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Point of View: Die Damen Breitling Superocean, Navitimer und Chronomat im Vergleich

Point of View: Die Damen Breitling Superocean, Navitimer und Chronomat im Vergleich

Die Schweizer Uhrenmanufaktur Breitling erlebt seit Mitte 2017 unter der Führung von Georges Kern einen neuen Aufschwung. Als Kern das Amt des CEO übernahm, begann er zunächst, mehreren älteren Kollektionen des Unternehmens neues Leben einzuhauchen und ihr tief verwurzeltes Erbe mit modernen Neuauflagen zu würdigen.

Drei der beliebtesten Modelle unter der immer weiter wachsenden Fangemeinde von Breitling sind die Superocean, die Navitimer und die Chronomat. Diese gibt es auch für Frauen mit etwas kleineren Gehäusen und anderen Farben. Wir haben diese Breitling Damenmodelle nun genauer unter die Lupe genommen und stellen die neuen Superocean Automatic 36, die Navitimer Automatic 35 und die Chronomat Automatic 36 vor.


Die Breitling Superocean Automatic 36

Was haben Kelly Slater, Stephanie Gilmore und Sally Fitzgibbons gemeinsam? Sie repräsentieren als „Surfer Squad“ dieses moderne Damen-Modell von Breitling. Viele denken bei der Superocean an Surfboards und Sand am Meer. Doch die Superocean, die bekannte Taucheruhr von Breitling, erschien erstmals 1957 mit dem Ziel, Berufs- und Militärtaucher auszurüsten. Willy Breitling konzipierte die Uhr anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums als Chef der Marke. Die Superocean ist bis 200 m wasserdicht. Auch heute noch ist das Modell ein echter Uhren-Klassiker.

Diese Breitling Superocean Automatic 36 Ref. A17316D21A1A1 hat in meinen Augen das auffallendste aller Superocean-Designs und präsentiert sich in einem eigenständigen, komplett weißen Farbschema. Die weiße, einseitig drehbare, geriffelte Lünette und das dazu passende schlichte weiße Zifferblatt heben sie vom Rest der Kollektion ab. Obwohl sie auch mit einem Edelstahlarmband erhältlich ist, ist es das weiße Kautschukarmband, das sie so interessant macht. Wem Weiß zu auffällig ist, der kann sich auch für eine ganz andere nautische Variante entscheiden: die Ref. A17316D81C1A1. In jedem Fall ist die weiße Superocean Automatic keine Uhr für Traditionalisten. Vielmehr ist sie ein auffälliges, modernes und vor allem sehr zuverlässiges Stück, das sich nach dem Wasser sehnt.

Die inneren Werte dieses Breitling Damenmodells

In dieser robusten und zugleich schicken Damen Breitling läuft das Kaliber 17 mit Automatikaufzug, einer Gangreserve von 38 Stunden und einer Frequenz von 4 Hz. Außerdem befindet sich bei 3 Uhr ein Datumsfenster. Die Krone ist verschraubt und mit zwei Dichtungen versehen, um gegen Wasser und Staub zu schützen. Ein gewölbtes Saphirglas, das beidseitig entspiegelt ist, schont derweil das Zifferblatt. Aus diesen Merkmalen lässt sich schließen, dass es sich um eine in erster Linie pragmatisch konzipierte kleine Damenuhr handelt, der man vertrauen kann.

Breitling Superocean Automatic 36: Das Fazit

Wenn ich klein sage, meine ich 36 mm – nichts ungewöhnliches für eine Damenuhr. Aber für eine so robuste und sportliche Stahluhr wäre ein größerer Gehäusedurchmesser in meinen Augen passender. Die neue Superocean Heritage ’57 zum Beispiel hat einen Durchmesser von 38 mm. Diese zusätzlichen 2 mm verleihen ihr einen offeneren, moderneren und besser ablesbaren Look im Vergleich zur Superocean Automatic 36, die etwas eingeengt wirkt. Außerdem misst das Gehäuse stattliche 11,2 mm in der Höhe, und das Gewicht liegt bei 120 g. Ein geringfügig größerer Durchmesser würde diese Maße gut ergänzen. Die günstigste der drei Uhren in diesem Review, die Breitling Superocean Automatic 36 Ref. A17316D21A1A1 kostet 3.950 Euro.


