Wenn Genie und Wahnsinn in der Uhrmacherei aufeinandertreffen, dann ist man bei Greubel Forsey genau richtig. Wo andere Menschen sich damit zufriedengeben, wenn sie einmal die Grundprinzipien einer mechanischen 3-Zeiger-Uhr verstanden haben, können selbst die komplexesten aller Komplikationen Robert Greubel und Stephen Forsey nicht mehr herausfordern. „Art of Invention“ steht in ihrem Firmenlogo. Und der Name ist Programm. Mit 29 eigenen Kalibern und sieben bahnbrechenden Innovationen heben sie traditionelle Uhrmacherlehren in neue Dimensionen. Begriffe wie Mechanical Nano läuten eine neue Ära ein, bei der mit mechanischen Werken experimentiert wird, die 180 Tage lang laufen, oder getestet wird, ob die vorhandene Luft in einer Uhr der Schlüssel zum scheinbar unerreichbaren Perpetuum Mobile sein könnte. Und auf der anderen Seite setzen sich die beiden Uhrmacher-Genies für den Erhalt der reinsten Form der Uhrmacherei ein, fördern traditionelle Handwerkskünste und bauen ihre Uhren (fast) komplett von Hand. Beim Lunch mit Stephen Forsey auf ihrer Farm und Atelier in La Chaux-de-Fonds trafen wir einen bodenständigen, sehr humorvollen und ziemlich querdenkenden Menschen. Es war nicht immer ganz einfach ihm zu folgen, aber das ist ein Stück weit Genie und Wahnsinn in ihm, das auch in ihren Kreationen zum Ausdruck kommt.
1. Was bedeutet für Sie eine mechanische Uhr? Welche Uhr tragen Sie heute und welche Uhr tragen Sie am häufigsten?
Auf der einen Seite ist Zeit des Uhrmachers größter Feind. Unser ganzes Leben lang versuchen wir etwas einzufangen, das uns immer davonrennt. Und auf unserem mühsamen Weg, die Zeit immer noch präziser einzufangen, haben wir eigentlich so viele Ideen, doch es braucht nun mal eine gewisse Zeit, bis man ein neues Kaliber entwickelt hat, das diese Aufgabe dann übernehmen soll. Wir laufen also immer gegen die Zeit, etwas, das wir nicht kontrollieren können. Wir können aber sehr wohl kontrollieren, wie gut und präzise wir die Zeit dann in einer mechanischen Uhr „einfangen“.
Auf der anderen Seite ist es für mich immer wieder eine riesen Freude, eine gut gemachte Uhr zu betrachten – es muss nicht unbedingt eine von uns sein. Was ich an mechanischen Uhren besonders schätze sind ihre technische Finesse, besondere Veredelungen und ihre Fertigungstiefe, von aktuellen Zeitmessern, aber auch von früheren.
Greubel Forsey Quantième Perpetuel à Équation
Heute trage ich ein Prototyp unserer Quantième Perpetuel à Équation, die allerdings noch nicht ganz fertiggestellt ist, da sie erst noch in unser Labor für diverse Tests geht. Ihr Kalender läuft eintausend Jahre ohne korrigiert werden zu müssen. Bei 29 Kalibern die wir entwickelt haben, können wir ein recht umfangreiches Spektrum vorweisen. Ich kann nicht sagen, dass ich einen Favoriten habe, ich teste vielmehr die Langzeitleistung eines bestimmten ewigen Kalenders. Wenn ich aber einen Favoriten wählen müsste, wäre es unser erstes Double Tourbillon 30°, da die Uhr den ersten großen Meilenstein unserer Firmengeschichte setzte.
2. Sie und Ihr Partner Robert Greubel haben die Marke Greubel Forsey im Jahr 2004 gegründet. Wie ist die Rollenverteilung? Wer ist für was innerhalb des Unternehmens verantwortlich?
