In Lewis Carrolls Alice im Wunderland gibt der König dem weißen Kaninchen einige weise Ratschläge für das Erzählen von Geschichten: „Beginne am Anfang“, sagte der König ernst, „und fahre fort, bis du ans Ende kommst: dann höre auf.“ Genau diesen Ratschlag möchten wir Ihnen auch bei unserem Guide zur Rolex Submariner mit auf den Weg geben: er soll umfassend und doch unterhaltsam sein. Anstelle von möglichst vielen Details, präsentiert Ihnen Swisswatches die wichtigsten Informationen zum heute begehrtesten Rolex-Modell sowie die wichtigsten Meilensteine in seiner Entwicklung.
Die Geschichte der Rolex Submariner
Die frühen 1950er-Jahre: Die Geburtsstunde der Submariner
Die erste Rolex Submariner wurde offiziell 1954 in Form der Ref. 6204 auf der Basler Uhrenmesse präsentiert. Doch wie bei allen Uhrenikonen gibt es auch hierzu eine Hintergrundgeschichte. In den späten 1940er-Jahren begann das Tauchen als Sportart an Bedeutung zu gewinnen. Rolex war für den Aufschwung der Tool Watches gut aufgestellt, denn das Unternehmen hatte sein berühmtes Oyster-Gehäuse bereits 1926 patentieren lassen. Zudem verfügte die Manufaktur über Kenntnisse aus der Zusammenarbeit mit dem italienischen Konzessionär Officine Panerai, der mit seinen für die italienische Marine entwickelten Radiomir-Uhren für große Aufregung sorgte.
Panerai Rolex Radiomir, Ref. 3646, aus den 1940er Jahren
Fotocredit: Sotheby’s
Zu Beginn der 1950er-Jahre erlangten die Tool Watches einen gewissen Stellenwert. Die Explorer verbreitete sich ab 1953 (obwohl sie den Namen noch nicht auf dem Zifferblatt trug), ebenso wie die weniger bekannte Ref. 6202 Turn-O-Graph (die viele Ähnlichkeiten mit der Submariner aufwies und das erste Serienmodell von Rolex mit einer drehbaren Lünette war).
Wenn es um die Konzeption der ersten professionellen Taucheruhr von Rolex geht, fallen oft diese drei Namen: der Gründers Hans Wilsdorf, der sich sehr für dieses Segment interessierte, der Berufstaucher und Ozeanograph Jacquet-Yves Cousteau und der Unterwasserforscher René-Paul Jeanneret, der im Vorstand des Unternehmens saß. Letzterer war es, der das wachsende Interesse an Unterwassersportarten bemerkte und als Erster den Vorschlag machte, eine Rolex zu entwickeln, die sowohl langlebig als auch optisch ansprechend ist.
Jacquet-Yves Cousteau
Fotocredit: Cine Text/Sportsphoto/AllStar
Die Kombination aus Taucherfahrung, uhrmacherischem Know-how dank der langjährigen Verwendung des Oyster-Gehäuses, Erkenntnissen von Panerai und einer Vorliebe für Design ermöglichte es, dass die erste Submariner schnell Gestalt annahm. Im Laufe des Jahres 1953 wurden die ersten Versionen des Modells mit der Bezeichnung Ref. 6200 an Land und im Meer auf Herz und Nieren geprüft, wobei die Uhr in Tiefen von bis zu 120 Metern mit unterschiedlichen Kraftniveaus getestet wurde. Korrosion, Temperatur und Luftfeuchtigkeit wurden mit Hilfe des L’Institut Océanographique de Monaco sorgfältig überwacht. Obwohl die Uhr noch nicht über einen Kronenschutz verfügte – dazu kam es erst 1959, als der Durchmesser der Submariner von 37 mm auf 40 mm wuchs – und sogar mit herausgezogener Krone ins Wasser getaucht wurde, funktionierte die Uhr wunderbar, ohne dass Spuren von Wasser in ihrem Inneren gefunden wurden.
