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Swisswatches 24 Days of Christmas: Die besten Uhren des Jahres 2023
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Swisswatches 24 Days of Christmas: Die besten Uhren des Jahres 2023

Es war ein weiteres außergewöhnliches Jahr für uns alle – auch die Uhrenwelt sorgte stets für spannende Überraschungen. Deshalb hat sich das Swisswatches-Team erneut zusammengesetzt, um eine Liste unserer Top-Neuheiten des Jahres 2023 zusammenzustellen. Von Jubiläumsmodellen bis hin zu Weltneuheiten präsentieren wir Ihnen 24 besondere Highlights, die die Schweizer Uhrenindustrie im Jahr 2023 hervorgebracht hat. Auf ein weiteres Jahr voller Innovation und Schönheit in der Uhrmacherei – und ein frohes Weihnachtsfest von uns allen bei Swisswatches.


Patek Philippe Aquanaut ‘Luce’ Ref. 5261R-001


Anfang des Jahres stellte Patek Philippe eine neue Aquanaut vor, die eine Premiere feiert. Die Aquanaut Luce Referenz 5261R ist die erste Aquanaut mit einem Jahreskalender und damit die komplizierteste Aquanaut aller Zeiten (abgesehen von der Advanced Research Ref. 5650G). Mit ihrer Gehäusegröße von 39,9 mm ist sie ideal für Männer, die kleinere Uhren bevorzugen und genauso passend für Damen, die etwas größere Uhren schätzen. Das 18-Karat-Gehäuse mit dem warmen Roségoldton (das live betrachtet fast schon ins Gelbgold changiert) harmoniert grandios mit dem Zifferblatt in Blaugrau und dem passenden graublauen Kautschuk-Armband. Es könnte ein richtungsweisendes Modell des Uhrmachers für die Zukunft sein, das die Wiedereinführung kleinerer Sportmodelle für Herren in Gelbgold markiert.


Tudor Black Bay 54 (37 mm)


Auf dieses Modell haben viele Vintage-Fans sehnlichst gewartet. Im Rahmen der Watches & Wonders in diesem Jahr stellte Tudor mit der Black Bay 54 eine Hommage an die Submariner Referenz 7922 aus dem Jahr 1954 vor, und zugleich noch eine ziemlich originalgetreue Interpretation. Somit hat das Gehäuse einen Durchmesser von 37 mm, wie das Original 1954. Das wurde allerdings noch von einem von Fleurier entwickelten Automatikkaliber 390 angetrieben. In der neuen Black Bay tickt hingegen das Tudor eigene Manufakturkaliber MT5400 mit Siliziumspirale, 70 Stunden Gangreserve und einem beachtlich fairen Preis von 3.820 Euro mit Edelstahlband.


Longines Pilot Majetek


Longines überraschte uns dieses Jahr mit einer gewaltigen Uhrenneuheit, mit der wir alle nicht gerechnet haben, die wir aber umso cooler finden. Die neuste Fliegeruhr Pilot Majetek ist nicht nur im Hinblick auf ihre Größe (43 mm) gewaltig, sondern auch technisch. 72 Stunden Gangreserve liefert das Kaliber L893.6, das von der Swatchgroup Tochter ETA ausschließlich für Longines entwickelt wurde. Mit ihrer Siliziumspirale kann die Feder magnetischen Feldern von bis zu 600 Gauß trotzen. Die Pilot Majetek ist eine Hommage an die historische Referenz 3582, die Longines 1935 für die tschechoslowakische Luftwaffe entwickelte. Design und Technik hat Longines optimiert und die Gehäusegröße von 40 mm auf 43 mm angepasst. Trotzdem wirkt das kissenförmige Gehäuse nicht zu wuchtig und opulent am Handgelenk.


