide anmuten lässt. Es hat eine sehr zarte Oberfläche, da es sehr sanft gebürstet wird.“
Das Zifferblatt
„Ein weiterer, sehr wichtiger Teil unserer Marke sind unsere guillochierten Zifferblätter“, erzählt uns Terreni. „Normalerweise ist die Verzierung bei Vintage-Uhren präsenter. Das liegt daran, dass die Technik eher als Barock empfunden wird. Wir wollten es jedoch weiterführen, da es ein Teil der Marke ist, aber wir wollten es auch zeitgemäßer umsetzen. Deshalb haben wir uns die Proportionen angeschaut und beschlossen, es sehr, sehr klein zu machen – bis zu dem Punkt, dass man es fast nicht sieht.“
Und er hat recht; wäre da nicht das doppelt entspiegelte Saphirglas, würde man die Guilloche vielleicht gar nicht bemerken. „Es ist eher eine Textur, die dem Zifferblatt Fülle verleiht, ohne invasiv zu sein“, fährt er fort. „Sie wird auf zwei Ebenen hervorgehoben; auf der Minutenskala und dann wieder durch die Indizes, so dass es fast wie eine kleine Stufe anmutet. Diese Details sind sehr subtil; Sie bemerken sie zwar, aber eben nicht sofort. Deshalb nennen wir es „Rich-Minimalism“. Es geht darum, das Schneiderhandwerk in der Uhrmacherei anzuwenden.“
Auffällig ist, dass das Zifferblatt der beiden Tonda PF Micro-Rotor-Modelle grau ist, aber der Ton der Roségold-Version das Zifferblatt eher braun erscheinen lässt. Beide ziert eine Guilloché Grain d’Orge Dekoration; eine exquisite und dennoch dezente Wahl für einen ebenso raffinierten Zeitmesser. Das einzige weitere Detail auf dem Zifferblatt ist – neben den beiden deltaförmigen Zeigern – ein kleines Datumsfenster, das bei 6 Uhr ausgeschnitten ist.
Parmigiani Fleurier war es beim Design der Uhr wichtig, dass man beim Ablesen der Zeit nicht abgelenkt werden sollte; In Wirklichkeit braucht man laut Terreni nur die Zeiger und sonst nichts. Aus diesem Grund hat sich der Uhrmacher für sehr kleine Indizes am äußeren Rand entschieden, um das Zifferblatt auf eine sehr subtile Weise zu öffnen. Obwohl sie sehr fein sind, sind die Indizes ebenfalls poliert und facettiert. Dadurch reflektieren sie das Licht stark und sind trotz ihrer Größe gut lesbar.
Das Gehäuse
Diese subtile handwerkliche Herangehensweise zeigt sich auch am 40-mm-Gehäuse, das bis 100 m wasserdicht ist. „Für das Stahlgehäuse haben wir uns für eine Platinlünette entschieden“, sagt Terreni. „Das liegt daran, dass Platin natürlich weißer ist und das Licht dadurch besser reflektiert. Außerdem polieren wir es von Hand, wodurch es sich sehr glatt anfühlt und dennoch sehr handwerklich bleibt. Die polierte und gebürstete Oberfläche verleiht dem Gehäuse außerdem mehr Raffinesse. Nicht jedem fällt die ganze Pracht der Silhouette der Uhr auf, aber sie ist nicht nur sehr kostspielig in der Herstellung, sondern verleiht ihr auch auf sehr dezente Weise ein herrliches Finish.“
„Außerdem merkt man an den Bandanstößen, dass die Fasen immer dünner werden“, fährt Terreni fort. „Das ist auch extrem schwer herzustellen. Es geht also um die Details. Nicht jeder bemerkt sie.“ Er hat recht; die Tonda PF Micro-Rotor ist eine Uhr, die mehr als nur einen flüchtigen Blick verlangt; es braucht einen genaueren Blick und gutes Licht, um ihr gerecht zu werden. In diesem Sinne fühlt sie sich durch ihr Design nicht wie eine Uhr an, die beim Abendessen auffallen und die Gäste unterhalten soll; sondern eher wie eine Uhr, die für den Träger gedacht ist.