Eine Referenz 6200 von 1954
Credit: Phillips
Das alles führte schließlich zur Lancierung der ersten Rolex Submariner auf der Uhrenmesse in Basel im Jahr 1954. Das grafische mattschwarze Zifferblatt mit dem umgekehrten Dreieck bei 12 Uhr, den leuchtenden Zeigern und Stabindexen bei 3, 6 und 9 Uhr, den Punktindizes und der schwarzen, vergoldeten Drehlünette zeichneten dieses wichtige Submariner-Modell aus. Bei seiner Einführung wurde es von einem einfachen Slogan begleitet: „Submariner – the diver’s friend“ („Submariner – der Freund eines Tauchers“). Viele frühe Modelle trugen das Wort „Submariner“ nicht explizit auf dem Zifferblatt, was ihnen den Spitznamen „Clean Sub“ einbrachte. Einige frühe britische Modelle ließen das Wort „Submariner“ sogar zugunsten der Bezeichnung „Sub-Aqua“ ganz aus.
Eine sehr seltene Rolex Sub-Aqua Referenz 6204 von 1954 in Edelstahl
Credit: Monaco Auction Legends
Die Evolution der Submariner
Die erste Submariner (Ref. 6204) war mit einer drehbaren Lünette mit Skaleneinteilung ausgestattet, die die Tauch- und Dekompressionszeit anzeigte. Zudem verfügte sie über eine Wasserdichtigkeit von 100 m. Bereits ein Jahr nach ihrer Einführung wurde die Wasserdichtigkeit auf 200 m erhöht. 1979 folgte schließlich die heutige Wasserdichtigkeit (300 m). Die 6204 ist viel schlanker als die heutigen Exemplare und verfügt über eine kleinere Krone, die nur 5,3 mm misst.
Die Oyster Perpetual Submariner ist bekannt als die erste Taucheruhr,
die bis zu 100 m wasserdicht war.
Angetrieben wurde die Uhr von Rolex‘ hauseigenem Automatikkaliber A260 mit Stoßsicherung. Obwohl es von früheren Oyster Perpetual-Modellen übernommen wurde, war es damals das robusteste Uhrwerk der Maison. Vor allem fehlte bei der 6204 der wiedererkennbare Mercedes-Stundenzeiger, der 1953 erstmals bei der Explorer auftauchte. Erst 1954 erschien er bei der Submariner, als sie auf der Baselworld offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Eine Uhr, die für Abenteuer berufen ist: Veränderungen der Lünette
In der Nachkriegszeit der 1950er- und 1960er-Jahre gehörten Astronauten, Taucher und Forscher zu den Nutzern von Rolex‘ Toolwatches. Selbst die britische Royal Navy arbeitete mit Rolex zusammen und trug bereits 1955 Modelle wie die Submariner Ref. 6538.
Eine Referenz 6538 ‚Big Crown‘ Submariner von ca. 1958
Fotokredit: Sotheby’s
Ein Jahr später besaß die Rolex Ref. 6536 eine drehbare Lünette mit Ein-Minuten-Kalibrierung für das erste 15-Minuten-Segment sowie ein rotes Nullpunkt-Dreieck. Die einseitig drehbare Lünette wurde jedoch erst 1981 zu einem Designmerkmal.
Rolex Submariner mit vergoldetem Zifferblatt, Ref. 6536, ca. 1957
Fotocredit: Bonhams
Der Aufstieg der Submariner: Sean Connery als James Bond
Ref. 6538: Lieblingsstück der Sammler
Wer die James-Bond-Romane von Ian Fleming kennt, weiß, dass der Spion eine „schwere Rolex Oyster“ trägt. Als Sean Connery die Uhr im Film 007 jagt Dr. No von 1962 trug, handelte es sich jedoch um eine ernstzunehmende Taucheruhr, die vor allem von professionellen Tauchern verwendet wurde. In Dr. No trägt Connery die Submariner ‚Big Crown‘ Ref. 6538 – ein passender Name für dieses Modell. Erwähnenswert ist auch, dass die 6538 keinen Kronenschutz besaß.
Eine Submariner Ref. 6538 mit 4-zeiligem „Tropical“-Zifferblatt und -Armband, ca. 1958
Credit: Sotheby’s
Die ausschlaggebende 6538, die Connery unvergesslich machen sollte, kam 1955 auf den Markt und wies im Vergleich zum Original bereits einige wesentliche Unterschiede auf. Dazu gehören das neue Kaliber 1030, ein dünneres Gehäuse, stärker abgeschrägte Bandanstöße und die bereits erwähnte große Krone.