Robert und ich trafen uns in den frühen 1990er Jahren zum ersten Mal in der Schweiz. Wir arbeiteten beide in Le Locle, nicht weit voneinander entfernt. Von der Grundausbildung her waren wir beide Uhrmacher. Ich bin etwas mehr auf der technischen Seite und da Englisch meine Muttersprache ist, bin ich eher für die Markenkommunikation zuständig. Robert überwacht das kreative Design, die Strategie und das Management des Unternehmens.
3. Wie würden Sie sich und Robert Greubel beschreiben? Sind Sie Uhrmacher, Architekten, Ingenieure oder Designer? Oder sogar Erfinder?
Wir sind in erster Linie Uhrmacher. Das ist nämlich auch der einzige Beruf, den wir studiert und gelernt haben. Aber Greubel Forsey ist auch zu einem wunderbaren Abenteuer voller Innovationen geworden. Man kann zwar eine fantastische Idee haben, aber wenn die Umsetzung nicht auch interessant aussieht, wird es schwer. Daher ist es wichtig, eine ästhetische Balance zu finden. Bei uns wird nicht das Design der Uhr um das Werk herum gestaltet, sondern immer im Einklang mit dem Gesamtkonstrukt.
4. Sie haben 29 verschiedene Kaliber entwickelt – die meisten davon mit neuartigen Werktechniken wie das Tourbillon 24 Seconds, das Double Tourbillon 30° oder das Quadruple Tourbillon. Wie bleiben Sie in dieser zunehmend industrialisierten und automatisierten Branche weiterhin erfinderisch?
Wir hatten vor einiger Zeit eine interessante Unterhaltung mit einem Physiker der behauptete, es sei eine reine Zeitverschwendung danach zu streben, eine mechanische Uhr immer präziser werden zu lassen. Seiner Meinung nach war eine Quarzuhr doch viel hilfreicher, um die Uhrzeit anzuzeigen. Aber unser Double Tourbillon 30° hat immerhin eine Gangabweichung von nur 0,3 und 0,8 Sekunden. Das ist zehnmal besser als es COSC (+4 und -6) vorsieht und somit eine beachtliche Leistung. Wir können, auch wenn 45 Jahre später, eine Ganggenauigkeit von elektronischen Uhren der 1970er Jahre vorweisen.
Schauen Sie mal, vor Einstein und seiner Relativitätstheorie oder auch dem Teilchenbeschleuniger (Großer Hadronen-Speicherring) war es fast undenkbar, dass wir jemals einen Gegenstand auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen könnten. Inzwischen haben Wissenschaftler bewiesen, dass es geht.
Man blockiert seine eigene Kreativität, wenn man in Theorien verharrt und Herausforderungen kategorisch ablehnt. Und wir versuchen diese Grenzen zu überschreiten. Um auf Ihre Frage zurückzukommen, wir haben so viele Ideen, dass wir uns damit mindestens die nächsten zehn Jahre beschäftigen können.
5. Es ist interessant, dass man Uhrmacherei meistens mit der Schweiz, bzw. dem französischen Teil der Schweiz in Verbindung bringt. Sie ließen sich aber schon immer von der englischen Uhrmacherei inspirieren. Was macht sie anders oder besser?
Ich bin nun mal in England geboren und aufgewachsen und habe anfangs antike Uhren restauriert sowie fünf Jahre in London im Kundendienst gearbeitet. Erst dann kam ich in die Schweiz. Robert wurde im Elsass geboren, nahe der Französisch-deutschen Grenze. Sein Wissen basiert überwiegend auf französischer Uhrmacherei, ein wenig sogar auf der Deutschen. Als wir erstmals am Konzept des Double Tourbillon 30° arbeiteten, fragten wir uns, wie sie wohl aussehen soll. Da wir nicht direkt aus der Schweiz kommen haben wir uns dazu entschieden, ein anderes Design zu wählen und Veredelungsmethoden zu verwenden, die nicht mehr allzu gängig sind. Côtes de Genève ist eine hervorragende Finissierung, die wir auch auf der Signature 1 zeigen, allerdings auf eine eher handwerkliche Weise mit einer Schleifscheibe aus Holz. Es gibt viele verschiedene Veredelungsmethoden und ich denke, wir haben eine schöne Mischung verschiedener Ansätze aus Frankreich, Deutschland und England gefunden.