Richard Mille RM 30-01 Automatic


Richard Mille ist bekannt für technische Finesse abseits der Norm. Dieses Jahr kam ein weiteres Highlight hinzu, dass das Savoir-Faire des Uhrmachers weiter unterstreicht. Die RM 30-01 besitzt einen auskuppelbaren Rotor. Das bedeutet: Sobald die Feder vollständig gespannt ist, stoppt der Aufzug automatisch und verhindert ein Überspannen der Zugfeder, was die Präzision negativ beeinflussen kann. Sobald aber die Gangreserve unter 40 Stunden fällt, schaltet der Rotor wieder ein. Das Besondere daran: Der Träger muss die Gangreserve nicht ständig selber im Blick haben und es zum richtigen Zeitpunkt manuell justieren, das Werk erledigt das vollautomatisch. Die RM 35-03 Automatic Rafael Nadal besitzt übrigens einen ähnlichen Mechanismus – der Rotor lässt sich bei voller Gangreserve in der Mitte teilen, wodurch das Drehmoment reduziert wird. Allerdings muss der Träger die Funktion über einen Drücker selber aktivieren.


Carillon Tourbillon Biver


Die wohl am meisten diskutierte Uhr in 2023 war sicherlich die erste Uhr vom Großmeister der Schweizer Uhrenindustrie Jean-Claude Biver und seinem noch weniger bekannten Sohn Pierre. Kaum vorgestellt, hagelte es schon Kritik. Kritik über die Entscheidung, eine Uhr für knapp über einer halben Millionen Euro vorzustellen, wobei die Marke noch nie zuvor auch nur eine Uhr verkauft hat. Aber es ist eben nicht irgendeine Marke, sondern hier ist Marke Programm. Denn Jean-Claude Biver, einer der wohl angesehensten Uhrenpersönlichkeiten der letzten 50 Jahre, hat seine eigene Marke „Biver“ zusammen mit seinem Sohn Pierre lanciert. 35 höchst komplexe und aufwendig finissierte Carillon Tourbillon Uhren möchten die Bivers in den kommenden zwei Jahren an ihre Kunden ausliefern. Für den ersten Aufschlag als Uhrmacher entwickelte Biver sein eigenes Qualitätssiegel namens JCB, das sogar die Anforderungen der Genfer Punze übersteigt. Die Minutenrepetition für das Carillon bescherten Biver und seinem Team echtes Kopfzerbrechen. Biver wollte unbedingt eine bis 50 Meter wasserdichte Minutenrepetition – die erste überhaupt. Bislang hat es nur A. Lange & Söhne geschafft, eine Repetitions-Uhr mit 30 Metern Wasserdichtigkeit zu entwickeln. Ein weiteres Highlight: die Biver Carillon Tourbillon besitzt ein Sodalith-Steinzifferblatt, wie es heutzutage kaum noch jemand verwendet.


IWC Ingenieur


In diesem Jahr feierte IWC die Rückkehr einer lang ersehnten Ikone, die, wie auch die Nautilus von Patek Philippe und Royal Oak von Audemars Piguet von Designgenie Gerald Genta entworfen (bzw. neu kreiert) wurde. Das war 1976, seither ist sie peu à peu aus dem Sortiment der Schaffhausener verschwunden. Im Jahr 2023 also die Rückkehr mit der Ingenieur in vier verschiedenen Ausführungen, mit ihrer typischen aufgeschraubten Lünette mit fünf Vertiefungen, ein schachbrettartig gemustertes Zifferblatt sowie ein integriertes Armband mit H-Gliedern. Neben den Stahlvarianten präsentierte IWC noch eine Ingenieur aus Titan mit hellgrauem Blatt, deren Gewicht noch einmal rund 40 Prozent leichter ist.


Breguet Classique 7637 Répétition Minutes


Die Breguet Classique 7637 Répétition Minutes ist ein Zeitmesser in zwei Ausführungen, der viele Sinne anspricht. Hinter der puristisch eleganten Optik verbergen sich feine, kunsthandwerkliche Details und eine große Komplikation. So sorgt die Grand-Feu-Emaille, die in einem langen und aufwendigen Brennprozess entsteht, für die Farbgebung des schwarzen oder nachtblauen Zifferblattes. Über den Saphirglasboden des kannelierten Gehäuses aus 18 Karat Roségold oder Weißgold kann das raffiniert gestaltete Uhrwerk betrachtet werden. Das Kaliber 567.2 ist nicht nur optisch durch seine ornamentalen Details erfahrbar, sondern auch dank Breguets Erfindung von 1783, der Minutenrepetition, hörbar. Über einen Riegel auf der linken Seite des Gehäusemittelteils bei 9 Uhr kann der Träger die Minutenrepetition aktivieren, die mithilfe von handdekorierten Hämmern und Tonfedern die Zeit wiedergibt. Letztere sind für eine harmonische und reiche Klangübertragung und -qualität anstelle einer Platine am Gehäusemittelteil angebracht, wofür Breguet auch ein Patent angemeldet hat. Darüber hinaus wurde die Melodie eigens von einem Akustiker ausgesucht und jedes der handgefertigten Exemplare besitzt aufgrund von natürlichen, minimalen Abweichungen seine ganz einzigartige Akustik.


Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Chronograph


Bei den diesjährigen Watches & Wonders stellte Jaeger-LeCoultre eine der dezentesten Neuheiten vor: die Reverso Tribute Chronograph. Doch was schlicht ist, muss nicht gleich mit eintönig gleichgesetzt werden. Eher ist dieser Zeitmesser mit seinem rechteckigen goldenen Gehäuse, seinem schwarzen Zifferblatt und den beiden schmalen Drückern ein wunderbares Beispiel für ein harmonisches Zusammenspiel aus Form, Farbe und Funktion. Damit greift diese Reverso die diesjährige Kampagne zur „Golden Ratio“ auf und zeigt, wie gekonnt man den goldenen Schnitt uhrmacherisch umsetzen kann. Wendet man den Chronographen, so offenbart sich das Kaliber 860 mit einem offengearbeiteten Zifferblatt, retrograder 30-Minutenskala und Akzenten in Gold, Schwarz und Blau. Zwei austauschbare Armbänder, von denen das Lederne ein Resultat der langjährigen Design-Kooperation mit dem argentinischen Label Casa Falagnio ist, runden das Bild ab.


Porsche Design Chronograph 1 – GP 2023 Edition mit Mankei-Armband


Selten steht das Armband eines Zeitmessers im Fokus – anders bei Porsche. Für die Porsche Design Chronograph 1 – GP 2023 Edition wurde nämlich eigens im Rahmen des Mankei-Hütten-Openings im Mai diesen Jahres ein neues Textil-Lederband, das „Mankeiband“, entwickelt. Dabei handelt es sich um ein khakifarbenes Softband, das zwei Materialien vereint. So ist die Bandunterseite aus Kalbsleder gefertigt. Dadurch stellt Porsche eine klare Verbindung zwischen dem Zeitmesser und seinen Automobilen her, bei denen Kalbsleder für die Verkleidung des Sportwagen-Interieurs genutzt wird. Noch dazu findet sich auf dem Armband der Schriftzug „PD“ in historischer Optik wieder. Im Gegensatz zur Unterseite, besteht die Bandoberseite aus robustem Polyester mit einer Textilstruktur. Für einen schnellen Bandwechsel ist das Armband mit speziell dafür entwickelten Metall-Endstücken ausgestattet und besitzt eine schwarz beschichtete Dornschließe mit dem historischen Porsche Design Icon zur Verstellung der Bandlänge. Leider war das Stück auf 50 Exemplare limitiert.


Girard-Perregaux Neo Constant Escapement


Mit der Neo Constant Escapement hat Girard-Perregaux gleich 13 Patente in einen Zeitmesser vereint und damit gezeigt, dass Innovationen in der Uhrmacherei florieren. Der Erfindungsreichtum der Marke versteckt sich nicht hinter einem geschlossenen Zifferblatt, sondern wird durch das skelettierte Zifferblatt erst recht hervorgehoben. Fein säuberlich und symmetrisch lassen sich hier die von Konstruktionen aus dem 19. Jahrhundert inspirierten Brücken, den Neo-Brücken, die beiden Federhäuser und die Hemmungsfeder aus Silizium bewundern. Letztere wurde mittels der Fotolitografie hergestellt, die es im Gegensatz zu anderen Verfahren ermöglicht, kunstvoll geformte Bauteile herzustellen.