Das Kaliber 1030
Credit: Sotheby’s
Interessanterweise war die 6538 auch die erste Submariner, die mit der COSC-Zertifizierung auf dem Zifferblatt warb. Da die Produktion 1959 eingestellt wurde, ist diese Referenz auch heute noch eine Seltenheit. Sie ist nicht nur als Sammlerstück von großer Bedeutung, sondern auch wegen Connery. Denn dieser trug maßgeblich dazu bei, die Submariner zu dem berühmten Zeitmesser zu machen, den wir heute kennen und lieben. Damit gab er den Anstoß für eine Reihe weiterer Bonds, die eine Submariner trugen.
Sean Connery als James Bond in Goldfinger (1964)
Das gleiche 6538-Modell trägt Connery auch in Liebesgrüße aus Moskau, Goldfinger und Feuerball. Sein Nachfolger George Lazenby trägt ebenfalls die 6538, während die Submariner Ref. 5513 in Im Geheimdienst ihrer Majestät auftaucht. Roger Moore trägt dieselbe Referenz in Leben und sterben lassen und Der Mann mit dem goldenen Colt. In einem letzten Comeback trägt Timothy Dalton vermutlich die Submariner Ref. 16610 in Lizenz zum Töten von 1989. Letztendlich wechselte Bond zu Omega – hier können Sie alles darüber lesen.
Links: „Milsub“ Submariner, Ref. 5513, hergestellt für die britische Royal Navy, ca. 1975
Rechts: „Explorer Dial“ Submariner, Ref. 5513 mit „Gilt Exclamation Point Zifferblatt“, ca. 1962
Fotocredit: Links: Sotheby’s, Rechts: Sotheby’s
Bonds Einfluss
Bonds Uhrenauswahl hat nicht nur die Aufmerksamkeit von bewundernden Männern auf sich gezogen. Wie in unserem beliebten Artikel Submariner: mit oder ohne Datum – die ultimative Frage beschrieben, bewies die Submariner Millionen von Menschen (man bedenke, dass 47 Prozent der amerikanischen Bevölkerung einen Bond-Film gesehen haben), dass sie sowohl für einen Mann der Tat als auch für einen Mann mit Stil geeignet ist. Wenn Bond sie beim Tauchen unter einer Yacht genauso elegant tragen kann wie zum Smoking im Kasino, dann kann der durchschnittliche Versicherungsmakler sie sicher genauso gut im Büro tragen. Die Preise für die 6538 Submariner, die erstmals am Handgelenk von Trendsetter-Connery zu sehen war, sind in den letzten Jahren auf über eine Million Dollar gestiegen.
Besondere Modelle: Weitere bedeutende Submariner-Modelle
Wir haben versucht, die Geschichte so weit wie möglich zusammenzufassen. Doch wie Sie sicher schon gemerkt haben, gab es im Laufe der Jahre und vor allem in der Anfangsphase zahlreiche Versionen der Submariner. Denn Rolex experimentierte mit dem Design, um das perfekte zu finden. Die endlosen frühen Iterationen und ihre vielen Unterschiede können geradezu chaotisch wirken. Wie bereits erwähnt, gibt es „saubere“ Zifferblattvarianten ohne das Wort „Submariner“ auf dem Zifferblatt, Änderungen der Schriftgröße für das Wort „Oyster Perpetual“, geänderte Abstände und, wie bereits erwähnt, den ersten „Stabzeiger“ anstelle des „Mercedes“-Stundenzeigers. Was die Materialien betrifft, so erschien die erste Submariner aus Gold 1969 in Form der Ref. 16618 und betonte damit den Status des professionellen Zeitmessers als „Alltagsuhr“. Nach und nach wurden farbige Lünetten in die Kollektion aufgenommen – und diese farbenfrohen Editionen haben die Herzen der Fans dieser ikonischen Uhr in den letzten Jahren erobert.
Die ‘King Sub’ 6200
Eine Variante, die für Sammler besonders interessant ist, ist die bereits erwähnte Variante der Ref. 6200, die man in Sammlerkreisen auch als „King Sub“ oder „Explorer Dial Submariner“ bezeichnet. Dieses begehrte Modell verfügt wie die Explorer-Modelle über arabische Ziffern bei 3, 6 und 9 Uhr und eine 8 mm große Krone. Während ihre Geschwistermodelle 6204 und 6205 bis zu 100 m wasserdicht sind, verspricht das 37,5 mm große Gehäuse der 6200 eine Wasserdichtigkeit bis zu 200 m.