6. Sie sagten einmal in einem Interview, dass „ein Kaffee für vier Euro teuer ist, nur weil das Logo einer Kette auf dem Pappbecher prangt“. Ihre Uhren kosten alle mindestens einen sechsstelligen Betrag. Wie begründen Sie diese Aussage?
Unser ewiger Kalender hat acht Jahre Entwicklungszeit in Anspruch genommen. Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, wie teuer es ist, ein neues Kaliber zu entwickeln und in größerer Stückzahl zu produzieren. Ein recht einfaches Werk kostet rund 1,5 Millionen Schweizer Franken. Ein aufwendigeres Werk kostet zwischen vier und sechs Millionen Schweizer Franken. Und das geht munter so weiter, je komplexer es wird.
7. Seit ein paar Jahren experimentieren Sie nun schon im Bereich des „Mechanical Nano“. Können Sie das Projekt etwas ausführlicher erklären und auch, welche Fortschritte Sie in der letzten Zeit gemacht haben?
Unser Projekt Mechanical Nano geht zurück auf das Jahr 2006, als wir bereits an unserer vierten Innovation arbeiteten, einem recht einmaligen Unruhsystem. Unsere Intention war, für sowohl Feder als auch Unruh dasselbe Material zu verwenden. Denn in gängigen Werken findet man verschiedene Materialien, die dann aber denselben physischen Eigenschaften ausgesetzt werden: Ausdehnung, Elastizität und Temperaturschwankungen, was immer problematisch ist. Es ist, wie wenn man Mayonnaise macht – man versucht Eier mit Öl zu vermischen. Findet man nicht das richtige Verhältnis zueinander, geht’s schief.
Das Unruhsystem ist ein interessantes Feld. Bei einem ersten Versuch kam uns die Idee eines synthetischen diamantenen Oszillators. Dieser diamantene Oszillator ist Teil unseres EWT (experimentelle Uhren Technologie) und als wir schließlich ein paar Patente für reibungsfreie Kugellager auf den Weg brachten wurde uns bewusst, dass wir auf ein paar interessante Dinge gestoßen waren, mit denen wir ein völlig neues Werk erschaffen konnten. Wir mussten zwei fundamentale Hürden meistern; Raum und Energie und wie man sie am effizientesten nutzt. Es gibt nur eine sehr begrenzte Menge an Energie in einer mechanischen Uhr und das Ziel ist es, sie so lange wie nur möglich zu nutzen. Uns wurde klar, indem wir uhrmacherische Grundsätze neu denken könnte es möglich werden, die Energie eines Werkes mit 3-Tage-Gangreserve um das sechzigfache zu multiplizieren. Das haben wir dann anhand eines Prototyps beweisen können.
Bevor wir aber ein Werk mit einer Gangreserve von 180 Tagen vorweisen konnten, mussten wir einige Hürden überwinden. Eines der elementaren Dinge war das Foudroyante System (blitzende Sekunde), wobei der Sekundenzeiger eine Umdrehung in einer Sekunde schafft und je nach Unruhfrequenz in Schritte zur Messung von Viertel, Sechstel- oder Achtel-Sekunden unterteilt werden kann. In gewöhnlichen Werken ist dafür ein extra Räderwerk notwendig, also eine separate Energiequelle. Indem wir die Erkenntnisse aus unserem Mechanical Nano anwendeten, konnten wir eine stark vereinfachte Variante herstellen. Sie ist rund 80% kleiner und benötigt wesentlich weniger Energie im Vergleich zu den gängigen Räderwerken. Unser Ziel ist es, Wege zu finden wie man Energie einspart um sie an anderen Stellen sinnvoller zu nutzen.
– Experimentieren Sie nicht auch mit Luft?
Ja, wir testen in der Tat auch, ob die Luft in einer Uhr ausreicht, um damit Energie zu generieren. Es ist ein ziemlich komplexes Unterfangen und um es kurz zu halten; wir stellen uns die Frage, ob wir somit dem Ziel eines Perpetuum mobile näherkommen können.
