Patek Philippe 5370P-011 – Der neue Schleppzeiger-Chronograph in blau
Aus Gründen der Transparenz gleich am Anfang ein Bekenntnis: So ganz unvoreingenommen ist der Autor dieser Geschichte nicht. Blau in all seinen Schattierungen ist seine Farbe, das fängt beim Blick auf die Meere an und hört bei einer langsam aber sicher überbordenden Auswahl an Sakkos und Hemden in allen denkbaren Blauschattierungen nicht auf. Da rennt eine ohnehin schon herausragende Uhr wie die neue und nunmehr eben in blau präsentierte Patek Philippe 5370P-011, der hochexklusive Schleppzeigerchronograph, mehr oder minder offene Türen ein.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mit diesem Geschmack ist man allerdings in der horologischen Welt wahrlich nicht allein. Blaue Uhren sind schließlich schon seit Jahren Trend, und das eben nicht nur in hanseatischen Kaufmanns-Städten, sondern gerade und vor allem im wichtigen asiatischen Markt sind blaue Zeitmesser besonders populär.
Nun muss die Referenz 5370P ganz grundsätzlich nicht dem Massengeschmack gefallen. Nicht nur wegen ihres Preises von rund 236.000 Euro ist sie von Haus aus ein Nischenmodell. Da Patek Philippe die Platin-Version nur auf Bewerbung und in kleinsten Mengen fertigt – Gerüchten zufolge eine sehr niedrige zweistellige Stückzahl pro Jahr – ist und bleibt sie etwas für Kenner und die erste Liga der Patek-Philippe-Sammler.
Die blaue Version ersetzt nun die ursprüngliche 5370P-001, die im Jahr 2015 in schwarz vorgestellt wurde, und damals von besagten Sammlern und Experten mit Begeisterung aufgenommen wurde. Bot sie doch das Beste und Schönste aus der Patek-Philippe-Welt, und allein das bei 850 Grad Celsius gebackene und stundenlang polierte Emaille-Zifferblatt sorgte bereits für Verzückung. Kombiniert mit Breguet-Ziffern und verbaut in einem 41-Millimeter-Gehäuse war man sich einig: Eine so schöne Grande Complication hat es lange nicht mehr gegeben.
Ref. 5370P-001 mit schwarzem Email-Zifferblatt aus dem Jahr 2015
Die neue blaue Variante steht dem in nichts nach. Der Kontrast aus dem himmlisch schön strahlenden blau, den weißgoldenen Ziffern und der weißen Tachymeter-Skala sowie den Unterzifferblättern macht sie extrem gut ablesbar. Durch das leuchten des „Grand Feu“-Blattes ist sie höchstens eine Nuance sportlicher als die maximal elegante schwarze Vorgänger-5370 – wenn sich so etwas über eine derart klassische Uhr überhaupt sagen lässt.
Aber auch hier ist das Zifferblatt aus Emaille – eine Seltenheit in der Patek-Welt – und das Gehäuse mit seinen satinierten Flanken und der konkaven Lünette ist wunderbar finissiert. Schöner ist da nur noch der Blick durch den Saphirglasboden auf das Uhrwerk.
Die inneren Werte: Das Schleppzeigerchronographen-Werk
Verbaut ist das Kaliber CHR 29-535 PS, ein Werk mit klassischer Konfiguration mit horizontaler Zahnradkupplung. Die Split-Second-Funktion wird dabei über die zwei Chronographen-Pusher sowie den Drücker in der Krone für die Rattrapante-Funktion gesteuert. Das Werk zeichnet sich durch seine herausragende Qualität aus, die Abweichung beträgt maximal 3 Sekunden pro Tag.
Ganz allgemein gelten Schleppzeiger-Chronographenwerke als besonders komplexe Königskategorie der Uhrmacherei. Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass sich Modelle mit dieser Funktion (unter anderem beispielsweise bei IWC) auch für einen Bruchteil des 5370-Preises finden. Diese können dann allerdings nicht die Finesse und Haute-Horlogererie-Finissage dieser Patek Philippe vorweisen, deren Kaliber als eines der besten Chronographenwerke der Welt gilt, und das mit zahlreichen Innovationen die Stopvorgänge maximal präzise und fließend macht.
