Eine Uhr voller Wunder: Die Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Nonantième
Manche Uhren haben eine gewisse Ausstrahlung, die einen in Ehrfurcht erblassen lassen. Die Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Nonantième ist eine solche Uhr. Die Reverso von Jaeger-LeCoultre war immer schon äußerst elegant, vornehm und attraktiv. Dieses neue außergewöhnliche Stück hebt die hohe Uhrmacherkunst jedoch auf ein ganz neues Niveau.
Expertise des Hauses: Die Reverso und ihre Komplikationen
Jaeger-LeCoultre ist kein Unbekannter in der Herstellung komplizierter Reverso-Uhren. Das erste Modell, das 1991 auf den Markt kam, war die Reverso Soixantième. Sie ist dem 60-jährigen Jubiläum seit der Einführung der Reverso gewidmet. Davor hatte sich die Uhrenmanufaktur bei der Reverso-Linie weitestgehend von Komplikationen ferngehalten. Als die Quarzkrise jedoch endlich zu Ende ging, stellte die Manufaktur mir der Reverso Soixantième ihre Haute Horologerie-Fähigkeiten unter Beweis und präsentierte einen Zeitmesser mit Datumszeiger, einer kleinen Sekunde, einer Gangreserve von acht Tagen und einer dazugehörige Gangreserveanzeige.
Die limitierte Auflage von 500 Stück eröffnete eine ganz neue Welt der uhrmacherischen Möglichkeiten. In einem neuen, größeren „Grand Taille“-Gehäuse mit den Maßen 42 mm x 26 mm x 9 mm hebte sie sich deutlich von den damals üblichen Reverso-Maßen von 38 mm x 23 mm ab. Der größere Durchmesser ließ der fast zwei Jahrhunderte alten Uhren-Maison auch mehr Raum für zukünftige Experimente. Zum ersten Mal besaß eine Reverso von Jaeger-LeCoultre einen offenen Gehäuseboden, der das Handaufzugskaliber 824 in seiner ganzen Pracht zum Vorschein brachte.
Die Soixantième markierte den Beginn einer komplizierten Uhrmacherrevolution der Reverso. In ihre Fußstapfen traten die erste Tourbillon-Armbanduhr der Manufaktur, die Reverso Tourbillon (1993) und die Reverso Répétition Minutes (das erste Mal, dass Jaeger-LeCoultre eine Minutenrepetition für eine Armbanduhr miniaturisierte), die vom weltweit ersten rechteckigen Minutenrepetitionswerk angetrieben wurde.
1996 brachte Jaeger-LeCoultre den Reverso Chronographe Rétrograde auf den Markt, dessen Chronographenzähler meisterhaft in einem rechteckigen Gehäuse angeordnet sind. 1998 folgten die Reverso Géographique mit zwei Zeitzonen sowie im Jahr 2000 die Reverso Quantième Perpétuel.
Der Nachfolger: Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Nonantième
Zehn Jahre nachdem die Soixantième den Aufstieg der komplizierten Reverso-Uhren von Jaeger-LeCoultre mächtig befeuert hatte, führte das Uhrenhaus die Reverso Septantième (70.) ein. Interessanterweise gab es kein Quatre-vingtième (80.) Modell, denn Jaeger-LeCoultre entschied sich stattdessen für die Lancierung der Grande Reverso Ultra Thin Tribute to 1931. Doch dieses Jahr kehrt die Marke nicht nur mit mehreren äußerst attraktiven neuen Reverso-Modellen, sondern auch mit einer komplizierten und außergewöhnlich bezaubernden Jubiläums-Reverso zurück: die Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Nonantième (90.). Diese Uhr (Ref. Q711252J) setzt nun ganz neue Maßstäbe in Punkto Komplikationen der Reverso-Linie und ist auf gerade einmal 190 Stück limitiert.
Die Reverso Tribute Nonantième (Ref. Q711252J) ist in einem roségoldenen Gehäuse mit den charakteristischen Art-déco-Zierleisten dieses Modells untergebracht und misst 49,4 x 29,9 x 11,72 mm. Sie wird an einem eleganten schwarzen Alligatorlederarmband getragen. Während das vordere Zifferblatt Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Großdatum und Mondphase anzeigt, bietet die Rückseite eine digitale halbspringende Stunde, Minuten auf einer rotierenden Scheibe sowie eine Nacht-Tag-Anzeige. Angetrieben wird das Kunstwerk von Jaeger-LeCoultres Handaufzugskaliber 826 mit einer Gangreserve von 42 Stunden.
Das vordere Zifferblatt
Die Schönheit liegt jedoch im Detail. Das vordere Zifferblatt der Ref. Q711252J zeigt sich weitaus „typischer“ für ein Reverso-Modell. Es verfügt über ein versilbertes Zifferblatt mit Sonnenschliff, das der Uhr bereits ihre ätherische, ja sogar kosmische Anmutung verleiht. Die Zeit wird mit Hilfe von applizierten goldenen Indizes und eleganten Dauphine-Zeigern angezeigt. In der unteren Hälfte des Zifferblatts wird es etwas komplizierter (zumindest im uhrmacherischen Sinne). Innerhalb des Kreises des kleinen Sekundenzählers liegt eine Mondphasenanzeige. Unterhalb von 12 Uhr befindet sich eine große Datumsanzeige, die von einer applizierten Rotgoldapertur eingerahmt wird, welche die rechteckige Form von Zifferblatt und Gehäuse widerspiegelt.
