Es war ein weiteres außergewöhnliches Jahr für uns alle, und die Welt der Uhren ist da keine Ausnahme. Deshalb hat sich das Team von Swisswatches erneut zusammengesetzt, um eine Liste unserer Top-Uhren des Jahres 2024 zusammenzustellen. Von Meilensteinmodellen über innovative Materialien bis hin zu historischen Revivals präsentieren wir Ihnen 24 besondere Highlights, die die Schweizer Uhrenindustrie, die immer wieder für Überraschungen sorgt, im Jahr 2024 hervorgebracht hat. Auf ein weiteres Jahr der Innovation und Schönheit in der Uhrmacherei – und ein frohes Weihnachtsfest von uns allen bei Swisswatches.
Laurent Ferrier Classic Moon Annual Calendar
Wir sind große Fans von den Uhren von Laurent Ferrier – besonders aber von seinen Kalendermodellen. Mit der Classic Moon Annual Calendar stellte der Uhrmacher dieses Jahr zum ersten Mal wieder seit 15 Jahren einen Jahreskalender mit Mondphase vor – und für uns gleichzeitig eine der schönsten Mondphasen-Modelle überhaupt! So elegant, so neo-klassisch und so aufgeräumt.
Die Classic Moon gibt es in zwei Ausführungen: aus Edelstahl oder aus 18-Karat-Rotgold im Ferrier-typischen Classic-Gehäuse mit 40 mm Durchmesser. Die Goldversion ist unser persönlicher Favorit, denn hier ist die Farbkombination des silberfarbenen Zifferblatts mit dem warmen Goldton des Gehäuses, der blauen Eisenbahnminuterie und dem roten Zeiger für die Datumsanzeige besonders ästhetisch. Die Mondphase funkelt auf einem wunderschönen Aventurin-Glas mit durchscheinender Emaille.
Patek Philippe Golden Ellipse Reference 5738/1R-001
Ein Novum für die Golden Ellipse Reference 5738 in Roségold präsentierte Patek Philippe dieses Jahr mit einem polierten, handgefertigten Metallarmband für dieses Modell. Als Hommage an die 1970er-Jahre verfügt das feingliedrige Roségold-Armband über mehr als 300 Glieder und eine gravierte Schließe. Zusammen mit dem 34,5 × 39,5 mm großen und 5,9 mm dünnen Gehäuse schafft es eine elegante und zeitlose Ästhetik.
Diese wird durch das ebenholzfarbene 18-karätige Gold-Zifferblatt mit Sonnenschliff und applizierte Stabindexe für die Stunden und schlanke Zeiger aus Roségold unterstrichen. Zudem beherbergt das wohl proportionierte und an den goldenen Schnitt angelegte Gehäuse das ultradünne, mechanische Kaliber 240.
Piaget Polo 79
Diese Uhr darf in dieser Liste einfach nicht fehlen, dazu ist sie geschichtlich zu relevant, egal ob sie einem gefällt oder nicht. Piaget hat anlässlich des 150. Jubiläums der Maison in diesem Jahr eine Reihe wichtiger Referenzen neu aufgelegt. Darunter auch die Piaget Polo 79, die von dem Originalmodell von 1979 inspiriert ist. Damals war es das erste Sportmodell von Piaget, das Yves Piaget mit großem Tamtam vorstellte, indem er sein eigenes Polo Team auf ihren Pferden die Fifth Avenue in Manhattan hinunterreiten ließ.
Die Polo hatte sich über die Jahre optisch stark verändert – mit der Piaget Polo 79 kehrte man nun zu den Wurzeln zurück, mit den auffälligen Gadrons auf Armband, Gehäuse und Zifferblatt und in Vollgold, wie die Uhr von einst. Das Uhrwerk ist allerdings komplett neu, statt Quarz kommt nun das hauseigene Kaliber 1200P zum Einsatz.
Cartier Tortue Chronograph
Jedes Jahr erobert Cartier die Herzen seiner treuesten Anhänger mit der Einführung einer neuen Serie von Privé Uhren – und man könnte sagen, dass der Cartier Tortue Chronograph einer der schönsten ist, die es je gab. Dieser Klassiker ist eine makellose Neuinterpretation der Cartier Privé Tortue Uhr, deren Original 1912 entworfen wurde. Als historisches Modell der Marke ist die Tortue (französisch für Schildkröte) eines der charakteristischen Designs von Cartier. Während diese Neuheit ein modernes Debüt darstellt, ist der Ein-Knopf-Chronograph etwas, das Liebhaber vielleicht wiedererkennen, da Cartier ihn ursprünglich 1928 in einem Modell Tortue eingeführt hat. Cartier hat ihn 1998 mit den raffinierten Details, die wir heute sehen, neu interpretiert: apfelförmige Zeiger aus gebläutem Stahl und dreieckige Motive an den vier Ecken des Zifferblatts. Von diesem hübschen Modell lässt sich Cartier heute inspirieren.
Angetrieben wird die Uhr vom Handaufzugskaliber 1928 MC, das durch den offenen Gehäuseboden sichtbar ist und den Blick auf das Schauspiel der Zahnräder bei der Arbeit freigibt. Das Säulenrad des Kalibers ist eine besonders wichtige Komponente, da es die Funktionen der verschiedenen Hebel reguliert. Darüber hinaus ist das Uhrwerk nur 4,3 mm hoch und damit der flachste Chronograph im Portfolio des Hauses.
