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Rolex Off-Catalogue: das Geheimnis hinter den seltenen Modellen
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Rolex Off-Catalogue: das Geheimnis hinter den seltenen Modellen

21. Januar 2025

Rolex produziert zwar mehr als eine Million Uhren pro Jahr, doch die Marke umgibt in vielerlei Hinsicht immer noch etwas Geheimnisvolles. Unter anderem gehören dazu die sogenannten off-catalogue Rolex-Modelle. Diese gehören nicht zum regulären Katalog, sind für VIP-Kunden reserviert und in der Regel mit zahlreichen farbenfrohen Edelsteinen besetzt.

Früher handelte es sich bei edelsteinbesetzten Exemplaren um einmalige Auftragsarbeiten für hochkarätige Kunden, aber das gibt es heute so bei Rolex nicht mehr. Stattdessen setzt man auf die Produktion einer Reihe von zeitgenössischen, nicht im Katalog enthaltenen Stücke, die in der Regel jedes Jahr auf der Watches & Wonders um ein oder zwei neue Modelle ergänzt werden.

Credit © Phillips

Es gibt nur wenige Informationen über diese Zeitmesser und ihre Produktion ist stark begrenzt. Wir zeigen Ihnen eine Auswahl der interessantesten und farbenprächtigsten Rolex-Modelle mit Edelsteinbesatz außerhalb des Katalogs, aufgeschlüsselt nach ihren jeweiligen Referenzsuffixen.


Die RBOW (Rainbow)


Es ist durchaus angemessen, diesen Artikel mit der Rainbow Daytona zu beginnen. Denn sie ist die berühmteste aller off-catalogue Rolex Modelle und wurde viel früher konzipiert, als man vielleicht meinen würde.

Die allererste, mit Edelsteinen in Regenbogenfarben besetzte Daytona stammt eigentlich aus den 90er-Jahren. Es handelt sich um die einmalige Referenz 16599, die von dem wichtigen Zenith-Kaliber 4030 angetrieben wurde und ein Weißgoldgehäuse besaß. Ihre Lünette ist mit 36 Saphiren im Baguetteschliff in einem Regenbogen-Farbverlauf besetzt, während das Zifferblatt aber auch blaue Saphirindexe aufweist. Darüber hinaus ist das Zifferblatt mit pavégefassten Diamanten versehen und lässt damit nur wenig Platz für die Hilfszifferblätter des Chronographen.

Credit © Phillips

Diese Uhr war wahrscheinlich die Inspiration für die Produktion der bekannten Rainbow Daytona von 2012 mit den Referenzen 116599RBOW und 116598RBOW. Diese waren in Weiß- bzw. Gelbgold gehalten und verfügten über passende Oyster-Armbänder sowie diamantbesetzte Bandanstöße und Kronenschutze. Die schwarzen Zifferblätter waren mit Diamant-Indexen im Brillantschliff und roten Zeigern für den Chronographen und die Hilfszifferblätter ausgestattet.

Credit © Phillips | Credit © Phillips

2018 ging Rolex noch einen Schritt weiter und kreierte die Referenz 116595RBOW. Diese modernere und raffiniertere Version hatte ein Gehäuse aus Everose-Gold, ein passendes Oyster-Armband, diamantbesetzte Bandanstöße und einen diamantbesetzten Kronenschutz. Das Zifferblatt war ebenfalls standardmäßig in Schwarz gehalten, aber diesmal mit passenden regenbogenfarbenen Baguette-Saphir-Indexen im Baguetteschliff. Weitere Optionen umfassten ein Pavé-Zifferblatt und sogar ein Pavé-Armband.

Credit © Phillips


SACO – Saphirs Cognac


Das Suffix SACO steht für saphirs cognac und verweist auf die Verwendung von orangefarbenen Saphiren. Diese gehören meiner Meinung nach zu den auffälligsten und attraktivsten Farben für einen Saphir bei einer Rolex. Im Jahr 2004 brachte Rolex eine seltene off-catalogue Daytona in Gelbgold mit orangefarbenen Saphiren auf der Lünette heraus: die Referenz 116598SACO.

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Seitdem ist diese Uhr, gelinde gesagt, umstritten. Denn auf dem Zifferblatt und dem Armband zeigt sich ein passendes orangefarbenes Leopardenmuster – eine reine Geschmackssache. Und als ob das nicht schon genug wäre, sind die Indexe und Endglieder auch noch vollständig mit Diamanten besetzt. Aufgrund ihrer skurrilen Optik ist diese Uhr auf dem freien Markt immer noch ein recht ‚erschwingliches‘ off-catalogue Exemplar. Doch man sollte nicht vergessen, dass sich die Rainbow Daytona einst in der gleichen Position befand.