Eine „möglicherweise einzigartige“ Ref. 6200 mit „Explorer“-Zifferblatt, ca. 1954
Fotocredit: Phillips
Die Kermit
2003 feierte Rolex das 50-jährige Bestehen der Submariner mit einem Sondermodell mit Datumsfunktion und einer Lünette mit grünem Aluminiumeinsatz und sorgte damit für großes Aufsehen. Denn diese Farbe, geschweige denn die emblematische Farbe des Unternehmens, Grün, kommen in dieser Kollektion nur selten vor. Das Modell lief offiziell unter der Bezeichnung Ref. 16610LV, doch die Rolex-Gemeinde taufte sie kurzerhand in Kermit um, nach dem froschähnlichen Protagonisten der Muppet Show. Ein kleines fachmännisches Detail aus Gisbert Brunners Standardwerk The Watch Book – Rolex: Das „LV“ in der Referenznummer steht für Lunette Verte (französisch für „grüne Lünette“).
‚Kermit‘: Ref. 16610LV
Fotocredit: Sotheby’s
Die Hulk
Eines der wohl bekanntesten und begehrtesten Submariner-Exemplare unter Rolex-Fans ist die unverwechselbare „Hulk“. Sie wurde erstmals 2010 auf der Baselworld vorgestellt und verfügt nicht nur über eine grüne Lünette, sondern auch über ein passendes grünes Zifferblatt. Offiziell bekannt als Ref. 116610LV, wurde sie ein ganzes Jahrzehnt lang produziert. Während der ursprüngliche Verkaufspreis bei nur rund 9.050 US-Dollar lag, beginnt der Preis auf dem Zweitmarkt heute bei rund 30.000 US-Dollar. Das liegt unter anderem daran, dass das Modell 2020 eingestellt wurde, um Platz für eine neue Uhr mit grüner Lünette zu machen, die 41 mm große Ref. 126610LV. Diese neuere Version verfügt über eine grüne Cerachrom-Lünette und ein schwarzes Zifferblatt, weshalb sie auch unter den Spitznamen „Ceramic Kermit“ und „Super Kermit“ bekannt ist.
‚Hulk‘ Ref. 116610LV
Fotocredit: Sotheby’s
Die Submariner und die Datumsfunktion
Wie bereits erwähnt, lohnt es sich einen Blick auf unseren sehr ausführlichen Artikel zu diesem Thema zu werfen, um den Unterschied zwischen Modellen mit und ohne Datum wirklich zu verstehen. Um es kurz zusammenzufassen: Es kommt ganz auf den Geschmack an. Was spricht Sie persönlich an? Sind Sie ein Purist oder eher Pragmatiker? In der modernen Submariner ‚Date‘ kommt jedenfalls das Kaliber 3235 zum Einsatz, das über eine unmittelbare Datumskomplikation mit Schnellschaltung verfügt.
Das Kaliber 3235
Historisch gesehen gab es bis 1969 keine Modelle mit Datumsfunktion, dem Jahr, als Rolex die Ref. 1680 herausbrachte. Die Legende besagt, dass der Gründer von Rolex zur Entwicklung des Datumsfensters mit „Zyklopenlinse“ inspiriert wurde, nachdem ein Wassertropfen auf seine Uhr im Badezimmer gefallen war und das darunter liegende Bild vergrößerte. Als Rolex schließlich die Datumsanzeige bei einer Uhr einführte, hatte das Unternehmen schon fast 20 Jahre lang ein Automatikwerk mit Datum hergestellt. Daraus lässt sich schließen, dass auch Rolex nicht immer davon überzeugt war, eine alltägliche Komplikation wie eine Datumsanzeige in eine Uhr einzubauen, die in erster Linie „professionell“ sein sollte. Die Entscheidung, ein Datum hinzuzufügen, machte die Submariner zu einer hybriden Uhr. Das gilt sowohl in Bezug auf die Funktion, den Stil als auch die Praktikabilität. Wir erinnern uns: 1969 ist das gleiche Jahr, in dem auch Gold zum ersten Mal in die Kollektion aufgenommen wurde, und zwar bei der Ref. 16618.
Ref. 16618
Credit: Phillips
Die moderne Submariner: Wieso erfreut sie sich einer so großen Beliebtheit?