Rémy Cools Tourbillon Atelier
Hier ist der Name Programm – der Name von Remy Cools erlangte mit der Einführung seiner ästhetischen zweiten Serie „Tourbillon Atelier“-Uhr aus Platin in der unabhängigen Uhrmacherszene Bekanntheit. Anfang dieses Jahres wurde die Uhr mit dem „Horological Revelation Prize“ für den Grand Prix d’Horlogerie de Genève ausgezeichnet. Mit einem brandneuen Kaliber und der Leidenschaft von Cools für die Uhrmacherkunst des 18. und 19. Jahrhunderts spiegelt das Design seine moderne Vision der Uhrmacherkunst wider. Während ein silbernes Hilfszifferblatt und runde, konvexe Zeiger die Zeit in der oberen Hälfte des strukturierten Zifferblatts anzeigen, macht die untere Hälfte Platz für ein Tourbillon mit einem vollständig von Hand gefertigten Käfig.
Tatsächlich werden die Uhren des Ateliers von Anfang bis Ende sorgfältig von Hand gefertigt, wobei fast jeder Schritt – von der handgeformten Breguet-Spirale, den Brücken und den Hauptplatinen bis hin zur Verzierung, dem letzten Schliff, dem Verzahnen, dem Räderfräsen, der Unruhspirale und der Vergoldung – von Hand ausgeführt wird. Das kleine, aber äußerst beeindruckende Atelier stellt lediglich 12 Uhren pro Jahr her.
A. Lange & Söhne Datograph Handwerkskunst
Die stark limitierten Handwerkskunst-Editionen von A. Lange & Söhne sind das exquisiteste, was das Uhrenhaus in Punkto Zifferblatt- und Uhrwerksdekorationen zu bieten hat. Seit der Unternehmensneugründung im Jahr 1994 sind gerade einmal acht Handwerkskunst-Editionen erschienen – die neue Datograph Handwerkskunst ist die Achte im Bunde. Dass die Wahl auf eine Datograph fiel ist kein Zufall, sondern ihrem 25. Jubiläum geschuldet, die sie dieses Jahr feiert.
Auf ihrem Zifferblatt ist eine seltene und aufwendige Tremblage-Gravur zu sehen, wobei mit der Spitze eines Fadenstichels äußerst behutsam mit zitternder Bewegung winzige Mengen Material abgetragen werden, wodurch eine feinkörnige Fläche entsteht. Bei dieser Sonderedition wurden sogar die Kanten der Appliken, die Zeiger sowie die römischen Ziffern angliert und mit einem Strichschliff versehen. Auch das Uhrwerk wurde mit noch mehr Aufmerksamkeit zum Detail dekoriert, als es ohnehin schon üblich ist bei Lange. Nur 25 Stück hat das Uhrenhaus produziert.
Tudor Pelagos FXD GMT
In diesem Jahr konnte auch Tudors Pelagos-FXD-Serie Zuwachs verzeichnen. Entwickelt in Zusammenarbeit mit der französischen Marine, bietet die GMT „Zulu-Zeit“ die Möglichkeit, dank des orangefarbenen 24-Stunden-Zeigers, der beidseitig drehbaren Titanlünette und des als „Snowflake“-Zeiger bezeichneten Stundenzeigers, bis zu drei Zeitzonen abzulesen. Durch die ästhetische Kombination aus beigefarbenen Elementen mit dem mattschwarzen Zifferblatt und der Lünette wurde die Uhr in diesem Jahr zu einem Publikumsliebling unter Tudor-Fans. Das Gehäuse der Tudor Pelagos FXD GMT „Zulu-Zeit“ besteht aus satiniertem Titan Grad 2 und misst 42 mm im Durchmesser, während die Höhe 12,7 mm beträgt. Der einzige Nachteil, der uns beim Tragen aufgefallen ist: Das grüne Textilarmband, welches sich nahtlos in die militärische Wirkung der GMT „Zulu-Zeit“ einfügt, lässt in seiner Verarbeitung jedoch noch Raum für eine Steigerung, um besser mit dem robusten Charakter der Uhr zu harmonieren.
Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff „Zulu-Zeit“? Die „Zulu-Zeit“ ist eine andere Bezeichnung für die koordinierte Weltzeit (UTC), die wiederum auf dem Konzept der Greenwich Mean Time (GMT) basiert und geschaffen wurde, um die komplexe Koordination von militärischen und internationalen Operationen über verschiedene Zeitzonen hinweg zu erleichtern. Wenn ein Ereignis also um 10:00Z (Zulu-Time) angesetzt ist, bedeutet das: Es findet in Deutschland um 11:00 Uhr (MEZ, UTC+1), in den Vereinigten Arabischen Emiraten um 14:00 Uhr (UTC+4) und in New York um 05:00 Uhr (UTC-5) statt.
