Wempe Signature x Girard Perregaux Laureato: Die ganz eigene Art der Signatur von Wempe
Mit der Wempe Signature Collection setzt der Hamburger Luxus-Juwelier nach der Gründung einer eigenen Uhrenproduktion vor bald 20 Jahren an zum Sprung, um auch zur international begehrten Sammlermarke mit limitierten Sondermodellen zu werden. Wird das Gelingen? Eine ganz persönliche Liebeserklärung an berühmte Uhrenklassiker, mit dem gewissen Wempe-Touch.
Während ich diesen Artikel schrieb, traf ich mich zufällig mit einem Kollegen auf einen Kaffee bei mir um die Ecke. Einen Cappuccino, double Espresso-Shot, nichts Besonderes. Es ging natürlich um Uhren, aber um eine im Besonderen (die farblich sogar auch zu diesem Kaffee passte, aber dazu später mehr).
Die fünfte Wempe Generation ist am Start
Ich wohne nicht weit von der Hauptniederlassung des Juweliers in der Hamburger Innenstadt. Dessen Name steht in Deutschland wie kein zweiter für feine Uhren und Juwelen. Allerdings, und das wissen Sammler nicht nur in Europa, ist Wempe weit darüber hinaus bekannt: Das 1878 gegründete Hamburger Familienunternehmen wird mittlerweile in vierter Generation von Chefin Kim-Eva Wempe geführt und hat weltweit 32 Niederlassungen, unter anderem in New York, Paris und Madrid.
Das Haus ist seit Generationen eng mit namhaften Schweizer und deutschen Uhrenmanufakturen verbunden. Vier Generationen Wempe haben Europas führendes Unternehmen für gute Uhren und Juwelen geschaffen (und nebenbei Europas größte unabhängige Service-Werkstatt mit über 150 Uhrmachern). Die fünfte Generation bereitet sich langsam auf ihre Aufgaben vor: Anfang 2022 traten Chiara Wempe und Scott Wempe, gerade einmal Mitte zwanzig, neben Kim-Eva Wempe als Partner in das Unternehmen ein. Aber das nur am Rande.
Chiara, Kim-Eva und Scott Wempe im Gespräch mit Patrik Pruniaux
Weltpremiere in einem Industrieloft
Ich war soeben zurückgekehrt von der Vorstellung einer ganz besonderen Uhr, mit dem schönen, aber etwas lang geratenen Namen Wempe Signature Collection x Girard-Perregaux Laureato Chronograph 42 mm. Sie feierte in Düsseldorf ihre Weltpremiere für Kunden und die Presse in einer Secret Location, in einem sensationell umgebauten Fabrikloft. Die gesamte Wempe-Familie war anwesend, inklusive dem CEO von Girard-Perregaux, Patrick Pruniaux, der braungebrannt von seinem Skiurlaub aus den Schweizer Alpen zu uns stieß.
Der Event war alles, nur nicht gewöhnlich: Der Besitzer des Lofts mit einer Leidenschaft für seltene Sportwagen verfügt über einen Fahrstuhl für Autos, die sich dann auf einer Art Präsentierteller in seinem Wohnzimmer drehen können. Diese Hebebühne wurde für die Präsentation dieses auf 100 Exemplare limitierten Chronographen verwendet. Bis es soweit war, vergnügten sich die rund 100 Gäste in einem zum Festsaal umgestalteten Wohnzimmer. Anstatt eines Vorhanges öffneten sich ziegelverkleidete secret doors zur Uhrenpräsentation. Selten habe ich eine so spektakuläre und zugleich dezente Veranstaltung erlebt für die Vorstellung einer einzigen limitierten Uhr.
Insofern lag es nahe, dass im Kollegengespräch der Name Wempe fiel. Der Kollege sprach mich auch direkt auf die neue Zusammenarbeit von Wempe mit der Schweizer Manufaktur an, über die Swisswatches hier exklusiv berichtete. Er verstehe etwas nicht ganz, und ich ahnte schon, worum es gehen würde.
Die fünfte Serie in Folge mit namhaften deutschen und Schweizer Manufakturen
Bei dem Chronographen handelt es sich um die ersten von mehreren in diesem Jahr geplanten, limitierten Sondermodellen, die unter dem Namen Wempe Signature Collection herauskommen, insgesamt ist es die fünfte Serie der Zusammenarbeit mit namhaften Deutschen und Schweizer Herstellern, die 2022 erstmals vorgestellt wurde.
