Auktionsergebnisse: Saisonstart mit der Monaco Legend Group
LOS 100
Es war ja klar, dass das Los 100 die teuerste bisher verkaufte Rolex Yachtmaster werden würde. Mit einem Hammerpreis von 1,82 mio. Euro blieb Patrick Heiniger’s Platinuhr zwar innerhalb der Schätzung des Auktionshauses. Für den erfolgreichen Bieter ergibt sich aber eine Rechnung von über 2,3 mio. Euro (netto), so dass der Endpreis als Erfolg gelten kann.
Bei der einzigen bekannten Yachtmaster mit Platingehäuse und -armband, dazu noch individualisiert, mit bestätigter Provenienz, hatten sicher viele einen hitzigen Bieterwettbewerb erwartet. Tatsächlich blieb das Knistern im Raum aus. Die Euphorie, die noch vor etwas über einem Jahr die Bewertungen getrieben hat, scheint einer nüchterneren Einstellung gewichen zu sein.
Weltrekord für eine Yachtmaster: Los 100, est. €1 – 2 mio. Hammer inkl. Aufgeld: €2,3 mio.
Das hat für manches spektakuläre Los bedeutet, dass der vielleicht optimistisch gesetzte Reservepreis nicht erreicht wurde. Insgesamt kann sich das Ergebnis der Auktion mit einer sell-through rate von 90% und einem Gesamtumsatz von 22,3 mio. Euro aber sehen lassen. Für die MLG war es auf jeden Fall die erfolgreichste Uhrenauktion bislang.
LOS 49
Bestätig hat sich auf jeden Fall der Trend zu ‚Youngtimern‘, die in möglichst unbenutztem Zustand angeboten werden. Die Sea-Dweller Ref. 16600 ist normalerweise bei Vintage Händlern kein Kassenschlager. Gute Exemplare lassen sich durchaus zu einem Preis unterhalb des Listenpreises vom aktuellen Modell finden. Die – noch verklebte – ‚Polipetto‘ ließ mit 338.000 Euro die schon ambitionierte Schätzung weit hinter sich.
Auch das späte Submariner Modell 5513, Los 104 ebenfalls im ‚NOS‘ Zustand bestätigt den Hunger auf Klassiker, die auch heute noch so perfekt sind, wie sie damals produziert wurden. Der Preis von 39.000 Euro liegt beim etwa vierfachen Durchschnitt für diese Referenz und es sind einige am Markt.
Bei älteren Uhren, aus den 1940er bis 1950er Jahren geht die Preisschere dagegen weiter auf und sogar top Exemplare können in der Auktion enttäuschen. Wie berichtet, wurden einige schöne Rolex Chronographen dieser Zeit angeboten, die sich aber allesamt schwergetan haben. Dahinter steht eine Bewegung zu ‚jüngeren‘ und oft größer dimensionierten Klassikern der 1960er und 70er Jahre.
LOS 198
Ein Beispiel ist Los 198, ein Rolex Kalender Chronograph Modell 6036, der sich augenscheinlich in einem sehr guten Zustand befindet. Kalender Chronographen gehören, genau wie automatische Jahreskalender mit Mondphase zu den Perlen in der Krone ambitionierter Rolex Sammler.
Die Range von Los 198 lag zwischen 300- 600.000 Euro. Für die Nachfolgereferenz 6236 in vergleichbarem Zustand wird die niedrige Schätzung von 300.000 Euro dieses Loses häufig überschritten und das, obwohl dieses Modell nur in Stahl bekannt ist.
Rolex 6036 Kalender Chronograph, est. €3-600.000, no sale
Wichtige optische Unterschiede liegen in Gehäuse und Zifferblatt. Das Gehäuse der 6236 besteht aus 3 Teilen mit aufgesetzter Lünette, statt, wie das Modell 6036, aus nur 2 Teilen mit integrierter Lünette (‚Monoblocco‘). Dadurch gewinnt die jüngere Uhr an Präsenz und die modernere Graphik gibt ihr zusätzlich mehr Alltagstauglichkeit.
LOS 10
Realistischer als zuletzt sind auch die traditionellen Lieblinge der Auktionshäuser bewertet worden: Daytonas mit Handaufzug.
Immerhin hat die goldene ‚Paul Newman’ aus Los 10 ihren Reservepreis erreicht. Angesichts der Seltenheit und Schönheit der Uhr hätte es aber nicht überrascht, wenn die obere Schätzung erreicht oder gar überschritten worden wäre.
LOS 55
Auch Los 55 blieb mit einem Preis von 325.000 Euro klar innerhalb der Range. Natürlich spielen immer verschiedene Faktoren eine Rolle. Diese Uhr befand sich beispielsweise in Konkurrenz zu einer Referenz 6263, die gegenwärtig von einem bekannten Händler in Monaco mit einem ähnlichen Blatt angeboten wird. Die Referenz 6263 ist dabei nachgefragter als das Modell 6265.