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Seitdem hat Rolex einige allgemein geschätzte off-catalogue Modelle mit orangefarbenen Saphiren angefertigt. So wurde 2019 etwa die Referenz 116578SACO mit integriertem Armband vorgestellt. Dieses Modell ist ebenfalls aus Gelbgold und hat ein Perlmutt-Zifferblatt mit diamantbesetzten Indexen. Im Gegensatz zu den meisten edelsteinbesetzten Rolex-Modellen handelt es sich dabei um die einzigen Diamanten auf der Uhr. Das bedeutet, dass sich keine Diamanten auf den Bandanstößen oder dem Kronenschutz befinden. Dadurch können die orangefarbenen Saphire besser zur Geltung kommen.

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Thematisch passend gibt es auch eine Variante mit Oysterflex-Band. Auf ihr finden sich keine Diamanten, sondern nur orangefarbenen Saphire auf der Lünette und den Indexen. Dadurch entsteht eine noch aufgeräumtere Optik.


SABR – Saphirs Brillants


Kommen wir als nächstes zu saphirs brillants, also einer Mischung aus Saphir- und Diamantfassungen.

Insbesondere ist diese Kombination bei der 2018 erschienenen off-catalogue Rolex Submariner mit der Referenz 116659SABR zu sehen. Während 36 blaue Saphire im Baguetteschliff die Lünette zieren, schmücken wiederum Diamanten die Bandanstöße und den Kronenschutz. Das Besondere an dieser Uhr ist die Option eines blauen Zifferblattes mit Sonnenschliff, das zu den Edelsteinen passt und den Preis senkt. Wenn nicht, reicht auch ein Pavé-Zifferblatt – und warum nicht auch gleich ein Pavé-Armband dazu!

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Im Jahr 2022 fügte Rolex der Yacht-Master den Zusatz SABR mit der Referenz 126679SABR hinzu. Die Lünette ist mit einer Mischung aus rosa, violetten und blauen Saphiren sowie Diamanten besetzt. Die Bandanstöße und der Kronenschutz sind ebenfalls mit Diamanten besetzt. Das deutliche Fehlen von Freiflächen auf dem Weißgoldgehäuse sorgt für einen sehr cleanen Look, vor allem in Kombination mit dem schwarzen Zifferblatt und dem Oysterflex-Armband.


TBR – Tesselatte Brillants


Dabei handelt es sich um einen der klassischsten Rolex-Stile mit Edelsteinbesatz und bezieht sich auf eine reine Diamantfassung.

Er kommt bei einigen Modellen zum Einsatz. Am ungewöhnlichsten erscheint er aber bei einer GMT, die als „ICE“ bekannt ist und die Referenzbezeichnung 116769TBR trägt. Diese Uhr hatte bei ihrer Lancierung im Jahr 2007 einen absurd hohen Verkaufspreis von fast einer halben Million Dollar, was möglicherweise auch gerechtfertigt war. Denn buchstäblich jeder Zentimeter dieses Stücks ist mit Diamanten besetzt, einschließlich der Gehäuseflanken und des Armbands – eine sehr seltene Methode für Rolex. Die Diamanten in der Lünette und den mittleren Gliedern des Armbands sind im Baguetteschliff. Währenddessen weist das Zifferblatt ein einzigartiges Wellenmuster auf, zwischen dem – man ahnt es schon – weitere Diamanten eingefasst sind. Insgesamt bringen die funkelnden Steine auf diesem Modell ein Gewicht von 30 Karat auf die Waage.

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EMBR – Émeraudes Brillants


Das Beste kommt zum Schluss. Smaragde sind mein persönlicher Favorit unter den Edelsteinen. Das liegt sowohl an ihrer herrlichen grünen Farbe als auch an ihrer Seltenheit. Als Edelsteine mit einer eher spröden Beschaffenheit sind sie viel schwieriger zu fassen, was natürlich dazu führt, dass sie bei allen Marken, einschließlich Rolex, nur selten verwendet werden.

Aus diesem Grund ist die Referenz 116649EMBR die wohl beeindruckendste Submariner von allen. Jawohl, eine Submariner. Rolex hat sich dagegen entschieden, die Daytona mit dem aufwändigsten Edelstein zu versehen, und stattdessen die Submariner, eine klassische Rolex Tool-Watch, gewählt. Der Zeitmesser verfügt über ein schwarzes Zifferblatt, wodurch sowohl die 36 Smaragde im Baguetteschliff auf der Lünette als auch die Smaragde auf den Indexen zur Geltung kommen. Noch dazu wird er durch ein Pavé-Armband ergänzt und es besteht die Möglichkeit, auch ein Pavé-Zifferblatt zu wählen.

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rolex.com

Titelbild – Credit © Phillips