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Der ultimative Guide zu Breguets Type XX Fliegeruhren
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Der ultimative Guide zu Breguets Type XX Fliegeruhren

21. Dezember 2023

Zum 70. Jubiläum der Type XX Fliegeruhren von Breguet hat Emmanuel Breguet, der letzte Nachfahre des Firmengründers Abraham-Louis Breguet, die Pionierarbeit, die die Manufaktur in der Aviatik leistete, akribisch aufgearbeitet. Es offenbart, welche wichtige horologisch-historische Rolle der Uhrmacher nicht nur in der Herstellung von präzisen Bordinstrumenten spielte, sondern auch in der Produktion von Armbanduhren für das Militär und später auch für alle Hobbypiloten und Chronographenliebhaber.

Es ist dem Innovationsgeist von Abraham-Louis Breguet zu verdanken, der 1801 mit der Erfindung des Tourbillons den Grundstein für den späteren Erfolg und die Anerkennung des Uhrenhauses legte. Breguet wurde somit zu einem zuverlässigen Lieferanten für Präzisionsuhren und 1815 von König Ludwig XVIII für seine Schiffschronometer zum Uhrmacher der königlichen Marine ernannt. Kein Wunder also, dass im 20. Jahrhundert mit der aufkommenden Fliegerei auch die Nachfrage an Hochleistungsborduhren stieg und die staatlichen Institutionen nach zuverlässigen Partnern suchten.

Auch wenn das Uhrenhaus Breguet bereits Anfang des 20. Jahrhunderts sogenannte „Spezialprodukte“ für die Aviatik herstellte, darunter Flugplatzchronometer, Chronographen mit Schleppzeiger, Bordchronometer, Thermostate und Siderometer, so tauchten die ersten Type 20 / Type XX Referenzen erst Anfang der 1950er Jahre auf. Und es waren diese Type 20 / Type XX Uhren, welche fortan die Fliegeruhren von Breguet für die nächsten 30 Jahre prägen sollten – und sogar bis heute. Wir gehen auf eine Reise durch die Evolution dieser Modellreihe und zeigen auf diesem Weg die wichtigsten Entwicklungen und damit verbundenen Referenzen.


Der Unterschied zwischen Type 20 und Type XX


Als die ersten „Type“ Modelle ab 1953 in die Produktion gingen, erschienen in den Produktionsbüchern sowohl Type 20 als auch Type XX Referenzbezeichnungen. Es lässt sich heute nicht mehr ganz eindeutig zurückverfolgen, warum sich das Uhrenhaus anfangs für die unterschiedliche Schreibweise entschied. Das Dossier, das im Rahmen der Ausschreibung des Verteidigungsministeriums erstellt wurde und u.a. die Anforderungen wie Flyback-Funktion, Zwiebelkrone, Magnetismus- und Temperaturresistenz enthielt, hieß „Type 20“. Darauf basierend entstand der Name für die militärischen Modelle. Das Verteidigungsministerium hatte dann die allerersten Uhren mit den Nummern 1530, 1531 und 1532 als Type 20 Referenz erworben.

Type 20 von ca. 1955.

1955 entschied die Maison dann, dass alle Fliegerchronographen von Breguet, unabhängig von ihrer Entwicklung und Variante nur noch als Type XX bezeichnet werden sollten. Mit einer Ausnahme: eine Kleinstserie von 8 Stück mit 15-Minuten- und 12-Stunden-Zählern, die im September 1957 hergestellt wurden und abermals die Bezeichnung Type 20 trugen und unter Sammlern heute extrem begehrt sind. Im selben Jahr präsentierte Breguet eine neue Variante des Type XX, die ausschließlich für die zivile Kundschaft konzipiert war. Bis Anfang der 1970er Jahre wurden insgesamt rund 4.000 Fliegerchronographen hergestellt, davon knapp 1.700 militärische Type 20 Modelle und rund 2.300 zivile Type XX Modelle.

