Patek Philippe 5303R-001 – Die neue Minutenrepetition mit Tourbillon
600 Millionen Schweizer Franken hat Patek Philippe in das neue Manufakturgebäude in Plan-les-Ouates investiert, das in diesem Jahr fertiggestellt wurde. Und wer sich nun fragt wofür derlei Summen wohl aufgebracht werden müssen, und wie genau sich Familie Stern den Balance-Akt zwischen Wahrung der Tradition und Blick in die Zukunft wohl vorstellt, dem wird ein Blick auf die neueste Minutenrepetition, die 5303R-001, einen guten Eindruck verschaffen.
Die neue Ref. 5303R-001 Minutenrepetition mit Tourbillon
Den offenen Blick erhalten: Was die Uhr so besonders macht
Diese roségoldene 5303R-001 ist eine leicht veränderte Variante der auf nur zwölf Exemplare limitierten Sonderedition 5303R-010, die anlässlich der „Watch Art Grand Exhibition Singapore 2019“ im vergangenen Jahr vorgestellt wurde. Sie wird im nun vorgestellten Design regulärer Teil der außergewöhnlichen Grande Complications, und sie ist in zweierlei Hinsicht eine Premiere: Bis zur Präsentation von besagtem Sondermodell gab es nie zuvor eine Minutenrepetition der Manufaktur, deren Schlagwerk von der Zifferblattseite zu sehen ist.
Die neue 5303R-001 und 5303R-010 aus dem Jahr 2019
Ebenso ungewöhnlich: Der freie Blick auf das Tourbillon auf der Zifferblattseite. Traditionell ist dieses bei Patek Philippe ansonsten lediglich durch die Saphirglas-Rückseite zu bewundern. Der Träger weiß um den inneren Wert seiner Uhr, dieser präsentiert sich aber nicht nach außen. Das ist zwar Understatement der feinsten Art, wäre bei einem derart skelettierten Modell wie der 5303R-001 ziemlich sonderbar. Man kann in dieses neue Modell also durchaus die Geisteshaltung interpretieren, dass man sich bei aller Verbundenheit zu den Kernwerten der Marke niemals vor der Bereitschaft zu neuen Wegen verschließt.
Die Tradition wahren: Minutenrepetitionen bei Patek Philippe
Sicher ist: Die Minutenrepetition hat in unterschiedlichsten Formen einen festen Platz in der Patek-Philippe-DNA. Bereits 1845 fertigte man die erste Taschenuhr mit Minutenrepetition, seitdem wurde die Expertise auf diesem Feld beständig ausgebaut, oft in Sonderanfertigungen und Auftragsarbeiten, inzwischen aber auch mit großer Begeisterung in der normalen Kollektion – soweit man diese Zeitmesser „normal“ nennen mag.
Aktuell sind das diverse Minutenrepetitionen in Kombination mit unterschiedlichen anderen Komplikationen, von der Referenz (Emailzifferblatt mit kleiner Sekunde) hin zu den Referenzen 5178, 5531 (mit Weltzeitfunktion), 5374 (mit ewigem Kalender), 5208 (mit Chronograph und ewigem Kalender), 5207 und 5316 (beide mit Tourbillon und ewigem Kalender), dem Sky Moon Tourbillon 6002, sowie der Grandmaster Chime 6300, die gleich zwanzig Komplikationen vereint – darunter fünf Schlagwerkfunktionen.
Es lässt sich also sagen: Minutenrepetition, das ist ein Bereich der den Uhrmachern rund um Patek-Chefentwickler Philip Barat am Herzen liegt.
Das Werk: Vieles neu
Wie spektakulär die 5303R-001 geworden ist zeigen die Detailaufnahmen. Nur echte Uhrenaficionados kennen vermutlich das Gefühl so oft auf ihr Handgelenk zu schauen, bis das Umfeld mutmaßt, man sei wohl in Eile oder habe noch Termine. Dabei geht es beim Blick auf den Zeitmesser doch in den seltensten Fällen um die Uhrzeit, sondern die Freude am Anblick der Uhr. Und in dieser Minutenrepetion mit Tourbillon kann und darf sich der glückliche Besitzer ewig verlieren.
Kaliber R TO 27 PS
Um das zu erreichen wurde das Basis-Kaliber 103, das allen Patek-Minutenrepetionen seit 1991 zu Grunde liegt, maximal umkonstruiert. Das Ergebnis: Kaliber R TO 27 PS. Um das Schlagwerk auf der Zehn-Uhr-Position des Zifferblattes zu zeigen wuchs die Basis-Platine auf 31,6 Millimeter an und wurde um eine Unterstützungsbrücke für die Hämmer erweitert. Obendrein wurde die Platine durchlöchert um das Tourbillon zeigen zu können. Diverse Teile (u.a. das Stundenrad), wurden skelettiert und die Rechen zum Abzählen von Viertelstunden und Minuten modifiziert und neu platziert.