8. Ende letzten Jahres stellten Sie erstmals die GMT Sport vor. Was hat eine Marke wie Greubel Forsey dazu bewegt, eine Sportuhr zu kreieren?
Ich würde sagen, sie ist unsere erste sportlich-orientierte Uhr. Wir wollten uns nicht von irgendwelchen Konventionen einschränken lassen. Wir haben mit der Zeit gelernt, dass unsere Sammler unsere Uhren zu jeder Gelegenheit tragen. Unsere Uhren sind erstaunlich stoßfest, aber bei der Wasserdichtigkeit gab es bislang Grenzen. Unsere GMT haben wir in ein ultraleichtes Titangehäuse mit schwarzer ADLC Beschichtung gehüllt, um sie gut zu schützen. Einige Sammler wünschten sich ein Kautschukband. Das brachte uns auf die Idee, ein etwas sportlicheres Modell zu konzipieren. Aber sie musste ihren ganz eigenen Stil haben, indem wir ihr eine individuelle und neue Architektur verpassten. Die Gehäuserückseite, die Lünette und das Saphirglas besitzen daher diese verrückte gewölbte Form.
Wir wollten, dass sie mindestens eine Wasserdichtigkeit von 100 Metern aufweist, was allerdings auch bedeutete, dass wir das Gehäuse und Glas neu konzipieren mussten. Wir entschieden uns für eine GMT Funktion, da sie auf der ganzen Welt beliebt ist. Bei einer GMT Uhr findet man meistens ein Hilfzifferblatt für die Stunden und Minuten. Wir wollten eine klare Anzeige, also platzierten wir sie konzentrisch.
9. Lassen Sie uns über die “Time Æon Foundation” sprechen. Ein sehr ambitioniertes Projekt für den Erhalt von traditionellen Uhrmachermethoden. Warum liegt Ihnen diese Sache so sehr am Herzen?
Als wir Greubel Forsey gründeten, war die Schweizer Uhrenindustrie immer noch in einer Art Schockstarre, geprägt von der schlimmen Krise die sie durchmachen musste. Die Industrialisierung in dieser Branche brachte dann neue Technologien hervor. In der Uhrenschule lernte man plötzlich all diese neuen Dinge. Das hatte zur Folge, dass nur noch wenig Zeit für ganz grundlegenden Lernstoff blieb und auch die praktische Ausbildung schneller absolviert werden musste. Sie haben alles gestrichen, was für die industrielle Herstellung nicht zwingend notwendig ist. Und in 99% der Fälle braucht es keinen Uhrmacher, der einen Perlschliff auf Brücken beherrscht oder ein Trieb austauscht. Aber es ist wichtig, dass wir dieses Wissen erhalten. Heute stellen wir großartige Zeitmesser mit einer Menge anspruchsvoller Technologien her, aber wer wird sie in 30, 40 oder 50 Jahren restaurieren? Es ist essentiell, dass wir Uhrmacher fördern, die all diese traditionellen Methoden lernen und weiterführen.
2005 haben wir (Robert, Philippe Dufour, Vianney Halter und ich) realisiert, dass die neue Uhrmachergeneration diese Fähigkeiten nicht mehr besitzt. Darum haben wir beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen. Robert kannte Michel Boulanger, der ein Uhrmacherlehrer war und somit der ideale Kandidat, um sein Wissen zu teilen. Hätten wir einfach einen aufstrebenden jungen Shootingstar genommen, hätte der sich wohl vielmehr auf die Herstellung von Uhren konzentriert. Aber wir brauchten jemanden, der sein Wissen teil.
– Es ist lobenswert, dass Sie sich so stark für den Erhalt traditioneller Uhrmachermethoden einsetzen. Aber was ist mit den gleichermaßen traditionellen Maschinen, die sie für die Herstellung benötigen?
Ja, das ist auch ein wichtiger Aspekt. Das Gute daran ist, dass ein Großteil dieser alten Maschinen restauriert werden kann – aber es ist sicherlich genauso wichtig, dieses Handwerk am Leben zu halten. Zum Glück gibt es in der Umgebung zwei Firmen, die sich auf die Restauration spezialisiert haben. Eine davon ist hier in Le Locle.
