Rolex‘ legendäre Daytona feiert dieses Jahr 60-jähriges Jubiläum. Daher haben im Vorfeld alle mit Spannung erwartet, was sich das Uhrenhaus anlässlich dieses wichtigen Geburtstages ausdenken wird. Nun ist das Geheimnis gelüftet. Rolex hat die Modellinie grundlegend überarbeitet, optisch wie technisch. Weitere Highlights sind die neue GMT-Master II in Gelbgold und mit Jubilee-Band, eine neue Yacht-Master 42 aus Titan (zur Freude unserer Kolumnisten) sowie eine ultraschicke neue Dresswatch (zur Freude dieses Autors).
Cosmograph Daytona
Die Geschichte der Daytona muss man eigentlich nicht mehr ausführlich erklären. Die Daytona wurde 1963 anlässlich des gleichnamigen Autorennens „Daytona International Speedway“ vorgestellt und zeichnet sich durch ihre Lünette mit Tachymeterskala aus. 60 Jahre später ist sie stilprägend für das Uhrenhaus Rolex und auch die fünf neuen Modelle, die gerade im Rahmen der Watches & Wonders 2023 vorgestellt wurden, zeigen sich im unverkennbaren Daytona-Look. Doch es gibt einige subtile Updates zu den bestehenden Modellen – und zwei echte Überraschungen.
Das Zifferblatt-Design wurde geringfügig überarbeitet. Der Kontrast zwischen dem Hintergrund und den Totalisatoren, bzw. ihren Ringen, wird durch das Hervorheben von Farbakzenten betont. Die Hornbügel und Flanken des Gehäusemittelteils sind hochglanzpoliert, so dass die Lichtreflexe die Gehäuseform intensiver zur Geltung kommen lassen. Die Cerachrom-Lünetten haben nun einen Ring, der aus demselben Material wie der Mittelteil des Gehäuses gefertigt ist. Sprich, besteht dieser aus Stahl, ist der Ring ebenfalls aus Stahl gefertigt. Bei Gold, besteht der Ring aus Gold. Die neue Cosmograph Daytona in Platin 950 mit eisblauem Zifferblatt besitzt eine Cerachrom-Monoblock-Lünette aus kastanienbrauner Keramik. Bei der Edelstahl-Ausführung mit weiß lackiertem Zifferblatt sowie der Gelbgold-Version mit goldenem Zifferblatt besteht die Cerachrom-Lünette hingegen aus schwarzer Keramik. Die Gehäusegröße beträgt nach wie vor 40 mm.
Die erste Überraschung: nach über 20 Jahren präsentiert Rolex ein neues Werk für die Daytona. Das Kaliber 4131 wurde hinsichtlich Präzision, Gangreserve, Bedienkomfort und Zuverlässigkeit verbessert. Die Anzahl der Komponenten wurde im Vergleich zum Vorgängerkaliber 4130 reduziert. Die Brücken des neuen Kaliber 4131 sind zum ersten Mal mit Rolex Côtes de Genève dekoriert. Sie unterscheidet sich von der gängigen Côtes de Genève Verzierung, indem sie eine feine, polierte Rille zwischen den einzelnen Streifen besitzt. Natürlich ist auch das neue Uhrwerk nach wie vor mit einer Chronergy-Hemmung und der blauen Parachrom-Spirale von Rolex ausgestattet. Allerdings wurde bei der „durchbrochenen“ Schwungmasse noch mehr Material ausgespart und der Mechanismus mit einem optimierten Kugellager ausgestattet. Durch das neue „Perpetual-Rotor“ Aufzugsystem erreichen die neuen Daytona Zeitmesser eine Gangreserve von 72 Stunden.
Die zweite Überraschung ist, dass Rolex erstmals wieder nach 93 Jahren einen offenen Gehäuseboden verbaut hat. Und für die Daytona ist es ohnehin eine Premiere. Die neue Platin-Daytona zeigt nun das neu dekorierte Kaliber 4131 durch den transparenten Saphirglasboden. Preise auf Anfrage
GMT-Master II
Letztes Jahr sorgte Rolex mit der GMT-Master II mit Linksträger-Krone für Aufsehen. Dieses Jahr setzen die Genfer Uhrmacher noch mal einen drauf. Die GMT-Master II präsentiert sich nun in „Rolesor gelb“ und 18 Karat Gelbgold mit Cerachrom-Zahlenscheibe aus grauer und schwarzer Keramik. Außerdem bekommt die GMT-Master II ein Jubilee-Band spendiert.
Die neue Referenz 126718 GRNR ist aus massivem 18 Karat Gelbgold gefertigt. Die zweifarbige Cerachrom-Zahlenscheibe mit 24-Stunden-Graduierung besteht aus schwarzer Keramik. Die versenkten Graduierungen und Ziffern werden in einem PVD-Verfahren mit einer dünnen Gelbgoldschicht überzogen.