Zum Los 10 (‚Paul Newman‘ in Gold) gibt es übrigens auch ein Gegenstück in der Frühlingsauktion von Antiquorum. Das Los 464 dort ist eine, ebenfalls 18-karätige Referenz 6239 mit noch begehrterem ‚John Player Special Dial‘.
LOS 63
Size matters! Automatische Daytonas haben die steile Bewertungskurve nicht zuletzt ihrer, den ‚HAU‘ – Varianten überlegenen ‚Size Impression‘ zu verdanken.
Rolex Daytona 16250 ‚R-Series Floating’, est. € 100-200.000, no sale
Aber auch hier wachsen derzeit die Bäume nicht in den Himmel. Das ‚R‘ Model mit ‚Floating Porcelaine Dial‘ fand zur niedrigen Schätzung von € 100.000 keinen Abnehmer. Dazu muss man allerdings überlegen, dass sich ‚Zenith Daytonas‘ mit herkömmlichen weißen Blättern durchaus unter € 30.000 finden lassen. Der optische Unterschied zwischen ‚Floating‘ und Standardblättern fällt dabei nur Kennern ins Auge. Dazu konnte man goldene ‚Floating‘ Daytonas noch bis vor kurzem deutlich unterhalb von 100.000 Euro finden.
LOS 149
‚Big Crown‘ Submariners sind Klassiker mit großer Präsenz am Handgelenk. Vermutlich sind sie gerade deshalb heute seltener zu finden als ‚Small Crowns‘. In den 1950er Jahren mussten Uhren noch eher klein und flach sein. Die schöne ‚Coroncione‘ aus Los 149 mit ihrem braun ‚tropicalisierten‘ Zifferblatt hatte keine Schwierigkeiten den Reservepreis zu knacken.
Erfolgreiche Bieter sind gezwungen, ihre ganze Erfahrung einzusetzen, um den wahren Wert eines Loses zu erkennen und damit das richtige Gebot zu machen. Nicht leicht, wenn man den erhöhten Adrenalinpegel während des Bietens bedenkt. Wie oft kommen vergleichbare Stücke auf den Markt und wie vergleicht sich der Zustand zu den bereits bekannten Exemplaren?
Patek Philippe 1463 ‚Tasti Tondi‘ in Roségold, est. € 300-600.000, Hammer inkl. Aufpreis €624.000
Wenig überraschend hat Los 188, ein roségoldener Chronograph von Patek im wasserfesten Gehäuse, mühelos die 500.000 Euro Marke gerissen. Eine ähnliche Uhr ist das Los 200 bei Antiquorum, das im Mai versteigert wird. Spannend zu beobachten, wie sich diese Uhr schlagen wird!
LOS 261
Bleibt noch der Blick auf die Patek Philippe Nautilus Lose. Das weißgoldene Exemplar mit ‚Khanjar‘ Logo blieb mit einem Preis von 1.3 mio. Euro innerhalb der Range. Ein höherer Preis hätte hier nicht überrascht, zumal es sich um eine extrem seltene Uhr mit individualisiertem Zifferblatt handelt, die dazu noch aus der Sammlung ‚John Goldberger‘ stammt.
Patek Philippe Nautilus Ref. 3700, ‚Jumbo Nautilus Khanjar’, est. € 800.000-1.6 mio., Hammer inkl. Aufpreis € 1,3 mio
LOS 259
Auch das, wirklich sehr schöne und tragbare Los 259 blieb mit seinem Preis von 169.000 Euro klar innerhalb der Schätzung. Nach all den hohen Preisen, die noch bis ins letzte Jahr hinein für die damals aktuelle ‚57-11‘ gezahlt wurden, kommt einem dieses Ergebnis bescheiden vor. Besonders wenn man bedenkt, dass die 3700 gewissermaßen das ‚Original‘ ist, dazu hier noch mit dem schönen blauen Zifferblatt.
Patek Philippe Nautilus 3700 ‘Jumbo Blue Jeans’, est. € 100. – 200.000, Hammer inkl. Aufpreis € 169.000
Wer sich aber ärgert, dass der (theoretische) Wert von Stücken aus der eigenen Sammlung stagniert oder gar zurückgegangen ist, sollte sich vor Augen halten, dass diesen Buchverlusten die reale Chance gegenübersteht, jetzt Stücke zu finden, die vorher möglicherweise unerschwinglich waren. Natürlich erfordert der Kauf in abgekühlten Märkten Mut. Der hat sich aber bei klassischen Uhren noch immer ausgezahlt, wenn er mit Sachverstand gepaart war.
Weniger ‚exciting‘ übrigens als der Auktionsraum, dafür aber häufig effizienter ist der ‚After Sale‘. Ich hatte in der Vergangenheit manches Mal Glück mit Losen, die in der Auktion nicht gegangen sind. Oft ist der frustrierte Einlieferer dann zu Konzessionen bereit.
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