Universal Genève Polerouter
Dieses Jahr zelebrierte Universal Genève das 70. Jubiläum des ersten transpolaren Fluges der SAS (Scandinavian Airlines System) im Jahr 1954 mit der Lancierung drei neue Polerouter-Einzelstücke, von denen eines im kommenden Jahr bei Phillips versteigert wird. Alle Uhren verfügen über ein 35 mm-großes Gehäuse, wobei jedes aus einem anderen Material gefertigt ist: 18-karätigem Weißgold, 18-karätigem Rotgold und Edelstahl. Ergänzt wird das Gehäuse durch bombiertes, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, einen verschraubten Gehäuseboden und eine Krone mit zwei Dichtungen. Die ikonisch gedrehten Bandanstöße leiten je nach Modell in ein handgefertigtes Milanaiseband (Ref. JU6910), schwarzes Kalbslederarmband mit rotgoldener (RU6910) oder stählerner Dornschließe (AU6910) über.
Obwohl sich die Gestaltung des Zifferblattes von Modell zu Modell in der Materialwahl und Farbgebung unterscheidet, verfügen sie alle über das neue Universal Genève Logo und den modernen und historischen SAS-Logos auf der seidenmatten Oberfläche. Bei dem Weißgold-Modell ist dieses Blau. Auf dem schwarzen Zifferblatt der rotgoldenen Edition und dem silbernen Zifferblatt des Stahl-Modells zeigen hingegen rotgold-plattierte Zeiger und Indizes die Stunden, Minuten und Sekunden an. Hinter jedem der Zifferblätter verbirgt sich das originale Microtor Kaliber 1-69 aus den 1960er-Jahren mit einem Mikrorotor, das mit einer Bauhöhe von 4,75 mm relativ flach konstruiert ist, und einer Gangreserve von 57 Stunden. Mit dieser historischen Hommage hat Universal Genève einen bedeutenden Meilenstein vor dem geplanten Marken-Revival im Jahr 2026 präsentiert.
Louis Vuitton Escale Time-Only
Nachdem Louis Vuitton in den letzten Jahren die Tambour wieder hat aufleben lassen, markierte 2024 das Jahr für einen Neustart der Escale, der Reiseuhr von Louis Vuitton mit ihrem auffälligen Zifferblatt Design und zweiter Zeitzone. Doch die neuen Escale Time-Only Modell haben sich zu schönen schlichten Dresswatches entwickelt und sind eine Hommage an das Reisegepäck von Louis Vuitton, das wir alle kennen. Die goldenen Indizes bei 12, 3, 6 und 9 Uhr und Teile der Minuterie sind von den Metallteilen und Nieten der Koffer inspiriert.
Diese blaue Ausführung hat es uns besonders angetan, mit ihrem gekörnten Zifferblatt in der Mitte, den satinierten Gehäuseseiten und handpolierten und handgebürsteten Bandanstößen mit Ziernieten. Angetrieben wird die Escale Time-Only vom Automatikkaliber LFT023, das Louis Vuittons Uhrenmanufaktur La Fabrique du Temps in Zusammenarbeit mit Le Cercle des Horlogers entwickelt hat.
Berneron Mirage Tiger Eye 34 mm
Die nächste Uhr auf unserer Liste verkörpert eine asymmetrische und verschmolzene Ästhetik, die sich in unkonventioneller Weise vom Gehäuse und den Zeigern auf das Uhrwerk selbst überträgt, das ebenfalls eine verzerrte Struktur annimmt – eine Uhr, die direkt aus Salvador Dalís berühmtem Gemälde „Die Beständigkeit der Erinnerung“ stammen könnte. Ganz ohne Markierungen und Ziffern führt die Mirage Tiger Eye 34 mm in minimalistischer Form das weiter, wofür die erste Uhr der Marke, die Mirage 38 mm, bereits das Fundament gelegt hatte. Das Naturstein-Zifferblatt aus Tigerauge, das nur 1,3 mm dick ist, verfügt über ein von Hand gemeißeltes Hilfszifferblatt, das aufgrund der Komplexität in seiner Herstellung eine Misserfolgsquote von 80 % aufweist. Das bedeutet, dass 4 von 5 Zifferblättern verworfen werden müssen.
Gemäß der Markenphilosophie „eine Uhr – ein Uhrwerk“ zeigt ein Blick auf die Uhr und das neue Kaliber 215 eindrucksvoll, wie konsequent die Marke dieses Prinzip verfolgt. Beim Kaliber lässt sich die gleiche asymmetrische Form feststellen, die auch das Gehäuse kennzeichnet. Doch diese Form hat nicht nur einen ästhetischen Zweck, sondern ermöglicht dem Uhrwerk durch eine Vergrößerung der Grundfläche um 15 % im Vergleich zu einem herkömmlichen runden Uhrwerk, seine Gangreserve von 38 auf 72 Stunden zu erhöhen. Dies wird durch ein großes Federhaus in Kombination mit der laut Berneron derzeit kleinsten auf dem Markt erhältlichen Unruh erreicht.
Parmigiani Toric Chronograph Rattrapante
Diese außergewöhnliche Uhr, die auf nur 30 Stück limitiert ist, vereint eine hochgeschätzte Komplikation nahtlos mit der zeitlosen Designsprache von Parmigiani Fleurier und ist das Ergebnis einer Dresswatch von unvergleichlicher Eleganz. Ihr Herzstück ist ein ausgeklügelter Rattrapante-Mechanismus – allgemein bekannt als Schleppzeigerchronograph – gepaart mit einem 30-Minuten-Zähler bei 3 Uhr, einem 12-Stunden-Zähler bei 9 Uhr und einer laufenden Sekunde bei 6 Uhr. Das Zifferblatt aus handgekörntem Roségold mit einem satten „Natur-Umbra“-Farbton strahlt Wärme und Tiefe aus und verfügt über harmonisch integrierte Indizes und Zeiger aus 18-karätigem Roségold, die perfekt auf das Gehäuse und die charakteristische gerändelte Lünette abgestimmt sind.
