Jeder Rolex Fan wird bereits beim Lesen der Überschrift erkennen, dass hier etwas neu ist. Die Rolex Submariner Date (Ref. 126610LN) gibt es jetzt nämlich erstmals mit 41 mm Gehäusedurchmesser. Aber das ist noch nicht alles, denn die neuste Generation erscheint in sieben neuen Varianten – darunter auch die Submariner ohne Datumfenster, ebenfalls mit 41 Millimeter Gehäusedurchmesser (Ref. 124060).
Ref. 126610LN (Date) – Ref. 124060 (No Date)
Der Hype um die Rolex Neuheiten ist viel größer, als dass man sie lediglich in einem Artikel der Reihe nach aufzählt. Nachdem wir bereits die Chance hatten, die begehrten Zeitmesser live zu sehen, können wir den Hype um die neuen Submariner Modelle nun ziemlich ausführlich zusammenfassen.
Ref. 126610LN
Das Gehäuse und Armband
Das wohl auffälligste Update ist, wie Rolex es beschreibt, der „etwas größere“ Gehäusedurchmesser von 41 Millimeter. Für jemanden, der nichts mit Uhren am Hut hat, wäre das wohl eine recht unbedeutende Änderung gegenüber dem Vorgänger mit 40 Millimeter Durchmesser. Aber es geht nicht nur ums Aussehen – wie man es bei Rolex Liebhabern gerne annimmt – es geht hier vielmehr um den Tragekomfort. Denn nicht nur das Gehäuse ist minimal größer, sondern auch weitere Elemente unterstützen den neuen Tragekomfort am Handgelenk.
links: neue Submariner, rechts: alte Submariner
Der Uhrmacher hat sich für schmalere Bandanstöße (0.5 mm um genau zu sein) entschieden und ein breiteres Armband. Vergleicht man das alte mit dem neuen Armband (21 mm x 19 mm) fällt auf, dass wir beim neuen Band nie wussten, dass es uns gefallen könnte. Die subtile Überarbeitung trägt sich nicht nur besser, sondern die Uhr wirkt auch schnittiger, mutiger und wohlproportionierter, was irgendwie nun auch besser zum Charakter der Kollektion passt, aber auch ans Handgelenk. Da wir die Uhr nun live begutachten konnten können wir getrost sagen, dass die Anpassung von Band- und Gehäuse-Größe sich entscheidend positiv auf die Proportionen auswirken.
links: neue Submariner, rechts: alte Submariner
Dreigliedriges Oysterband
Das leicht überarbeitete, dreigliedrige Oysterband besitzt eine Rolex Oysterlock Sicherheitsfaltschließe, wobei die einzige Änderung auch hier darin besteht, dass sie breiter ist. Sind wir ehrlich; der Großteil aller Rolex Submariner Träger ist wahrscheinlich nicht der eifrigste Taucher. Trotzdem hat man mit diesem patentierten Mechanismus seinen Seelenfrieden, wann auch immer man seine Rolex Uhren trägt. Im Band ist natürlich auch das smarte Glidelock-Verlängerungssystem integriert.
Das ist zwar nicht neu, aber es ist nach wie vor eines der qualitativ hochwertigsten Verschluss- und Band-Designs überhaupt. Es unterstreicht außerdem eine weit verbreitete Eigenschaft, wenn es um Rolex Neuheiten geht: Beständigkeit. Somit konzentriert sich die Marke ausschließlich auf wirklich vernünftige Upgrades, statt ihre Zeit mit unnötigen und irreführenden Änderungen zu vergeuden.
Materialien
Darauf haben wir alle wohl am gespanntesten gewartet – werden neue Materialien vorgestellt? Die aktuelle Ausführung der Rolex Oyster Perpetual Submariner ohne Datumsanzeige, die Submariner Ref. 124060 (No-Date) ist allerdings klassisch in ein Edelstahlgehäuse gebettet. Es war natürlich an der Zeit, dass die Linie ein paar Updates bekommt, da sie jetzt schon zu einem unschlagbaren Liebling der Rolex-Community geworden ist.
SubmarinerRef.124060 (ohne Datum)
Auf der anderen Seite ist auch offensichtlich, dass man sich mit der Weiterführung der Stahlversion ihren wirtschaftlichen Wert erhalten wollte. Die Entscheidung, sich von exotischen Materialien fern zu halten ist für viele sicherlich nachvollziehbar, mag aber für andere nicht innovativ genug, zu kalkuliert und zu unzeitgemäß sein.