“Nur” eine Zifferblattvariante?
Seine Frage war kurz, aber sie deutete bereits an, was er nicht verstand: „Es geht nur um ein besonderes Zifferblatt oder habe ich etwas übersehen?“ Das kleine Wörtchen „nur“ sollte ausdrücken: Warum feiert ein bald 150 Jahre alter Luxus-Juwelier zusammen mit einer bald 230 Jahre alten Schweizer Uhrenmanufaktur eine besondere Zifferblattvariante so spektakulär? Hatte er etwas übersehen?
Ich stelle das hier zur Diskussion, weil ich überzeugt davon bin, dass es eine Frage ist, die so manchen beschäftigt, der vielleicht nicht so tief in der Sammlergemeinde seltener Uhren verwurzelt ist. Und die Frage scheint ja auf den oberflächlichen Blick betrachtet auch gerechtfertigt: Geht es wirklich „nur“ um eine ungewöhnliche Zifferblattvariante, deren Clous-de-Paris-Muster das Licht in schillernden Kupfertönen widerspiegelt? Ich rührte in meinem Cappuccino, ordnete meine Gedanken und musste lächeln, denn ich würde dieser Variante tatsächlich eher den Spitznamen Laureato Cappucino geben, aber das sollten Sammler bitte in Zukunft selbst entscheiden.
Worum geht es beim Uhrensammeln?
Um die Frage auf den Punkt zu bringen, fragte ich ihn zurück: Worum es denn seiner Meinung nach ginge beim Uhrensammeln? Er dachte kurz nach, lächelte dann wissend zurück, um mir zu zeigen, er habe verstanden. Dieses wissende Lächeln besagt vieles und das möchte ich hier erklären.
Die erste Wahl unter Sammlern: Uhrenklassiker
Worum geht es beim Sammeln von Uhren? Denn genau darum dreht es sich doch bei dieser impliziten Frage und natürlich bei der Philosophie hinter der Wempe Signature Collection. Zum einen wollen Sammler, gerade wenn sie am Anfang ihrer Leidenschaft stehen, eines, nämlich nichts falsch machen. Die erste Wahl sind daher nicht immer, aber sehr oft die vielbeschworenen Klassiker, die sich bei den Manufakturen aus ganz unterschiedlichen Gründen etabliert haben.
Wempe startete 2022 die Signature Collection
Daher wundert es auch überhaupt nicht, dass die Wempe Signature Collection 2022 genau mit solchen Klassikern startete. Los ging es zum Beispiel mit den im November gelaunchten, auf 40 Exemplare limitierten Modellen der Hublot Big Bang und einem auf 200 Exemplare limitierten Wempe Signature x Breitling Navitimer B01 Chronograph. Die Big Bang von Hublot ist zweifellos die Uhr, mit der sich die Manufaktur aus Nyon bei Genf 2005 spektakulär zurückmeldete, nachdem sie 25 Jahre zuvor gegründet worden war. Zur Breitling-Navitimer muss man nicht viel schreiben, nur soviel, dass der erste Chronograph mit der berühmten Rechenschieber-Drehlünette für Piloten seit 1952 am Markt ist, ein Klassiker ist, auch unter den Fliegeruhren.
Mit einem Klassiker am Handgelenk wird man wahrgenommen
Mit einem Uhrenklassiker am Arm fühlen sich gerade unerfahrene Sammler zu Beginn sicher. Denn nicht selten geht es auch darum, dazuzugehören. Dazu ist Status ein nicht unwesentlicher Kaufgrund für eine mechanische Armbanduhr. Zum anderen wird man wahrgenommen, als Teil einer Gruppe, aber natürlich auch über das Statusmilieu einer Uhr.
Was macht die Laureato von Girard-Perregaux besonders?
Das fasziniert mich übrigens an der neuen Signature Edition der berühmten Laureato von Girard-Perregaux. Natürlich ist der 2016 komplett überarbeitete, anlässlich des 225. Firmenjubiläums von GP (sorry, ich kürze hier den Namen wie alle Sammler ab) vorgestellte Chronograph ein absoluter Klassiker unter den Seventies Stahlsportuhren, aber eben einer für den Blick des Kenners.