Type 20 Ref. 7168 von 1957 & Ausschnitt eines Type-XX-Zifferblatts mit dem 1955 eingeführten 12-Stunden-Zähler

Zusammengefasst: Unter den militärischen Type 20 Modellen versteht man streng genommen nur die Uhren, die an die französische Luftwaffe (1.100 Exemplare), an die Aéronautique Navale (500 Exemplare) und an das Testflug-Center CEV (80 Exemplare) ausgeliefert wurden. Sie waren Eigentum des Staates und wurden nur für die Dienstzeit ausgehändigt.


Die Anfänge der Fliegeruhren von Breguet (Type 20 Vorläufer)


Aus den Geschichtsbüchern von Breguet ist zu entnehmen, dass bereits Anfang des 20. Jahrhunderts amerikanische Piloten, die 1918 in Frankreich stationiert waren, sowie japanische Piloten, die in den 1920er Jahren Frankreich besuchten, Chronographen-Uhren von Breguet bezogen. Ebenso das Ateliers d’Aviation Louis Breguet, dem Flugzeughersteller, der im Jahr 1911 von Louis Charles Breguet, dem Ur-Ur-Enkel von Abraham-Louis Breguet gegründet wurde. Ab den 1930er Jahren stellte Breguet dann sogenannte Spezialprodukte für die Militäraviatik, aber auch für Fluggesellschaften wie Air France her: darunter Flugplatzchronometer mit 19 Linien (43 mm) Durchmesser in antimagnetischen Silbergehäusen, Chronographen mit Schleppzeiger oder Bordchronometer mit 24 Linien (54 mm) in wärmeisolierten Gehäusen.

Bordchronograph Breguet Nr. 24570, Type 11/1 aus 1981, Plan des Bordchronographen

Die Borduhren waren für die Piloten überlebenswichtige Instrumente, und um sich doppelt abzusichern, fingen die Piloten an, zusätzlich Armbandchronographen zu tragen. Die ersten Armbandchronographen, die Breguet für die Handgelenke der Kampfpiloten entwickelte, erschienen 1949. Die Nummer 460 war ein Einzelstück für das französische Luftfahrtministerium (French Air Ministry). Es besaß ein 14-Linien Lemania Uhrwerk – ein Chronograph mit zwei Drückern. Im selben Jahr erschien mit den Nummern 456 bis 460 eine Serie von fünf Fliegeruhren, ausgestattet mit einem 13-Linien Lemania Uhrwerk.


Der erste Flyback Chronograph von Breguet


Zwischen 1949 und 1950 produzierte Breguet sechs Uhren mit der Nummer 409 bis 414, die erstmals mit einer Drehlünette und einem Chronographen mit Rückstellung auf Null und Neustart des Chronos durch einmaliges Drücken ausgestattet waren. Von Oktober 1950 bis November 1951 kam eine weitere Kleinstserie von sechs Uhren (Nummer 832 bis 837) dazu, die zusätzlich zur Drehlünette und dem Flyback-Chronograph einen 30-Minuten-Zähler besaßen. Die Funktion wurde damals allerdings von Breguet noch nicht als Flyback (fr. retour en vole) bezeichnet, wobei zu erwähnen ist, dass der Flyback-Mechanismus bereits 1936 von Longines entwickelt und patentiert wurde. Zwischen Juli 1951 und Oktober 1952 wurde das Angebot dann um 12 weitere Chronographen (Nummer 983 bis 994) erweitert und zzgl. zu dem 30-Minuten-Zähler mit einem 12-Stunden-Totalisator ausgestattet, allerdings ohne Flyback-Funktion.