Der Toric Chronograph Rattrapante Rose Gold Natural Umber wird von Parmigiani Fleuriers hauseigenem Kaliber PF361 angetrieben. Durch den Saphirglasboden betrachtet, leuchtet dieses Hochfrequenzwerk (5 Hz) in 18-karätigem Roségold und verfügt über ein Doppelsäulenrad für den Rattrapante-Mechanismus. Es ist sorgfältig verarbeitet und verfügt über durchbrochene Brücken mit satinierten Oberflächen und handgefertigten Kanten. Jedes Stück ist einzeln nummeriert, wie auch dezent auf dem Gehäuseboden eingraviert ist. Abgerundet wird die edle Ästhetik der Uhr durch ein handgenähtes Nubuk-Alligatorlederarmband in einem weichen Sandgoldton; das Material ist so weich und so anmutig, dass das Armband ebenfalls ein echtes Highlight ist.
Greubel Forsey Nano Foudroyante EWT
Seit 20 Jahren zeichnet sich die Schweizer Uhrenmanufaktur Greubel Forsey durch ihren Erfindungsreichtum und ihrer technischen Neukonzeption von Zeitmessern aus. Zum Jubiläum präsentierte die Marke heuer mit der Nano Foudroyante EWT 5144 einen technisch außergewöhnlichen Zeitmesser, der auf 11 Exemplare limitiert ist. Denn das 37,9 mm-kleine Gehäuse aus Weißgold und blau schimmerndem Tantal beherbergt die zehnte Erfindung der Marke: die erste perpetuelle Nano Foudroyante. Diese ist in dem ersten fliegenden Tourbillon mit einer Ableseachse und einem Handaufzug mit Flyback-Funktion von Greubel Forsey integriert.
Mit der Nano Foudroyante hat Greubel Forsey das Konzept der traditionellen Foudroyante neu gedacht: Der Energieverbrauch dieser energieintensiven Komplikation wurde um das 1.800-fache auf ein Energiemanagement im Nanojoule-Bereich reduziert. Zudem wurde ihr Volumen um 90 Prozent verkleinert, was auch den Durchmesser von 31 mm für das Uhrwerk in Greubel Forseys bisher kleinstem Gehäuse ermöglicht. In seiner Ästhetik ist der Zeitmesser monochrom gehalten, lediglich rote Markierungen setzen kleine Akzente auf dem Zifferblatt. Bei 8 und 9 Uhr befinden sich die kleine Sekunde und der Chronographen-Minutenzähler aus Gold. Bei 6 Uhr ist das fliegende Tourbillon zu sehen, auf dem trotz der Drehungen das Zifferblatt der Nano Foudroyante stets bei 12 Uhr ausgerichtet bleibt. Außerdem bietet der offene Gehäuseboden einen weiteren Blick auf das mit polierten Reliefgravuren versehene Uhrwerk, das auch über ein Säulenrad mit seltener 3D-Monoblock-Geometrie verfügt.
Kudoke 3 Salmon
Unabhängige Uhrmacher gewinnen in der Welt der Uhrmacherei zusehends an Bedeutung: Der besondere Reiz ihrer Kreationen liegt darin, dass freischaffenden Uhrmachern keine starren Vorgaben eines Mutterkonzerns auferlegt sind und Design, der Zeitaufwand sowie die Handwerkskunst, die in ihre Stücke einfließen, vollkommen selbst bestimmen können. Einer der Uhrmacher, bei dem dieses Konzept von Leidenschaft und Handarbeit in zwei Kollektionen – der Handwerk- und der Kunstwerk-Reihe – zu einer sinnlichen Erfahrung wird, ist Stefan Kudoke. Der Uhrmacher, der seine gleichnamige Marke gemeinsam mit seiner Frau Ev Kudoke im Jahr 2004 gründete, konnte sich im November 2019 als erster unabhängiger deutscher Uhrmacher überhaupt den renommierten Grand Prix d’Horlogerie de Genève (GPHG) in der Kategorie „Petite Aiguille“ sichern. Dabei setzte er sich gegen Branchengrößen wie Zenith, IWC und Maurice Lacroix durch. In diesem Jahr gelang ihm das Kunststück erneut: Mit der Kudoke 3 Salmon gewann er abermals die Kategorie „Petite Aiguille“.
Als eine Uhr, die in diesem Jahr besonders Eindruck hinterlassen hat, verdient die Kudoke 3 Salmon eine genauere Betrachtung. Während Kudoke bei der Minutenanzeige, dargestellt durch einen großen, gebläuten Stahlzeiger, der auf den äußeren Zifferblattring deutet, einen traditionellen Ansatz wählt, ist es die Stundenanzeige, die diese Uhr zu etwas Außergewöhnlichem macht. Der Stundenzeiger verfügt über drei unterschiedlich lange Arme, die unterhalb einer auf das Zifferblatt aufgesetzten Platte verlaufen und auf drei separate Stundenskalen weisen. Das Besondere an dieser Konstruktion: Sobald ein Arm seine Stundenskala durchlaufen hat, beginnt der nächstlängere oder -kürzere Arm und setzt die Anzeige fort.