Auch heute noch ist die Welt von der Submariner besessen. Warum eigentlich? Abgesehen von ihrer Geschichte liegt der offensichtlichste Grund meiner Meinung nach in ihrer Wiedererkennbarkeit. Eine interessante (oder traurige) Tatsache: Etwa 75 Prozent aller gefälschten Uhren sind Rolex-Fakes und es ist anzunehmen, dass viele davon Submariner sind, da es sich um das beliebteste Modell der Marke handelt. In einer Welt der sozialen Medien und der unglaublichen Beliebtheit von Designerkleidung ist die Submariner allen voran ein Statussymbol. Sie zeigt, dass man sich eine exzellente Uhr der weltweit führenden Uhrenmarke leisten und auch besitzen kann. Das soll natürlich nicht heißen, dass viele nicht auch von der prestigeträchtigen Geschichte, den Errungenschaften, der hohen Qualität und der Funktionalität der Uhr angetan sind – letztlich ist jedoch ihr ikonisches Design ausschlaggebend für ihren Erfolg. Vor diesem Hintergrund werfen wir echte Enthusiasten einen Blick auf die entscheidenden technischen und ästhetischen Merkmale der modernen Submariner, deren neueste Generation im Jahr 2020 auf den Markt kam.
Das Submariner-Gehäuse
Das Jahr 2020 markiert den Beginn eines neu gestalteten Submariner-Gehäuses mit einem ganz leicht vergrößerten Durchmesser von 41 mm (zuvor war das Gehäuse lange Zeit 40 mm groß). Das Gehäuse der Oyster Perpetual besteht aus einem Monoblock-Mittelteil und einem verschraubten Gehäuseboden. Es ist sehr widerstandsfähig und hält nicht nur Wassereinwirkungen bis zu einer Tiefe von 300 m stand, sondern ist auch stoß-, druck- und staubfest.
Die Krone
Auch die verschraubbare Krone ist erwähnenswert. Im Laufe der Jahre variierte ihre Größe von 5,3 mm zu 6 mm, zu 7 mm, zu 8 mm. Während der Kronenschutz bei den Vintage-Modellen nicht immer gegeben ist, ist er seit 1962 ein fester Bestandteil der Kollektion. Heute verfügt die Uhr über eine Triplock-Aufzugskrone mit einem dreifachen Wasserschutzsystem, womit sich die Krone für zusätzlichen Schutz in das Gehäuse verschrauben lässt.
Das Material
Dann ist da noch das Material: die typische Submariner, und meiner Meinung nach die beste Submariner, ist aus dem sportlichen Material namens Oystersteel gefertigt. Rolex hatte Oystersteel speziell für sich entwickelt und verwendet es für alle seine Stahlgehäuse. Das Material gehört zur 904L-Stahlfamilie. Dabei handelt es sich um Legierungen, die vor allem in der Hochtechnologie, der Luft- und Raumfahrt und der Chemieindustrie verwendet werden, wo maximale Korrosionsbeständigkeit unerlässlich ist. Oystersteel ist besonders widerstandsfähig, bietet nach dem Polieren eine außergewöhnliche Optik und behält diese auch in den rauesten Umgebungen bei. Weitere Ausführungen in der aktuellen Kollektion sind aus Gelbgold oder Weißgold oder zweifarbig aus Gelbgold und Oystersteel gefertigt.
Das Armband
Die moderne Submariner wird immer durch ein Oyster-Armband mit dreiteiligen massiven Gliedern, das mit einer Oysterflex-Schließe am Handgelenk befestigt wird, komplementiert. Diese innovative Schließe verhindert ein versehentliches Öffnen und sorgt dafür, dass die Uhr sicher am Handgelenk des Tauchers sitzt – und auch alle anderen Träger möchten wahrscheinlich nicht, dass ihre Rolex vom Handgelenk rutscht. Rolex hat auch sein Glidelock-Verlängerungssystem integriert. Es ermöglicht eine Feineinstellung des Armbands ohne Werkzeug, so dass es über einem Taucheranzug getragen und nach Bedarf angepasst werden kann.