Die zweite Neuheit, Referenz 126713 GRNR besteht aus Rolex „Rolesor gelb“, einer Kombination aus Gelbgold und Edelstahl Oystersteel. Bereits 1933 ließ Rolex den Namen Rolesor patentieren. Bei der neuen GMT-Master II in Rolesor gelb sind Lünette, Aufzugskrone und die Mittelelemente des Armbands in Gelbgold gefertigt. Der Mittelteil, Gehäuseboden und Außenelemente des Armbands hingegen bestehen aus Edelstahl Oystersteel.
Erstmals wird die GMT-Master II an einem Jubilee-Band getragen. Das fünfreihige Band wurde 1945 für die Oyster Perpetual Datejust eingeführt. In der neuen Ausführung ist das Band mit einer Oysterlock-Sicherheitsfaltschließe ausgestattet, die ein versehentliches Öffnen verhindert. Durch die von Rolex entwickelte Easyslink-Verlängerung lässt sich das Armand um zirka 5 mm erweitern.
Die neuen GMT-Master II Modelle laufen mit dem gewohnt-bewährten Automatikkaliber 3285 mit 70 Stunden Gangreserve, das 2018 erstmals in dieser Kollektion vorgestellt wurde. Die GMT-Master II in Rolesor gelb (Referenz 126713 GRNR) kostet 16.150 Euro. Die Gelbgold-Variante (Referenz 126718 GRNR) kostet 38.200 Euro.
Yacht-Master 42
Spätestens seitdem Rolex Ende letzten Jahres mit der Deepsea Challenge eine Uhr aus Titan vorgestellt hat, gab es kein Halt mehr für heftige Spekulationen, ob und wann Rolex das Material in ihre Kernkollektion integriert. Denn die Deepsea Challenge ist nun mal mit ihrem 50 mm Durchmesser und einer Wasserdichtigkeit bis fast 11.000 Meter vielmehr eine toolwatchige-Konzeptuhr, als dass sie wirklich tragbar ist.
Rolex Deepsea Challenge
Doch jetzt hat Rolex den Schritt gewagt und stellt ihre Yacht-Master 42 in Titan vor. Für ein eher konservatives Unternehmen in Hinblick auf die Verwendung von klassischen Materialien ein mutiger Schritt. Und wir wären nicht im Hause Rolex, würde es sich nicht um eine Titanlegierung handeln, die den hohen Anforderungen von Rolex gerecht werden würde. Titan RLX ist daher eine von Rolex speziell gewählte Grade-5-Titanlegierung, die sich so bearbeiten lässt, dass ihr Finish, ob poliert, hochglänzend oder satiniert nach den strengen Rolex-Kriterien erfolgen kann.
Lediglich die Kanten der Hornbügel am Mittelteil und der Kronenschutz sind Hochglanz poliert. Die Flanken des Mittelteils und der Bandelemente sind vollständig satiniert. Die Cerachrom-Zahlenscheibe besteht aus mattschwarzer Keramik. Im Inneren läuft das Kaliber 3235, das 2015 vorgestellt und 2019 erstmals bei der Yacht-Master II eingesetzt wurde. Es bietet eine Gangreserve von 70 Stunden. Preis: 13.800 Euro
Vor einigen Tagen kursierte im Netz bereits ein kürzlich ausgestellter Antrag von Rolex über ein neues Trademark mit dem Namen „Perpetual 1908“ (Philipp Stahl von Rolex Passion Report berichtete). Nun wissen wir, was es damit auf sich hat. Rolex stellt eine neue Produktlinie namens „Perpetual Kollektion“ vor – ihr erstes Modell ist die bezaubernde Perpetual 1908. Der Name bezieht sich wiederum auf das Datum, als der Rolex Trademarkt erstmals in der Schweiz eingetragen wurde.
All diejenigen (einschließlich mir), die in den letzten Jahren die Cellini Zeitmesser vermisst haben, werden nun wieder auf ihre Kosten kommen. Denn die 1908 sieht ihr verblüffend ähnlich, insbesondere das Gehäuse mit der bombierten und fein geriffelten Lünette. Ein Paukenschlag bei Rolex, die nicht gerade dafür bekannt sind, regelmäßig neue Produktlinien zu lancieren. Und mit dieser neuen Ära verschwindet die Cellini auch aus den Produktkatalogen von Rolex.
Die 1908 erscheint in vier neuen Ausführungen. In einem 39 mm Gelb- oder Weißgoldgehäuse mit jeweils schwarzem oder weißem Zifferblatt. Die geschwungenen Konturen der Hornbügel werden durch leicht angefaste Oberkanten betont. Die Lünette besteht aus einem fein geriffelten unteren Teil und einem bombierten oberen Teil. Das Zifferblatt ist klassisch schlicht gehalten, mit arabischen Ziffern bei 3,9 und 12 Uhr und facettierten Indizes. Bei der 6 Uhr Position befindet sich eine kleine Sekunde. Darüber ist der Schriftzug „Superlative Chronometer“ angebracht. Der Stundenzeiger hat eine Lollipop-artige Kreisspitze, während der Minutenzeiger in Schwertform gestaltet ist.