Ref. 126610LV
Wie dem auch sei, auch die sieben Neuheiten mit Datumsfunktion haben uns keineswegs enttäuscht. Sie besitzen alle eine Cerachrom-Lünette (Keramik und „Chrom“, was auf griechisch Farbe bedeutet). Die darauf befindlichen Markierungen sind entweder aus PVD Gold oder Platinum. Und die Materialien variieren zwischen Rolesor und Oystersteel und Weiss- oder Gelb-Gold.
Ref. 126613LB
Zifferblätter und Farben
Da Rolex sich ungern in zu vielen Details verliert, gibt es einen ganz einfaches Feature, wie sich die 2020 Modelle von ihren Vorgängern unterscheiden; die neuste Generation zeigt eine Krone zwischen dem Schriftzug „SWISS MADE“ bei 6 Uhr. Es dürfte aber auch bei der Schrift eine minimale Änderung gegeben haben.
Ref. 126610LN & Ref. 124060
Ref. 126613LB
2020 bringt darüber hinaus einige neue Farbkombinationen. Die Materialien und Farben der sieben neuen Submariner Date Modelle setzen sich folgendermaßen zusammen:
Ref. 126610LN: Oystersteel mit schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette, eine Rückbesinnung auf das ursprüngliche Submariner Design
Ref.126610LV: Oystersteel mit schwarzem Zifferblatt und grüner Lünette, sorgt für eine auffällige Farbkombi
Ref. 126613LB: Rolesor (Oystersteel und 18-Karat Gelbgold) mit blauem Zifferblatt sowie passender blauer Lünette
Ref. 126613LN: Rolesor (Oystersteel und 18-Karat Gelbgold) mit schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette
Ref. 126619LB: 18-Karat Weißgold mit schwarzem Zifferblatt und blauer Lünette
Ref. 126618LB: 18-Karat Gelbgold mit blauem Zifferblatt und passender blauen Lünette
Ref. 126618LN: 18-Karat Gelbgold mit schwarzem Zifferblatt und schwarzer Lünette
Letztendlich sind die Farbkombinationen und Materialien eine Frage des Geschmacks. Während die einen niemals von einer gelbgoldenen Rolex mit blauem Zifferblatt und Lünette (nicht gerade dezent oder alltäglich) träumen würde, werden andere in der schillernden und markanten Farbkombination ihren Gefallen finden.
Ref. 126613LB und Ref. 126618LN
Submariner Ref. 126619LB
Eine etwas dezentere Variante ist hingegen die weißgoldene Ref. 126619LB, die einen klassischen Submariner-Stil mit schwarzem Zifferblatt und blauer Lünette kombiniert. Ein smarter Schritt, bedenkt ma, wie populär Blau auch in der Uhrenwelt geworden ist. Gleichzeitig ist die 126610LV mit grüner Lünette wohl die Antwort auf die auslaufende Rolex „Hulk“. Jetzt wird eben diese Ausführung die Rolle einnehmen und es gehen Gerüchte um, dass ein offizieller Rolex Händler bereits über 1.000 Bestellungen erhalten hat. Das ist nicht wirklich verwunderlich, da Spekulationen um ein „Hulk“-Nachfolger schon seit längerem in diversen Foren kursieren.
Alles in allem scheinen die neusten Kombinationen von Material und Farbe eine gut überlegte und clevere Entscheidung von Rolex gewesen zu sein. Sie verpassen der in der Geschichte von Rolex so wichtigen Linie einen zeitgemäßen Look. Höchstwahrscheinlich werden alle sieben Ausführungen gut ankommen, nicht zuletzt die Modelle mit blauer und grüner Lünette.
Das Werk
Neue Werke sorgen natürlich immer für Gesprächsstoff. Die Submariner Date wechselt auf das Kaliber 3235 und die Submariner ohne Datum auf das Kaliber 3230. Beide Kaliber, die nun eine größere Gangreserve von 70 Stunden bieten, übernehmen Rolex’ bekannte Chronergy-Hemmung, die für ihre Effizienz und Zuverlässigkeit geschätzt wird. Mit ihrer Nickel-Phosphor-Legierung ist sie nahezu unempfindlich gegen Magnetfelder. Darüber hinaus sind beide Werke mit einer optimierten Version der blauen Parachrom-Spirale ausgestattet. Sie hält Erschütterungen bis zu zehnmal besser stand, als herkömmliche Spiralfedern. Die blaue Parachrom-Spirale ist zusätzlich mit einer Rolex Endkurve versehen, die den regelmäßigen Gang in allen Positionen gewährleistet. Zu guter Letzt ist der Rotor mit einem Paraflex-Antischocksystem ausgestattet, das dem Werk eine höhere Stoßsicherung verleiht.