Im Inneren der Kudoke 3 Salmon findet sich das Kaliber 1, das durch den Glashütter Streifenschliff und die Gestaltung der Räderbrücke beeindruckt – Letztere lehnt sich an die Ästhetik historischer englischer Taschenuhren an und trägt in ihrem Zentrum ein eingraviertes Unendlichkeitssymbol. Dieses Symbol, das als Kudokes Handschrift zu verstehen ist, findet sich auch auf der Zifferblattseite der Uhr wieder.
IWC Portugieser Eternal Calendar
IWC stellte dieses Jahr eine echte Weltneuheit vor. Beim Portugieser Eternal Calendar müssen bis zum Jahr 3999 keine Korrekturen vorgenommen werden. Bei einem gewöhnlichen Ewigen Kalender muss aufgrund einer Unregelmäßigkeit im gregorianischen Kalender im Jahr 2100, was außerhalb der Norm kein Schaltjahr ist, die Anpassung manuell vorgenommen werden.
Auch die Mondphase ist ein wahrer Langstreckenläufer und muss in den nächsten 45 Millionen Jahren nicht korrigiert werden. Nun, wie es bis dahin um die Menschheit steht sei dahingestellt, aber es geht hier auch vielmehr darum zu zeigen, dass die Uhrmacher niemals stillstehen, die Grenzen des technisch-möglichen weiter auszuloten. Übrigens: in diesem Jahr feierte auch Kurt Klaus seinen 90 Geburtstag. Er war es, der bei IWC in den 1980er Jahren den Ewigen Kalender Mechanismus revolutionierte.
MB&F LM Sequential Chronograph Flyback Platinum
Zwei Jahre nachdem MB&F mit der preisgekrönten LM Sequential EVO seinen ersten Chronographen vorgestellt hatte, brachte die Marke dieses Jahr das Modell mit einem technischen Upgrade auf den Markt. Die LM Sequential Chronograph Flyback Platinum zeichnet sich durch die Kombination verschiedener Zeitmessungsmodi aus. Dank des binären “Twinverter” Schalters ist es nämlich möglich, etwa Sekundenbruchteile oder Einzelzeitmessung zu messen. Neu bei dieser Edition ist jedoch die Ergänzung eines Flyback Chronographen, wodurch die bisherigen Funktionen aus dem Motorsport um eine Funktion auf der Luftfahrt erweitert werden.
Diese innovative Kombination ist in ein 44 mm-großes Platingehäuse eingefasst, das eine Wasserdichte von 30 m besitzt. Das von Stephen McDonnell konzipierte Uhrwerk mit zwei unabhängigen Chronographen kommt durch das durchbrochene Zifferblatt und den offenen Gehäuseboden besonders gut zur Geltung. Das Kaliber mit Handaufzug verfügt über zwei Federhäuser und eine großzügige Gangreserve von 72 Stunden.
Eine himmelblaue Grundplatine spielt auf die Luftfahrt an und bietet einen eleganten Hintergrund für die verschiedenen kreis- und ringförmigen Zeitanzeigen. So befindet sich das dezentrale Zifferblatt mit einer Stunden- und Minutenanzeige bei 6 Uhr, während auf der linken und rechten Seite des Zeitmessers die Anzeigen für die jeweiligen Chronographen angeordnet sind. Passende Drücker für die Chronographen finden sich jeweils auf der linken und rechten Seite des Gehäuses. Über einen Drücker bei 9 Uhr kann zwischen den beiden Chronographen gewechselt werden, indem der “Twinverter”-Schalter betätigt wird. Trotz all der Technik, die in diesem einzelnen Zeitmesser steckt, wirkt die Legacy-Machine nicht überladen und in ihrem Gesamtbild harmonisch-elegant.
Piaget Andy Warhol Clou de Paris
Piaget lässt mit der Andy Warhol Clou de Paris ein weiteres Mal Kunst und Uhrmacherei miteinander verschmelzen. Dabei handelt es sich um ein Revival der “Black Tie” von 1972, der 2014 wieder neu auferlegt wurde und in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Andy Warhol Foundation for the Visual Arts einen neuen Namen erhielt. Der Zeitmesser trägt das Vermächtnis der Künstlerikone und Piaget Society-Mitglieds aus dem 20. Jahrhundert weiter.
Besonders zeichnet sich die Uhr durch das für Piaget typische Hufnagelmuster, Clou de Paris, auf dem kastenförmigen Gehäuse aus. Das Weißgold-Gehäuse umfasst 45 mm im Durchmesser und ist bis zu 3 ATM wasserdicht. Es umfasst ein tiefblaues Metoeriten-Zifferblatt, das durch Zeiger im Dauphine-Stil und elegante Indizes ergänzt wird. Im Inneren der Uhr tickt das reichlich verzierte, hauseigene Automatik-Kaliber 501P1 mit einer Gangreserve von 40 Stunden.