Rolex Perpetual 1908


Natürlich war es für Rolex das Jahr der Daytona. Doch für uns hat es eine andere Neuheit des Uhrmachers in die Liste der spannendsten Neuheiten 2023 geschafft. Denn dieses Jahr ergänzte Rolex seine uhrmacherische Geschichte um eine neue Produktlinie, die Perpetual Kollektion. Den Start der Reihe machte die Perpetual 1908 in vier verschiedenen Ausführungen mit einem Gelb- oder Weißgoldgehäuse, die vor allem die Herzen von Fans der Cellini Zeitmesser höherschlagen lässt. Denn der neue Zeitmesser weist unter anderem mit seiner bombierten und fein geriffelten Lünette Ähnlichkeiten zur Cellini auf. Mit einem weißen oder schwarzen Zifferblatt, arabischen Ziffern bei 3,9 und 12 Uhr, facettierten Indizes und einer kleinen Sekunde bei 6 Uhr ist der Zeitmesser klassisch schlicht und in allen Varianten für jeden Stil geeignet. Das Herz der 1908 stellt das hochmoderne Kaliber 7140 dar, das mit einer durchbrochenen Schwungmasse aus 18-karätigem Gelbgold sowie einer von Rolex hergestellten Syloxi-Silizium-Spirale mit patentierter Geometrie ausgestattet ist.


Breitling Top Time Thunderbird


Seit 2021 vermittelt die immer beliebter werdende Uhrenmanufaktur Breitling mit seiner Top Time Classic Cars Capsule Kollektion das Freiheitsgefühl, das in den 1960er Jahren mit heute als Klassikern geltenden Automodellen zelebriert wurde. Inspiriert von Automobilen wie dem Shelby Cobra oder dem Chervrolet Corvette, sind bisher eine Reihe an farbenfrohen Zeitmessern als Teil der beliebten Kollektion lanciert worden. Dieses Jahr folgte nun mit der Top Time Thunderbird ein Chronograph, der an den Ford Thunderbird angelehnt ist. Dabei werden die markanten Farben aufgegriffen, für die der 1954 erstmals erschienene Ford Thunderbird bekannt ist – Rot und Petrol. So sticht der Zeitmesser durch sein rotes Kalbslederarmband sofort ins Auge. Als Ausgleich dazu ist das Zifferblatt dezenter gestaltet und ist mit roten und petrolfarbenen Akzenten sowie dem Ford Thunderbird Logo versehen. Ein nostalgischer Moment entsteht indes durch die abgerundeten, rechteckigen Hilfszifferblätter, die auf die Anzeigen von Armaturenbrettern klassischer Automobile anspielen. Außerdem kommt in dieser Kollektion zum ersten Mal das 2009 vorgestellte Manufakturkaliber 01 mit einem automatischen Aufzug in beide Richtungen, das sich über den offenen Gehäuseboden bewundern lässt, zum Einsatz.


Louis Vuitton x Akrivia LVRR-01 Chronographe à Sonnerie


Die Fabrique du Temps von Louis Vuitton und das Atelier Akrivia von Rexhep Rexhepi haben sich zusammengetan, um die Uhrenwelt mit der LVRR-01 Chronographe à Sonnerie zu bereichern – die wohl progressivste und spannendste Zusammenarbeit des Jahres. Diese Uhr vereint technische Raffinesse in Form einer einzigartigen Kombination von Komplikationen (Chronograph, Sonnerie und Tourbillon) mit zahlreichen ästhetischen Akzenten und ist wahrlich eine Uhr der Kontraste. Einerseits verfügt die doppelseitige Uhr über ein skelettiertes Zifferblatt, dessen dunkel getöntes Saphirglas einen Schatten auf das atemberaubende, esoterische Uhrwerk im Inneren wirft. Das zweite Zifferblatt aus weißem Grand-Feu-Email verbirgt das Kaliber vollständig und ist von Herrenuhren aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie von den immer begehrteren Monterey-Uhren von Louis Vuitton inspiriert.


