Baselworld 2019: Die wichtigsten Neuheiten von Patek Philippe
Glaubt man einem Unternehmensdokument, so testet Thierry Stern, der langjährige Präsident von Patek Philippe noch heute eigenständig jede Minutenrepetition, bevor sie die Manufaktur verlässt. Für Stern bedeutet das nach eigener Aussage nicht Arbeit, sondern pure Leidenschaft und Freude. Auf diesem Gebiet hat sich Patek Philippe auch eine besondere Reputation aufgebaut, und nicht zuletzt ihr Savoir-Faire mit der ‚Grandmaster Chime‘ aus dem Jahr 2014 mit seinen fünf Schlagwerkfunktionen unter Beweis gestellt.
Alarm Travel Time Ref. 5520P-001
Dieses Jahr erweitert die Manufaktur ihr Fliegeruhrenmodell ‚Calatrava Pilot Travel Time‘ mit einer Alarmfunktion, die auf dem Prinzip der Minutenrepetition basiert. Dafür wurde ein komplett neues Uhrwerk konzipiert, das hoch-komplexe Kaliber AL 30-660 SC FUS aus 574 Einzelteile. Die typische zwei Zeitzonen-Anzeige bleibt wie gewohnt erhalten und wird über zwei übereinanderliegende Stundenzeiger aus der Mitte heraus angezeigt. Zwei kleine runde Fenster bei 3 und bei 9 Uhr zeigen die Tag / Nacht Anzeige. Um das Werk dennoch auf eine Höhe von gerade einmal 6,6 mm zu bringen, haben die Ingenieure statt eines aufgesetzten Zusatzmoduls ein eigens integriertes Werk konstruiert. Durch einen ausgeklügelt konzipierten Zeitzonenmechanismus wird beim Bedienen der Drücker die Ganggenauigkeit nicht beeinträchtigt. Die Alarmzeit wird in Form einer digitalen Anzeige gezeigt. Dafür musste der Firmenschriftzug weichen und befindet sich jetzt innerhalb des Hilfszifferblatt für die Datumsanzeige. Das Alarmsignal erklingt durch einen Hammer, der auf eine traditionelle Tonfeder schlägt – und das Spektakel lässt sich gleichzeitig durch den Sichtboden verfolgen. Für Thierry Stern ist das also nicht nur Musik für die Ohren, sondern auch ein Genuss für’s Auge. Preis: 204.050 Euro mit einem Gehäuse aus Platin.
Die neue Alarm Travel Time Ref. 5520P-001 mit Platin Gehäuse
Chronograph Ref. 5172G-001 in Weißgold
In den kommenden Tagen wird voraussichtlich der Preis der Referenz 5170 in die Höhe schnellen. Denn Patek Philippe wird den beliebten Chronographen nicht weiterführen und ihn stattdessen mit der neuen 5172G ersetzen. Dieser hat zwar dasselbe Werk, wurde aber optisch modifiziert. Und hierbei klammert man sich scheinbar an alten Werten, greift aber gleichzeitig nach sportlich-modernen Designelementen. Das Gehäuse – erstmals in Weißgold – bekommt durch den Saphirglasdeckel im Box-Design mit seinen dreistufigen Bandanstößen einen subtilen Vintage-Charakter. Die herausstehenden, runden Drücker erinnern dagegen stark an die derben sportlichen Chronographen, wurden aber klassisch guillochiert. Das marineblaue Zifferblatt und das passende blaue Kalbslederband wirken frisch. Die Spitzzeiger sorgen dagegen für einen etwas altmodischen Kontrast. Im Inneren tickt das bewährte Schaltrad-Chronographen Kaliber CH29-535 PS, Handaufzug mit kleiner Sekunde und einer Unruh aus Gyromax. Preis: 66.320 Euro und damit etwas günstiger als das Vorgängermodell.
Der neue Chronograph Ref. 5172G-001 erstmals in Weißgold
Nautilus Ref. 5726/1A-014 in Edelstahl
Die Uhr, die laut eines Werbeslogans‚ ebenso gut zum Taucheranzug wie zum Dinner-Jacket‘ passt, bekommt ihre Originalfarbe aus dem Jahr 1976 zurück. Zumindest die Referenz 5726/1A mit Jahreskalender und Mondphase. Die Rede ist von der Nautilus in Edelstahl, mit ihrem unverwechselbaren blauen Zifferblatt, das von der Mitte heraus nach außen einen schwarzen Farbverlauf annimmt.
Genauso schön anzusehen ist die horizontale Reliefprägung auf dem Zifferblatt. Das Datumsfenster wurde bei 6 Uhr zusätzlich zur Mondphasenanzeige positioniert, statt bei 3 Uhr. Für Patek Philippe hat das ästhetische Gründe und zeigt in dieser Anordnung die ideale Symmetrie (zu sehen auch beim Jahreskalender Ref. 5396G). Das Kaliber 324 S QA LU 24H/303 basiert auf dem Werk des Vorgängermodells 5711/1A und wurde durch einen Jahreskalender und eine Mondphase erweitert. Der Rotor ist aus 21 Karat Gold, und seitdem Patek Philippe sich dazu entschieden hat den Gehäuseboden zu öffnen, bekommt man einen wunderschönen Blick auf das fein finissierte Werk mit Patek Philippe Siegel. Die neue Nautilus 5726/1A-014 ist mit 40,5 mm Gehäuse minimal größer als das Vorgängermodell – passend dazu wurde auch die Bandgröße entsprechend angepasst. Preis: 41.320 Euro.