Kaliber3235 mit Datum
Ref. 126610LN
Was können wir also aus Rolex’ Wechsel zu diesen neuen Werken schließen? Zuerst einmal demonstrieren sie (wie immer eigentlich) ihre herausragenden, zuverlässigen und technisch fortschrittlichen uhrmacherischen Fähigkeiten. Versucht man die Werke jetzt ganz objektiv zu betrachten, so sind es ohne Zweifel zuverlässige und präzise Automatikwerke mit 70 Stunden Gangreserve. Das ist eine nennenswerte Steigerung der Laufdauer im Vergleich zu den vorherigen Modellen, aber nicht ganz außergewöhnlich in der modernen mechanischen Uhrenmacherei. Gewissermaßen war das Kaliber-Upgrade also ein nötiger Schritt, mit dem extra Mehrwert einer noch höheren Präzision und längeren Ganggenauigkeit. Es ist schließlich 2020 und genau das, was eine moderne Rolex Submariner seinem Träger bieten sollte.
Kaliber 3230 ohne Datum
Ref. 124060
Unser Urteil
Rolex ist eine Marke, die sich durch herausragende Leistungen auszeichnet. Und so beweisen die neuen Submariner Modelle mal wieder beispielhaft, warum das so ist. Es müssen wohl nicht immer die ausgefallensten Features sein. Die neusten Modelle sind vielmehr ein Teil von Rolex’ stetiger und verlässlicher Fähigkeit zu beeindrucken. Das wurde dieses Jahr durch neue Kaliber, Gehäuse und Bänder erreicht. Es wird allerdings unter Umständen früher oder später eine Diskrepanz in der Uhren Community geben: viele Fans erwarten stets große und spannende Veränderungen, trotz der eh schon schnelllebigen Industrie.
Ref. 126613LN
Aber das ist nicht die Herangehensweise einer Marke wie Rolex, die sich vielmehr darauf besinnt, gelassen und überlegt die sukzessive Weiterführung ihrer Produkte voranzutreiben. Während Rolex Uhren wie die Submariner auch weiterhin beliebt sein werden, bleibt dennoch die Frage: werden wir uns auch zukünftig mit Rolex’ anhaltender „in der Ruhe liegt die Kraft“ Einstellung zufrieden geben, oder wird es vielleicht Zeit für eine wahre Rolex Revolution?
Wenn Genie und Wahnsinn in der Uhrmacherei aufeinandertreffen, dann ist man bei Greubel Forsey genau richtig. Wo andere Menschen sich damit zufriedengeben, wenn sie einmal die Grundprinzipien einer mechanischen 3-Zeiger-Uhr verstanden haben, können selbst die komplexesten aller Komplikationen Robert Greubel und Stephen Forsey nicht mehr herausfordern. „Art of Invention“ steht in ihrem Firmenlogo. Und der…
Genf ist die Stadt der Uhrmacherei. Die größten und bekanntesten Hersteller der Region unterhalten im Zentrum jedoch längst nur noch Verkaufsflächen. Anders F.P.Journe. In einem historischen Gebäude an der Rue de L‘Arquebuse aus dem Jahr 1892, ganz in der Nähe der Flagship-Boutiquen rund um die Rue du Rhône, setzen die Uhrmacher rund um François-Paul Journe…
Die Zeit, auf die wir das ganze Jahr so gespannt warten, steht vor der Tür - Watches and Wonders. Audemars Piguet geht jedoch nach seinen eigenen Regeln vor. Am Donnerstag letzter Woche präsentierte CEO Ilaria Resta im neuen AP-Haus in Mailand mehr als 10 neue Modelle. Die Highlights waren natürlich die Royal Oaks, die mit…
Die Uhrenbranche mag Superlative, doch ist es nicht übertrieben zu schreiben: Das hier ist die in vielerlei Hinsicht aufregendste Neuheit des Jahres: Die Patek Philippe Cubitus. Für die Manufaktur ist es die erste neue Uhrenkollektion seit einem Vierteljahrhundert – nämlich der Lancierung der Twenty-4 im Jahr 1999. Thierry Stern gibt sich bei der Präsentation in…
