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Hermès Arceau Duc Attelé: Pariser Savoir Faire

Hermès Arceau Duc Attelé: Pariser Savoir Faire

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In mehr als 180 Jahren hat sich Hermès von Thierry Hermès Pariser Sattlerwerkstatt für edles Pferdegeschirr zu einer Marke mit Kultstatus (Stichwort: Birkin Bag) entwickelt. Der Fokus auf das Handwerk ging dabei aber nie verloren. Auch in der Haute Horlogerie hat die Marke ihr Können unter Beweis gestellt. Ihr neuestes Meisterwerk wurde jetzt auf der Watches & Wonders 2024 präsentiert. Ausgestattet mit einem Triaxial-Tourbillon und einer Minutenrepetition dürfte die Arceau Duc Attelé viele Herzen höherschlagen lassen. Der limitierte Zeitmesser erscheint in einer monochromen Titan-Version und einer anmutigen Ausführung in Roségold. Betrachten wir ihn einmal genauer.

Das Gehäuse

1978 entwarf Henri d’Origny das runde Gehäuse für die Arceau, das einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Denn die asymmetrischen Bandanstöße sind als Hommage an die Wurzeln von Hermès von Steigbügeln inspiriert. Diese ikonische Form bildet auch das robuste Gehäuse für das raffinierte Uhrwerk der Arceau Duc Attelé. Mit 43 mm im Durchmesser und 16 mm Höhe bietet das Gehäuse angesichts der darin untergebrachten Komplikationen eine ansehnliche Größe.

Das Gehäuse ist in zwei Materialvarianten mit dazu passenden Farbkombinationen erhältlich. Das Gehäuse aus poliertem Titan Grad 5 erschafft zusammen mit dem Zifferblatt ein sportlich-elegante Ästhetik, während das Gehäuse aus 750 5 N Roségold in Kombination mit einem blauen Zifferblatt auffälliger ist. Ergänzt wird das Gehäuse durch eine Saphirglas-Kuppel, die sich über das Zifferblatt wölbt. Noch dazu gibt ein Saphirglasboden den Blick auf Uhrwerk mit seinen beeindruckenden Komplikationen frei. Bis zu einer Tiefe von 30 m ist der kunstvolle Zeitmesser wasserdicht.

Der schwebende Stundenkreis

Beide Varianten zeichnen sich durch ihren gewölbten, dezentral angeordneten ringförmigen Stundenkreis mit einem darunter liegenden Zifferblatt aus. Dieser umgibt das freigelegte Tourbillon. Bei der Ausführung aus Titan ist der hellgrau beschichtete und rhodinierte Stundenkreis mit einem Sonnenschliff versehen. Im Gegensatz dazu ist er bei der roségoldenen Edition in Weiß und Gold gehalten und besitzt eine Lackfinish. Auf dem Stundenkreis befinden sich aufgestempelte arabische Ziffern in Weiß für die Titan-Uhr und in Nachtblau für die Roségold-Uhr. Die schräg gestellten Ziffern in einer geschwungen Typographie sollen an ein galoppierendes Pferd erinnern, eine weitere Anspielung auf den Reitsport. Dabei scheint der Stundenkreis auf dem Zifferblatt zu schweben, welches je nach Variante unterschiedlich gestaltet ist.

Das Zifferblatt der Arceau Duc Attelé

Das Zifferblatt bietet den Untergrund für die schwebende Optik des Stundenkreises. Auf dem Titan-Modell zieht sich eine streifenförmige Diamant-Guillochierung durch das untere, anthrazitgrau beschichtete Zifferblatt. Die Streifen sind den Schallwellen nachempfunden, die sich ausbreiten, wenn die Melodie der Minutenrepetition erklingt. Zwar ist dieser Zeitmesser durch seine monochrome Farbgebung dezenter als sein Gegenstück, doch wirkt er durch die feinen Details und Schattierungen keinesfalls eintönig. In Tiefblau zeigt sich hingegen das Zifferblatt der roségoldenen Arceau Duc Attelé. Es besteht aus einem blauen Aventurin, dessen Oberfläche im Licht leicht glitzert.

Bei beiden Zifferblättern werden die Stunden und Minuten über klauenförmige, Blaue Zeiger angegeben, die sich am Rand des Stundenkreises befinden. Ebenfalls ist der Zeiger der 48-Stunden-Gangreserve bei der Variante aus Titan in Blau gehalten, während er bei der Roségold-Variante goldfarben ist. Die Gangreservenanzeige ist unterhalb des Stundenkreises bei 6 Uhr positioniert. In ihrer Mitte ist das Hermès-Logo platziert, während sie unterhalb leicht von den beiden pferdeförmigen Hämmern umrahmt wird.

Ein Uhrwerk, zwei große Komplikationen

Dieser Zeitmesser vereint in seinem Gehäuse ein Uhrwerk, das eine ganz besondere Kombination zweier großer Komplikationen integriert: ein Triaxial-Tourbillon und einer Minutenrepetition. Damit hat Hermès eine bisher neuartige Kombination erschaffen, die alle Sinne mit einbezieht. Die emsigen Bewegungen des Manufakturwerks Kaliber H1926 mit Handaufzug lassen sich sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite durch das Saphirglas bestaunen. Interessanterweise ist auch die Bezeichnung des Kalibers symbolträchtig, da die Ziffern auf das Ende der Renovierungsarbeiten in der berühmten Hermès Boutique in Paris kennzeichnen. Dank einer Hochfrequenz-Unruh oszilliert das Kaliber bei einer Frequenz von 5 Hz.