Anfänglich weniger beachtet, heute ein hidden champion
Das 1975 eingeführte Modell wird nächstes Jahr seinen 50. Geburtstag begehen, aber das anfänglich als Quarz-Chronometer auf den Markt gebrachte Modell brauchte seine Zeit, sich einen Platz zwischen einer AP Royal Oak (1972 vorgestellt) und Patek Philippe Nautilus (1976 vorgestellt) zu erarbeiten. Sie hat also wirklichen ihren Namen verdient, denn Laureato bedeutet auf Italienisch so viel wie “die Diplomierte”.
Die entscheidenden Elemente einer erfolgreichen Edelstahluhr
Wie mein Kollege Nico Bandl so schön beschreibt, lässt sich ihr Erfolg eben nicht nur mit gewissen Charakteristika erklären, die in der Uhren Community seit Jahrzehnten äußerst begehrt sind: Markante achteckige Lünette, ein integriertes Stahlarmband sowie das waffelförmige Clous-de-Paris-Muster des Zifferblatts.
Der Widerspruch bei Uhrensammlern: Selten aber wiedererkennbar
Kommen wir zurück zur Ausgangsfrage: Wer etwas fortgeschritten ist im Sammlerkosmos, wird sich vielleicht in einem zweiten Schritt dem Thema Seltenheit widmen. Denn das große Paradoxon des Uhrensammelns besteht gerade darin: Auch wenn wir unbedingt wollen, dass unsere Uhr erkannt, eingeordnet und respektiert wird, möchte wir natürlich noch lieber als derjenige erkannt werden, der nur einer von ganz wenigen ist oder der zumindest eine ganz besondere Variante eines bekannten Klassikers trägt. Und genau hier kommt die Wempe Signature Collection ins Spiel.
Sammler mögen nur zwei Arten von Limitierungen, okay drei
Nun gibt es heute einige Arten von Limitierungen, vor allem seitens der Hersteller, aber Sammler mögen eigentlich – und das ist nicht nur in der mechanischen Uhrenwelt so, sondern auch in der Mode oder bei Autos – nur zwei Sorten davon: Entweder etwas ist einfach schwer herzustellen, wie besondere Uhrwerke, oder wurde durch besondere Finissierungstechniken veredelt und es dauert rein handwerklich lange, dieses Produkt zu produzieren. Oder man arbeitet mit einer Firma zusammen, auf deren Geschmack und Stilbewusstsein man sich verlassen kann. Letzteres trifft auf Wempe nun wirklich zu. Wenn einer seine Kunden kennt, dann vor allem der Händler, der in Deutschland bereits seit 1927 die Marke Patek Philippe führt und 1953 als erster Konzessionär die nicht ganz unbekannte Firma Rolex aus Genf in Deutschland anbot. Auch international sorgen daher Co-Kreationen berühmter Juweliere zusammen mit berühmten Manufakturen auf Auktionen immer wieder für Rekordergebnisse, doch dazu später noch mehr. Fairerweise muss man noch eine dritte Art der Limitierung hinzufügen und das betrifft seltene Gehäusematerialien wie Platin.
Der zweite Schritt für Sammler: Seltenheit ist Trumpf
Die zwei folgenden Modelle waren im Mai 2023 die Wempe Signature x Nomos Tangente Neomatik 41 Update (200 Exemplare) sowie die 50 Exemplare der Wempe Signature x Chopard Happy Sport. Die Tangente ist nicht nur seit über 30 Jahren die meistgebaute, meistverkaufte Uhr der Deutschen Manufaktur aus Glashütte bei Dresden, sie atmet schlichtes aber überzeugendes Industriedesign wie keine zweite Deutsche Armbanduhr. Als charmanter Gegenpol dazu darf die im selben Monat vorgestellte Happy Diamonds von Chopard gesehen werden, ebenfalls ein Klassiker, bei dem seit genau 30 Jahren mittlerweile Trägerinnen den tanzenden Bewegungen der Diamanten unter dem Zifferblatt zuschauen können.
