Eine Fliegeruhr für Patek Philippe – Calatrava Pilot Travel Time 5524G
Es ist schon so eine Sache mit der Zeit. Würde man mit Lichtgeschwindigkeit durchs Universum rauschen und nach einigen Jahren auf die Erde zurückkehren, wäre man weniger gealtert als die Erdbewohner. Natürlich ist ein bemanntes Flugobjekt mit dieser Geschwindigkeit utopisch, aber seit dem rasanten Aufschwung der Fliegerei in den 1930er Jahren hat die Geschwindigkeit mit der wir uns fortbewegen einen Einfluss auf die Zeit, allerdings wirkt sich das eher in einem Jetlag aus, als dass wir jünger werden, schade eigentlich.
Auch Patek Philippe kann eine Ära der Fliegeruhren vorweisen
Anfangs dienten den Piloten neben den Bordinstrumenten auch Armbanduhren mit geeigneter Mechanik als Orientierungshilfe. So gab es diverse Stundenwinkeluhren bzw. Siderometer-Uhren, die u.a. vom Pionier Charles Lindbergh mitentwickelt wurden. Irgendwann wurden diese dann überflüssig, als die GPS Navigation die Berechnungen übernahm. Aber Flieger-Uhren sind nie ausgestorben. Heute dienen den Piloten und Vielfliegern in erster Linie Zeitzonen-Uhren, um sich zu orientieren. Einer der ersten Uhrmacher, der den Mechanismus der 24 Weltzeit-Zonen entwickelte, war Louis Cottier im Jahr 1931. Patek Philippe nutzte diese Technik fortan für seine Heure Universelle Modelle und hat diese komplexe Technik stetig weiterentwickelt.
Patek Philippe Calatrava Pilot Travel Time
1959 kam bei Patek Philippe das erste eigene Patent für den Travel Time Mechanismus. Ein weiterer Meilenstein zeichnete das Jahr 1996 mit einem Zwei-Zeitzonen-Mechanismus, bei dem das Verstellen der zweiten Zeitzone keinen Einfluss mehr auf die Präzision der Echtzeit hatte. Sobald einer der beiden Drücker für die Einstellung der Zeitzone (in Stundenschritten vor- oder zurück) betätigt wird, trennt ein Isolator die Zeitzonenmechanik vom Gehwerk der Uhr. Somit kann die Stellkraft nicht über das Räderwerk die Amplitude der Unruh und deren regelmäßiges Schwingen beeinträchtigen.
Die blaue Farbe auf dem Zifferblatt ist inspiriert vom Anstrich der amerikanischen Jagdflugzeuge der 1930er Jahre
Als Patek Philippe 2015 dann die Calatrava Pilot Travel Time 5524G vorstellte, herrschte allgemeine Verwirrung, da eine Flieger-Uhr für die Manufaktur höchst ungewöhnlich erschien. Aber auch Patek Philippe entwickelte in den 1930er Jahren Stundenwinkeluhren für das Militär. Nur verschwanden auch diese schnell mit dem technologischen Fortschritt (sie sind heute noch im Patek Museum zu sehen). Die darauf folgenden Weltzeituhren blieben im Gedächtnis und sind letztendlich moderne Pilotenuhren.
Patek Philippe Calatrava Pilot Travel Time
Das Kaliber 324 S C FUS aus der Referenz 5524G besitzt den 1996 patentierten Zwei-Zeitzonen-Mechanismus. Inzwischen haben sich aber weitere Details eingeschlichen, die den uhrmacherischen Fortschritt unter Beweis stellen: Gyromax-Unruh mit Spiromax-Spirale aus Silizium-Derivat Silinvar, einem leichten, aber harten, nahezu reibungsfreien, antimagnetischen und korrosionsfesten Material, das für einen um 30 Prozent höheren Wirkungsgrad sorgt.
Das Kaliber 324 S C FUS mit Zwei-Zeitzonen-Mechanismus
Bei Patek Philippe werden die Zeitzonen in Ortszeit und Heimatzeit unterteilt. Der Zeiger der Ortszeit versteckt sich elegant unter dem Heimatzeiger, insofern er nicht genutzt wird. Der breite Baton-Stahlzeiger sowie die Indizes sind ganz Fliegeruhren-Typisch mit einer Leuchtmasse versehen, womit die Uhrzeit auch im Dunkeln gut lesbar bleibt. Die blaue Farbe auf dem Zifferblatt ist inspiriert vom Anstrich der amerikanischen Jagdflugzeuge der 1930er Jahre.
Das Gehäuse ist nicht aus Edelstahl, sondern Weißgold
Das Gehäuse aus Weißgold soll den typischen Calatrava Stil aufweisen, es ist aber eher einer klassischen Flieger-Uhr nachempfunden – etwas rustikaler und kantiger. Sie hat ihren Platz auch in der Kollektion der ‚komplizierten Uhren’ eingenommen, anstatt der Calatrava Kollektion. Wie dem auch sei, sie bleibt ein außergewöhnliches Modell bei Patek Philippe.
Das Calatrava Gehäuse im Stil klassischer Flieger-Uhren
Übrigens, wir werden doch ein wenig jünger beim Fliegen, allerdings nur um eine Tausendstelsekunde nach 40 Jahren Flugzeit.
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