Daniel Roth Tourbillon Souscription


So wie Time Taylor Swift zur einflussreichsten Person des Jahres gekürt hat, können wir vielleicht Daniel Roth zum meistdiskutierten Uhrmacher küren – vor allem dank der Übernahme seines Namensvetters durch die beeindruckende Fabrique du Temps. Während sich Daniel Roth in den letzten Jahren in die Berge zurückgezogen hat, wurde er einst für seine uhrmacherischen Fähigkeiten verehrt, von der Kreation der ersten markenprägenden Tourbillon-Uhr von Breguet bis hin zu Innovationen im Auftrag von Audemars Piguet. Unter seinem eigenen Namen erregte er jedoch 1988 mit der Referenz 2187/C187 mit Tourbillon die Aufmerksamkeit der Sammler – und dieses Modell war die Inspiration für die neue Daniel Roth Tourbillon Souscription. Der Zeitmesser, ein modernes Meisterwerk der traditionellen Uhrmacherkunst, verfügt über ein markantes Gehäuse aus Gelbgold, ein Zifferblatt aus massivem Gold mit einer beeindruckenden Guillochierung von Clous de Paris und natürlich ein Tourbillon. Letzteres ist Teil des hauseigenen Kalibers DR001, das von keinem Geringeren als den beiden Uhrmachermeistern der Fabrique du Temps, Michel Navas und Enrico Barbasini, entwickelt wurde, die gemeinsam den Ruhm von Louis Vuitton als Uhrmacher begründet haben. Beide Männer werden die Produktion aller zukünftigen Daniel Roth Zeitmesser persönlich überwachen und so den Namen einer Legende für die kommenden Jahre am Leben erhalten.


Cartier Skeletonised Santos-Dumont


Nach der bahnbrechenden Masse Mystérieuse im letzten Jahr hat die Manufaktur Cartier in einem weiteren phänomenal erfolgreichen Jahr ihre Santos-Kollektion weiterentwickelt und eine besonders charmante skelettierte Santos-Dumont hergestellt. Die neue Cartier-Uhr ist eine Hommage an den berühmten Flieger Santos-Dumont. Sie enthält eine miniaturisierte Schwungmasse, die einer Demoiselle nachempfunden ist – einem bahnbrechenden Flugzeug von Santos-Dumont, der im Laufe seines Lebens etwa 22 „Flugmaschinen“ entwarf, die über den Globus flogen. Dieser Spezialrotor ist eine Schlüsselkomponente des eigens entwickelten skelettierten Automatikkalibers 9629 MC, das ebenfalls in diesem Jahr vorgestellt wurde und für dessen Entwicklung die Uhrenmanufaktur in La-Chaux-de-Fonds fast zwei Jahre benötigte. Dieses genial skurrile Kaliber hat eine Frequenz von 3,5 Hz und bietet eine Gangreserve von 44 Stunden.


Chopard Alpine Eagle 41 XPS


Die Alpine Eagle von Chopard hat die Uhrenwelt nach ihrer Einführung im Jahr 2019 im Sturm erobert – und sie sorgte Anfang dieses Jahres erneut für Aufsehen, als Chopard die ultradünne Alpine Eagle 41 XPS vorstellte. Das Modell mit dem bei Sammlern beliebten „Monte Rosa Pink“-Zifferblatt (das allerdings schnell als „lachsfarben“ bezeichnet wurde) hebt die Luxus-Sportuhr auf eine neue Ebene der Raffinesse und ist in einem 41 mm großen Gehäuse mit einer Höhe von nur 8 mm untergebracht. Dieses Kunststück verdankt es dem im Inneren tickenden Uhrwerk – dem Kaliber L.U.C 96.40-L, das von der Only Watch L.U.C. übernommen wurde – das nur 3,30 mm hoch ist. Dank zweier übereinander angeordneter Federhäuser und eines exzentrischen Mikrorotors aus Gold bietet die begehrte Uhr eine Gangreserve von 65 Stunden.


Vacheron Constantin: Traditionnelle Tourbillon Retrograde Date Display Openface


Die Traditionnelle Tourbillon Retrograde Datumsanzeige Openface tritt in die Fußstapfen der Referenz 47247, der Uhr, die das retrograde Datum und das teilweise skelettierte Zifferblattdesign im Jahr 2002 zu einem Markenzeichen von Vacheron Constantin machte. Der technische Zeitmesser, der dank des Kalibers 2161 R31 mit Genfer Punze über ein Tourbillon und ein retrogrades Datum verfügt, schlägt ein neues Kapitel der Vacheron Constantin Uhren mit offenem Zifferblatt auf. Die schiefergraue Uhr, die sich durch ihr industrielles Aussehen und ihr traditionelles uhrmacherisches Dekor auszeichnet, schlägt eine Brücke zwischen der Haute Horlogerie und dem zeitgenössischen Design. Vacheron Constantin ist sicherlich eine der Uhrenmanufakturen, die uns immer wieder in Erstaunen versetzt.