Limitiert, aber nicht zwanghaft an Zahlen festhalten
Wir sprechen hier von auf zwischen 50 und 200 Stück limitierten Exemplaren oder wie bei dem neuen Laureato Chronograph von 100 Modellen. Für die Limitierungen hat sich Wempe mit seinen Partnern ganz bewusst keine Regeln auferlegt, wie mir Kim-Eva Wempe in Düsseldorf auf dem Event erklärte. Zu unterschiedlich ticken die Hersteller, zu unterschiedlich ist die Nachfrage und auch der Preis. Dennoch sind diese Limitierungen, vorsichtig formuliert, sehr dezent.
Die Umsetzung einer Kollaboration ist entscheidend für den Erfolg
Entscheidend ist, und hier bin ich beim vorletzten Punkt, die Frage: Wie ist diese Zusammenarbeit im Detail umgesetzt. Betrachtet man den neuen Laureato-Chronographen genau, waren wir von Swisswatches beim Fotoshoot doch in mehrfacher Hinsicht überrascht. Ich hatte einen großen Montblanc-Trolley voller Kleidung mit, aber ich war erstaunt, dass ich die gesamte Garderobe zu dieser Uhr anziehen konnte. Wie vielseitig tragbar dieses Modell doch ist!
Ob zu meiner Nudie Lean Dean Dry Japan Selvage im angesagten Double Denim Look, zum Fischgrät-Sakko oder meinem Vintage Military Parka, diese Uhr stellt nahezu die perfekte Ergänzung für einen klassischen, maskulinen Look dar und bleibt dabei ein Show-Stopper. Als kleinen Side-Gag musste ich natürlich mein ST Dupont massives Silberfeuerzeug mit ebensolchen Clou-de Paris-Muster mitnehmen, dass es als Grand Dupont bis heute zu kaufen gibt. Ein charmanter Begleiter zu dieser Uhr, auch wenn ich bis auf gelegentliche Zigarren Nichtraucher bin.
Woher kommt die Idee für das kupferfarbene Zifferblatt der Wempe Laureato?
Apropos Maskulin. Wer hat’s erfunden? Woher kommt das kupferfarbene Zifferblatt? Schauen Sie ganz genau hin, was Kim-Eva Wempe bei unserer Begegnung trägt, perfekt abgestimmt zum Hosenanzug , es ist nämlich ihr brillantbesetztes Damenmodell, das unter anderem als Inspiration für die Sonderedition diente. Zusammen mit ihrer Laureato 38 mm wird diese Kollektion sozusagen auch zum perfekten Couple-Modell, zumindest für die 100 erfolgreichen Käuferinnen und Käufer. Ihre Tochter Chiara Wempe erschien übrigens auf dem Event mit einer Girard-Perregaux in Bicolor, die sich ihre Mutter vor 30 Jahren gekauft hatte.
Auch Scott Wempe trug eine limitierte Uhr von Girard-Perregaux
Parallel dazu erschient ihr Sohn Scott Wempe mit einer GP am Arm, die er sich anlässlich eines ersten unternehmerischen Erfolges im letzten Jahr geleistet hatte, charmanter Weise eine weitere Kollaboration von GP: Die Uhr mit Digitalanzeige und Leuchtdioden Casquette 2.0 hatte Anthony Vaccarello, Creative Director von Saint Laurent, 2023 in einer limitierten Edition von 100 Exemplaren als Saint Laurent Rive Droite zusammen mit Girard-Perregaux vorgestellt.
Girard-Perregaux – eine Zeitlang exklusiv bei Wempe in Deutschland
Man könnte einwenden, dass es Zufall sei, dass ausgerechnet die Familie Wempe nun große GP-Fans sind. Aber da muss man nur CEO Patrick Pruniaux zuhören, der sich zum Fotoshoot hinzugesellt und erzählt, dass die enge Zusammenarbeit der beiden Häuser nun bereits viele Jahrzehnte währt. Bis zum letzten Jahr führte Wempe GP sogar mehrere Jahre exklusiv hierzulande, so eng war die Zusammenarbeit.
Familie heißt bei Wempe auch: Familiärer Umgang mit den Sammlern
Das beinahe familiäre Zusammentreffen ist bei Wempe nämlich kein Zufall. Und damit bin ich auch beim letzten Punkt, den ich hier erwähnen muss. Uhrensammler, die ihrem Hobby viel Zeit und Geld widmen, suchen spätestens ab einem gewissen Level nicht nur eine weitere Armbanduhr. Es geht um eine Community, die nicht nur gleichgesinnte Sammler, sondern sehr oft eben auch den Verkäufer mit einschließt. So gehört es nicht umsonst in Deutschland oftmals zum guten Ton, seine erste mechanische Armbanduhr bei Wempe zu kaufen, denn die Sammler bauen danach oft über Jahrzehnte ein besonderes Verhältnis auf zu denen, die ihnen die Uhren verkaufen.
