Eine kleine Zeitreise durch die Longines Heritage Kollektion
Charles A. Lindbergh war wohl der bekannteste Pilot, der in den 1930er Jahren auf das Know-how der Uhrenmarke Longines vertraute, die sich in der Fliegerei schon früh einen Namen machte. Die Pilotenuhren von damals zeichneten sich durch ihren verstellbaren inneren Drehring aus, mit dem die Piloten die Uhr mit den per Funk ausgesendeten Zeitzeichen synchronisieren konnten. Longines war die erste Marke, bei der diese Funktion zum Einsatz kam. In der Heritage Kollektion bewahrt Longines das Erbe der historischen Modelle und lässt sie regelmäßig in Re-Editions wieder aufleben. Es sind aber nicht nur Piloten- und Militäruhren der 1930er Jahre, sondern auch Taucheruhren aus den 1960er Jahren, welche die Heritage Kollektion prägen. Wir haben uns drei moderne Zeitzeugen angesehen und wollten wissen, wie sie sich über die Jahrzehnte entwickelt haben.
Drei moderne Zeitzeugen aus der Heritage Kollektion von Longines
Der Überflieger – Avigation BigEye Ref. L2.816.4.53.2
Den Bezug zur Fliegerei erkennt man mit etwas Fantasie schon im Logo – auch wenn die Sanduhr mit Flügeln weit vor den ersten Flugversuchen entwickelt wurde und eigentlich ein Symbol dafür war, wie schnell doch die Zeit vergeht – im Fluge nämlich. Zur Hochphase der Zeitmessung in der Luft gab es etliche Referenzen von Longines – im Jahr 2017 hat sich die Brand für die Re-Edition eines Flieger-Chronographen aus den 1930er Jahren entschieden, der äußerlich kaum vom Original zu unterscheiden ist. Die neue Avigation BigEye besitzt somit den klassischen 30-Minutenzähler bei 3 Uhr. Es gab früher zwei unterschiedliche Ausführungen. Das Modell für die Luftwaffe und das Verteidigungsministerium hatte einen 30-Minuten Zähler, das Modell für die Luftwaffe der französischen Marine hatte einen 15-Minuten Zähler. Longines legt bei den Re-Editions sehr viel Wert auf eine authentische Replikation, solange die Heritage Modelle mit zeitgemäßen, uhrmacherischen Elementen modifiziert werden.
Die Avigation BigEye aus dem Jahr 2017
Somit finden wir originalgetreue Details in Gehäuse, Zifferblatt und Drücker wieder. Besonders auffallend ist natürlich das ‚große Auge‘, der große Minutenzähler des Chronographen bei 3 Uhr. Auffallend nicht nur durch die Größe im Verhältnis zu den anderen beiden Anzeigen, sondern auch durch die Anzeige in 3-Minuten Intervallen, statt 5-Minuten wie üblich, was für diverse Berechnungen der Piloten aber von Vorteil war. Das Automatikkaliber L688.2 mit Säulenrad-Chronographenmechanismus wurde von ETA exklusiv für Longines entwickelt und basiert auf dem Kaliber ETA A08.L01. Die Zeiger sind rohdiniert und sandgestrahlt und Ziffern, Stunden- und Minutenzeiger mit SuperLuminova beschichtet. Preis: 2.500 Euro
Auffällig ist ihr überdimensionaler 30-Minuten Zähler in 3-Minuten Intervallen bei 3 Uhr (links)
Eine Gravur erinnert an das fliegerische Erbe von Longines (rechts)
Die Waschechte Taucheruhr – Skin Diver Watch REf. L2.822.4.56.2
Longines Präsident Walter von Kanel bestätigte kürzlich in einem Interview, dass die Chinesen seit ein paar Jahren endlich auch sportliche Taucheruhren kaufen würden, statt es nur auf elegante Dresswatches abzusehen. Und sie dürfen durchaus auch größer sein. Longines Skin Diver Watch kam also zu einem guten Zeitpunkt und erweitert die Heritage Kollektion mit einer weiteren waschechten Taucheruhr. Die Inspiration stammt von der Nautilus Skin Diver von 1959, der ersten Taucheruhr von Longines. Auch diese Re-Edition aus dem Jahr 2018 ist vom Original optisch kaum zu unterscheiden.