Die Rückkehr zu Blau – Nautilus Ref. 5726/1A-014 in Edelstahl
Calatrava Weekly Calendar Ref. 5212A-001 in Weißgold
Patek Philippe, auch bekannt für seine Kalenderanzeigen aller Art stellt dieses Jahr mit der neuen Referenz 5212A-001 einen recht nützlichen Wochenkalender aus der Calatrava Linie vor. Fünf Zeiger aus der Mitte heraus sorgen für die verschiedenen Anzeigen – Sekunde, Minute, Stunde, Wochentag und Monat. Der Zeiger für die Monatsanzeige zeigt gleichzeitig sogar noch die Kalenderwoche an, abzulesen durch eine sonderbare Typographie auf dem Zifferblatt. Auf der Skala sind sogar 53 Kalenderwochen berücksichtigt, wie sie alle 5 bis 6 Jahre vorkommen. Das Datum befindet sich bei 3 Uhr. Um den Wochentag und die Ziffer der Kalenderwoche anzuzeigen, hat die Manufaktur einen völlig neuen teilintegrierten Mechanismus entwickelt, eingebettet in massiven Edelstahl. Es ist das erste nicht limitierte Stahlmodell von Patek Philippe, und das erste Calatrava Stahlmodell überhaupt. Das neue Automatikwerk 26-330 SCJ SE basiert auf dem Kaliber 324 und wurde stark optimiert. Preis: 30.100 Euro.
Calatrava Wochenkalender Ref. 5212A-001
Regulator Annual Calendar Ref. 5235/50R-001
Noch einmal zurück zu Thierry Stern. Als ihm die Idee für den ersten Regulator überhaupt von Patek Philippe kam, hatte er eine moderne Interpretation eines klassischen Regulators im Sinn. Doch so wollte die Uhr keiner in seinem Team haben. Er kämpfte darum und 2011 entstand schließlich die Referenz 5235 Annual Calendar Regulator, die erste Version der Maison. Damals noch in Weißgold mit silber-grauem Zifferblatt, präsentiert Thierry Stern dieses Jahr für Patek Philippe eine Roségold Version Ref. 5235/50R mit einem ‚two-tone’ Zifferblatt in Graphit-Schwarz. Das Zifferblatt hat nach wie vor eine wunderschöne vertikale Satinierung. Das Kaliber 31-260 REG QA mit automatischem Aufzug wurde speziell für das neue Modell konzipiert und mit Pulsomat-Hemmung und Spiromax-Spiral aus Silinvar ausgestattet – ein ziemlich moderner Regulator also. Preis: 46.630 Euro.
Ein moderner Regulator – Regulator Annual Calendar Ref. 5235/50R-001
Aquanaut Ref. 5168G-010 in Khaki
An Land und zu Wasser. Nachdem Patek Philippe im Jahr 2017 eine auffallend blaue Version der Aquanaut 5168G anlässlich ihres 20. Geburtstags präsentiert hat, gesellt sich nun eine khaki-grüne Version für den stilsicheren Landgang dazu. Zum Jubiläum wurde nicht gegeizt und ein Gehäuse in Weißgold gewählt. Daran hat sich auch beim neuen Geschwister-Modell Ref. 5168G-010 nichts geändert. Anders als bei der sehr ähnlichen Aquanaut Referenz 5167 ist die 5168G (G steht für Weißgold) in Blau und Khaki eine ‚Jumbo’ und misst 42.2 mm Gehäuseumfang und eine angenehm zu tragende Höhe von 8,25 mm. Das mechanische Werk mit automatischem Aufzug ist immer noch das Kaliber 324 SC. Preis: 35.710 Euro.
Als wir vor einiger Zeit die Manufaktur von Breguet im Vallée de Joux besuchten, führte natürlich kein Weg am Atelier für die Uhrwerksmontage vorbei, wo auch den Tourbillons der Maison ihr Leben eingehaucht wird. Abraham-Louis Breguet war schließlich vor über 200 Jahren der Erfinder dieses Regulators und die Manufaktur ist heute der weltweit größte Hersteller.…
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Ganz ehrlich, wir mögen solche Rankings nicht wirklich, aber nach zahlreichen Fragen unserer Fans online, auf Instagram und zusätzlichen, unzähligen Diskussionen während, abseits und auf der Messe können wir auch nicht nein sagen: Denn irgendwie wollen wir Uhrenverrückte doch irgendwie wissen: Was sind die wichtigsten mechanischen Uhrenneuheiten der Watches & Wonders 2023? Also, lehnen Sie…
Spätestens seitdem die Brüder Wright die Luftfahrt 1903 revolutioniert haben, ist auch unter den Uhrenherstellern ein Wettlauf um die besten, präzisesten und funktionellsten Toolwatches für Mensch und Maschine ausgebrochen. Bei den ganzen Superlativen, mit denen sich einige Hersteller heute schmücken, kann man schon mal den Überblick verlieren, wer wann eigentlich welche Rolle spielte. Immerhin gibt…
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