Warum Wempe kein Neuling bei Limited Editions ist
Vielleicht noch eine kleine Ergänzung für alle Topsammler und Fans von Wempe. Ein ganz besonderes Verhältnis pflegt Wempe natürlich zu all diesen Manufakturen schon seit Jahrzehnten, anders wäre es gar nicht denkbar, überhaupt als Händler seinen Namen auf begehrten Klassikern großer Schweizer Manufakturen zu verewigen.
Seltene Double Signed Modelle von Wempe
Neben der Wempe Signature Collection finden Sammler auch historisch besonders wertvolle Double Signed Modelle in der Geschichte dieses Ausnahmejuweliers: Zum 125. Geburtstag entstanden limitierte Uhrenmodelle mit acht renommierten Uhrenmarken, darunter die legendäre Kollektion W125 in Zusammenarbeit mit Patek Philippe. Man widmete dem Juwelier sogar die exklusive Referenz 5125, von der es die Nullnummern der 475 Modelle ins Patek Museum nach Genf schafften, die Einser-Serie der vier Materialvarianten findet man im Wempe Museum. Unvergessen die 125 Exemplare (darunter 50 in Platin) der exklusiv für Wempe entwickelten A. Lange & Söhne 1815 Sidestep mit dezentraler Sekundenanzeige.
11 Kollektionen anlässlich 100 Jahre Wempe Chronometerwerke
Solch seltenen, einzeln durchnummerierten Uhren folgten dann zwei Jahre später, zum 100. Geburtstag der Wempe Chronometerwerke im Jahr 2005, nochmals seltene Double Signed Modelle mit Topmarken wie unter anderem Glashütte Original Vacheron Constantin, Audemars Piguet und IWC.
Wempe Signature Collection – der Tradition seltener Uhren verpflichtet
Wempe betritt also genau genommen mit der Signature Collection kein Neuland, sondern knüpft an eine Tradition an, die vor weit über 20 Jahren begonnen hat. Warum Wempe das nicht kontinuierlich gemacht hat, will ich nicht mutmaßen, aber erstens ist nur das etwas Wert, was es nicht dauerhaft gibt. Zum anderen hat sich die Welt der Uhrenhersteller mit vielen Monobrandboutiquen seit damals radikal gewandelt.
Eine Handschrift entwickelt man nicht über Nacht
Und last but not least: Zwischendurch hat Wempe in Glashütte ja zusätzlich eine eigene Manufaktur zur Herstellung mechanischer Uhren aufgebaut und mit der Sternwarte in Glashütte die einzige Deutsche Chronometer-Prüfstelle für besonders ganggenaue Armbanduhren etabliert. Gute Dinge brauchen eben Zeit. Aber eine gute Handschrift entwickelt man ja auch nicht über Nacht. Und an seiner persönlichen Unterschrift feilt man oft sein ganzes Leben.
Ein Zifferblatt, das eine Geschichte erzählt
Das alles spiegelt sich also in einem einzelnen, aber sehr ungewöhnlichen Zifferblatt wider. Wahrscheinlich würden sich Kim Eva Wempe und GP-CEO Patrick Pruniaux schon bald wünschen, sie hätten mehr Exemplare von dieser Uhr gemacht. “One out of 100” zu sein, wie es auf dem Gehäuseboden jeder Wempe Signature Collection x Girard-Perregaux Laureato Chronograph 42 mm eingraviert ist, wird allerdings ein Privileg von Wempe Kunden bleiben. Sammler können dieses Modell nur in den Niederlassungen von Wempe mit Konzession von Girard Perregaux erwerben oder online bei Wempe.com. Allerdings würde es mich wundern, wenn auch neue Sammler nun nicht doch lieber den Weg auf sich machen um sich persönlich ein Bild vom familiären Charakter bei Wempe machen zu wollen und ihre ganz persönliche Wempe-Story zu starten.
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