Im Jahr 1952 machte sich das Service Technique Aéronautique (STAé) der französischen Luftwaffe auf die Suche nach einem zuverlässigen Lieferanten für Pilotenchronographen und veröffentlichte ein anspruchsvolles Auswahlverfahren. Ein kleiner Auszug beinhaltete folgende Kriterien:

  • ein schwarzes Zifferblatt mit arabischen Ziffern
  • Gehäuse von 38 mm
  • eine zweiseitig drehbare Lünette
  • Chronograph mit Flyback-Funktion
  • Maximale Gangabweichung des Uhrwerks von +/- 8 Sekunden am Tag
  • Gangreserve von mindestens 35 Stunden

Breguet nahm die Herausforderung an und lieferte der französischen Luftwaffe am 23. Juli 1952 drei Zeitmesser mit den Nummern 1200, 1201 und 1202 aus.


Aus Lemania wird Valjoux


Ab 1952 hatte das bewährte Lemania Uhrwerk ausgedient und Breguet schalte ab sofort ein Valjoux 22 Kaliber in alle ihre Fliegerchronographen ein. Es war mit einem Flyback Zusatzmodul ausgestattet, das Breguet zu dieser Zeit hauptsächlich als „Sonderfunktion“ bezeichnete. Der Uhrwerkshersteller Valjoux, der in erster Linie für seine Chronographen geschätzt wurde, stellte Breguet anfangs zwei Varianten zur Verfügung. Kaliber 222 war mit 15- oder 30-Minuten-Zähler, 35 Stunden Gangreserve und Säulenradsteuerung ausgestattet. Kaliber 225 mit zusätzlichem 12-Stunden-Zähler. Diese beiden Uhrwerksvarianten wurden bis 1963 in den Type XX Modellen verbaut, dann folgten zwei modernisierte Nachfolger-Kaliber Valjoux 230 (für Type XX Chronographen mit zwei Zählern) und Valjoux 720 (für Type XX Chronographen mit drei Zählern) mit zusätzlicher Incabloc-Stoßsicherung und Unruh mit einfachem Reif. Ein weiteres Werksupdate folgte im Jahr 1971 mit den beiden Kalibern Valjoux 235 (2 Zähler) und Valjoux 725 (3 Zähler), die mit einer Frequenz von 3 Hz (21.600 Halbschwingungen pro Stunde) getaktet waren.

Valjoux 22 & Valjoux 235

Die letzten nicht-Type-20 Uhren erschienen im Dezember 1952 mit den Nummern 1163 bis 1412, eine Serie von 24 Chronographen, von denen die Nummer 1408 erstmals ein Goldgehäuse mit silbernem Zifferblatt und Tachymeterskala besaß.


1953: Die ersten Type 20 / Type XX Fliegerchronographen


Als Breguet die französische Luftwaffe nun offiziell mit ihren Pilotenuhren versorgte, tauchte im Frühjahr 1953 zum ersten Mal auf den drei Referenz-Nummern 1530, 1531 und 1532 der Zusatz „Type 20“ auf. Das Trio wurde am 27. April 1953 fertiggestellt und im Juli an das Verteidigungsministerium verkauft.

Eine Type 20 für die französische Luftwaffe (French Air Force) aus dem Jahr 1954

Credit © Bachmann-Scher

Im selben Jahr finden sich allerdings in den Verkaufsbüchern von Breguet zwei weitere Referenzen mit den Nummern 498 und 499. Auffällig war, dass die Nummer 498 mit dem Zusatz „Type 20“ und die Nummer 499 mit dem Zusatz „Type XX“ versehen war. Beide Uhren besaßen ein Stahlgehäuse mit Goldlünette und waren – bis auf die abweichende Bezeichnung – identisch. Sie wurden 1954 an das Ateliers d’Aviation Louis Breguet verkauft. Die beiden Uhren waren die ersten einer Serie von 27 „einfachen“ Type-XX-Chronographen, die von 498 bis 524 nummeriert sind. Nur drei davon sind wiederum als Type 20 bezeichnet. Die Nummer 519 erwarb der letzte Kaiser von Vietnam, Bao Dai.