Louis Vuitton Tambour 2023


Die Lancierung der dritten Generation der Louis Vuitton Tambour ist der lebende Beweis dafür, dass La Fabrique du Temps und ihr Direktor Jean Arnault nicht zum Spielen hier sind: Die Tambour ist hier, um zu bleiben. Die ikonische Uhr der Marke wurde im Juli anlässlich ihres 21. Geburtstags einem Facelifting unterzogen. Dies war ein besonders wichtiger Moment für die Uhrenabteilung von Louis Vuitton, nicht zuletzt, weil die neuen Tambour-Modelle nicht weniger als 80 Prozent der aktuellen Einstiegsuhren der Marke ersetzen sollen, was auf ihre wichtige Rolle in den kommenden Jahren hinweist. Die Tambour von 2023 ist eine neue, schlankere Version ihrer Vorgängermodelle, angefangen bei einem raffinierten Zifferblatt mit gut ausgeführtem Finish und durchbrochenen Zeigern bis hin zu einem deutlich verbesserten Armband mit geschwungenen Gliedern, das die Tragbarkeit in den Mittelpunkt seiner Architektur stellt. Am wichtigsten ist vielleicht, dass die Tambour ein neues Uhrwerk besitzt, das LFT023. Das Kaliber ist de facto das erste von LV selbst entwickelte Dreizeiger-Automatikwerk, das vollständig von dem Team um Michael Navas und Enrico Barbasini entwickelt und konzipiert wurde. Der Star des Kalibers ist der dekorierte Mikrorotor, der in 22-karätigem Gold glänzt und mit einem sich wiederholenden „LV“-Motiv stilisiert ist. Die Perlierung der Brücken sowie die Polierung und das Finish der Kanten sind wunderbare Beispiele für ein tiefes Verständnis der Uhrengeschichte und ein klares Gespür dafür, was für Sammler wichtig ist.


De Bethune DBD Evergreen


Als unausgesprochener Gewinner der diesjährigen Dubai Watch Week begeisterte die DBD Evergreen mit ihrem außergewöhnlichen grünen Zifferblatt mit Côtes de Genève-Finish und einem Gehäuse, das irgendwo zwischen einer Tischuhr mit kegelförmigen Füßen und einer Taschenuhr liegt. Auf dem Zifferblatt scheint jedes Designprinzip beachtet worden zu sein: Zusammen erzeugen die Anzeigen im Art-Déco-Stil, die drei Edelsteine und die Plakette mit dem Markennamen einen eleganten, nahezu futuristischen Look. Neben dem Tag, dem Datum und dem Monat zeigen diese fünf Anzeigen auch die springende Stunde und die laufenden Minuten an.


Felipe Pikullik Mondphase 1


Der Berliner Felipe Pikullik und insbesondere seine Mondphase 1 verkörpern den wachsenden Trend der unabhängigen Uhrmacher perfekt: die Arbeitszeit ist von entscheidender Bedeutung und die Herstellungsprozesse, wie die Fertigung von Zahnrädern, Nieten und Brücken, die den Mond halten, werden ausschließlich in traditionellem Uhrmacherhandwerk hergestellt und sind deshalb arbeitsintensiver. Unabhängigkeit bedeutet aber auch eine größere Freiheit in der Gestaltung, durch die Verbindung des Know-hows der Vergangenheit mit den Technologien der Gegenwart werden oftmals Zeitmesser geschaffen, die klassische Details mit zeitgenössischem Design verbinden. Die Mondphase 1, die Felipes erste Uhr mit einer handgefertigten Komplikation und der erste Schritt zu einem komplett selbst entwickelten Uhrwerk ist, stellt diese Freiheit in seinem teilweise skelettierten und mit Handgravuren und abgeschrägten Kanten verzierten Zifferblatt zur Schau.