Vergleicht man optisch betrachtet vom offenen Gehäuseboden aus das Werk (Kaliber CHR 29‑535 PS) der 5370P mit dem Werk der 5270J (Kaliber CH 29‑535 PS Q), fällt etwas auf. Der Schleppzeiger Chrono (5370P) sieht optisch komplexer aus als der Chronograph mit ewigem Kalender (5270J). Dazu kommt, dass das Werk der 5270J bei 456 Werksteilen einen Durchmesser von 32-mm mit einer Höhe von 7-mm misst, gegenüber der 29,6-mm Durchmesser aber dafür 7,1-mm Höhe der 5370P mit 312 Werksteilen. Dabei würde man denken, dass zwei Komplikationen (ewiger Kalender & Chronograph) mehr Platz in Anspruch nehmen als ein Schleppzeiger-Chronograph, da ja auch wesentlich mehr Werksteile nötig sind.
Ref. 5270J-001 und ref. 5370P-011
Der Grund liegt darin, dass beide Referenzen auf dem gleichen Basiskaliber aufbauen, der Schleppzeiger-Chronograph in der Konstruktion aber aufwendiger ist, als der klassische Chrono, da er einen zweiten Start-Stop Mechanismus benötigt. Und durch die offenen Gehäuseboden der beiden Referenzen werden nun mal lediglich die beiden unterschiedlichen Chronographen-Mechanismen sichtbar, das Kalendermodul hingegen ist nicht zu sehen. Beim Schleppzeiger-Chronograph wird auf den Basismechanismus noch ein zweiter Chronograph aufgebaut und dieser ist in der Konstruktion tatsächlich höher, als der klassische Chronograph mit ewigem Kalender. Der größere Durchmesser des 5270-Werks ist wiederum auf das Kalendermodul zurückzuführen.
Kaliber CH 29‑535 PS Q und Kaliber CHR 29‑535 PS
Die Bedeutung: Patek Philippe bleibt unberechenbar
Das Covid19-Jahr 2020 hat die Uhrenwelt maximal verändert. Bei Patek Philippe aber gilt nach wie vor: Den Blick in die Glaskugel um darüber zu orakeln was Familie Stern wohl an Neuheiten präsentieren wird kann man sich getrost sparen. Manch einer mag darauf spekuliert haben, dass es den im vergangenen Jahr (ebenfalls in blau) präsentierten neuen Chronographen 5172 in einer weiteren Farbvariante geben könnte. Oder, dass man in diesen unsteten Zeiten sich eventuell verstärkt dem preislichen Einstieg in die Patek-Philippe-Welt widmet, und vielleicht im Calatrava-Bereich einmal mehr eine Neuheit präsentiert.
Ref. 5172G-001 aus dem Jahr 2019
Doch in Genf pflegt man stattdessen zunächst einmal die absolute Spitze der Kollektion, mit dem neuen Chronographen mit ewigem Kalender Ref. 5270J-001, mit der 5303R-001 und eben mit der nunmehr blauen 5370P-011. Sie ist eine Neuinterpretation, die Sammler begeistern wird. Und die Tatsache, dass die schwarze 5370P-001 nicht länger produziert wird sorgt nebenher dafür, dass dieses so wenig produzierte Modell seinen hohen Wert und die maximale Begehrlichkeit erhält.
Der florentinische Uhrmacher Panerai stellt die Panerai Luminor Blu Mare 44 mm - PAM01085 vor. Das Modell bietet eine Mischung aus authentischem und avantgardistischem Design. Während die neue Uhr auch an die klaren Linien der Luminor-Modelle der 90er Jahre erinnert, verweist der Name „Blu Mare“ auf das maritime Erbe der Marke. Angetrieben wird sie von…
Nicht nur die Herstellung von mechanischen Uhren per se ist eine große Herausforderung, sondern insbesondere auch der After-Sales Service der Zeitmesser. Schließlich hat der Hersteller die Qualität bei der Fertigung noch in seiner eigenen Verantwortung. Doch wer sich später im Falle einer Reparatur oder Wartung an den Uhren zu schaffen macht, ist oftmals schwierig zu…
Die Schweizer Manufaktur richtet ein Sommerfest der Superlative aus und lädt dazu auf die Mittelmeerinsel der Stunde: Mykonos. Anlass ist der 75-jährige Geburtstag der Seamaster. Die Manufaktur ehrt die Uhrenfamilie mit einer Jubiläums-Kollektion aus 11 Zeitmessern. Mit einem besonderen Blauton zelebriert die Omega Seamaster Summer Blue-Kollektion die Eroberung der Tiefen. Dass man dafür bis in…
