Seit über 20 Jahren werden in regelmäßigen Abständen in der Kollektion ‚Historiques‘ von Vacheron Constantin historisch besonders relevante Modelle der Maison neu aufgelegt, Modelle wie die Cornes de Vache von 1955, die American von 1921 oder die Fine von 1955. Nachdem eine entscheidende uhrmacherische Passion des Gründers Jean-Marc Vacheron in der technischen Herstellung von Kalenderuhren lag, wurde es 2017 höchste Zeit, diesen Referenzen ebenfalls ein Platz in dieser prestigeträchtigen Kollektion zu widmen. Die Wahl fiel auf die erste Armbanduhr von Vacheron Constantin mit Vollkalender, der Triple Calendrier Referenz 4240 von 1942.
2017 hat auch eine Kalenderuhr ihren Platz in der Kollektion Historiques gefunden
Die Komplikation war in den 1940er Jahren en vogue, trotzdem hatten es die Schweizer Hersteller zu der Zeit durch die Weltwirtschaftskrise und politischen Unruhen bedingt nicht einfach. Insbesondere nicht mit eleganten Dress-Watches, denn es dominierten Military Uhren mit funktionelleren Eigenschaften. Doch es waren ausgerechnet die Kalender-Modelle dieser Epoche, die sich herumsprachen und maßgeblich am Erfolg von Vacheron Constantin im 20. Jahrhundert beitrugen. Bei Sammlern sind sie heute schwer angesagt und lassen sich bei Auktionen kaum blicken.
Mit 40mm Gehäusedurchmesser angenehm zu tragen
Wer sie aber zu Gesicht bekommt wird erkennen, wie detailgetreu bei der Neuauflage Vacheron Constantin Historiques Triple Calendrier 1942 gearbeitet wurde. Das Gehäuse hat heute wie damals eine dreifache Gondronierung, also eine Randverzierung des Gehäusereifens. Die Bandanstöße sind im ‚Griffes‘ Stil an das Gehäuse angebracht worden, so nahtlos, als würden Gehäuse und Bandanstöße aus einem Stück bestehen – mit ganz so sauberen Übergängen können die Vintage Modelle allerdings nicht brillieren.
Das Zifferblatt wurde klassisch versilbert, wie es in den 1940er Jahren schon üblich war
Im Jahr 1942 wurde die Triple Calendrier noch in Gelbgold, Roségold und Stahl angeboten. Erstaunlicherweise hat man sich bei der Neuauflage für ein reines Stahl-Modell entschieden. Zeitgleich wurden 2017 noch zwei Re-Editions der Triple Calendrier 1948 lanciert, limitiert und aus Roségold. Vermutlich wollte man bewusst den Sondermodellen den Vortritt beim Gold-Upgrade gewähren. Ironisch gesprochen war das Jahr 1942 auch krisenbehafteter, Stahl also als Synonym für eine ungewissere wirtschaftliche Epoche.
Historique Triple Calendrier 1942
Das Handaufzug Kaliber 4400 QC (Quantième Complet) treibt die Stunden, Minuten und kleine Sekunde auf einem Hilfzifferblatt bei 6 Uhr an. Die Tages- und Monatsanzeige in dem Doppel-Fenster unter 12 Uhr sind von Hand in einem saftigen Burgunderrot gezeichnet, es gibt aber optional auch eine Version in Dunkelblau mit einem passenden blauen Lederband. Das Zifferblatt wurde klassisch versilbert, wie es in den 1940er Jahren schon üblich war. Das Zentrum ist in einem fein satinierten Sonnenschliff gehalten.
Handaufzug Kaliber 4400 QC (Quantième Complet)
Die Arabischen Ziffern ‚5’ und ‚7’ mussten der kleinen Sekunde weichen und wirken etwas vernachlässigt. Vielleicht hätte man hier die einzigen Abstriche zum Original eingehen sollen und eine elegante, moderne Lösung finden können. Wäre nicht nur optisch ansprechender, sondern auch interessant zu sehen, wie Connaisseure der Vintage Modelle es aufgefasst hätten. Die Krone wiederum hat den Zahn der Zeit nicht überdauert und hat etwas mehr Volumen erhalten.
Tages- und Monatsanzeige sind von Hand gezeichnet – bei dieser Referenz in einem saftigen Burgunderrot
Der Vacheron Constantin Historiques Triple Calendrier 1942 Referenz 3110V/000A-B425 kommt mit einem braunen Mississippiensis-Alligatorband und kostet 19.300 Euro.