Das Zifferblatt und die Datumsanzeige
Durch ihre Tool Watch-DNA bedingt, dreht sich bei der Submariner alles um ihre Ablesbarkeit. Deshalb sind die Stundenmarkierungen auf dem Zifferblatt in solch einfachen Formen gehalten – Dreiecke, Kreise und Rechtecke. Auch der ikonische breite Mercedes-Stundenzeiger und der lange Minutenzeiger ermöglichen ein sofortiges und zuverlässiges Ablesen. Damit wird eine Verwechslung unter Wasser vermieden. Natürlich sind die Uhren auch mit einer Leuchtmasse versehen, damit die Zeit bei unterschiedlichen Sichtverhältnissen und auch unter Wasser zuverlässig ablesbar ist. Interessanterweise ist die Mehrzahl der neuen Uhren mit einer Datumsfunktion ausgestattet, mit Ausnahme eines einzigen Modells, der Ref. 124060. Diese Tatsache zeigt wohl, wie beliebt die Uhr heute als Alltagsgegenstand ist. Das Datum befindet sich auf der traditionellen 3-Uhr-Position und ist dank des klassischen Zyklopenglases besonders gut lesbar.
Die Lünette
Die Lünette ist der wichtigste Teil einer Taucheruhr. Ihre 60-Minuten-Teilung ermöglicht es Tauchern, die Tauchzeit und Dekompressionsstopps genau und sicher zu überwachen. Die moderne Submariner ist mit einer einseitig drehbaren Lünette mit einer 60-Minuten-Graduierung ausgestattet. 2020 erschienen eine Reihe neuer farbiger Modelle sowie neue farbige Cerachrom-Lünetteneinsätze. Dazu gehörten mehrere blaue Lünetten, eine grüne Lünette und einige in Schwarz. Übrigens ist Cerachrom eine kratzfeste, lichtechte Keramiklegierung, die Rolex seit 2005 verwendet und erstmals in der GMT-Kollektion auftauchte. Um das Einstellen der Uhrzeit so einfach wie möglich zu gestalten, sind die Lünetten der Submariner gerändelt und lassen sich mit einem unverwechselbaren Klicken drehen. Rolex hat die Nullmarkierung mit einer „Chromalight-Kapsel“ versehen, die selbst in den dunkelsten Wassertiefen für Sichtbarkeit sorgt.
Das Uhrwerk
Die neue Submariner-Generation wird von dem Kaliber 3235 (mit Datumsfunktion), das nicht weniger als 14 Patente hält, oder von dem Kaliber 3230 (eine Version ohne Datumsfunktion) angetrieben. Beide Uhrwerke wurden erstmals in den 2020er Modellen eingeführt. Sie bieten eine Gangreserve von 70 Stunden und sind mit der Rolex „Chronergy“-Hemmung ausgestattet. Diese Spezialhemmung genießt dank ihrer effizienten und zuverlässigen Leistung einen ausgezeichneten Ruf. Sie besteht aus korrosionsbeständigem Nickel-Phosphor und ist unempfindlich gegenüber Magnetfeldern.
Außerdem verwenden beide Werke eine optimierte blaue Parachrom-Spirale. Dadurch ist sie bei Erschütterungen zehnmal präziser als eine herkömmliche Spiralfeder. Die blaue Parachrom-Spirale ist mit einer Rolex-Überspirale ausgestattet, die die einen gleichmäßigen Gang in jeder Lage gewährleistet. Die Positionierung des Oszillators auf Paraflex-Stoßdämpfern erhöht schließlich die Stoßfestigkeit der Uhrwerke. Die Kaliber 3235 und 3230 sind ein Beweis für die kontinuierliche, zuverlässige und technologisch fortschrittliche Uhrmacherkunst von Rolex. Die Uhrwerke sind sogar so zuverlässig, dass die Uhr lediglich eine Abweichung von -2/+2 Sekunden pro Tag aufweist.
Rolex ist bekannt dafür, dass sie sich bei der Weiterentwicklung ihrer Produkte nicht hetzen, sondern es langsam angehen – daher würde ich behaupten, dass sich die Submariner-Uhrwerke in den kommenden Jahren kaum verändern werden. Wie das Sprichwort schon sagt: If it ain’t broke, don’t fix it.
COSC-Zertifizierung – was ist das?
Dieses gefestigte Gefühl der Zuverlässigkeit ist einer der Gründe dafür, dass die Kaliber der Rolex Submariner in der Regel COSC-zertifiziert sind. Dabei handelt es sich um eine angesehene unabhängige Zertifizierung, die auf die hohe Qualität einer Uhr verweist. COSC steht für Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (Offizielles Schweizerisches Institut für Chronometerprüfung). Das Institut prüft die Genauigkeit und Präzision von Schweizer Uhren durch eine Reihe strenger Tests. Diese stellen sicher, dass die beiden genannten Aspekte bei der Uhr beispielsweise unter hohem Druck, bei hohen Temperaturen oder bei Lageveränderungen nicht zu stark schwanken. Es ist kaum überraschend, dass die große Mehrheit der Rolex-Uhren COSC-zertifiziert ist, nicht zuletzt seit der Jahrhundertwende – das gilt aber nicht für alle.