Die Breitling Navitimer Automatic 35

Nur wenige Breitling-Uhren sind so bekannt wie die Navitimer mit ihrer faszinierenden Geschichte und ihrem Rechenschieber. Die Navitimer erschien erstmals 1952 als Prototyp. Ihr Name ist ein Portmanteau aus den Worten „Navigation“ und „Timer“. Der Rechenschieber ist im Grunde ein Taschenrechner. Bei der Navitimer befindet sich eine der beiden Skalen des Rechenschiebers auf der bidirektionalen Lünette. Die zweite feste Skala befindet sich auf dem Zifferblatt. Piloten (von denen viele den Umgang mit der Funktion heute noch lernen) können damit die Geschwindigkeit und Entfernung ermitteln aber auch Temperatur- oder Währungsumrechnungen durchführen. Trotz ihrer zahlreichen Einsatzmöglichkeiten bleibt sie für viele Breitling-Fans heute wahrscheinlich ein weitgehend überflüssiges, aber faszinierendes historisches Relikt.

Diese Navitimer Automatic 35 (A17395161C1P2) mit ihrem eleganten blauen, braunen oder burgunderroten Alligatorlederarmband und der Faltschließe ist definitiv eine ausgereifte und vielseitige Damen Breitling. Mit ihrem Stahlgehäuse, der typischen „Reisperlen“-Lünette und dem dunkelblauen Zifferblatt könnte man sie sich am Handgelenk einer vornehmen Dame vorstellen, die mit ihrem Volvo durch die schicken Vororte fährt – mit anderen Worten, sie passt zu einem etwas älteren, anspruchsvollen Publikum. Weitere schöne Details sind das roségoldene „B“-Logo bei 12 Uhr sowie die dezenten roten Akzente und die Sonnenschliff-Optik auf dem Zifferblatt. Das Zifferblatt wird von einem gewölbten Saphirglas geschützt, das auf beiden Seiten entspiegelt ist.

Das Thema mit dem Durchmesser

Aber auch hier, bei der Navitimer Automatic 35, ist der Durchmesser des Edelstahlgehäuses in meinen Augen nicht optimal gewählt. Obwohl es in der Theorie mit 35 mm gut proportioniert und ebenso gut ausgeführt ist, fühlt es sich seltsam an, dass eine technische Fliegeruhr zu einer Alltagsuhr umfunktioniert und für Frauen verkleinert wurde. Schon die ursprüngliche Navitimer, als Uhren noch deutlich kleiner waren, hatte eine stattliche Größe von 40,9 mm. Uhrenliebhaber mögen daher zustimmen, dass dieser kleinere Durchmesser ein historisches Stück in etwas verwandelt, das sich weniger authentisch und damit weniger aufregend anfühlt. Glücklicherweise ist die Navitimer für Damen aber auch in 38 mm erhältlich.

Angetrieben wird diese Damen Breitling von dem gleichen Kaliber 17, einem COSC-zertifizierten Chronometer. Dieses Automatikwerk tickt mit einer Frequenz von 4 Hz und verfügt über eine Gangreserve von 38 Stunden. Außerdem ist die Uhr dank des verschraubten Bodens bis zu 30 m wasserdicht. Und schließlich ist diese Uhr etwas für alle, die keine schweren Zeitmesser mögen: Die Stahluhr wiegt nur 60 g und liegt sehr leicht am Handgelenk.

Breitling Navitimer Automatic 35: Das Fazit

Trotz meiner Vorbehalte bezüglich der Größe werden diejenigen, die einen ästhetisch ansprechenden, raffinierten und interessanten Zeitmesser suchen, auf ihre Kosten kommen. Die Farbgebung der Navitimer (Ref. A17395161C1P2) ist perfekt und passt sicher zu jedem Freizeitoutfit, ganz abgesehen davon, dass sie bei näherer Betrachtung sicherlich einige Komplimente und Fragen erntet. Schließlich kann nicht jede Uhr einen eigenen Vielzweckrechner bieten. Der Preis des Modells liegt bei 4.250 Euro.