Eine vollkommene Uhr
„Die Tonda PF Micro-Rotor ist wirklich für jede Gelegenheit gedacht“, so Terreni abschließend. „Sie ist äußerst elegant und dennoch vielseitig; Sie können sie mit einem Smoking, am Strand oder sonst wo tragen.“ Sowohl die Ästhetik als auch die Maße der Uhr ermöglichen es der Tonda PF Micro-Rotor, sich als echtes Unisex-Stück zu qualifizieren. „Trotz eines 40-mm-Gehäuses passt sie auch sehr gut an ein weibliches Handgelenk“, sagt Terreni. „Sie wurde als Herrenuhr geboren, aber wir haben schnell gemerkt, wie gut sie auch für Frauen passt. Das war eine schöne Überraschung, wenn man bedenkt, dass sie bei ihrer Konzeption ursprünglich für Männer gedacht war.“
Das Uhrwerk
Zu guter Letzt ist da noch das Werk, das durch den Gehäuseboden sichtbar ist; das Automatikkaliber PF703. Dieses ultraflache, 3,07 mm dicke Uhrwerk verfügt über einen Vollplatin-Mikrorotor. Interessanterweise ist es in die Uhrwerks-Struktur integriert, anstatt darauf aufzuliegen. Daher ist das Werk der Tonda PF Micro-Rotor insgesamt nur 7,8 mm dick. Der PF703 zeigt nicht nur feine Verzierungen in Form von Côtes de Genève und Perlage, sondern schlägt auch mit einer Frequenz von 3 Hz und verfügt über eine Gangreserve von 48 Stunden.
In diesem Zusammenhang ist es nicht unwichtig, die Manufaktur Vaucher Fleurier zu erwähnen. Sie gehört zwar streng genommen nicht zu Parmigiani, stellt aber dennoch Uhrwerke für Parmigiani (sowie auch für andere Uhrmarken) her. Vaucher ist quasi die Uhrwerksmanufaktur von Parmigiani Fleurier, die sich nur wenige Straßen entfernt befindet. Die Manufaktur stellt zunächst Basiskaliber her, die Parmigiani Fleurier dann auf Wunsch veredeln kann, wobei alle Einzelteile von Hand dekoriert, poliert und zusammengesetzt werden.
Der Preis
Das preiswerteste Modell der neuen Kollektion, der Tonda PF Micro-Rotor in Stahl und Platin, kostet 21.000 Euro, während der Preis der 18-Karat-Roségold-Edition 49.000 Euro beträgt. Beim Metall sticht die letztere Version natürlich hervor. Stahl und Platin machen sie jedoch nicht nur zu einer alltagstauglichen Option, sondern sie widersetzen sich auch Trends. Das ist schließlich eines der Ziele der Tonda PF.
Tonda PF Schleppzeiger-Chronograph
Das Zifferblatt
Dieser Flyback-Chronograph, der Tonda PF Split Seconds Chronograph, behält die DNA des Hauptmodells der Kollektion, des Tonda PF Micro-Rotor, bei. Diese Uhr feiert das 25-jährige Bestehen der Manufaktur. Das Schönste an ihr für mich persönlich ist ihr sandgestrahltes Zifferblatt. Die matt wirkende Sablé-Fin Veredelung kommt derzeit weltweit bei vielen Sondereditionen zum Einsatz und erinnert an Modelle wie die Audemars Piguet Selfwinding Flying Tourbillon in Titan oder die 2021 Vacheron Constantin Historiques Platinum American 1921. Sandgestrahlte Zifferblätter sehen immer sehr zeitgemäß aus, und dieses Modell grenzt an einen explizit futuristischen Look.
Ästhetik ist der Schlüssel zum Erfolg
„Für den Chronographen wollten wir dieselbe Farbpalette anwenden – Farben, die sehr dezent, aber dennoch spannend sind“, erklärt Terreni. „Der allgemeine Grauton dieser Sonderedition lässt sie sehr elegant und raffiniert wirken.“ Die 42-mm-Uhr ist aus Vollplatin, sowohl das Zifferblatt als auch das Armband (abgesehen von einer Weißgoldschließe), die laut einem nachdenklichen Terreni „die Nüchternheit der Ästhetik“ hervorhebt. Inzwischen ist alles, was mit Chronograph und Rattrapante zu tun hat, praktischerweise aus Gold, während Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger in Weißgold gehalten sind. Der Effekt ist, dass die hochkomplexe Uhr trotz ihrer vielfältigen Funktionen einen Hauch von Purismus und Schlichtheit bewahrt.
Das Uhrwerk
Der Tonda PF Split Seconds Chronograph ist der erste integrierte Chronograph von Parmigiani Fleurier. Das Handaufzugswerk Kaliber PF361 umfasst einen Chronographen, Schleppzeigerfunktion und ein Großdatum, alles auf einer einzigen Hauptplatine. Die Rattrapante ermöglicht es dem Träger, zwei Ereignisse gleichzeitig zu messen, sogar bis auf die Zehntelsekunde. Darüber hinaus schwingt das hochpräzise Rattrapante-Uhrwerk aus massivem Gold mit 5 Hz – eine Seltenheit für eine solche Komplikation – und verfügt über eine Gangreserve von 65 Stunden.