Anlässlich ihres sechsten Geburtstags in diesem Jahr hat die Chopard Alpine Eagle in Rekordzeit den Status einer „Ikone“ unter den Sportuhren erreicht, was es der Maison ermöglicht, auf der diesjährigen Watches and Wonders einige neue Highlights in der beliebten Kollektion vorzustellen. Wir werfen ein Blick auf die neuen Modelle. Alpine Eagle: Drei Highlights aus der…
Louis Vuittons La Fabrique Du Temps unter der Leitung der beiden Co-Gründer Michel Navas und Enrico Barbasini etabliert sich immer mehr zu einem ernstzunehmenden Wettbewerber im Bereich der Haute Horlogerie. Dabei ist die Manufaktur gerade einmal gut zehn Jahre jung. Hier entstehen inzwischen nicht nur eigene Uhrwerke, sondern auch aufwendige und seltene Dekorationsarbeiten und sogar eigene…
Die Black Bay 58 von TUDOR: sie ist die etwas kleinere und traditionellere Version der gängigen Black Bay. Im Jahr 2018 erstmals lanciert, ist der Zeitmesser letztes Jahr erneut ins Rampenlicht gerückt, als TUDOR eine äußerst attraktive blaue Version vorstellte. Beide Ausführungen besitzen zweifellos eine treue Fangemeinde. Für mich ist und bleibt die originale BB58…
Form folgt Funktion. Diesem Leitsatz wie man ihn aus dem Produkt-Design und der Architektur kennt, könnte die Inspiration für Audemars Piguet gewesen sein, als sie 1972 erstmals die Royal Oak Kollektion entworfen haben. Sie hat ein solch unverwechselbares Design, dass sie jeder, der etwas Uhrenverstand besitzt mit einem Augenschlag erkennt. Doch dieses oktogonale Design hat…
„Angenommen, mein Haus würde lichterloh brennen. Ich müsste schnellstmöglich heraus, und könnte darum nur einen einzigen Gegenstand retten: Es wäre diese Uhr.“ Das Gespräch mit dem Vater-Sohn-Gespann hinter dem höchstangesehenen Instagram-Uhren-Sammler-Account @horology_ancienne dauert bereits über eine Stunde als diese Sätze fallen. Und so hypothetisch-dramatisch sie auch klingen mögen, so verdeutlichen sie doch ziemlich genau das,…
Vor ein paar Wochen haben wir die Panerai Luminor Submersible 1950 Bronzo in einem Artikel über Bronze Uhren erwähnt. Jetzt haben wir unsere Finger an ein besonderes Stück mit einmaliger Patina bekommen, das wir so spannend fanden, dass wir der Uhr eine kleine Foto-Strecke gewidmet haben. Panerai Luminor Submersible 1950 Bronzo Der Besitzer hat seine Panerai Bronzo…
Wenn es ein bestimmtes Feld gibt, in dem man stets nach neuen Materialien sucht um seine Produkte leichter (und damit auch effizienter) zu machen, dann ist es das des Motorrennsports. Und wenn es eine Uhrenmarke gibt, die dieselben Ziele anstrebt, dann muss es Richard Mille sein. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass beide Bereiche miteinander verschmelzen…
Unsere Redakteurin Catherine Bishop begab sich auf eine Reise zu den Zeitmessern, die neue Maßstäbe in der Schweizer Uhrenindustrie setzen und erhält von Breitlings Global Head of Sustainability erste Einblicke über die im Labor gezüchteten Diamanten des Unternehmens. Ein Schlossbesuch bei der neuen Breitling-Botschafterin und Erbprinzessin Cleo von Oettingen. Ein Abend mit Breitling und Cleo's…
Ein Uhrenklassiker, der ursprünglich ausschließlich für den funktionellen Gebrauch gedacht war, hat sich inzwischen als Stil Element im Alltag vieler Männer etabliert. Die Radiomir ist ein Uhrenmodell, das man unmittelbar mit der Marke Panerai in Verbindung bringt: das kissenförmige Gehäuse, das Sandwich Design des Zifferblattes und die anfangs noch verwendeten Bandanstoßschlaufen sind zu den unverkennbaren Design-Elementen dieses…
Die Pforzheimer Uhrenmarke Stowa hat im Laufe ihrer Geschichte eine beeindruckende Bandbreite an Entwicklungen durchlaufen. Schon kurz nach der Gründung im Jahr 1927, um 1937, begann Stowa mit der Herstellung von Uhren im Bauhaus-Stil, einem damals selten umgesetzten Design. Ihr ursprüngliches Manufakturgebäude wurde 1945 durch einen Bombenangriff vollständig zerstört, doch Stowa hat sich immer wieder…
Bitte anmelden oder registrieren, um fortzufahren.