Auch die kleinen Gongs, die sonst unter der Brücke sitzen, wanderten auf die Zifferblattseite. Und ein transparentes Saphirglas als Unterzifferblatt ermöglicht einerseits die Darstellung einer kleinen Sekunde, und es schützt zugleich das Tourbillon vor UV-Strahlung.
Schlagwerk und Tourbillon-Käfig
Alles in allem ist der Blick in das Innenleben dieser 5303R-001 zutiefst faszinierend und von einem gekonnten Kontrastspiel aus Rosé-, Weißgold- und Stahltönen sowie schwarzen Akzenten wie dem schmalen Stundenring mit Minutenmarkierungen oder den skelettierten Zeigern geprägt. Herausragend auch die von Genfer Streifen über Perlage hin zu Satin-Finishing reichende kunstvolle Dekoration.
Optisch inspiriert ist dieses kleine Kunstwerk dabei übrigens in hohem Maße von der Referenz 5104P, einer Minutenrepetition mit ewigem Kalender und transparentem Zifferblatt, die erstmals in 2007 präsentiert wurde, oder auch gleichermaßen von der Referenz 5304R aus dem Jahr 2014 – allerdings jeweils mit einem automatischen statt einem Handaufzugswerk, und eben ohne den Blick auf das Schlagwerk zu ermöglichen.
Das Gehäuse: Zeigen, was möglich ist.
Vermutlich deutet jeder Sammler die Kernwerte von Patek Philippe ein wenig anders. Was aber der Manufaktur besonders wichtig ist, und was vermutlich jeder Freund der Marke so bestätigen würde, ist folgendes: Man will ein Maximum an technischer Komplexität erreichen, und man will diese in möglichst schlanken Gehäusen unterbringen, die heute ebenso begeistern wie in fünfzig oder mehr Jahren.
Die 5303R-001 hat einen Durchmesser von 42 Millimetern und eine Höhe von 12,13 Millimetern, was für ein derart außergewöhnliches Stück Uhrmacherei wahrlich zierlich ist. Von besonderer Schönheit ist dabei das sich wiederholende „Blattwerk“, das bei den schwarzen, skelettierten Zeigern erstmals auffällt, sich auf der Gehäuserückseite im Uhrwerk wiederfindet, und vor allem die Flanken beziehungsweise den Schieber für die Minutenrepetition schmückt. Hier ist das Muster dann in Weißgold gehalten, was gut mit dem ansonsten dominierenden Roségold harmoniert. Nur wer mit Bi-Color so rein gar nichts anfangen kann wird hier nicht glücklich.
Und der Wert? Mehr als nur eine Zahl.
Sehr rational betrachtet kann man schreiben: Für rund 661.000 Schweizer Franken kann man künftig eine sehr besondere Minutenrepetition mit Tourbillon erwerben – so sie einem denn zugeteilt wird. Eine Uhr aus 356 Teilen und mit einer Gangreserve von mindestens 40 Stunden. Ausgestattet mit einem Handaufzugswerk, das mit einer Frequenz von 3 Hz bzw 21.600 Halbumdrehungen schlägt. Eine Uhr die gegen Staub und Luftfeuchtigkeit geschützt, allerdings nicht wasserdicht ist. Aber all das wird der 5303 nicht annährend gerecht, das weiß jeder der sich für Uhrmacherei begeistert, und dafür reicht ein Blick auf diese Bilder.
Mit der 5303R-001 hat Patek Philippe nämlich mehr geschaffen. Die Zeit nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören – das löst bei jedem Enthusiasten Glücksgefühle aus. Sie in diesem Fall in einer so einzigartigen Form präsentiert zu bekommen, und der Zeit quasi bei der Arbeit zuschauen zu können, das ist noch einmal etwas ganz Besonderes. Mal davon abgesehen, dass sich Klang und Schall der Minutenrepetition in diesem Fall freier bewegen können, als wenn sie von einem Zifferblatt gebremst werden.
Ein Klang übrigens, der bei jedem einzelnen Modell von CEO Thierry Stern persönlich als finale Qualitätskontrolle abgesegnet wird. Vor allem ist diese Uhr aber auch ein Stück Geschichte. Ein Bekenntnis zum Streben nach Perfektion, nach Veränderung und Werterhalt. Und vielleicht auch ein Statement, dass man gerade in fordernden Zeiten nicht inne hält oder auf Nummer sicher geht, sondern weiter nach dem allerbesten strebt, und die Kunden mit Kunst ablenkt, indem man das Schönste in einer angespannten Welt schafft. Es bleibt allemal spannend, was im neuen Manufakturgebäude künftig erschaffen wird.
Von einer extrem dezenten Uhr zu sprechen wäre bei einem so komplexen Modell mit so großer Geschichte unangemessen. Allein: Blickt man auf die aktuell in der Kollektion vertretenen Versionen, so ist der neueste Patek-Philippe-Chronograph mit ewigem Kalender allemal die wohl zurückhaltendste Ausführung. Gelbgold mit silber-opalinem Blatt – das ist eine ebenso schöne wie klassische Ergänzung…
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