Die Navitimer von Breitling wird 70! Ursprünglich als Toolwatch konzipiert, mit der Piloten noch ganz analog Flugberechnungen durchführen konnten, ist sie über die Jahre und spätestens seit Jazz-Großmeister Miles Davis, Film-Enfant-Terrible Serge Gainsbourg oder den Rennfahrerlegenden Jim Clark und Graham Hill zu einem Lifestyle Zeitmesser avanciert. Und die neuen Modelle zum Jubiläum sind modischer denn…
Wäre es nicht einem Zufall geschuldet, würde Enrico Barbasini heute vermutlich als Musiker auf der großen Bühne stehen, wie schon sein Vater, und nicht im Rampenlicht als einer der begabtesten Uhrmacher unserer Zeit. Zum Glück hat uns - und der Uhrenwelt - eine zufällige Begegnung Enrico Barbasini geschenkt, als sein Vater (er war Opernsänger) bei…
Um den Mythos Porsche zu verinnerlichen lohnt es sich die Welt durch Kinderaugen zu betrachten. So jubelt der dreijährige Sohn eines befreundeten Paares beim Anblick eines 911 im Straßenverkehr jedes einzelne Mal auf: „Porsche!“ Was den Autor dieser Zeilen an das eigene Verhalten vor vielen, vielen Jahren erinnert. Und manchmal auch noch ans heutige… Doch…
Victor Lance Vescovo ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Mensch. Auf Mykonos zum 75-jährigen Jubiläum der Omega Seamaster trifft Swisswatches diesen Hühnen von einem Mann, gertenschlank und mit seinem schlohweißen Bart und langen weißen Haaren, die nur von einem Haargummi gehalten werden wirkt er wie eine Mischung aus Moses, der vom Berg gestiegen kommt und…
Mit dem neuen 911 Spirit 70 bringt Porsche eine limitierte Sonderedition auf die Straße, die Stilelemente der 70er-Jahre mit der Formsprache der Gegenwart verknüpft. Passend dazu lanciert Porsche Design einen Chronographen, der optisch eng mit dem Fahrzeug verwoben ist und dessen gestalterische Sprache vom Zifferblatt bis ins Uhrwerk hinein aufgreift. Ein Blick auf ein Duo,…
Sammler wissen: Kleinste Veränderungen machen bei Uhren einen Riesenunterschied. Panerai überarbeitet nun sein wichtigstes Modell, die Luminor Marina. Aus der PAM01312 wird die PAM03312. Same, Same, but (totally) different? Ein Gamechanger, findet Swisswatches Experte Joern Kengelbach Erster Eindruck – passt die neue Panerai überhaupt an mein Handgelenk? Ich reise nach Berlin zum Fotoshooting mit gemischten…
Die letzten 100 Jahre haben ohne Zweifel viele technische Veränderungen mit sich gebracht. Schaut man sich zum Beispiel klassische Autos wie den Porsche 911er, Jaguar X-type oder Mercedes SL an, wird man optisch nicht allzu viele Unterschiede zu den neuartigen Modellen entdecken. Unter der Motorhaube findet man dann einen Hightech Motor. Das lässt sich auch…
Vor ein paar Wochen haben wir die Panerai Luminor Submersible 1950 Bronzo in einem Artikel über Bronze Uhren erwähnt. Jetzt haben wir unsere Finger an ein besonderes Stück mit einmaliger Patina bekommen, das wir so spannend fanden, dass wir der Uhr eine kleine Foto-Strecke gewidmet haben. Panerai Luminor Submersible 1950 Bronzo Der Besitzer hat seine Panerai Bronzo…
Immer weniger Sammler machen den Reality Check beim Kauf neuer Uhren. Dabei ist dieser unerlässlich vor der Entscheidung, ob einem eine Uhr oder eine Marke gefällt. Ein großer Fehler, findet Joern Kengelbach. Ein Selbstversuch mit der limitierten Wempe Signature Collection x Ulysse Nardin Diver NET im Berliner Hotelpool. „Hammeruhr, das ist eine Hammer-Uhr!“ Ich springe…
Bitte anmelden oder registrieren, um fortzufahren.