Die neuen Breitling Navitimer Jubiläumsmodelle – Rückkehr eines altbekannten Logos
Die Navitimer von Breitling wird 70! Ursprünglich als Toolwatch konzipiert, mit der Piloten noch ganz analog Flugberechnungen durchführen konnten, ist sie über die Jahre und spätestens seit Jazz-Großmeister Miles Davis, Film-Enfant-Terrible Serge Gainsbourg oder den Rennfahrerlegenden Jim Clark und Graham Hill zu einem Lifestyle Zeitmesser avanciert. Und die neuen Modelle zum Jubiläum sind modischer denn je, mit frischen Farben, Größen für Jedermann und der Rückkehr eines altbekannten Logos.
Warum Navitimer?
Die Anfänge der Navitimer fußen hingegen auf rein funktionellen Bedürfnissen. Als Willy Breitling sie 1952 für die AOPA (Aircraft Owners and Pilots Association) konzipiert, sollen Piloten damit Berechnungen zur Durchschnittsgeschwindigkeit, zurückgelegter Strecke, Kraftstoffverbrauch und Steiggeschwindigkeit durchführen können. Aus der Kombination von Navigation und Timer wird der Navitimer, es hat also rein gar nichts mit der „Navy“ (Seefahrt) zu tun, sondern mit Navigieren. Der Grundstein des Designs mit seinen unverkennbaren Merkmalen wurde damals schon gelegt und sollte sich bis heute kaum verändern. Der Navitimer war ein markanter Chronograph mit kreisförmigem Rechenschieber, Stabindexes- und Zeiger und der typischen geriffelten Lünette für guten Halt beim Bedienen der Piloten mit ihren Lederhandschuhen.
Original Breitling Navitimer Modelle aus den 1950er Jahren mit dem AOPA Logo
Was ein Pilotenclub mit der Navitimer zu tun hat
Die AOPA, Aircraft Owners and Pilots Association gilt als der weltweit größte Pilotenclub. Gegründet 1939 in Amerika, gibt es inzwischen in über 50 verschiedenen Ländern Vertreter der Organisation. 1954 machte die AOPA die Navitimer dann zu ihrem offiziellen Zeitmesser. Auf der 12-Uhr Position erschien das AOPA Flügellogo – der Firmenname von Breitling war nicht zu finden. Der erste Batch Uhren in einer Stückzahl von 100 Stück wurde im Juli 1954 exklusiv für die AOPA Members ausgeliefert. Diese Navitimer Modelle besaßen noch keine Referenz Nummer. Ein weiteres winziges Detail, das diese 100 Exemplare von allen kommenden Navitimer Uhren unterscheidet: die Bandanstöße waren rund 1 mm kürzer. Daher sind die extrem limitierten Modelle aus der ersten Produktionsreihe ohne Breitling Logo und Referenz heute bei Sammlern extrem begehrt.
Breitling Navitimer Mk 1.3 AOPA Ref. 806 aus dem Jahr 1955
Im Oktober 1955 gab es noch eine kleine Charge der Mk 1.3, die zwar noch ohne Breitling Schriftzug produziert wurde, aber erstmals eine Referenznummer (806) trug. Es war das letzte Modell mit dem Valjoux 72 Kaliber. Ab Ende 1955 startete Breitling dann mit der Referenz 806 mit der kommerziellen Produktion und einem Breitling Schriftzug über einem nicht-signierten AOPA Logo. Die exklusive Produktion für die AOPA, also ohne Breitling Schriftzug ging noch bis in die 1970er Jahre weiter und brachte mehrere Tausend Modelle hervor. Von 1954 bis 1955 verbaute Willy Breitling das Valjoux Kaliber 72 in seine Navitimer. Es folgte das Venus Kaliber 178 und 1969 dann mit dem Kaliber 11 das erste Automatikchronographenwerk. Schließlich seit 2010 kommt das komplett in-house produzierte B01 zum Einsatz.
Breitling Navitimer Timeline
Eine Statement Uhr – nicht nur für Piloten
Mit dem Aufschwung digitaler Technologien verschwand der Nutzen der Navitimer als Toolwatch allmählich. Doch sie blieb unter den Piloten DIE Statement Uhr überhaupt und Hollywood Superstar John Travolta verkörperte Anfang der 2000er Jahre als leidenschaftlicher Hobbypilot den Fliegeruhrengeist aller Aeronautik-Freaks. Aber die Navitimer fand ihren Weg auch an die Handgelenke von Musiker wie Miles Davis oder den Französischen Künstler, Schauspieler und Provokateur Serge Gainsbourg. Auch die beiden Rennfahrer Jim Clark und Graham Hill waren dem Charme der Navitimer verfallen. 1962 trug sie sogar Astronaut Scott Carpenter bei einer Weltraummission, woraus die Special Edition Cosmonaut Navitimer Referenz 809 entstand. Sie wurde vom mechanischen Hilfsmittel für Piloten zu einer gesellschaftlichen Statement Uhr (oder kommerziellen Stilikone).
Doch man muss auch kritisch betrachtet anmerken, dass die Navitimer viele Jahre keine oder kaum eine Veränderung gesehen hat. Sie rutschte sogar zeitweise in das Milieu der protzig-brachialen XXL-Uhren mit ihrer überdimensionalen Rechenschieberlünetten. Dann kam Georges Kern und hauchte ihr neues Leben ein. Nach seiner Übernahme als CEO 2017 bediente man sich zwar an altbekannten Designcodes, modernisierte aber gleichzeitig mäßig und bereitete somit die Navitimer-Fans behutsam auf eine neue Ära vor.