10. Ist die Hand Made 1 metaphorisch betrachtet die mechanische Inkarnation Ihrer Stiftungsideologie, die sich für die Uhrmacherei in ihrer reinsten und traditionellsten Form einsetzt?
Ja, absolut. Für Robert und mich ist sie ein wichtiger Beitrag für unsere Sammler, die auch heute noch großen Wert auf traditionelle uhrmacherische Handwerkskünste legen, im Gegensatz zu den modernen Ansätzen. Bei unserer Hand Made 1 wollten wir die Grenzen der Uhrmacherei ausloten und schauen, wie viele Komponenten einer Uhr wir auf traditionelle Art und Weise selbst herstellen können. Lediglich das Saphirglas, die Gehäusedichtung, die Federstangen, die Rubinen und die Hauptfeder wurden nicht von uns handgefertigt. Die eine Kreation nahm alleine 6.000 Arbeitsstunden in Anspruch.
11. Können die Leute den enormen Arbeitsaufwand und die hohen Kosten überhaupt zu schätzen wissen, die Sie in Ihre Hand Made 1 gesteckt haben? Glauben Sie wirklich, dass so die Zukunft der Uhrmacherei aussehen soll?
Das Feedback war großartig. Als wir das Projekt Naissance d’une Montre starteten, verstanden die Leute den Unterschied nicht. Sie wunderten sich, warum sie einen sechsstelligen Betrag ausgeben sollten, wenn doch andere Hersteller tausende Uhren produzierten die auch „handgemacht“ sind. Der entscheidende Unterschied ist; es gibt eine von Hand gefertigte Uhr und eine Uhr mit handgefertigten Komponenten. Bei einer Uhr für 20.000 Euro kann nur ein sehr begrenzter Teil von Hand hergestellt worden sein.
Diese Uhren haben selbstverständlich ihre Berechtigung, aber es ist ein anderer Ansatz als unserer. Für das Projekt Hand Made 1 haben wir uns einige Kriterien auferlegt. Jedes Teil, das wir als handgefertigt bezeichnen wurde nicht mit Hilfe von CNC-Maschinen bearbeitet. Die Uhr muss von einem einzigen Uhrmacher von Hand montiert werden. Und wir haben festgelegt, dass mindestens 90% aller Komponenten von Hand gefertigt werden müssen. Ich glaube, wir sind letztendlich sogar bei 95% gelandet.
So sieht natürlich nicht die Zukunft der Uhrmacherei aus. Aber somit werden all die traditionellen Techniken gefördert, die man heutzutage kaum noch anwendet. Und es gibt immer noch genügend Menschen, die am echten Handwerk Freude haben und es zu schätzen wissen.
12. In welche Richtung bewegt sich Ihrer Meinung nach die Uhrenindustrie?
In alle möglichen Richtungen. Aber spannend ist eigentlich, wenn man zurückblickt. Vor der elektronischen Uhr gab es ausschließlich mechanische Uhren. Sie war in erster Linie ein Gebrauchsgegenstand. Die elektronische Uhr brachte eine neue Kategorie hervor. Sie befreite die mechanische Uhr davon, lediglich ein nützlicher Gegenstand zu sein. Das hatte zur Folge, dass alle billig hergestellten Uhren durch eine bessere Qualität ersetzt wurden. Dann kamen noch die sogenannten Smart Watches dazu, also eine dritte Kategorie. Selbst unter den mechanischen Uhren gibt es Unterkategorien. Da ist die System51 zum Beispiel, eine industrielle Meisterleistung. Dann gibt es Hersteller, die große Stückzahlen produzieren, kleinere Marken, traditionelle und unabhängige Uhrmacher mit limitierten Stückzahlen. Das Angebot für Sammler und Uhrenfans ist heutzutage so umfangreich, dass jeder etwas für sich finden kann. Ich glaube, wir befinden uns in der aufregendsten Zeit der Uhrmachergeschichte.