Die Rückseite
Erst nach dem Wenden merkt man, dass diese Reverso sich maßgeblich von ihren Vorgängern unterscheidet. Ursprünglich einmal wurde der Gehäuseboden der Reverso freigehalten, um Platz für Gravuren zu lassen (und natürlich um das vordere Zifferblatt zu schützen). Während sich das im Laufe der Jahre zwar geändert hat, haben weder Gehäuseboden noch das Zifferblatt jemals so ausgefallen wie bei der Reverso Tribute Nonantième ausgesehen. Das Hybrid aus Gehäuseboden und Zifferblatt verfügt über zwei runde Öffnungen, die von Gadroons (Zierleisten) umgeben sind.
Die Anzeige in den beiden Öffnungen erinnert an die digitalen Armbanduhren von Jaeger-LeCoultre aus den 1930er Jahren. Das kleine obere Fenster zeigt eine halbspringende digitale Stundenanzeige. Das zweite, größere Fenster zeigt hingegen die Minuten auf einer rotierenden Scheibe, die sich teilweise unter einer lackierten, leuchtend blauen Dreiviertelplatine verbirgt. Winzige goldene Sterne funkeln auf ihr und schmücken einen Miniatur-Nachthimmel.
Darüber hinaus zeigt ein kleiner Kreis in der Mitte eine exzellent applizierte goldene Sonne und Mond. Beide Himmelskörper wandern über einen Horizont und zeigen dem Träger somit Tag und Nacht an. Unterhalb dieses Horizonts befindet sich schließlich das Logo von Jaeger-LeCoultre in einem Halbkreis auf einem Hintergrund im Sonnenstrahlen-Muster. Die dekorative Platine wurde im speziellen „Atelier des Métiers Rares“ des Unternehmens gefertigt. Dieses Atelier ist ein exklusiver Ort innerhalb der Manufaktur, in dem sich Jaeger-LeCoultre bereits seit 2016 aufwendigen Techniken der Verzierung widmet.
Eine neues Werk
Seit ihrer 90-jährigen Laufzeit tickt die Reverso mit über 90 verschiedenen Kalibern. Und auch der Reverso Tribute Nonantième schenken die Uhrmacher ein eigenes neues Uhrwerk. Das ist jedoch keine Überraschung; jede komplexe Reverso erhält ihr ganz eigenes Kaliber. Bei dem neuen Uhrwerk handelt es sich um das Handaufzugskaliber 826. Es besteht aus 230 Komponenten, hat eine Gangreserve von 42 Stunden und schlägt mit einer Frequenz von 3 Hz (21.600 A/h). Im Gegensatz zur Reverso Soixantième besitzt die Referenz Q711252J natürlich keinen offenen Gehäuseboden und hält das neue Uhrwerk somit im Verborgenen. Das ist jedoch verkraftbar, bei der Alternative, die sie uns bietet.
Jaeger-LeCoultre Kaliber 826
Referenz Q711252J: Am Handgelenk
Am Handgelenk sieht die Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Nonantième nicht nur elegant aus, sondern sie fühlt sich auch genauso elegant an. Dank des flachen Gehäuses ist das ansonsten schwerere Gehäuse (für Reverso-Verhältnisse) dennoch leicht und gut tragbar. Während das vordere Zifferblatt Eleganz und Souveränität ausstrahlt, wie man es bei so einem historischen Modell wie der Reverso vermuten würde, schweift man mit seinen Gedanken beim Anblick des außergewöhnlichen Zifferblatts auf der Rückseite an einen anderen Ort ab.
Das mag grandios klingen, aber es ist genau dieses Zifferblatt, das jedem Jaeger-LeCoultre-Fan zeigt, wie distinguiert und sensibel das Uhrenhaus gegenüber ihrer eigenen DNA wirklich ist. Darüber hinaus fühlt sich diese außergewöhnliche Reverso trotz der Komplikationen und des raffinierten, unerwarteten Designs letztendlich praktisch, multifunktional und hochfunktionell an.
Unser Urteil
Eine künstlerische Interpretation
Nicht nur Uhrenliebhaber sind an der Uhr interessiert. Der in Brooklyn lebende Künstler Michael Murphy ist bekannt für seinen sogenannten „Perpetual Art“-Stil. Seine „Perpetual Art“ betont die Wahrnehmung des Betrachters als „Illusion von Bildern im dreidimensionalen Raum“. Im Wesentlichen muss sich der Betrachter um die Kunst herum bewegen und sie aus jedem einzelnen Blickwinkel betrachten, um sie zu schätzen. Derzeit zeigt er seine Arbeit Spacetime im Auftrag von Jaeger-LeCoultre.
SpaceTime von Michael Murphy | Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Nonantième
Murphys Arbeit rund um die altehrwürdige Reverso Tribute Nonantième erkundet „die Beziehung zwischen den drei physikalischen Dimensionen des Raums und der vierten Dimension der Zeit“. Er erklärt: „Mein Reverso-Design explodiert in eine Reihe von Teilen, die eine Geschichte über die Uhr und ihre Funktionsweise erzählen. Ich habe sie in alle ihre funktionierenden Komponenten zerlegt und sie so komponiert, dass zwei verschiedene fotografische Illusionen entstehen, eine stellt die Vorderseite der Uhr und eine die Rückseite dar.“ Erstmals in Shanghai zu sehen, soll die Kunstinstallation nun um die Welt gehen.
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