Mehrere Vintage-Submariner sind nicht zertifiziert. Dazu gehört die Submariner Ref. 5513, die Rolex als günstigere Version der Ref. 5512 in den frühen 80er-Jahren einführte. Obwohl sie sich in ihrer Optik sehr ähnlich sind, verwendet die Ref. 5512 ein anderes, nicht zertifiziertes Kaliber. Ihr Nachfolger, die „No Date“-Submariner Ref. 14060, ist vor allem dafür bekannt, dass sie als erste ihrer Art über Saphirglas (im Gegensatz zu Plexiglas), eine Triplock-Aufzugskrone und eine Wasserdichtigkeit bis 300 Meter verfügt. Allerdings wurde sie vom Kaliber 3000 angetrieben, das kein zertifiziertes Chronometerwerk ist. Seit den frühen 1980er-Jahren mit der Ref. 5512 gab es bis 2007 keine COSC-zertifizierte „No Date“-Submariner. Das sollte man als Sammler bedenken, wenn man auf der Suche nach einer Vintage-Sub ist.
Submariner Ref. 14060, circa 1995
Fotocredit: Sotheby’s
Wer trägt die Rolex Submariner?
Brauchen Sie etwas Inspiration, um zu entscheiden, ob diese Uhr die richtige für Sie ist? Dann werfen wir einen Blick auf einige Vorbilder, die dafür bekannt sind, die kultigste Uhr der Welt zu tragen. Der Schauspieler Jack Black verzichtet auf das traditionelle Oystersteel und trägt stattdessen eine 18 Karat Weißgold-Submariner Ref. 116619, gepaart mit einer blauen Cerachrom-Lünette und einem blauen Zifferblatt. Diese Uhr trägt auch den Spitznamen: „Rolex Smurf“ (“Rolex Schlumpf”). Sie ist eine kostspielige Option, deren Preis oft bei 40.000 US-Dollar oder höher liegt. Der amerikanische Schauspieler Justin Theroux wählte hingegen eine Vintage-Submariner aus dem Jahr 1971, die Ref. 1680, eine gelbgoldene Referenz mit schwarzer Lünette und schwarzem Zifferblatt.
‚Smurf‘ Ref. 116619LB, circa 2008
Fotocredit: Phillips
Die Sub ist jedoch nicht nur etwas für Männer, denn es gibt einen andauernden Trend, dass Frauen Herrenmodelle tragen – womöglich haben sie sich an den verkleinerten, diamantbesetzten Versionen der historischen Uhrenikonen satt gesehen. Die amerikanische Schauspielerin Sharon Stone ist eine berühmte Trägerin der Rolex Submariner in einer verführerischen Kombination aus schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette. Ellen Degeneres trägt eine sehr seltene 38 mm Rolex Submariner ‚James Bond Big Crown‘ Ref. 6538.
Was trägt man zu einer Rolex Submariner?
Wenn wir etwas gelernt haben, dann dass die Submariner eine ziemlich vielseitige Uhr ist, wenn es um den Stil geht. Es gibt keine Regeln. Letztendlich passt sie sowohl zum Business- als auch zum Freizeitlook, und nur die eingefleischtesten Puristen würden etwas anderes behaupten. Mit dieser Uhr können Sie Ihren eigenen Stil ganz nach Belieben zum Ausdruck bringen, und sie sollte immer noch ziemlich leicht zu jedem Look passen, für den Sie sich entscheiden.
Wie viel kostet eine Rolex Submariner?
Wie bereits erwähnt, können seltene, eingestellte und Vintage-Modelle sehr teuer sein. Somit können die Preise stark variieren und bis zu 40.000 US-Dollar betragen. Der Listenpreis der neuesten Generation von Rolex-Uhren beginnt jedoch bei 9.150 US-Dollar. Es kann sogar günstiger sein, eine moderne Submariner zu kaufen als ein altes Modell. Es sind vor allem die Daytona-Modelle, die bei Auktionen für Furore sorgen – mehr dazu hier.
