Es war im Jahr 2012, als der junge Independent Watchmaker Rexhep Rexhepi die Marke „AkriviA“ aus der Taufe hob. Als wir zwei Jahre später dann auf ihn aufmerksam wurden, war er in der Uhrenwelt noch ein Unbekannter. Spätestens aber, seitdem er 2018 beim Grand Prix d’Horlogerie de Genève mit seiner Chronomètre Contemporain in der Kategorie Herrenuhren den Hauptpreis gewann, führt kein Weg mehr an ihm und seinem Genfer Atelier vorbei.
Und in diesem Herbst wurde er erstmals in den erlesenen Kreis der 50 renommiertesten Uhrenmacher für die Auktion ‚Only Watch‘ aufgenommen. Für uns als Fans der (fast) ersten Stunde Grund genug, ihm in seinem Atelier mal wieder einen Besuch abzustatten.
Das Manufakturkaliber RR01 glänzt mit hand-dekorierten Veredelungen wie anglierten Kanten, Schwarzpolitur, Perlage und Genfer Streifen
Denn für die Auktion kreierte Rexhep ein besonderes Einzelstück seiner Chronomètre Contemporain. Das ursprüngliche Modell wurde zur ersten Uhr in seiner Kollektion, das ein geschlossenes Zifferblatt besaß. Rexhep hatte sich bis dahin darin etabliert, die Mechanik der Uhr in den Vordergrund zu stellen, besonders die Handaufzug-Mechanik, bei der durch das Aufziehen der Uhr der intime Moment zwischen Träger und Uhr sichtbar wird. Aber er brauchte eine Veränderung. Daher trägt die Chronomètre Contemporain auch zum ersten Mal seinen Namen auf dem Zifferblatt, anstelle von „AkriviA“. Die Marinechronometer der 1940er Jahre dienten Rexhep als entscheidende Inspirationsquelle für diese Uhr.
Das Kaliber RR01 bietet eine Gangreserve von 100 Stunden sowie eine automatische Zero-Reset-Sekunde
Für das Einzelstück Chronomètre Contemporain ‚Only Watch‘ gibt es allerdings zwei interessante Neuerungen. Das Zifferblatt ist aus grau-blauer, lichtdurchlässiger Grand Feu Emaille gefertigt – bei dem Standard Modell kommt zwar auch Emaille zum Einsatz, aber in diesem Fall wurde das Zifferblatt vorab mit winzigen Stichelstichen gekörnt. Dafür werden mit einem Stichel und einem Hammer in eine Zifferblattplatine aus Palladium winzige Kulen gehämmert. Das nimmt einen ganzen Tag für ein einziges Zifferblatt in Anspruch. Es verleiht dem Zifferblatt durch die winzigen Unebenheiten (Körnung) einen besonderen Schimmer bei Lichteinfall.
Einmalig für ‚Only Watch‘ – das Zifferblatt besteht aus grau-blauer, lichtdurchlässiger Grand Feu Emaille
Danach wird das Zifferblatt mit Emaille überzogen. Diese Veredelung ist äußerst schwierig und erforderte einige Anläufe, bis eine gleichmäßige Struktur auf der Oberfläche hergestellt war, die Rexhep zufriedenstellte. Die Indexe und römischen Ziffern sind ebenfalls aus Grand Feu Emaille und wurden auf das Ziffernblatt aufgemalt, statt wie gewohnt gedruckt. ‚Präzision‘ steckt nicht zufällig in seinem Firmennamen (Akrivia = Präzision auf griechisch).
Das Zifferblatt wurde hand-gekörnt, bevor es mit Grand Feu Emaille überzogen wird
Eine weitere Besonderheit verbirgt sich hinter dem Gehäuse der Chronomètre Contemporain ‚Only Watch‘. Dafür hat Rexhep den renommierten Gehäusemacher Jean-Pierre Hagmann aus dem Ruhestand reaktiviert, der sich nun ausschließlich um die Gehäuse der rund 25 Uhren kümmert, die AkriviA im Jahr produziert. Der Grand Maître hat für die ‚Only Watch‘ ein handgearbeitetes Platingehäuse hergestellt.
Das Gehäuse wurde vom Gehäusespezialisten Jean-Pierre Hagmann exklusiv für AkriviA gefertigt
Ab sofort werden also nicht nur die Werke bei AkriviA, sondern auch die Gehäuse vollständig in ihrem eigenen Atelier hergestellt. Beziehungsweise zwei Ateliers: Für Hagmann und seine Gehäusefertigung haben die beiden extra eine kleine Werkstatt unweit des Ateliers von Rexhep angemietet, in dem nun der seit 2017 pensionierte Hagmann sein „letztes großes Feuerwerk“ zündet, wie er die Kooperation mit AkriviA nennt.
Die Chronomètre Contemporain ‚Only Watch‘ wird am 09. November im Rahmen der Wohltätigkeitsauktion „Only Watch“ versteigert. Der Erlös geht zugunsten der Behandlung von Kindern, die an Duchenne-Muskeldystrophie leiden, einer Form von Muskelschwund. Rexheps Einzelstück wird auf einen Spendenwert von 36.000 – 54.000 Euro geschätzt.