Nachdem die französische Luftwaffe die drei oben erwähnten Modelle erhalten hat, folgte 1954 mit der Auftragsnummer 5101/54 eine Großbestellung über 1.100 Chronographen vom Type 20. Diese militärischen Fliegerchronographen zeichneten sich durch ihren kleineren Durchmesser von 38,3 mm, einem 30-Minuten-Zähler, einer Lünette ohne Skala, der birnenförmigen Krone und dem Valjoux Kaliber 222 mit Flyback-Funktion aus. Die Zifferblätter waren nicht signiert – heutzutage unvorstellbar.

Type 20 Nr. 7211, geliefert am 16. November 1955 an das Ministère de l’Air (1.100 Exemplare)

Am 17. Juni 1955 konnten bereits die ersten 250 Chronographen ausgeliefert werden. Nach und nach folgten weitere Zustellungen in kleinen Tranchen. Die letzten 120 Type 20 Uhren wurden 1959 ausgeliefert.

Vintage Type 20 Ref. 5101/54 von 1955

Credit © Revolution Watch


3-mal Gold


Nachdem bereits 1952 eine Referenz (Nummer 1408) mit einem Goldgehäuse erschien, kamen im Februar und März 1955 mit den Nummern 1781 und 1780 zwei weitere Goldversionen dazu – mit satiniertem Silberzifferblatt, goldenen Zeigern und Tachymeter Skala. Nummer 1780 war als „Type XX“ deklariert, Nummer 1781 als „Type 20“. Mit der Nummer 1408 von 1952 wurden insgesamt nur drei Fliegeruhren mit Goldgehäuse produziert – mehr gibt es nicht.

Ref. 1780


1955: Nur noch Type XX


Zwei Jahre nach der Einführung der ersten Type 20 Modellbezeichnung entschied sich Breguet, ab sofort alle Fliegeruhrenchronographen, unabhängig von ihrer Entwicklung und Variante, als Type XX zu bezeichnen. Mit einer Ausnahme: eine Kleinstserie von acht Stück mit 15-Minuten- und 12-Stunden-Zählern, die im September 1957 hergestellt wurden und immer noch die Bezeichnung Type 20 trugen. Es ist nicht weiter bekannt, für wen Breguet diese acht Exemplare Type 20 herstellte.

Type XX Nr. 2988, verkauft im Juni 1957 an das Centre national d’études des télécommunication

Aufgrund der steigenden Popularität auch außerhalb des militärischen Einsatzbereichs, präsentierte Breguet 1955 einen für die zivile Kundschaft konzipierten Fliegerchronograph Type XX mit der Nummer 1888. Er besaß einen zusätzlichen 12-Stunden-Zähler bei 6 Uhr. 25 Stück wurden produziert. Neben Hobbypiloten und Chronographen-Liebhaber zeigten auch zahlreiche mit der Luftfahrt verbundene Organisationen ihr Interesse an den Uhren.

  • Aérotechnique Alger
  • SFATAT Saint-Cyr
  • STNA (Service technique de la navigation aérienne)
  • ENAC (Ecole nationale de l’aviation civile)
  • Gendarmerie nationale
  • SMFA
  • OGA (Office general de l’air) 
  • Aéro-Club de France

Und viele mehr….

Und so wurden in den Folgejahren rund 2.300 zivile Type XX Modelle hergestellt und an die Handgelenke von Fliegeruhren-Enthusiasten weltweit gebracht. Die wichtigsten Erkennungsmerkmale dieser Uhren zeichneten sich durch ein Valjoux Kaliber 225, 230 oder 720 mit Flyback Funktion aus, überproportionalen 15-Minuten-Zählern bei 3 Uhr – geteilt in fünf 3-Minuten-Abschnitten, einer Kleinen Sekunde bei 9 Uhr und 12-Stunden-Zähler bei 6 Uhr. Die Lünette war skaliert und beidseitig drehbar.