Die Rolex Submariner im Vergleich: Welche Alternativen gibt es?
Die Rolex Submariner ist natürlich eine Klasse für sich, so dass es nicht unbedingt Konkurrenz gibt. Es gibt jedoch einige Alternativen für diejenigen, die entweder etwas weniger Auffallendes als eine Rolex oder etwas Erschwinglicheres suchen. Natürlich ist diese Liste keineswegs vollumfänglich und das sind nur einige der vielen Möglichkeiten, die es gibt.
Omega Seamaster
Die wohl naheliegendste Alternative zu einer Rolex Submariner ist die Omega Seamaster. Sie ist ebenfalls bis zu 300 m wasserdicht und erlangte durch Bond Kultstatus – sogar einen höheren als die Submariner. Tatsächlich trägt Bond seit GoldenEye mit Pierce Brosnan als 007 ausschließlich Omega-Uhren (hauptsächlich die Seamaster).
Tudor Black Bay
Alternativ hat die Rolex Geschwistermarke Tudor starke Verbindungen zur Submariner. Ein Jahr nachdem das erste Rolex Submariner-Modell erschien, lancierte Tudor ihre eigene Taucheruhr: die Oyster Prince Submariner Ref. 7922. Heute existiert sie in Form der Black Bay und der Black Bay 58-Taucheruhren weiter. Wenn Sie mehr über die Geschichte hinter der Tudor Submariner erfahren möchten, können Sie hier mehr dazu lesen.
Breitling SuperOcean
Breitlings SuperOcean ist eine weitere Taucheruhr, die sich in den letzten Jahren eine große und treue Fangemeinde aufgebaut hat. Die zeitgemäß-wirkende Uhr gibt es eigentlich schon fast so lange wie die Submariner und erfreut sich seit ihrer Lancierung 1957 einer großen Beliebtheit. Bevor sie für die breite Öffentlichkeit erhältlich war, war die Uhr für professionelle und militärische Taucher entwickelt worden. Einige Modelle sind heute bis zu 300 m wasserdicht (die Deep Sea-Modelle aus den 1950/60er Jahren sogar bis zu 1.000 m) und es gibt sie in vielen verschiedenen Größen, sodass für jeden etwas dabei ist. Die kleinste Version ist 36 mm groß, die größte misst stolze 48 mm im Durchmesser.
Oris Aquis
Die Aquis der unabhängigen Schweizer Uhrenmanufaktur Oris war in den letzten Jahren ein heißes Thema, nicht zuletzt seit die Taucheruhr vor ein paar Jahren ein Kaliber-Update erhielt. Das noch relativ neue Kaliber 400 hat eine ungewöhnlich lange Gangreserve von 5 Tagen. Ein weiterer großer Pluspunkt dieser Uhren sind die faszinierenden Sonnenschliff-Zifferblätter, die es in Blau, Grün oder Schwarz gibt, mit farblich dazu passenden Lünetten. Wie die Submariner ist auch die Aquis bis 300 m wasserdicht. Die Divers Sixty-Five 12H Calibre 400 von Oris ist mit ihrem gut lesbaren Zifferblatt und dem zuverlässigen Uhrwerk ebenfalls eine schöne, erschwingliche Alternative und steht der Submariner in puncto Optik in nichts nach.
Blancpain Fifty Fathoms
Zu guter Letzt, ist die Blancpain Fifty Fathoms eine der angesehensten Taucheruhren auf dem Markt und wird auch oft als die erste ihrer Art bezeichnet. Blancpain behauptet, die erste eigene Taucheruhr 1953 auf den Markt gebracht zu haben, auch wenn einige dieses Datum um ein paar Jahre bestreiten. „Fifty Fathoms“ ist übrigens eine (zugegebenermaßen altmodische) britische Maßeinheit für 91 m, also fast 300 Fuß, die sich auf die Wasserdichtigkeit der Uhr bezieht.
Sollte die Uhr tatsächlich erst 1955 entstanden sein, wie einige Experten argumentieren, dann wäre die Rolex Submariner die erste wirklich moderne Taucheruhr. Was auch immer die Wahrheit sein mag, eines ist sicher: Die Rolex Submariner wird uns in absehbarer Zeit nicht verloren gehen. Es ist also gut, dass Sie jetzt offiziell ein Submariner-Experte sind.