Die Nautilus Skin Diver aus dem Jahr 2018
Modifiziert wurde sie lediglich mit modernen Materialien und einem neuen Werk. Sogar die SuperLuminova Beschichtung auf Zeigern, Indexes und Lünette leuchtet bräunlich, um den Alterungsprozess künstlich zu erzeugen. Das Gehäuse ist mit 42 mm Durchmesser etwas größer als das Original mit 40 mm. Getrickst wurde auch bei der schwarzen Lünette, die heute mit PVD beschichtet ist, wohingegen das Modell von 1959 noch aus Bakelit bestand, einem hochwertigen Kunststoff. Im Inneren läuft das Kaliber L888.2, basierend auf dem Werk ETA A31.L01, bei dem nun die Frequenz auf 25‘200 Halbschwingungen pro Stunde reduziert wurde, was für eine fast doppelt so lange Gangreserve sorgt, nämlich von 64 Stunden. Drei Bandvarianten stehen zur Auswahl: ein braunes Lederband, ein schwarzes Kautschukband mit Karostruktur oder ein Milanaise Stahlband. Preis: 2.460 Euro
Fast identisch zum Original – die Lünette ist heute allerdings PVD beschichtet (links)
Hier steht der Taucher für das maritime Erbe von Longines (rechts)
Neu definiert- Legend Diver Watch in black Ref. L3.774.2.50.9
Eine weitere spannende Referenz aus der Heritage Kollektion ist die Legend Diver, denn sie besitzt den typischen innenliegenden Drehring, über den die Referenzzeit eingestellt werden kann. In diesem Fall ist es die Tauchzeit, adaptiert von den Pilotenuhren der 1930er Jahre. Die Legend Diver wurde 2007 (ohne Datum) erstmals als Re-Edition in der Heritage Kollektion lanciert und ist von einer Taucheruhr von 1960 inspiriert. Sie hat nun Zuwachs bekommen und definiert mir ihrem All-Black Look das klassische Design der Taucheruhr neu, anders als das Original und die Re-Edition von 2007 sowie die Folgemodelle, die allesamt jeweils ein Edelstahlgehäuse besaßen.
Die Legend Diver aus dem Jahr 2018
Das Gehäuse hat eine schwarze PVD Beschichtung und ein passendes schwarzes Kautschukband in Milanaise-Optik. Modifiziert wurde sie mit einem bombierten und entspiegelten Saphirglas, das allerdings ganz im Retro-Design 2mm über den Rand hervorragt. Sie besitzt auch eine Datumsanzeige, die beim Original von 1960 noch nicht zu sehen war und seit der zweiten Re-Edition von 2009 eine logische Konsequenz der sich veränderten Nachfrage ist. Der Motor der Uhr ist identisch zur oben vorgestellten Skin Diver Watch: Kaliber L888.2. Preis: 2.360 Euro
Die Tauchzeit lässt sich über den typischen innenliegenden Drehring einstellen (links)
Die neue Legend Diver besitzt ein schwarzes Kautschukband in Milanaise-Optik (rechts)
Vintage-Uhren liegen im Trend. Was die Uhren von damals aber so interessant machen, sind die Geschichten, die sie erzählen und das Alter, das man ihnen meistens ansieht. Auch Re-Editions müssen erst altern, um authentisch Vintage zu sein. Die Heritage Kollektion von Longines ist durchaus sehr gelungen und lässt bei dem Preis-Leistungs-Verhältnis kaum Wünsche offen – vielleicht einen kleinen, dass auch die Re-Editions ihre originale Gehäuse-Größe beibehalten, auch wenn der Markt sich an größere Uhren gewöhnt hat.
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