Simon Brette Chronomètre Artisans


In den letzten zehn Jahren erfuhr die Branche der altehrwürdigen Uhrmacherei den Aufstieg unabhängiger Uhrmacher, die sich der traditionellen Handwerkskunst ermächtigten und sie neu entwickeln. Einer davon ist Simon Brette und sein zwölfköpfiges Team, bestehend aus Uhrmachern und Kunsthandwerkern, die im April 2023 ihren ersten Zeitmesser präsentierten: die Chronomètre Artisans. Dieser Zeitmesser verkörpert das Zusammenspiel von Tradition und Moderne. Während das Uhrwerk nach dem Prinzip der Symmetrie konstruiert wurde, verfolgt das Zifferblatt eine ganz eigene Idee. Asymmetrisch und doch harmonisch, weist das Zifferblatt zwei unterschiedliche Öffnungen auf, die einen Einblick in die Abläufe des Uhrwerks ermöglichen. Der wirkliche Blickfänger ist allerdings das Zifferblatt aus massivem Rotgold, das mit einer besonderen Technik zur Zifferblattdekoration verziert wurde. Diese dreidimensionale Mosaikstruktur wird als „Drachenschuppen“ bezeichnet.


MB&F: HM9 ‚Sapphire‘


In diesem Jahr präsentierte MB&F die HM9 „Sapphire“, eine „uhrmacherische Maschine“, bei der so ziemlich jedes Detail ungewöhnlich erscheint: insgesamt verwendet MB&F fünf entspiegelte Saphirgläser für die Uhr, davon drei für die Hauptkomponenten des Gehäuses. Das Manufakturkaliber im Inneren verfügt über zwei voneinander unabhängige Unruhen. Zwischen ihnen kommt dem Planetendifferential die Aufgabe zu, die von den zwei Unruhen der HM9-Maschine ausgehende Zeitmessung zu ermitteln. Als „Getriebe“ des Uhrwerks sorgt es für die Zeitanzeige, die auf dem senkrecht stehenden Zifferblatt zu finden ist. Die eigentliche Besonderheit dieses Zeitmessers liegt jedoch in seiner transparenten Konstruktion: Das Auge kann das Zusammenspiel der Komponenten vom Federhaus bis zur Unruh und vom Differential bis zum Zifferblatt verfolgen.


Audemars Piguet Code 11.59 Ultra-Complication Universelle RD#4


Neben den zahlreichen Neuheiten, die uns Audemars Piguet in diesem Jahr bescherte, stach eine besonders hervor: die Code 11.59 Ultra-Complication Universelle RD#4. Bei diesem Zeitmesser handelt es sich um die allererste ultrakomplizierte Armbanduhr mit Automatikaufzug der Manufaktur. Dieser Zeitmesser vereint das uhrmacherische Savoir-faire der Marke in einem einzigen Uhrwerk, dem Kaliber 1000 mit Automatikaufzug, das aus über 1.100 Komponenten besteht. Das Beeindruckende dabei ist, dass der Mechanismus über 40 Funktionen verfügt, darunter 23 Komplikationen: eine Grande Sonnerie Supersonnerie, eine Minutenrepetition, einen ewigen Kalender, einen Flyback-Chronographen und ein fliegendes Tourbillon.

Allerdings hinterließ diese beachtliche Anzahl an Komplikationen, untergebracht im modernen Gehäuse der Code 11.59 Kollektion, nicht nur in unserer Redaktion Eindruck. Auch der Grand Prix d’Horlogerie de Genève würdigte die Uhr, indem er ihr den „Aiguille d’Or“ verlieh, den Preis für die beeindruckendste Uhr, die dieses Jahr vorgestellt wurde.


A. Lange & Söhne 1815 Rattrapante Ewiger Kalender Weißgold


In diesem Jahr zelebrierte A. Lange & Söhne das zehnjährige Jubiläum der 1815 Rattrapante Ewiger Kalender und präsentierte zu diesem Anlass eine limitierte Auflage in 18 Karat Weißgold mit rosafarbenem Zifferblatt. Obwohl es sich hierbei „nur“ um eine vermeintlich subtile Variante des Zifferblatts handelt, bringt sie im Zusammenspiel mit dem Gehäuse eine solche Abwechslung in das klassische Design, dass das Ergebnis ein Jubiläumsmodell ist, das seinem Namen alle Ehre macht.