Das Kaliber zeigt auf höchstem Niveau gefertigte, satinierte und skelettierte Brücken und von Hand abgeschrägte Kanten. „Außerdem haben wir die Schwungmasse mit einem komplett neuen Design versehen“, fügt Terreni hinzu. „Das PF-Logo liegt in der Mitte, während die Buchstaben um das Uhrwerk herum zu fliegen scheinen. Dies geschieht, indem sie in ein Saphirelement eingefügt werden. Auch das sind kostspielige Details, die unseren Kunden aber kompromisslos gefallen.“ Und das sollten sie auch; Der Preis dieses exquisiten Zeitmessers beträgt 155.000 Euro.
Tonda PF Jahreskalender
Ein neues Zifferblatt-Layout
Etwas markanter als der Tonda PF Split Seconds Chronograph, präsentiert sich der neue Tonda PF Annual Calendar, der neben Stunden, Minuten und Sekunden auch einen retrograden Jahreskalender und eine Mondphase in einem beeindruckend klaren Design anzeigt. „Wir haben uns entschieden, es bei diesem Modell etwas anders zu machen“, führt Terreni aus. „Wir haben das Zifferblatt geöffnet und das retrograde Datum außerhalb der Indizes platziert, um dem Träger eine perfekte Ablesbarkeit zu bieten.“
Die Tonda PF Annual Calendar ist offensichtlich eine sehr komplizierte Uhr. Damit stehe, so Parmigiani Fleurier, die gestalterische Natur der puristischen, zeitlosen Kollektion auf dem Spiel. Indem sich das Datum nach außen auf die Minutenleiste verschiebt und man sich für diskrete Zähler auf dem warmgrauen guillochierten Zifferblatt entschieden hat, konnte der Uhrmacher das reduzierte Design mit den Komplikationen der Uhr in Einklang bringen. Besonders die Mondphase zieht den Blick auf sich, die mit dem Naturelement Aventurin den Himmel darstellen soll. Darüber hinaus zeigt die 122-Jahre-Mondphasenkomplikation die Mondphase so an, wie sie in beiden Hemisphären sichtbar ist, was mit einem N (Norden) und S (Süden) signalisiert wird.
Das Uhrwerk
Der Tonda PF Annual Calendar wird vom Automatikkaliber PF339 angetrieben. Dieses Werk integriert eine skelettierte Schwungmasse aus 22 Karat Roségold, die speziell auf die Abmessungen des Uhrwerks abgestimmt ist. Die mit einer Frequenz von 4 Hz schlagende Masse ist ebenfalls sandgestrahlt und poliert. Mit Côtes de Genève, abgeschrägten Brücken und Perlage verziert, kann der Träger das Uhrwerk über den Gehäuseboden bewundern. Zusätzlich bietet das Werk eine Gangreserve von 50 Stunden.
Das Gehäuse
Die Uhr ist entweder in einem 42-mm-Stahl- (mit Platinlünette) oder Roségold-Gehäuse mit passendem Armband erhältlich und gewährleistet eine Wasserdichtigkeit bis 100 m. Das Armband der roségoldenen Version sticht mit einer beeindruckenden Mischung aus gebürsteten und polierten Flächen hervor. „Der Kontrast der beiden Veredelungstechniken ist sehr gut sichtbar“, ergänzt Terreni. „Es reflektiert das Licht auf eine einzigartige Weise.“ Die Stahlversion kostet 35.000 Euro, die Roségold-Version 70.000 Euro.
Tonda PF Chronograph
Das Zifferblatt
Der 42 mm Tonda PF Chronograph zeigt drei Hilfszifferblätter sowie ein Datumsfenster an. Wie beim Jahreskalender bestand die Herausforderung für den Uhrmacher also darin, die Finesse des Designcodes dieser Kollektion zu bewahren. Das hat er mit Bravur durch ein dezentes dunkelblaues Zifferblatt mit Guillochierung sowie eine dünn sandgestrahlte Minuterie erreicht. Darüber hinaus ist die Silhouette des Gehäuses ziemlich stromlinienförmig, wobei die Drücker mit dem Profil der Bandanstöße verschmelzen.
Das Uhrwerk
Wie bei der Tonda PF Annual Calendar verfügt der Zeitmesser über die neuartige roségoldene, durchbrochene Schwungmasse des Uhrenhauses mit dem PF-Logo in der Mitte. Das Kaliber PF070 mit einer Frequenz von 5 Hz ist ein integriertes Hochfrequenz-Säulenradwerk. Es besitzt Stunden, Minuten sowie einen 12-Stunden-Zähler, einen 30-Minuten-Zähler und eine kleine Sekunde an. Das Automatikwerk verfügt über eine Gangreserve von 65 Stunden. Die Stahlversion mit der von Hand geriffelten Platinlünette kostet 28.000 Euro, die Roségold-Edition 63.000 Euro.