Breitling Navitimer von 2018
Alles neu und doch unverwechselbar
Und vielleicht ist es auch aus Respekt vor dieser loyalen Fangemeinde, dass Breitling bei den neuen Navitimer Modellen anlässlich des 70. Jubiläums das AOPA Logo wiedereinführt. Über dem Breitling Schriftzug prangt das geflügelte Logo des Fliegerclubs auf den neuen Modellen in 41, 43 und 46 mm Durchmesser.
Doch sieht man sich die neue Kampagne der Marke an, erkennt man auch, dass vom Fliegeruhren-Mythos von einst nicht mehr allzu viel übergeblieben ist. Vielmehr setzt man auf junge, modebewusste Kosmopoliten, die Breitling Navitimer Uhren als Lifestyle Produkt statt Statement Uhr, geschweige denn Toolwatch in ihren Alltag integrieren. John Travolta wurde mit jungen Trendsettern ersetzt, die lieber in den Metropolen der Welt das neuste Fine Dining zelebrieren, statt mit Lederjacke, Fliegerbrille und Thumbs up Mentalität in einer etwas in die Jahre gekommenen „Über den Wolken“-Romantik schwelgen.
Genau genommen ist bei den neuen Modellen, bis auf die Drücker, alles im neuen Gewand. Und sogar die Drücker sind minimal kürzer geworden, das Design aber unverändert. Das gewölbte Glas ist zwar 1mm Höher und soll die Double-Doom-Glas Optik der Acryl-Gläser von einst imitieren, doch insgesamt ist das Gehäuse leicht von 14,2 mm auf 13,69 mm geschrumpft. Das Gehäuse wurde neu konzipiert, der Rechenschieber etwas abgeflacht und somit das Profil der Uhr etwas kompakter.
Wir sehen neue frische Zifferblattfarben in Eisblau, Minzgrün und in gedeckteren Kupfertönen. Neben Edelstahlmodellen bietet Breitling nun auch Vollgold-Varianten in 18-Karat Rotgold an. Das ist zwar hinsichtlich der Evolution der Navitimer der letzten Jahrzehnte ein Novum – Vollgold-Navitimer gab es allerdings in sehr limitierter Stückzahl schon in den 1950er Jahren.
Größen
Die neue Lifestyle-Ausrichtung der Navitimer zieht sich auch durch das Größenangebot. Mit 41 mm, 43 mm und 46 mm ist eigentlich für jeden was dabei. Dabei unterscheiden sich die Farbvariationen innerhalb der Größen leicht. Edelstahl und Lederarmbänder gibt es in allen Größen – Vollgold ebenso.
Datum
Sehr gelungen gelöst hat man die ewige Frage der Datumsposition. Wer Wert auf ein Datum legt, dem gefällt es oftmals nicht bei 3 oder der 4.30 Uhr Position. Das Thema wird ständig kontrovers diskutiert. Nun findet sich das Datum bei der 6 Uhr innerhalb des Totalisators und ist so unaufdringlich, dass jeder der kein Wert auf ein Datum legt es einfach ignorieren kann – und alle anderen sich nicht mehr an der Position zwischen 4 und 5 Uhr stören müssen. Man hat sich sogar die Mühe gemacht, die Datumsscheibe entsprechend der Farbe des Totalisators anzupassen. Ein Stück weit kann man den Schritt auch als Hommage an die frühen Navitimer Modelle verstehen. Ab 1969 erschien das erste Modell mit Datum bei 6 Uhr mit der Referenz 1806. Im Jahr 1972 wechselte das Datumsfenster mit der Referenz 7806 auf die Position bei 4.30 Uhr und 1989 mit Referenz 81610 auf 3 Uhr. Nun also zurück zu 6 Uhr.
Logo
Und dann ist da natürlich noch die Sache mit dem Logo. Zum Jubiläum erscheint das AOPA Logo zum ersten Mal wieder auf der Navitimer. Allerdings mit Breitling Schriftzug, wie bei den kommerziellen Modellen ab 1955. Bei den 41 und 43 mm Modellen platziert Breitling den Navitimer Schriftzug unterhalb des Zifferblatts, bei den 46 mm Modellen oberhalb. Bereits im letzten Jahr ließ Georges Kern die Zusammenarbeit mit der AOPA wieder aufleben und schenkte per Stellenausschreibung einem Bewerber ein Stipendium zur Pilotenausbildung. Laut Unternehmen sind 1.753 Bewerbungen eingegangen. Ein Hauch Fliegerromantik steckt also doch noch in Kern und seinem Team.
Werk
Seit 2010 verbaut Breitling ihr in-house produziertes Kaliber B01 in seinen Navitimer Modellen. In den neuen Jubiläumsmodellen tickt die neuste Generation des B01, mit neuen Finissierungen und einer schlankeren Silhouette der Schwungmasse, die der Träger durch den offenen Saphirglasboden bewundern kann. Das COSC-zertifizierte Werk hat eine Gangreserve von 70 Stunden und kommt mit einer fünfjährigen Garantie.
Resümee
George Kern und sein Team zeigen mal wieder Gespür dafür, wie man das volle Potential aus einer Marke mit so viel Geschichte und einem in die Jahre gekommen geglaubten Modell wie der Navitimer herauskitzelt. Nachdem man 2018 mit der Navitimer 8 noch für einen kurzen Schreckensmoment unter loyalen Breitling Fans und Kennern ausgelöst hat, ist man jetzt wieder auf der richtigen (Flug-) Bahn.
Die Kollektion ist tragbarer denn je, was neue Kundschaft anlocken wird und die Bestehende nicht vor den Kopf stößt. Es bleibt spannend zu sehen, wie die neuen Zifferblattfarben ankommen und welche Modelle die Bestseller sein werden. 70 Jahre Navitimer – und sie sieht immer noch frisch aus wie ein Gänseblümchen. Happy Birthday!
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