Ein blaues Alligatorlederarmband mit Ardillon-Schließe rundet das Gesamtbild dieser Uhr im Vintage-Stil ab. Neben dieser Edition ist es jedoch über Piagets Personalisierungsservice “Made to Order” möglich, seine eigene Variation der Andy Warhol Clou de Paris kreieren zu lassen. So ist das Gehäuse nicht nur in Weißgold, sondern auch in Roségold erhältlich. Kunden können zwischen verschiedenen Schmuckstein-Zifferblättern, Zeigern und Lederarmbändern wählen und so eine individualisierte Version des Zeitmessers erschaffen.
F.P.Journe Tokyo Series
Die F.P.Journe Tokyo Series Ref. FB verkörpert für F.P. Journe einen bewegenden Moment, da es sich um die letzte limitierte Auflage handelt, die jemals von der Marke produziert wird. Die limitierte Tokyo Boutique Anniversaire Series wurde fast zwei Jahrzehnte lang hergestellt, und diese Ausgabe zum 20. Jubiläum in Titan markiert wirklich das Ende einer Ära. Jedes Jahr kreiert François-Paul Journe ein neues Uhrwerk – und dieses Modell ist der glückliche Empfänger seiner neuesten Kreation, des Kalibers 1518.2.
Mit einem einzelnen Chronographen mit Handaufzug, Flyback-Mechanismus und großem Datum ist das strahlend leuchtende Kaliber aus 18-karätigem Roségold das erste seiner Art bei F.P.Journe; dies ist erstaunlicherweise der einzige einzelne Chronograph mit Handaufzug der Marke in ihrem Portfolio. Das Zifferblatt zeigt Stunden, Minuten, Sekunden sowie die 60-Sekunden- und 60-Minuten-Zähler des Flyback-Chronographen an und ist wie immer ein wahres Kunstwerk aus rutheniumbeschichtetem, guillochiertem Silber, Zählern aus Saphir und vergoldeten, rot lackierten und elfenbeinfarbenen 5N-Stahlzeigern.
Außerdem weist das Zifferblatt eine weitere Besonderheit auf: Anstatt eine volle Umdrehung in der üblichen Minute zu vollenden, benötigt der Chronographenzeiger dafür zwei Minuten, was ein 60-Sekunden-Hilfszifferblatt für eine genaue Messung erfordert. Daher ist die Tachymeterskala so kalibriert, dass sie die Entfernung auf der Grundlage von 1.000 Metern misst, wobei die Skala von 300 bis 30 reicht. Die Uhr ist (leider) auf nur 200 Stück limitiert.
Vacheron Constantin Overseas Olive Green
Vacheron Constantin scheint seine eigenen Erfolge Jahr für Jahr zu übertreffen, und 2024 war da keine Ausnahme. Neben atemberaubend kreativen Einzelstücken aus der Abteilung Les Cabinotiers stellte die Marke auch etwas vor, das bei den Zuschauern besonders gut ankam: Overseas-Uhren mit olivgrünen Zifferblättern. Die Sportuhr, die bereits in Stahl mit blauem Zifferblatt ein Favorit war und Anfang des Jahres in vier weiteren Farben erhältlich war, wechselte geschickt zum Trend der grünen Zifferblätter, diesmal in Kombination mit einem Gehäuse aus Roségold – und hätte nicht besser umgesetzt werden können.
Dank Pateks Nautilus (ganz zu schweigen von den jüngsten Ereignissen) ist „Olivgrün“ heutzutage so etwas wie ein Zauberwort unter Uhrenliebhabern. Laut Christian Selmoni, dem Style & Heritage Direktor bei Vacheron, „könnte es durchaus sein, dass diese neue Farbe innerhalb der Kollektion genauso ikonisch wird wie Blau“. Die neue olivgrüne Zifferblattfarbe, erklärt er, „wirkt wie ein Enthüller, der die Brillanz des Goldes verstärkt und gleichzeitig eine hervorragende Lesbarkeit der Uhrenfunktionen gewährleistet.“ Vor einem durchscheinenden, lackierten Hintergrund, der für Tiefe sorgt, zeigt die Mitte jedes Zifferblatts eine Sonnenschliff-Satinierung und einen samtig veredelten Rand.
Um die Lesbarkeit zu maximieren, kontrastiert Vacheron die goldenen Stundenmarkierungen und Zeiger, die mit Super-LumiNova beschichtet sind, mit der dunkleren Zifferblattfarbe. Mit einer helleren Doppel-Minutenanzeige (oder einer einzelnen bei dem mit Edelsteinen besetzten Modell) kann der Träger die Minuten und Sekunden schnell und genau ablesen. Die neuen grünen Zeitmesser sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, darunter als Chronograph, mit zweiter Zeitzone und mit Datum, in zwei Größen, wobei letztere auch mit einer diamantbesetzten Lünette erhältlich sind.
Daniel Roth Tourbillon Rose Gold
Kenner werden wissen, dass die Uhrenmarke Daniel Roth bereits 2023 eine hübsche Gelbgold-Edition der Tourbillon Souscription auf den Markt gebracht hat – aber irgendwie hat die neueste Ausführung in Roségold bei den Geneva Watch Days in diesem Sommer trotzdem die Show gestohlen. Damals haben wir darauf hingewiesen, dass diese neueste Uhr dank der unermüdlichen Detailtreue, die in dieser Uhr steckt, von Kopf bis Fuß (oder besser gesagt vom Gehäuse bis zum Kaliber) stillen Luxus verkörpert.