Was fürs Auge: das Triaxial-Tourbillon

Vom Stundenkreis umgeben zieht das Triaxial-Tourbillon alle Blicke auf sich. Es ist das schlagende Herz des Zeitmessers. Die bemerkenswerte Konstruktion setzt sich aus 99 Einzelteilen zusammen, die erstaunlicherweise nur ein Gesamtgewicht von 0,449 g auf die Waage bringen. Drei aus hochglanzpoliertem Titan gefertigte Tourbillonkäfige bewegen sich in der Mitte des Zeitmessers auf drei unterschiedlichen Achsen. Sie sind wie zwei ineinander verschlungene „H’s“ geformt und deuten auch auf ein Stück Hermès Geschichte. Denn sie verweisen auf die Hochzeit von Emile Hermès und Julie Hollande, die 1900 heirateten. Zu ihren Ehren zieren Kunstschmiedearbeiten mit den Initialen ihrer Nachnamen den Aufzug in der Pariser Boutique in der Rue du Faubourg-Saint-Honoré Nr. 24. Diese dienten wiederum als Vorbild für die Gestaltung der Tourbillonkäfige, die mit verschiedenen Geschwindigkeiten eine volle Umdrehung vollführen (in 300, 60 und 25 Sekunden). Allein diese Miniaturisierung umzusetzen und mechanisch zu koordinieren, erfordert das höchste Maß an handwerklichem Geschick.

Musik in Ihren Ohren: die Minutenrepetition

Zeit kann man bei der Hermès Arceau Duc Attelé nicht nur sehen, sondern auch hören. Am Rand des Zifferblattes befinden sich nämlich Komponenten der Minutenrepetition, die über einen Schieber am linken Gehäuserand aktiviert werden kann. Zwei hochglanzpolierte Hämmer in Form von Pferdeköpfen, die in entgegengesetzte Richtungen blicken, schlagen bei 6 Uhr die länglichen U-förmigen Schenkel der langen Tonfeder am Rand des Zifferblattes an. Diese besteht aus gehärtetem Stahl, ist zu beiden Seiten der Hämmer wie eine Stimmgabel geformt und verläuft ringförmig am Rande des Zifferblattes. Dadurch wird eine optimale Resonanz und Akustik gewährleistet, wenn die Minuten, Viertelstunde und die Stunden hörbar angezeigt werden. Wenn die Hämmer auf die Tonfeder treffen, entstehen melodische Töne wie beim Glockengeläut einer Kirche.

Aussicht durch den Saphirglasboden

Auch von seiner Rückseite bietet der Zeitmesser eine besondere Aussicht auf sein Kaliber durch den Saphirglasboden. Hier wird auch ersichtlich, woher der Duc Attelé-Zusatz zum Arceau-Modell stammt. Der Name leitet sich nämlich aus der Bezeichnung für einen Pferdewagen ab. Beim Duc Attelé handelt es sich um einen vierrädrigen Pferdewagen mit Verdeck, der von innen gelenkt werden kann und von zwei Pferden gezogen wird. Inspiriert durch ein Bild des französischen Tiermalers Alfred de Dreux, wurde der Wagen schließlich Teil des berühmten Logos von Hermès. Doch die Nutzung des Wagen-Motivs beschränkt sich nicht auf das Logo. Denn für dieses Modell dienten seine Räder als Inspirationsquelle für das Design der Uhrwerksräder. Diese besitzen schön ausgearbeitete Speichen und geben durch ihre symmetrische Anordnung ein harmonisches Bild ab.

Im Einklang mit der Reitsportästhetik steht der skelettierte Rechen. Wie die Hämmer ist er in Form eines Pferdekopfes gestaltet; allerdings hier mit einer Pferdemähne, die sich aus den Zähnen des Rechens ergibt. All diese Elemente werden durch die anthrazitgraue PVD-Beschichtung der Platte noch mehr hervorgehoben. Außerdem erlaubt es die zu Dreivierteln durchbrochene, aus Saphirglas geschliffene Schlagwerkbrücke, den Blick auf noch mehr von Hand veredelte Uhrwerkskomponenten zu werfen. Dabei verstärkt sie gleichzeitig auch den Klang der Minutenrepetition. Somit bietet Hermès eine Uhr, die mit ihrer Raffinesse nicht nur Augen und Ohren anspricht, sondern mit ihren gestalterischen Verweisen auf die Geschichte der Marke auch einen größeren Bedeutungsrahmen schafft.

Armband, Preis und Verfügbarkeit

Für ein harmonisches Bild sind die Armbänder an die Farbkonzepte der jeweiligen Variationen angepasst. Ein mattes Alligatorleder-Armband ergänzt in Anthrazitgrau die Titan Arceau Duc Attelé, ein tiefseeblaues Alligatorleder-Armband mit einer matten Optik rundet die roségoldene Version ab. Beide Armbänder sind mit einer Faltschließe ausgestattet, die aus dem gleichen Material wie das jeweilige Gehäuse gefertigt ist. Die Varianten dieses besonderen Zeitmessers sind auf jeweils 24 nummerierte Exemplare limitiert. Den Preis gibt es nur auf Anfrage.


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