Die Breitling Chronomat Automatic 36

Der Star der Show ist für mich jedoch die Chronomat Automatic 36. Das Modell meiner Wahl (Ref. U10380101A1U1) besteht aus Edelstahl und 18 Karat Rotgold. Repräsentiert wird die Uhr von Breitlings „Spotlight Squad“, zu deren Botschaftern die Schauspielerinnen Charlize Theron, Yao Chen und die Ballerina Misty Copeland gehören. Es handelt sich also um eine Uhr für Frauen, die sich gerne elegante und raffinierte Uhren gönnen. In den 80er/90er Jahren sehr beliebt und damals an den Handgelenken von Hollywood-Ikonen wie Bruce Willis zu sehen, ist sie auch etwas für diejenigen, die einen (wenn auch schönen und dezenten) Hauch Vergangenheit zu schätzen wissen.

Diese Breitling Chronomat Automatic ist in einem 36 mm großen zweifarbigen Gehäuse mit passendem Armband erhältlich. Wenn Bicolor nicht Ihr Stil ist, gibt es auch eine dezente Edelstahlausführung Ref. A10380101A2A1 mit winzigen Diamanten, die die Indexe ergänzen. Wer einen besonderen Akzent setzen möchte, kann auch die Edelstahlversion mit einem mintgrünen Zifferblatt wählen (Ref. A10380101L1A1).

Diese Damen Breitling erregt Aufsehen

Dieser exzellent verarbeitete Zeitmesser verfügt über ein übersichtliches Zifferblatt, roségoldene Indexe mit Leuchtmasse sowie ein dezent integriertes Datum bei 6 Uhr. Der eigentliche Clou der Chronomat ist jedoch das Rouleaux-Armband, das zusammen mit der im letzten Jahr überarbeiteten Uhr wieder eingeführt wurde. Das angenehm zu tragende Armband mit seinen langen, zylindrischen Gliedern wurde erstmals 1984 vorgestellt. Der Wechsel zwischen poliertem und gebürstetem Stahl und rotgoldenen Gliedern macht das Armband zu einem wahren Blickfang. Sowohl für die einseitig drehbare Lünette als auch für die nicht verschraubte Krone mit zwei Dichtungen wurde Rotgold verwendet. Die warmen, aber ausgewogenen Metalltöne verleihen dem Modell eine selbstbewusste, feminine Ausstrahlung.

Und nicht zuletzt ist diese Damen Breitling mit einem Gewicht von 111 Gramm, einem Durchmesser von 36 mm und einer Höhe von 10 mm sehr präsent am Handgelenk. Außerdem ist das Gehäuse bis zu 100 m wasserdicht. Angetrieben wird die Uhr vom ausgezeichneten Breitling-Kaliber 10, einem Automatikwerk mit 42 Stunden Gangautonomie. Auch dieses Werk trägt das COSC-Chronometer Zertifikat. In meiner Traumwelt hätte diese Uhr einen offenen Gehäuseboden, doch der geschlossene Gehäuseboden verwehrt uns einen Blick ins Innere.

Breitling Chronomat Automatic 36: Das Fazit

Sowohl die ästhetische DNA als auch die offensichtliche Popularität der Chronomat-Kollektion im Allgemeinen sind vielversprechend. Die Chronomat hat alles, was eine Ikone braucht, um in der Uhrenwelt erfolgreich zu sein – von einem starken, ansprechenden Designcode über einen interessanten historischen Hintergrund bis hin zu einem einzigartigen, wiedererkennbaren Merkmal in Form ihres Armbands. Für eine so attraktive und immer populärer werdende Breitling-Uhr ist ihr Preis moderat. Die Chronomat Automatic 36 (U10380101A1U1) kostet 7.850 Euro.


Breitling-Damenuhren testen mit #BreitlingSelect

Abschließend ist noch das #BreitlingSelect-Programm der Marke erwähnenswert. Während die Manufaktur mit seinen Kollektionen offensichtlich sehr unterschiedliche Geschmäcker anspricht, könnte #BreitlingSelect genau das Richtige für Sie sein, wenn Sie sich nicht zwischen diesem Trio entscheiden können. Das Programm bietet Kunden die Möglichkeit, für monatlich 125 Euro zwölf Monate lang abwechselnd drei Breitling-Uhren zu testen – jeweils für die Dauer, die Ihnen am besten passt.


www.breitling.com