Die diesjährige „Only Watch“ Wohltätigkeits-Auktion wird zum doppelten Rekordbrecher. Nicht nur, dass sie in ihrer 8. Ausgabe alleine fast so viel Spendengelder einsammeln konnte, wie in den letzten 13 Jahren zusammen: es ging auch die teuerste Uhr unter den Hammer, die jemals bei einer Auktion versteigert wurde. Ein Einzelstück von Patek Philippe aus Edelstahl. Bei…
Aus Rockstar-Sicht hat die ‚Big Pilot‘ von IWC mindestens zwei Vorteile. Erstens: Auf Tour kann man sie im Hotel problemlos zu einer Nachttischuhr umfunktionieren. So groß ist sie, so kräftig die Leuchtmasse. Zweitens: Sieht man sich eines Tages Fotos von früheren Konzertauftritten an, so reicht ein Blick auf das Handgelenk um zu erkennen wie spät…
„Regel Nummer eins: eine Royal Oak Concept ist niemals Ihre erste Uhr ist ", erklärt uns François-Henry Bennahmias, CEO von Audemars Piguet. Die Concept Linie von Audemars Piguet, die gerne auch als "Raumschiff-Uhr" bezeichnet wird, sticht durch ihre dicke, auffällige und stets symmetrische Architektur heraus. Die Uhrenmanufaktur nutzt die Concept Uhren, um technisch an die…
Gelbgoldene Uhren – sie gelten seit jeher als Symbole ultimativen Erfolges: Unverkennbar aus Edelmetall gefertigt sind sie nichts für Freunde der Zurückhaltung. Stattdessen lassen sie das Umfeld unmissverständlich verstehen, dass es der Träger des Zeitmessers zu genug Wohlstand für einen derart kostspieligen Zeitmesser gebracht hat. Bei aller Wertschätzung für die Uhrmacherei sind gelbgoldene Uhren also…
Die Ingenieur von IWC Schaffhausen wurde in diesem Jahr zum Gegenstand eines regelrechten Modellfeuerwerks auf der Watches and Wonders 2025, das die Ingenieur-Kollektion um vielseitige Neuheiten erweiterte. Fünf neue Modelle – ob tiefschwarze Keramik, ein ewiger Kalender im Edelstahlgehäuse oder eine Vollgold-Variante – zeigen nicht nur, wie facettenreich das Genta-Design auch heute noch interpretiert werden…
Die Wertentwicklung von Rolex Daytona, Patek Philippe Nautilus und Audemars Piguet Royal Oak ist seit einiger Zeit rasant. Ein Blick auf den Markt und die Fragen: Warum ist das so – und bleibt es dabei? Wie wertvoll Zeit ist – das war schon lange vor den aktuellen Weltgesundheitssorgen kein Geheimnis. Doch dies ist ein Text…
Es ist eine Verneigung vor seinem Vater: Am 10. November wird Philippe Stern 85 Jahre alt, und genau an diesem Tag stellt Thierry Stern die auf 30 Exemplare limitierte Referenz 1938P-001 vor. Der amtierende Präsident feiert damit den Ehrenpräsidenten der Manufaktur, und die Mitarbeiter des Hauses den Mann, der über drei Jahrzehnte Patek Philippe wegweisend…
Zwischen Vogelgeschnatter und Wasserplätschern ertönen immer wieder zarte Gongs, als würde jemand gefühlvoll auf einem Triangel spielen und dabei in friedlicher Umgebung in die Ferne schweifen. Was zu hören ist, sind allerdings hochsensible akustische Uhren, und keine Musikinstrumente. Catherine Rénier, CEO von Jaeger-LeCoultre spielt uns per Zoom-Interview ein Video vor, das im Rahmen der Watches…
Das wäre uns doch fast durch die Lappen gegangen. Im Schatten der vielen großen Produktlaunches übersieht man gerne mal die ein oder andere Modellneuheit der weniger lauten – aber nicht minder wichtigen - Hersteller. Und so hat die zur Swatchgroup gehörige Marke Certina bereits im März klammheimlich die DS-2 Powermatic 80 lanciert. Und sie ist ihnen verdammt…
Der Trend für blaue Uhren ist schon seit ein paar Jahren zu beobachten. Blau ist schließlich auch die Lieblingsfarbe der meisten Männer und modisch betrachtet immer mondän und zugleich sportlich. Die Nachfrage ist also da, daher lebt der Trend innerhalb der Kollektion vieler Uhrenmarken weiter. Wohingegen Blau in den vergangenen Jahren oft mit Sportuhren assoziiert…
Es ist die Kraft der starken Marken und Manufakturen: Mehr als 50 Zeitmesser sind bereits für und mit Bucherer BLUE entstanden, das sich als hauseigenes Innovationslabor von Bucherer, einem der größten und renommiertesten Uhren- und Schmuckhändler der Welt, versteht. Alle Modelle eint dabei die Verwendung der Farbe Blau, ansonsten aber bedienen die Kooperationen mit Marken…
Vom pittoresken La Côte-aux-Fées mit seinen satten, grünen Weiden zur schillernden Modehauptstadt Paris – in 150 Jahren hat es die von Georges-Édourard Piaget auf dem Familienhof gegründete Uhrmacherwerkstatt weit geschafft. Als etablierte Institution für Haute Horlogerie und Haute Joaillerie hat Piaget in mehr als einem ganzen Jahrhundert unzählige kunstvolle Kreationen hervorgebracht, die durch ihre technischen…
Über 70 unterschiedliche Kaliber hat A. Lange & Söhne seit der Neugründung 1994 bereits in-house entwickelt und hergestellt – was bislang noch fehlte, war ein Uhrwerk ausschließlich mit Ewigem Kalender und einer Minutenrepetition. Anlässlich der Watches & Wonders 2025 stellt die Glashütter Uhrenmanufaktur nun mit dem auf 50 Stück limitierten Minute Repeater Perpetual in Platin…
Bitte anmelden oder registrieren, um fortzufahren.