Patek Philippe 5270J-001 – Der neue Ewiger Kalender Chronograph in Gelbgold
Von einer extrem dezenten Uhr zu sprechen wäre bei einem so komplexen Modell mit so großer Geschichte unangemessen. Allein: Blickt man auf die aktuell in der Kollektion vertretenen Versionen, so ist der neueste Patek-Philippe-Chronograph mit ewigem Kalender allemal die wohl zurückhaltendste Ausführung. Gelbgold mit silber-opalinem Blatt – das ist eine ebenso schöne wie klassische Ergänzung und Verstärkung der Kollektion und Understatement pur.
Die neue Patek Philippe 5270J-001
Denn die 5270, diese herausragende Grande Complication, war zuletzt wahlweise in Roségold mit massiv-edelmetallenem Band und schwarzem Zifferblatt (Ref. 5270-1R-001), in Platin mit schwarzem Blatt und Diamant-Lünette (Ref. 5271P-001), oder aber als Version in Platin mit lachsfarbenem Zifferblatt (Ref. 5270P-001) erhältlich.
Ref. 5270-1R, 5271P, 5270P
Vor allem die letztgenannte Variante wurde bei ihrer Einführung in 2018 für ihren Vintage-Look gefeiert. Sie ist nach wie vor extrem begehrt und hat dem Trend zu lachsfarbenen Zifferblättern quasi im Alleingang den Weg bereitet. Und doch gilt, dass Rosé dann doch nicht jedermanns Sache ist. Zumal, wenn es um eine Investition mit sechsstelligem Wert geht.
Ref. 5270P mit lachsfarbenem Zifferblatt aus dem Jahr 2018
Ich bin die Neue hier! Die Optik.
Dass Patek Philippe den genannten flamboyanteren Referenzen nun diese neue, gelbgoldene 5270J zur Seite stellt ist deshalb sehr nachvollziehbar. Das Ergebnis ist dabei so stimmig und so typisch und vertraut Patek, dass man sich beinahe fragt: Ist die wirklich neu?
Ref. 5270J-001
Mit ihren Stabindexen und Feuillezeigern, mit den Doppelfenstern für Wochentag und Monat bei 12 Uhr, mit Mondphasen-Fenster und der Schaltjahranzeige. Und jawohl, diese 5270 ist die erste gelbgoldene Ausführung dieses Modells. Sie wirkt in dieser Form wie ein Ruhepol in der aktuellen, unsteten Weltlage. Und sie wird all jene Freunde der Manufaktur beruhigen und bestärken, die mit moderneren Designs wie der kürzlich vorgestellten limitierten Calatrava 6007 fremdeln.
Chronograph mit ewigem Kalender: Die Geschichte
Um sich einen Eindruck von der Bedeutung dieser Referenz zu verschaffen reicht ein Blick in die jüngere Auktionsgeschichte: Für 3,4 Millionen Schweizer Franken wurde kürzlich eine roségoldene Referenz 1518 aus dem Besitz von Jean-Claude Biver versteigert. Weltrekord!
Die 1518 ist die Mutter aller Chronographen mit ewigem Kalender bei Patek Philippe, und die erste in Serie produzierte Uhr mit diesen Komplikationen überhaupt. Wobei der Begriff „Serienfertigung“ in diesem Fall in die Irre führen kann: Soweit man weiß wurden gerade einmal 281 Modelle dieser Uhr gefertigt – in 14 Jahren Produktion. Es folgten die Referenzen 2499, 3970, 5970, und schließlich im Jahr 2011 die erste 5270.
Ref. 2499 aus dem Jahr 1951
Mit einem Durchmesser von 41 Millimeter und einer Höhe von 12,4 Millimeter ist es der größte Handaufzugs-Chronograph mit ewigem Kalender in der Geschichte von Patek Philippe, weshalb viele Traditionalisten die Vorgängermodelle mehr schätzen, obwohl sich die 5270 maximal tragbar und dezent präsentiert.
Für noch mehr Diskussion sorgte in der Vergangenheit das so genannte „Kinn“ – das Zifferblatt-Design früherer Referenzen war so gestaltet worden, dass das Hilfszifferblatt mit Mondphase und Datumsanzeige auf der sechs-Uhr-Position eine Ausbuchtung der Tachymeterskala erforderte. Ein Detail, das vielen nicht gefiel und schnell optimiert wurde.