Im Inneren läuft ein hochmodernes Kaliber 7140, mit patentierter Chronergy-Hemmung und einer von Rolex hergestellten Syloxi-Silizium-Spirale, dessen patentierte Geometrie den regelmäßigen Gang in allen Positionen gewährleistet. Wie auch beim neuen Kaliber 4131 ist das 7140 der 1908 mit einer durchbrochenen Schwungmasse aus 18 Karat Gelbgold und einem optimierten Kugellager ausgestattet. Die Gangreserve beträgt 66 Stunden. Die beiden Gelbgold-Ausführungen kosten 21.600 Euro. In Weißgold kostet die Uhr 22.900 Euro.
Anlässlich der offiziellen Pressevorstellung der neuen Tudor-Manufaktur stellt der Uhrenhersteller in diesem Jahr mehrere neue Modelle der Kollektionen Black Bay, Black Bay 54 und Black Bay GMT sowie die Tudor Royal vor. Neben neuen Zifferblättern bietet Tudor auch neue Armbänder und neue Gehäusegrößen an, was die diesjährigen Neuheiten besonders abwechslungsreich machen. Die Black Bay bekommt…
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Im Horrorfilm „Candyman“ von 1992 erscheint ebendieser sobald man sich vor den Spiegel stellt und ihn fünfmal beim Namen ruft. Die Uhrenrealität 2019 präsentiert sich zwar deutlich weniger übersinnlich, wenn auch ähnlich unheimlich: Im hier und jetzt kann man sich nämlich auch gleich ein dutzend Mal vor den Patek-Philippe-Konzessionär stellen und so oft man es…
Seitdem der Uhrmacher Louis Cottier im Jahr 1931 die erste Armbanduhr mit Weltzeitfunktion entwickelt hat, wurde an diesem Mechanismus fleißig weitergetüftelt, um die Darstellung und Bedienung dem Träger so ansprechend und einfach wie möglich zu gestalten. Der Klassiker zeigt die 24 Weltzeitzonen mittels eines außenliegenden drehbaren Rings auf dem Zifferblatt, der sich über eine Krone…
Am Höhepunkt des Jahres führt bei A. Lange & Söhne kein Blick vorbei. Vergangenes Jahr war am Stand der sächsischen Manufaktur ein riesiges Modell des Odysseus Chronograph installiert. Dieses Jahr ist es nun eine 50-fache Vergrößerung des Datograph Perpetual Tourbillon Honeygold „Lumen“. Fünf Meter hoch zeigt die Riesenuhr, was es Neues und vor allem was…
Wenn Sie ein bisschen der Draufgänger-Typ sind, jemand, der auch mal seine Komfortzone verlässt, aber stets darauf achtet, ein kalkulierbares Risiko einzugehen, dann passt diese Uhr zu Ihnen. Nicht, weil man zum Draufgängertyp-sein unbedingt eine Uhr besitzen muss, sondern weil wir Männer gerne unser ‚Accessoire‘ nach unserem Lifestyle aussuchen. Dabei ist die Black Bay von TUDOR vielmehr:…
Ein 60 Millionen Jahre alter Berg, der jedes Jahr um einen Zentimeter wächst. Temperaturen von fast minus 30 Grad Celsius und Windgeschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern. Von seinen nepalesischen Nachbarn wird er als Sagarmatha bezeichnet (was „Heilige Mutter des Himmels“ bedeutet) und ist in Tibet als Chomolungma („Heilige Mutter des Universums“) bekannt, überragt der Mount…
Jaeger-LeCoultre ist viel mehr als nur ‚Reverso’, die vermutlich jeder Uhrenliebhaber instinktiv mit der Marke in Verbindung bringt. Jaeger-LeCoultre zeichnet auch eine tiefe Leidenschaft für extreme Sportuhren aus. Schließlich war die Reverso auch ursprünglich für den Sport gedacht – und zwar für Polo-Spieler, aber sie galt und gilt optisch eigentlich immer eher als klassische Herren- bzw.…
Die Black Bay 58 von TUDOR: sie ist die etwas kleinere und traditionellere Version der gängigen Black Bay. Im Jahr 2018 erstmals lanciert, ist der Zeitmesser letztes Jahr erneut ins Rampenlicht gerückt, als TUDOR eine äußerst attraktive blaue Version vorstellte. Beide Ausführungen besitzen zweifellos eine treue Fangemeinde. Für mich ist und bleibt die originale BB58…
Cartier hat wieder einen tiefen Blick ins eigene Archiv gewagt und ergänzt die exklusive Cartier Privé Kollektion um ein Modell, das selbst unter Kennern eher selten Erwähnung findet: die Tank à Guichets. Nach der Wiederauflage von Klassikern wie der Tank Normale, Tonneau oder Tortue richtet sich der Fokus nun auf ein Modell mit ungewöhnlicher Anzeigeform.…
Vacheron Constantin Die uhrmacherische Expertise von Vacheron Constantin gilt als unbestritten. Und diese belegt die Manufaktur bereits seit 1755. Kurz nachgerechnet – richtig: seit 270 Jahren, und zwar ununterbrochen. Dabei paaren sich die Beherrschung meisterhafter Komplikationen mit dem Streben nach Schönheit. Keine Frage, ein mechanisches Uhrwerk ist in den Augen vieler für sich schon ein ästhetischer…
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