Die Tourbillon Rose Gold ist eine frische Interpretation eines alten Klassikers, inspiriert vom ursprünglichen Tourbillon C187, der von Daniel Roth selbst entworfen wurde. Die Uhr verfügt daher über ein guillochiertes en ligne Zifferblatt, auch bekannt als Muster aus parallelen, vertikalen Linien, das auf das Original C187 zurückgeht: ein verehrtes Tourbillon-Modell, das vom Uhrmachermeister Daniel Roth selbst entworfen wurde. Während die ersten C187-Modelle mit einer Hobnail-Guillochierung versehen waren (wie bei der Tourbillon Souscription 2023), verleiht die Guillochage en ligne dieser ansonsten klassischen Uhr einen dezent modernen Touch.
Angetrieben wird die Uhr vom Kaliber DR001, das in der Heimat von Daniel Roth, La Fabrique du Temps, sorgfältig gefertigt wurde. Michel Navas und Enrico Barbasini, die Köpfe hinter dem Projekt, wollten ein Uhrwerk schaffen, das das Vermächtnis von Daniel Roth ehrt und es gleichzeitig auf ein neues Niveau hebt.
Richard Mille RM 65-01 McLaren W1
Am 07.10.2024 war es soweit – Richard Mille stellte zum vierten Mal eine Uhr vor, die im Rahmen der zehnjährigen Partnerschaft mit McLaren entwickelt wurde. Die diesjährige Kreation ist dabei nicht nur vom neuesten McLaren-Supersportwagen, dem „W1“, inspiriert, der anlässlich des 50-jährigen Jubiläums von McLarens erstem Formel-1-Weltmeistertitel vorgestellt wurde, sondern orientiert sich auch am RM 65-01 Chronographen von 2020, dem seinerzeit komplexesten Chronographen von Richard Mille. Das 43,84 x 49,94 x 16,19 mm große Gehäuse der Richard Mille 65-01 McLaren W1 bringt, wie es auch schon bei den vorausgegangenen McLaren-Uhren der Fall war, die offensichtlichsten Elemente des Autos zur Veranschaulichung: diesmal ist es die Vogelperspektive des W1.
Im Mittelpunkt steht dafür die Lünette, die die Konstruktion des W1 – das heißt insbesondere die „Aero-Cell“-Architektur, die von stark ausgeprägten seitlichen Lufteinlässen und aerodynamischen Anbauteilen begleitet wird – aufgreift. Das Zifferblatt, welches auf der RM 65-01 von 2020 basiert, entwickelte die Marke zu einem neuen skelettierten Titan-Zifferblatt weiter, das die Speichen eines McLaren-Felgenmusters und Farbakzente, die charakteristisch für den Sportwagenhersteller sind, aufgreift. Mit Elementen, die beide Marken verbinden, verkörpert die vierte McLaren-Uhr, die Richard Mille 65-01 McLaren W1, das Beste aus beiden Welten.
Royal Oak Ewiger Kalender „John Mayer“ Ref. 26574BC.OO.1220BC.02
In der Uhrenszene ist der siebenmalige Grammy-Preisträger John Mayer weniger für seine Musik als für seine umfassende Uhrensammlung bekannt, die laut Medienberichten mehr als hundert Zeitmesser umfassen soll und jenseits der 10-Millionen-Marke liegt.
Mayer, der Empfindlichkeiten dafür aufbringt, die feinsten Zeitmesser bei namhaften Uhrenhäusern zu erwerben, und Audemars Piguet wiederum, mit den Kreativen unserer Zeit zu kollaborieren, brachten dieses Jahr das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit auf den Markt: die Royal Oak Ewiger Kalender „John Mayer“ Ref. 26574BC.OO.1220BC.02. Diese Uhr verkörpert gleichzeitig John Mayers Neuinterpretation und markiert das Ende eines Zeitabschnitts für Audemars Piguet. Die Marke ermächtigte ihn, das Zifferblatt mit Komponenten zu versehen, die es in einem vollständigen Blauton erscheinen lassen. So entschied sich John Mayer für einen babyblauen Wochenzeiger, verzichtete auf die rote „31“ auf dem Datumszifferblatt, und damit der Träger den Unterschied zwischen der „31“ und der „1“ dennoch erkennen kann, ist die „1“ tiefgestellt.
Doch gibt es noch ein unübersehbares Detail der Uhr, das Sammlerherzen höher schlagen ließ: Das Zifferblatt präsentiert eine noch nie dagewesene Textur namens „Crystal Sky“. Dabei handelt es sich um eine Abwandlung des „Tuscan“-Zifferblatts, einem ausgesprochen seltenen, handgehämmerten Zifferblatt, das eine raue und unregelmäßige Oberfläche aufweist und vor allem in den 1990er Jahren nur in Royal Oak Ewigen Kalendern sowie in einer Reihe von klassischen Ewigen Kalendern verbaut wurde. Zudem wählte Audemars Piguet die Kollaboration als jene Uhr, in der das geschichtsträchtige Automatikkaliber 5134 zum letzten Mal verbaut werden soll. Dieses Uhrwerk hat seine Ursprünge im Jahr 1978 während der Quarzkrise. 1984 trieb das Kaliber die erste Royal Oak Ewiger Kalender (Modell 5554) an.