1958: Aéronautique Navale


Ein weiteres wichtiges Ereignis in der Evolution der Type XX markiert das Jahr 1958, als neben der französischen Luftwaffe auch die Marineflieger (Aéronautique Navale) ihr Interesse an den Fliegeruhren von Breguet bekundeten. Die Aéronautique Navale war nicht der Luftwaffe, sondern der Marine angegliedert. Wie bereits anfangs erwähnt, wurden 500 Stück beginnend mit der Nummer 4100 am 13. Januar 1960 an die Aéronautique Navale ausgeliefert. Zu den anderen militärischen Type XX Modellen von Breguet unterschieden sie sich durch den großen 15-Minuten-Zähler, dem signierten Zifferblatt und Gehäuseboden sowie der nicht graduierten Lünette.

Werbeplakat der Aéronautique Navale aus den 1950er Jahren

Credit © D.R. Bastien Otelli

Type XX Aéronautique Navale Nr. 4100 & Type XX Nr. 5096, verkauft im Januar 1960, eines der seltenen Exemplare mit farbigem Zifferblatt


1971 – 1986: Type XX der zweiten Generation


Anfang der 1970er Jahre erschien eine neue Generation von Type XX Fliegeruhren, mit einem größeren Gehäusedurchmesser von 40,7 mm und breiteren eckigen Bandanstößen. Vergleichbar mit der ersten Generation, erschienen Exemplare mit zwei oder drei Zählern. 770 Stück wurden von dieser Serie produziert.

Type XX Nr. 21326, die im Oktober 1975 an die Königliche Luftwaffe von Marokko verkauft wurde.

Anfang der 1980er Jahre gehen laut der Bücher von Breguet die Absatzzahlen zurück. Zum einen befanden wir uns inmitten der Quarzkrise, zum anderen legte Breguet den Fokus vermehrt auf klassische Uhren mit Komplikationen und in Gold, da sie zu dieser Zeit gefragter waren als Fliegeruhrenchronographen. 1986 wurden die letzten 38 Exemplare verkauft und die Ära Type 20 / Type XX ging vorerst zu Ende.


1996: Type XX der dritten Generation


Zehn Jahre nachdem die letzten Exemplare verkauft wurden, wurde der Type XX im Jahr 1996 zu neuem Leben erweckt. Chronographen waren wieder im Aufschwung und Breguet hatte in der Zwischenzeit die Uhrwerksmanufaktur Nouvelle Lemania übernommen. Zurück also zum altbewährten Lemania Werk – nun aber als modernisiertes Kaliber 582 (Basis Lemania 1350) erstmals mit Automatikaufzug und natürlich mit Flyback-Funktion. Zum ersten Mal waren auch bei den Referenznummern 3800 und 3820 die Breguet-typischen Kannelüren des Gehäusemittelteils zu sehen, die wir heute aus vielen anderen Uhrenlinien der Marke kennen.

Die ersten zweitausend Chronographen Type XX 3800ST haben eine Krone mit goldener Oberfläche

Die Referenz 3800 von 1995 wurde als Hommage an die gleichnamige Marinefliegerstaffel „Aéronavales“ getauft. Die Referenz 3820 von 1997 wurde den Erfolgen der Breguet-Flugzeuge – allen voran dem ersten Nonstop-Flug von Paris nach New York mit dem Flieger „Breguet 19“ aus dem Jahr 1930 – gewidmet, erhielt den Namen „Transatlantique“ und unterschied sich durch eine Datumsfunktion bei 6 Uhr. Von beiden Referenzen wurden je rund 20.000 Exemplare produziert, darunter zwei Sondereditionen mit 90 Exemplaren aus Platin und 150 Exemplaren aus Gelbgold & Rotgold sowie limitierten Editionen, einem Modell mit Weckfunktion und einem Jubiläums-Modell.

Zu Ehren des ersten Überflugs Paris nach New York mit einer Breguet 19 wurde der Type XX der dritten Generation mit Datum „Transatlantique“ getauft.

