Wer sich für den Tennissport interessiert und schon mal ein Match vom spanischen Ausnahmesportler Rafael Nadal verfolgt hat, der wird etwas Außergewöhnliches beobachtet haben: die einschüchternde Brutalität, die in der Körpersprache des Sportlers steckt und sich durch mehrere Eigenschaften äußert; dem angestrengten Stöhnen, jedes Mal wenn er einen Ball verdrischt, in seinen aggressiven Schlägen, die so gewaltig sind, dass jeder einzelne Finger mit Tapes geschützt ist. Manchmal bluten die Schwielen an seinem Handballen.
Rafael Nadal ist auf dem Tenniscourt wie eine Maschine, die konstant auf Hochtouren läuft. Der Blick grimmig und höchst fokussiert, bei jedem Ballwechsel geht es um Leben und Tod; zum Glück nicht in der Realität, aber im Spiel, in seinem Spiel, getrimmt auf Perfektion.
Ein Tourbillon für Rafael Nadal
Die Kräfte, die sein speziell angefertigter Schläger ertragen muss, sind enorm. Rafael Nadal hat eine besondere Technik, wie er sein Handgelenk einsetzt, um dem Tennisball bei jedem Schlag einen besonderen Drall zu verpassen. Auf Sand gibt es keinen Spieler, der mehr Umdrehungen auf den Ball bringt.
Das inspirierte vor einem guten Jahrzehnt den Uhrmacher Richard Mille eine Uhr zu entwickeln, die diesen Kräften am Handgelenk standhalten könnte. Und nicht nur das, es sollte sogar ein Tourbillon sein, ein höchst filigraner und empfindlicher Mechanismus. Die Idee war so absurd wie genial, dass Richard Mille die Aufmerksamkeit von Rafael Nadal erregen konnte. Zum ersten Probetragen schnallte er dem Sportler eine Uhr mit Platingehäuse ums Handgelenk – Nadal war sichtlich verwirrt vom hohen Gewicht. Es war natürlich nur ein psychologischer Trick von Richard Mille, ihn zuerst mit einer schweren Uhr zu konfrontieren, eher er ihm die nur 20 Gramm leichte RM 027 Tourbillon Rafael Nadal überreichte. Nadal war begeistert. Im selben Jahr gewann er zum ersten Mal die US Open, zum ersten Mal auch mit einer Uhr am Handgelenk.
RM 27-04 Tourbillon Rafael Nadal
Das ist nun zehn Jahre her, weitere sieben Modelle folgten, die sich technisch stets übertrafen und optisch wie auch preislich immer wieder für Aufsehen sorgten. Die beiden Perfektionisten Richard Mille und Rafael Nadal sind enge Freunde geworden, treffen sich auch außerhalb des Courts regelmäßig privat. „Wenn ich mit Richard Mille zusammen bin, langweile ich mich nicht eine Sekunde, es ist immer so inspirierend mit ihm Zeit zu verbringen“, schwärm Nadal vom Uhrmacher. Zur 10-jährigen Partnerschaft präsentiert Richard Mille nun ein Jubiläumsmodell, die wieder alles Vorherige übersteigt. Vermutlich auch unsere Vorstellungskraft, wie viel Geld eine Uhr kosten kann. In diesem Fall sind es stattliche 1.050.000 USD (rund 900.000 Euro).
RM 27-04 Tourbillon Rafael Nadal
Das neuste Modell wiegt gerade einmal 30 Gramm inklusive Band. Zwar war das allererste RM 27 Modell von 2010 um zehn Gramm leichter, aber die neue RM 27-04 kann dafür Beschleunigungen von über 12.000 g standhalten – ein Rekord bei Richard Mille. Zum Vergleich: ein Formel 1 Pilot erfährt in Kurvenfahrten um die 5 g. In einer Achterbahn können sogar 6 g erreicht werden. Ab zirka 8 g wird der ungeübte Mensch bewusstlos. Für die enorme Widerstandsfähigkeit sorgt sicherlich auch die einmalige Netzstruktur, die wie bei einem Tennisschläger ins Gehäuse gespannt wurde und die Vibrationen wie eine Tennissaite abfedert.
Handaufzugs-Tourbillonuhrwerk Kaliber RM27-04
Denn inspiriert von der Bespannung eines Tennisschlägers wird das Uhrwerk von einer feingestrahlten Netzstruktur von nur 855 mm² Größe getragen. Sie besteht aus einem einzigen geflochtenen Stahlstrang von 0,27 mm Durchmesser. Das Handaufzugs-Tourbillonuhrwerk Kaliber RM27-04 wird über fünf polierte Grade-5-Titan-Haken mit 5N-goldener Beschichtung, ausgehend von der Unterseite der Werkplatte, am Netz befestigt. Wie beim Bespannen zieht der Uhrmacher zunächst alle Längssaiten, bevor er die Quersaiten kreuzen lässt, wobei der Draht über und unter den Längssaiten hindurchgeführt wird. Platine und Brücken bestehen aus einer Legierung aus 90% Grade-5-Titan, 6% Aluminium und 4% Vandium und wurden mit schwarzer PVD beschichtet. Die besonders steife Legierung sorgt für ein besonders reibungsloses Laufen des Räderwerks und wird auch gerne in der Raumfahrt und Automobilindustrie eingesetzt.
Die Netzstruktur erinnert an die Besaitung eines Tennisschlägers
Das besondere Gehäuse
Das Gehäuse der neuen RM 27-04 mit seinen sandgestrahlten und polierten Flächen besteht erstmals aus „TitaCarb“. Dieses Hochleistungs-Polyamid, das in dieser Form exklusiv von Richard Mille entwickelt wurde, wurde um 38,5% mit Carbonfasern verstärkt. Der Zusatz von Carbon verleiht TitaCarb eine besondere Zugfestigkeit (370 MPa bzw. 3.700 kg/cm). Das Material ist nicht nur fast so bruchresistent wie Stahl, sondern auch Feuchtigkeits- und Temperaturbeständig, was gut zu den Anforderungen an einer Uhr für einen Spieler wie Rafael Nadal passt. Das Gehäuse, das dank zweier Nitril-O-Ring-Dichtungen bis 50 Meter wasserdicht ist, wird mit 8 Spline-Schrauben aus Grade-5-Titan und Unterlegscheiben aus 316L-Edelstahl montiert.
Das Gehäuse der neuen RM 27-04 besteht aus „TitaCarb“, einem Hochleistungs-Polyamid
Rafael Nadal ist diese Woche wieder beim diesjährigen Roland-Garros Turnier in Paris im Einsatz – am Handgelenk zum ersten Mal auch die neue RM 27-04 Tourbillon Rafael Nadal. Sie ist auf 50 Stück limitiert.
EIGENSCHAFTEN
MARKE: | Richard Mille |
MODELL: | RM 27-04 Tourbillon Rafael Nadal |
REFERENZ: | RM 27-04 |
GEHÄUSE: | TitaCarb – Richard Mille exklusiv |
DIMENSIONEN: | Länge: 47,25 mm Breite: 38,40 mm Höhe: 11,40 mm |
WASSERDICHTIGKEIT: | 5 Bar (~50 m) |
ZIFFERBLATT: | Skelettiert |
ARMBAND: | Textilarmband |
UHRWERK: | RM27-04 |
AUFZUG: | Handaufzug |
GANGRESERVE: | 38 Stunden (±10%) |
FREQUENZ: | 21.600 A/h (3 Hz) |
FUNKTIONEN: | Stunden, Minuten |
PREIS: | USD 1.050.000 (~EUR 900.000) – Limitiert auf 50 Stück |