Panerai Submersible ELUX LAB-ID
Der Erste Weltkrieg führte zur Verbreitung von Armbanduhren für Männer – und auch von Lume, einer speziellen Leuchtfarbe, die es den Soldaten ermöglichte, ihre Zifferblätter nachts in den Schützengräben zu sehen. Sie bestand aus Zinksulfid und Radium. Wie Filmfans aus dem Film „Radium Girls“ wissen, wurde die Produktion der Substanz aufgrund ihrer katastrophalen Auswirkungen auf die Gesundheit schließlich eingestellt – aber das Erbe der Leuchtfarbe lebt weiter, von Super-LumiNova bis hin zu Rolex‘ blauem Chromalight, hauptsächlich in Sport- und Werkzeuguhren wie Taucheruhren. Dies bringt uns zu Panerais Submersible ELUX-Uhr, die in einer limitierten Auflage von 150 Stück erhältlich ist.
Diese riesige 49-mm-Uhr hat ein Gehäuse aus Blue Ti-Ceramitech, das eine Wasserdichtigkeit von ebenfalls beeindruckenden 500 m bietet. Aber das ist nicht der interessanteste Teil dieser vierfach patentierten Uhr: Diese Ehre gebührt dem Uhrwerk Kaliber P.9010/EL, das sechs Federhäuser integriert, die nicht nur eine Gangreserve von drei Tagen bieten, sondern auch 30 Minuten mechanisches, durch einen Mikrogenerator betriebenes Licht für die Indizes auf dem Zifferblatt (und das Dreieck der Lünette) liefern – keine Batterien, keine Elektronik, nur maßgefertigte Spulen, Magnete und Mechanik der alten Schule.
Diese moderne Zauberei ist eine Anspielung auf Panerais Erfindung von Elux im Jahr 1966, einem stoßfesten elektrolumineszierenden Material, das die Schiffe der italienischen Marine beleuchtete. „Laboratorio di Idee“ brachte diese Innovation ans Handgelenk und bewies, dass Panerai weiß, wie man die Dinge hell erstrahlen lässt – selbst in den dunkelsten Tiefen. Und wenn Elux ausgeht, sind Super-LumiNova X2 und X1 für Sie da.
Rolex Daytona Le Mans Gelbgold
Bei der diesjährigen Neuheitenpräsentation von Rolex staunten wir nicht schlecht, als bekannt wurde, dass die Daytona Le Mans in Weißgold nach nur einem Jahr wieder eingestellt wird. Sie wurde 2023 anlässlich des 100. Jubiläums des 24 Stunden Rennens von Le Mans vorgestellt, insofern lässt sich der Schritt gewissermaßen nachvollziehen.
Es hat trotzdem niemand damit gerechnet. Dafür poppte bei der Präsentation plötzlich ebendieses Jubiläumsmodell in Gelbgold auf, das alle Blicke auf sich zog. Wir zückten die Kamera und machten einen Schnappschuss, bevor sie wieder verschwand. Denn es handelt sich hierbei um ein Off-Catalogue Modell und nur besonderen Kunden vorbehalten. Das Jubiläumsmodell in Weißgold war schon ein echter Hingucker, aber die Gelbgold-Version ist zum niederknien schön.
Voutilainen KV20i Reversed
Unter den Uhren, die uns in diesem Jahr besonders begeistert haben, lohnt es sich, den Blick abseits der großen Marken und hin zu den unabhängigen Uhrmachern zu richten, die zunehmend an Bedeutung in der Branche gewinnen. Ein Fakt, der nicht zuletzt durch das kürzliche Auktionsergebnis von François-Paul Journes erster verkaufter Uhr, der F.P.Journe Tourbillon à Remontoir d’Égalité „15/93“, verdeutlicht wird: Mit einem Zuschlagspreis von 7,32 Millionen CHF wurde sie zur teuersten Uhr, die je von einem unabhängigen Uhrmacher verkauft wurde. Auch Kari Voutilainen, ein weiterer großer Name unter den unabhängigen Uhrmachern, stellte dies unter Beweis: Mit der KV20i Reversed, einer Kombination aus technischer Raffinesse und künstlerischer Gestaltung, gewann er den „Men’s Watch Prize“ beim Grand Prix d’Horlogerie, den Uhren-Oscars der Branche.
Die Idee einer „umgekehrten“ gestalteten Uhr ist daraus geboren, die Zeit ablesen und gleichzeitig die technischen Feinheiten des Uhrwerks bewundern zu können. Um dies zu ermöglichen, drehte Voutilainen das Uhrwerk schlicht um: Die KV20i Reversed präsentiert ein hauseigenes Uhrwerk, das zifferblattseitig seine schönsten Elemente zur Geltung bringt – wie das Schwingen der übergroßen Unruh, die Bewegungen der Hemmungsräder und die farblich akzentuierten Lagersteine. Die Zeitanzeige übernehmen die für Voutilainen typischen Zeiger, die über die von Hand verzierte Hauptplatine aus Neusilber kreisen. Dreht man die Uhr jedoch um, zeigt ein blaues Hilfszifferblatt die Sekunden an und erinnert dabei an den blauen Minutenkreis auf der Vorderseite.