„Das ist also unser Werk der letzten Monate“, sagt Terreni stolz, als sich unser Gespräch dem Ende zuneigt. „Es setzt ein neues Level für die Marke. Wir zählen wirklich sehr auf diese neue Kollektion, um uns als Marke wirklich zu erklären. Wir haben diese Kollektion innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden gestampft, aber wir haben bewiesen, dass wir in der Lage sind, die Kollektion als Team schnell und erfolgreich zu entwickeln.“
Guido Terreni: Sein erstes Jahr als CEO
Terreni ist vielleicht in erster Linie für seine frühere Position als Chef der Bulgari-Uhren-Sparte bekannt, wo er die Einführung der unverwechselbaren Serpenti-Linie sowie der bereits ikonischen Octo-Kollektion verantwortete. Aber wir wollten wissen, wie lässt sich seine neue Position bei Parmigiani Fleurier, einer komplett anderen Marke vergleichen? „Es gibt Ähnlichkeiten mit meiner früheren Position, in der ich auch eine integrierte Manufaktur hatte“, sinniert Terreni. „Es war eine schöne Reise. Aber jetzt ist der Kunde natürlich ganz anders. Die Kunden von Parmigiani Fleurier haben eine echte Leidenschaft für die Uhrmacherei.“
Parmigiani Fleurier hat natürlich nicht nur eine andere Kundschaft, sondern ist auch ein ganz anderes Unternehmen. „Mir gefällt besonders gut, dass im Unternehmen ein echtes Vertrauen in der Luft liegt“, erklärt Terreni. „Man kann sich sehr frei entfalten, und ich glaube, dass vor meiner Zeit bei Parmigiani Fleurier eine ästhetische Richtung gefehlt hat. Ich denke, das bringe ich als CEO mit meinem persönlichen Hintergrund mit, zusammen mit der Fähigkeit, die Seele der Marke zu interpretieren.“
Tonda PF: Zukunftsikone?
„Für mich kann die Tonda PF zu einer Ikone von Parmigiani werden“, resümiert Terreni. „Auch eine Nischenmarke kann wachsen, aber es braucht Zeit. Momentan bestehen wir aus ca. 80 Mitarbeitern, davon befinden sich 50 bis 55 Mitarbeiter in der Schweiz. Aber ich messe Luxus nicht an Größe oder Umsatz, sondern an den Ideen, mit denen sie das Unternehmen bereichern. Wir konzentrieren uns jetzt auf die technische Seite; in erster Linie auf das Werk. Wie Sie beispielsweise beim Tonda PF Micro Rotor sehen können, haben wir einen Platin-Micro-Rotor mit einer Veredelung auf höchstem Niveau. Mit der gesamten Kollektion haben wir unser gesamtes kulturelles Verständnis von Uhrmachertechniken zusammengebracht und auf absolut alles übertragen.“
Hat er also recht? Könnte die Tonda PF-Linie der Zeitmesser von heute sein, der an zukünftige Generationen weitergegeben wird? Laut Terreni könnte die Uhr mit einem Maßanzug verglichen werden; seine Dimensionen und sein Stilempfinden sollen dafür sorgen, dass es im Laufe der Zeit nicht veraltet. Sicherlich wirkt seine stromlinienförmige, minimalistische Ästhetik zu seinen Gunsten. Darüber hinaus hat sie etwas absolut Zeitgenössisches aus der Perspektive eines Menschen, der in den 2020er Jahren lebt, vom einfachen, aber unverwechselbaren Zifferblatt bis zum sauber verarbeiteten, kompakten integrierten Armband. Man kann sich vorstellen, dass diese Moderne (nach heutigen Maßstäben) im Laufe der Jahrzehnte zu etwas Charmantem und Unverwechselbarem wird.
Schließlich bringt Parmigiani Fleurier mit dieser Kollektion etwas Neues; In der Welt der Uhrmacherei geht es oft darum, Komplikationen, Markenlogos und berühmte Modelle sichtbar zu machen, doch das Ziel dieser neuen Linie ist das Gegenteil. Diese Uhren sind nicht nur dazu da, ihre technologischen Leistungen oder Finessen zur Schau zu stellen; die raffiniert-verarbeitete und prächtige-aussehende Tonda PF ist wirklich eine Uhr für seinen Träger.
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