W&W 2022: Die todschicke Vacheron Constantin Historiques 222
Als in den 1970er Jahren plötzlich Luxussportuhren aus Stahl und mit integrierten Bändern auftauchten, waren es nicht nur Audemars Piguet und Patek Philippe, die mit ihren Kreationen Royal Oak und Nautilus für Aufsehen sorgten. Auch Vacheron Constantin erkannte den Trend früh, der damals noch gar nicht als Trend wahrgenommen wurde, sondern als ungeheuerlich und als Flop abgetan wurde.
Bereits ein Jahr nach der Lancierung der Nautilus von Patek brachte Vacheron Constantin im Jahr 1977 anlässlich des 222-jährigen Jubiläums der Maison die 222 auf den Markt. In Edelstahl, aber auch in Gold. Sie gilt als Vorläufer der Overseas Uhrenlinie, die heute mit zu den beliebtesten Zeitmessern überhaupt gehört. Nun hat Vacheron Constantin das Ur-Modell neu aufgelegt. Ein unerwartetes aber erfreuliches Highlight der diesjährigen Messe-Neuheiten, mit dem wohl keiner wirklich gerechnet hat.
Die Vacheron Constantin 222 „Jumbo“ (links) und Historiques 222 (rechts).
Vacheron Constantin 222 „Jumbo“
Das Original, die 222 „Jumbo“ wurde nun bereits vor 45 Jahren erstmals lanciert. Damals anlässlich des 222-jährigen Jubiläums der Manufaktur und mit einem progressiven Vorstoß in der Welt der sportlich-schicken Uhren. Für das Design war nicht etwa Gerald Genta verantwortlich, das Design-Genie, das neben vielen anderen Uhrenikonen auch für die Nautilus und Royal Oak verantwortlich war, sondern der gerade einmal 24-jährige, aus Ostberlin stammende Designer Jorg Hysek. Die 222 von 1977 zeichnete sich nicht nur durch das integrierte Armband aus, sondern auch durch die kannelierte Lünette und das extraflache 3,05 mm Uhrwerk Kaliber 1121 (Jaeger-LeCoultre Kaliber 920), das von oben in das aus einem Stück gefertigte Gehäuse eingesetzt werden musste. Danke der verschraubten Lünette war die sportlich-schicke Uhr bis 120 Meter wasserdicht.
Vacheron Constantin 222 „Jumbo“
Die 222 wurde anfangs in einer 37-mm Version und mit dem Spitznamen „Jumbo“ vorgestellt. Ein weiteres markantes Feature: Das Malteserkreuz-Emblem der Maison befand sich in der rechten Ecke des Gehäuses bei der 5 Uhr Position. Nach 45 Jahren kehrt nun eine wunderschöne Neuinterpretation zurück. Dafür hat man sich bewusst für die Referenz 44018 aus 18-karätigem 3N Gelbgold entschieden, eines der vielen damals vorgestellten 222 Modelle.
222 „Jumbo“ & Historiques 222
Historiques 222
Auf den ersten Blick sieht die neue Historiques 222 dem Ur-Modell verblüffend ähnlich. Doch es handelt sich nicht etwas um eine identische Nachbildung, sondern vielmehr um eine Neuinterpretation bei der zwar die stilistischen Merkmale beibehalten, aber mit den neusten technischen Features versehen wurden.
Vacheron Constantin Historiques 222
Die neue Historiques 222 hat wie ihr Vorbild einen Durchmesser von 37 mm, eine kannelierte Lünette, ein goldfarbenes Zifferblatt, gerade Indizes und Stabzeiger sowie ein integriertes Armband mit Malteserkreuz aus poliertem Weißgold, das bei der 5 Uhr Position auf die Gehäuseoberseite gelötet wurde. Das Gehäuse ist gerade einmal 7,95 mm flach.
Im Inneren der Uhr tickt ein hochmodernes Manufakturkaliber 2455/2 mit einer Gangreserve von 40 Stunden bei einer Frequenz von 4 Hz – zum Vergleich: im Ur-Modell von 1977 waren es 2,75 Hz. Die Schwungmasse, die inzwischen durch den offenen Gehäuseboden zum Vorschein kommt, zeigt eine Gravur des originalen 222-Logos. Die Brücken wurden mit Genfer Streifen dekoriert und die Hauptplatine perliert. Auf dem Zifferblatt ist die Aufschrift „AUTOMATIC“ mit der originalen Typographie zu finden. Da der Durchmesser des neuen Kalibers im Vergleich zum Vorgängermodell etwas kleiner ist, konnte auch das Datum etwas eingerückt werden, was die Ablesbarkeit unterstützt. Nachts leuchten die Indizes und Stabzeiger in einem grünlichen Farbton, in Anlehnung an das Tritium der originalen 222 Modelle.
Für uns ist die Reinterpretation der 222 ein etwas understatetes Highlight der diesjährigen Watches & Wonders. Sie ist todschick, perfekt proportioniert und mit einem Werk der neusten Generation ausgestattet. Im großen Jubiläumsjahr der Royal Oak (50 Jahre) setzt Vacheron Constantin einen Nadelstich in Richtung Konkurrenz und möchten bei dem ganz Hype um Nautilus und Royal Oak ins Bewusstsein rufen, dass sie in den 1970er Jahren maßgeblich beteiligt waren am Run nach Luxussportuhren mit integrierten Armbändern.
Die neue Historiques 222 ist ausschließlich in Vacheron Constantin Boutiquen erhältlich. Preis: 61,500 Euro.
18-karätiges 3N Gelbgold.rnMalteserkreuz aus Pd150-Weißgold bei 5 Uhr.
DIMENSIONEN
Durchmesser: 37 mmrnHöhe: 7,95 mm
WASSERDICHTIGKEIT
5 bar (~50 m)
ZIFFERBLATT
Goldfarben. Malteserkreuz aus poliertem Gelbgold auf dem Zifferblatt. Zeiger und Indizes aus Gelbgold mit Super-LumiNova (tagsüber cremefarben, nachts limettengrün).
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