Type XX Ref. 3800ST für die Fliegerstaffel Aeronavale & Type XX Ref. 3820 Transatlantique

Type XX Ref. 3820 Rotgold (um das Jahr 2000) & Type XX Ref. 3827PT Platin neben Type XX Ref. 3820TI „Transatlantique“ aus Titan erschien 2002 & Type XX Ref. 3860ST „Transatlantique” mit Weckfunktion


2004: Die Type XX unter der Leitung der Swatch Group


Als die Swatch Group das Uhrenhaus Breguet im Jahr 1999 übernahm, war die Konzernleitung bestrebt, ihren Pilotenchronographen in ein neues Zeitalter zu führen, ohne die Stilelemente, die den Type XX definierten, zu stark zu verändern. Gehäuse, Form der Bandanstöße und der geriffelte Mittelteil blieben unverändert. Um aber der Nachfrage nach einem größeren Gehäusedurchmesser nachzukommen, erschien die neue Type XXI 3810 (erhältlich in Edelstahl und Roségold) in 42 mm. Was hat sich noch verändert? Wohingegen sich bei den Vorgängermodellen 3800 und 3820 auf der 3 Uhr Position noch ein 15-Minuten-Zähler befand, ist jetzt eine Tag-Nacht-Anzeige zu sehen. Außerdem kreist neben dem zentralen Chronographensekundenzeiger nun auch ein zentraler Minutenzählerzeiger mit Pfeilspitze über die Chrono-Sekunden- und Minutenskala. Neu ist auch der Schriftzug „Retour en vol“ auf dem Zifferblatt, der auf die Flyback-Funktion hinweist.

Type XXI 3810 in Edelstahl und Roségold

2010: Special Editions


Breguet Type XX Aéronavale Limited Edition Watch


Im Jahr 1958 bestellte die französische Marine 500 Type 20 Fliegeruhren bei Breguet. Die Uhren ab der Nummer 4100 wurden am 13. Januar 1960 an die Aéronautique Navale ausgeliefert. Anlässlich des 50. Jubiläums der Aéronautique Toolwatches von Breguet und dem 100-jährigen Jubiläum der Fliegereinheit der französischen Marine, lancierte das Uhrenhaus 2010 die Type XX Aéronavale 3803ST923W6, die auf 1.000 Stück limitiert war. Getreu dem Original ist auf der 3 Uhr Position wieder ein 15-Minuten-Zähler angebracht, statt der neu entwickelten Tag-/Nacht-Anzeige.


Breguet Type XXII 3880 ST (mit 10Hz Uhrwerk)


Im Jahr 2010 präsentierte Breguet dann auch die Type XXII 3880, welche vor allem die technische Raffinesse der Manufaktur unter Beweis stellen sollte. Die Uhr integriert eine Unruh, die mit einer Frequenz von 10 Hertz schwingt und somit doppelt so präzise wie ein gängiger Chronograph die Zeit stoppen kann.

Type XXII 3880ST

Tatsächlich umrundet der Chrono-Sekundenzeiger das Zifferblatt in nur 30 Sekunden. Entsprechend gewöhnungsbedürftig ist das Ablesen der gestoppten Zeit auf der Skala mit 30-Sekunden-Graduierung. Gleichzeitig verbaut Breguet in das Automatikuhrwerk Kaliber 589F eine Spiralfeder aus Silizium. Auf der Rückseite ermöglicht ein kleines Sichtfenster den Blick auf die Unruh, die Spiralfeder, den Anker und das Hemmungsrad aus Silizium. Mit dem Einsatz von Silizium, werden die Probleme mit der Schmierung bei hohen Frequenzen gelöst.

Type XXII 3880ST

Zusätzlich zum Chronographen bietet die Type XXII auch eine 24-Stunden-Anzeige auf 3 Uhr und eine zweite Zeitzone mit Datum bei 6 Uhr. Die Uhr erschien zunächst in einem 44 mm Gehäuse aus Edelstahl. Drei Jahre später folgte eine Variante mit Rotgoldgehäuse. Von der 3880 wurden rund 2325 Exemplare produziert.