Innere Werte: Das Uhrwerk
Entsprechend makellos, ausgereift und harmonisch präsentiert sich nun die gelbgoldene Variante im Jahr 2020. Und einmal davon abgesehen, dass Chronographen mit ewigem Kalender für Patek Philippe eine besondere Bedeutung haben, so hat die 5270 eine ganz eigene Position in der Historie des Familienunternehmens: Das Uhrwerk, Kaliber 29-535, ist das erste Manufakturwerk dieser Art in der Geschichte von Patek Philippe, der Vorgänger, das Kaliber 27-70 basierte auf einem Lemania-Werk.
Kaliber 29-535
In ihm vereinen sich sechs patentierte Chronographen-Innovationen, und tatsächlich ist es schade, dass der Anblick einer 5270 sehr rar ist und bleiben wird. Denn die Chronographen-Drücker zu nutzen, und zu sehen wie stet und präzise der Sekundenzähler sich bewegt und stoppen lässt, wie aus 456 Einzelteilen ein Stück Uhrengeschichte entsteht, das sich mit 4Hz beziehungsweise 28.800 Schwingungen pro Stunde bewegt – das ist für jeden Uhrenenthusiasten ein absolutes Ausnahmeerlebnis. Kaum verwunderlich also, dass der Kreis prominenter Fans von Drake (Besitzer der Brillant-Variante) über Sylvester Stallone (Team lachsfarben) bis zu Ellen DeGeneres (roségolden mit massivem Band) reicht.
Ref. 5270J-001 und ref. 5370P-011
Vergleicht man optisch betrachtet vom offenen Gehäuseboden aus das Werk (Kaliber CH 29‑535 PS Q) der 5270J mit dem Werk (Kaliber CHR 29‑535 PS) der 5370P, fällt etwas auf. Der Schleppzeiger Chrono (5370P) sieht optisch komplexer aus als der Chronograph mit ewigem Kalender (5270J). Dazu kommt, dass das Werk der 5270J bei 456 Werksteilen einen Durchmesser von 32-mm mit einer Höhe von 7-mm misst, gegenüber der 29,6-mm Durchmesser aber dafür 7,1-mm Höhe der 5370P mit 312 Werksteilen. Dabei würde man denken, dass zwei Komplikationen (ewiger Kalender & Chronograph) mehr Platz in Anspruch nehmen als ein Schleppzeiger-Chronograph, da ja auch wesentlich mehr Werksteile nötig sind.
Kaliber CH 29‑535 PS Q und Kaliber CHR 29‑535 PS
Der Grund liegt darin, dass beide Referenzen auf dem gleichen Basiskaliber aufbauen, der Schleppzeiger-Chronograph in der Konstruktion aber aufwendiger ist, als der klassische Chrono, da er einen zweiten Start-Stop Mechanismus benötigt. Und durch die offenen Gehäuseboden der beiden Referenzen werden nun mal lediglich die beiden unterschiedlichen Chronographen-Mechanismen sichtbar, das Kalendermodul hingegen ist nicht zu sehen. Beim Schleppzeiger-Chronograph wird auf den Basismechanismus noch ein zweiter Chronograph aufgebaut und dieser ist in der Konstruktion tatsächlich höher, als der klassische Chronograph mit ewigem Kalender. Der größere Durchmesser des 5270-Werks ist wiederum auf das Kalendermodul zurückzuführen.
Zeitlose Schönheit: Der Ausblick
Unter den 5270-Referenzen ist diese neue, gelbgoldene Variante sicherlich eine, die besonders populär sein wird. Sie ist nicht auffällig, sie bedient keinen Trend und pflegt weder eine Vintage- noch eine moderne Optik. Sie zeigt vielmehr die Kombination von zwei Komplikation – Handaufzugs-Chronograph und ewiger Kalender – die beide maximal typisch für Patek Philippe sind, und das in einer Qualität und in einem Design, wie es nur bei Familie Stern vorzufinden ist.
Mit zirka 152.000 Euro ist die gelbgoldene Variante (Ref. 5270J) dabei um gut 16.000 Euro preiswerter als die Platin-Variante (Ref. 5270P), für die gleich 168.340 Euro in Rechnung gestellt werden. Nichtsdestotrotz bewegt man sich auf diesem Preisniveau – von einigen Ausnahmen abgesehen – selbstverständlich auch bei Patek Philippe am obersten Ende der Skala. Die Uhr ist eben Champions League. Dennoch ist davon auszugehen, dass es für Sammler schwierig sein wird eine zu ergattern. Das war und ist bei der lachsfarbenen Variante schon so, und dürfte bei dieser noch populäreren Farbgestaltung sicherlich nicht ändern.
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