Type XXII 3880 Roségold


2012: Breguet Type XXI 3810 in Titan


2012 wurde die neue Type XXI erstmals mit einem 42-mm-Gehäuse aus Titan Grade 2 vorgestellt. Die Drehlünette mit Reliefziffern ist bei der Referenz 3810TI schwarz lackiert. Das Design ist von den ursprünglichen Type-XX-Modellen der zweiten Generation inspiriert, die zwischen 1970 und 1984 produziert wurden. Wie bereits bei den Type XXI 3810 Modellen aus dem Jahr 2004, dreht sich sowohl die Stoppsekunde des Chronographen sowie auch der Minutenzählerzeiger aus der Mitte. Neben den Anzeigen für den Chronographen, bietet diese Type XXI eine 24-Stunden-Anzeige auf 3 Uhr und eine Anzeige der Stoppstunden bei 6 Uhr. Letztere integriert außerdem ein trapezförmiges Datumsfenster. Dazu kommen arabische Ziffern und aufgesetzte Indizes mit Leuchtmasse. Im Inneren arbeitet unterdessen das automatische Breguet Kaliber 584Q/1, das natürlich mit Flyback-Funktion ausgestattet ist.

Type XX 3810TI

2015 erschien anlässlich der Wohltätigkeitsauktion Only Watch ein Einzelstück der Type XXI in Platin mit der Referenz 3813PT.


2018: Breguet Type XXI 3817 – Ende der dritten Generation


Die Type XXI 3817 wurde bereits 2016 auf der Baselworld vorgestellt, tauchte ab 2018 in den Verkaufskatalogen auf und ist die neuste Interpretation des militärischen Vorbilds. Das Design der 3817 ist von der oben genannten Breguet Only Watch 2015 (Breguet Type XXI 3813) inspiriert, einer Sonderedition mit einem Gehäuse aus Platin. Die Serienproduktion Breguet Type XXI 3817 verfügt jedoch über ein 42 mm Gehäuse aus Stahl oder Roségold. Geblieben ist dagegen das schiefergraue Zifferblatt mit den faux-patina Ziffern. Auch bei diesem Modell werden die Minuten und Sekunden des Chronographen aus der Mitte angezeigt, was das Ablesen einfacher macht.

Type XXI 3817ST

Zu der Kleinen Sekunde bei 3 Uhr gesellt sich eine Tag/Nacht-Anzeige bei 3 Uhr sowie ein 12-Stunden-Zähler bei 6 Uhr. Letzterer beinhaltet auch ein Datumsfenster, dessen Datumsscheibe zum Grau des Zifferblatts passt. Im Inneren befindet sich das Kaliber 584Q/2, das durch den Gehäuseboden aus Saphirglas sichtbar ist und die Schwungmasse aus Massivgold perfekt in Szene setzt. Es bietet einen integrierten Flyback-Chronographen, der per Kulissensteuerung schaltet. Ein Säulenrad spendiert Breguet der Type XXI 3817 nicht. Allerdings beträgt die Gangreserve solide 48 Stunden und auch eine Spirale aus Silizium ist mit an Bord. Geliefert wird diese Uhr mit einem braunen Lederarmband im Vintagelook.

Im Jahr 2021 feierte auch die Titan-Version von 2012 ein Comeback mit einem verjüngten Gesicht. Die Referenz 3815TI mit Saphirglasboden war auf 500 Stück limitiert, wovon 250 Stück mit grün lumineszierenden Ziffern, Indexen und Zeigern ausgestattet sind und weitere 250 Stück mit orangefarbener Leuchtbeschichtung. Besonders ist die Fünftelsekundenskala des Zifferblatts, die auf die militärischen Type 20 Modelle der 1950er Jahre anspielen soll.

Type XXI 3815TI


2023: Die neue und vierte Generation


Lionel a Marca, der CEO von Breguet beschrieb kürzlich das Uhrenhaus mit den Worten: „A future-looking House that draws inspiration from its rich heritage.” Und so hat man für die Neuauflage der Fliegeruhren tief in den Archiven gegraben und das Beste aus 70 Jahren militärischer und ziviler Type 20 und Type XX Modelle mit modernster Technik zusammengebracht. Nach vier Jahren Entwicklungszeit stellt Breguet dieses Jahr die Type 20 Chronographe 2057 und die Type XX Chronographe 2067 vor, die, wie es die Modellbezeichnungen schon verraten, sowohl von den militärischen als auch den zivilen Modellen inspiriert sind.

Das Design der Type 20 Chronographe 2057 erinnert stark an die Militäruhren, die 1954 vom französischen Luftwaffenministerium in Auftrag gegeben wurden. Das 42-mm-Gehäuse besteht aus Edelstahl und ist mit einer nach seinem Vorbild ungravierten, beidseitig drehbaren und geriffelten Lünette ausgestattet. Die Krone ist in Vintage-Manier birnenförmig. Auf der 3 Uhr Position befindet sich ein überdimensionaler 30-Minuten-Zähler. Bei der Type XX Chronographe 2067 hingegen ist bei 3 Uhr ein 15-Minuten-Zähler sowie bei 6 Uhr ein zusätzlicher 12-Stunden-Zähler angebracht.

Bei beiden Modellen ist zwischen 4 und 5 Uhr eine Datumsanzeige integriert, was ein Novum bei den Fliegeruhren von Breguet ist, war bislang das Datum bei 6 Uhr angebracht. Doch CEO Marca erklärte in unserem Gespräch: „Wir waren der Meinung, dass der beste Platz des Datums zwischen der 4 und 5 Uhr Position ist. Bei den 3 Zählern war dies nämlich die einzige Stelle, an der man durch das Öffnen eines Datumsfensters keine Informationen verlieren würde. Bei der 6 Uhr Position hätte man die Informationen des 12-Stunden-Zählers verloren. Vergessen wir nicht, dass der Typ XX in erster Linie ein Chronograph ist, so dass die Ablesbarkeit nicht beeinträchtigt werden sollte.“


Neues Manufaktur-Chronographenwerk


Für die neuen Pilotenuhren hat Breguet ein vollständig in-house produziertes und voll integriertes Chronographenwerk entwickelt. Im Herzen der Type XX Chronographe 2067 schlägt das Kaliber 728 und in der Type 20 Chronographe 2057 das Kaliber 7281. Die Entwicklung hat vier Jahre in Anspruch genommen um sicherzustellen, dass Breguet ein robustes voll integriertes Chronographenwerk mit modernster Technik vorstellen kann. So besitzen die Kaliber 728 und 7281 ein Säulenrad und einen ausgeklügelten vertikalen Kupplungsmechanismus, wodurch sich der Chronograph besonders angenehm und sanft bedienen lässt. Die Spiralfeder und Hemmung sind aus Silizium gefertigt und somit anti-magnetisch. Für Lionel a Marca und sein Team war darüber hinaus eine lange Gangreserve unverzichtbar: „Ich wollte, dass der Besitzer der Uhr sie am Freitagabend auf seinen Nachttisch legen und am Montag wieder anziehen kann, ohne sie neu stellen zu müssen. Diese Herausforderung haben wir gemeistert, denn unser Chronograph verfügt über eine Gangreserve von über 60 Stunden.“ Weitere Einzelheiten zu den neuen Modellen finden Sie hier.


Die Zukunft der Fliegeruhren von Breguet


Breguet hat in den 1950er Jahren einen Maßstab für militärische Fliegeruhrenchronographen gesetzt und wurde für viele Institutionen, staatlich oder privat, zu einem unverzichtbaren Partner. Heute setzt Breguet einen Maßstab für hochwertige moderne Zeitmesser für Liebhaber von Chronographen und Fliegeruhren. Lionel a Marca kündigte bereits an, die neue Type XX Generation mit weiteren Modellen, Größen und Materialien ausbauen zu wollen. Dieser Guide zeigt, dass in den Archiven so viel Fliegeruhren-Geschichte steckt, dass das Uhrenhaus dieses Know-how auch in eine gute Zukunft tragen wird, ja sogar muss.


breguet.com