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Tennisspieler und ihre Uhren (-Leidenschaft)
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Tennisspieler und ihre Uhren (-Leidenschaft)

22. November 2024

Als wir dieses Jahr gleich zwei Einladungen von Uhrenmarken zu verschiedenen Tennisturnieren bekamen, herrschte in unserem Team recht schnell Einigkeit darüber, wer die Reisen übernehmen sollte. Denn es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass ich doch ein bisschen Tennisverrückt bin. Tennisverrückt und Uhrenverrückt also, wobei wir schon beim Thema wären. Zwar bin ich persönlich nie auf die Idee gekommen, beim Match eine Uhr zu tragen – und wir werden in diesem Artikel lernen, wie viele Profispieler das tatsächlich tun – aber die Verbindung zwischen beiden Disziplinen, der Uhrmacherei und dem Tennissport, macht durchaus Sinn. Schließlich geht es um Präzision und Timing, richtig? Natürlich ist das ein bisschen romantisch dahergesagt, denn irgendwie lässt sich fast immer eine Brücke zu Uhren schlagen, aber es gibt auch pragmatischere Argumente. Tennis ist schon immer ein elitärer Sport gewesen – anfangs waren die Herren in eleganten langen weißen Hosen mit Polohemden oder die Damen in vornehmen Kleidern und mit Hüten bekleidet. Auch heute noch darf in Wimbledon ausschließlich mit weißem Outfit gespielt werden. Und auch grundsätzlich sind Tennisclubs elitäre Sportstätten mit nicht unerheblichen Jahresbeiträgen und oftmals Wartelisten für die Aufnahme. Und diese Klientel interessiert sich nun mal für die schönen und teuren Dinge im Leben, wie Luxusuhren. 

Rolex-Markenbotschafter Roger Federer 2019 in Wimbledon

Credit © Rolex / Jon Buckle


Die Symbiose zwischen Tennis und Uhren


Ich würde behaupten, dass es heute keinen Sport gibt, der so eng mit einer Produktwelt verknüpft ist wie Tennis mit Uhren. Bereits 1978 wurde Rolex erstmals offizieller Zeitgeber in Wimbledon. Es war eine Ära, in der man plötzlich Tennisspieler mit Uhren am Handgelenk sah – auf und abseits des Platzes. Legendär sind Boris Becker, Stefan Edberg und Andre Agassi mit ihren Ebel Uhren, die sie während dem Match trugen. Heute ist Agassi Longines Markenbotschafter. Edberg von Rolex. Arthur Ash war 1973 in Wimbledon mit einer Rolex Day-Date zu sehen, Björn Borg unter anderem mit einer Cartier Tank und Michael Chang trug Stelux, die es heute allerdings nicht mehr gibt. Steffi Graf spielte mit einer Baume & Mercier Avant-Garde am Handgelenk, die ein wenig aussah wie eine Polo von Piaget. Die 70er und 80er Jahre waren auch in der Tenniswelt von einem Stil geprägt, wozu ein modisches Accessoire wie eine Uhr einfach perfekt passte. 

Heute geht es nicht nur um guten Stil und schöne Werbekampagnen, sondern auch um ein starkes privates Interesse an mechanischen Uhren und einem Hobby neben der sportlichen Karriere, bei dem inzwischen einige Spieler in Uhrenmarken mit einsteigen und investieren. Dazu später mehr.


Platzhirsch Rolex


Heute werden fast alle ATP (und einige WTA) Turniere von Uhrenmarken als Hauptpartner gesponsert. Platzhirsch ist mit großem Abstand Rolex, der bereits 1978 erstmals offizieller Zeitgeber in Wimbledon wurden und inzwischen Hauptsponsor aller ATP Masters ist: der Australien Open (seit 2008), French Open (seit 2019), Wimbledon (seit 1978) und der US Open (2018). Auch bei den Meisterschaftsturnieren der ATP und WTA am Saisonende – den Nitto ATP Finals und WTA Finals – ist Rolex offizieller Zeitgeber. Seit 2007 sponsert Rolex außerdem den Davis Cup, bei dem die Teams der besten Spieler aus rund 125 Länder im größten Teamwettkampf der Welt gegeneinander antreten. Rolex ist außerdem Mitgründer des Laver Cup, der 2017 ins Leben gerufen wurde. Dabei tritt ein Team europäischer Topspieler gegen die Konkurrenz aus dem Rest der Welt an. Gecoacht wurden die beiden Teams bislang von den ewigen Rivalen Björn Borg und John McEnroe. Beim Laver Cup in Berlin dieses Jahr haben sie ihre Aufgaben an Andre Agassi und Yannick Noah abgegeben. Benannt ist das Turnier nach der Tennislegende Rod Laver und wurde vom Tennis-Maestro Roger Federer gemeinsam mit Rolex ins Leben gerufen. Borg, McEnroe, Laver und Federer sind oder waren alle Rolex Testimonials – so wie inzwischen ein Dutzend anderer Top-Spieler der ATP und WTA Weltrangliste, wie die aktuelle Nummer 1 der Herren Jannik Sinner, Nummer 3 Carlos Alcaraz und Nummer 5 Taylor Fritz. Bei den Damen sind die aktuelle Nummer 2 Iga Światek und die Nummer 3 der Welt Coco Gauff Rolex-Ambassadors. 

Björn Borg, Carlos Alcaraz, Iga Światek und Coco Gauff

Credit © Rolex / Jon Buckle / David Gray / Alexandre de Brabant

Doch es ist sicherlich Roger Federer, der mit Rolex heute am häufigsten in Verbindung gebracht wird. Er ist bereits seit 2001 Markenbotschafter des Uhrenhauses und auch wenn er auf dem Platz keine Uhren trug (wie kein Rolex Testimonial), hat er ausreichend Siege vorzuweisen, bei denen er die Trophäen in die Luft streckte und die Rolex Uhren an seinem Handgelenk weltweit auf den Bildschirmen zu sehen waren. 

Roger Federer trug zum Beispiel die Oyster Perpetual Datejust aus Edelstahl Oystersteel und Gelbgold am Handgelenk, als er 2017 die Trophäe nach seinem Sieg in Wimbledon gegen Marin Čilić hochhielt. Das Modell wurde ein Jahr zuvor auf der Baselworld Uhrenmesse vorgestellt. Federer verriet einmal in einem Interview, dass die Datejust seine Lieblingskollektion von Rolex ist. Die Referenz 126303 hat ein schiefergraues Zifferblatt und grüne römische Ziffern, weshalb bereits die Vorgängermodelle den Spitznamen „Wimbledon“ erhalten haben. 

Roger Federer 2017 in Wimbledon

Credit © Rolex / Jon Buckle

Beim US Open Sieg 2008 gegen Andy Murray trug Federer eine außergewöhnliche Cosmograph Daytona Ref. 116509 in Weißgold mit silberfarbenem Zifferblatt und arabischen Ziffern statt Stundenmarkierungen. Eine Übersicht weiterer Uhren, die Federer trug finden Sie in unserem ausführlichen Artikel anlässlich seines Karriereendes 2022

Roger Federer 2008 bei den US Open

Credit © Rolex


Rado und Cameron Norrie


Neben den Masters Turnieren, die Rolex in den letzten Jahren für sich erobert hat, gibt es auch viele andere ATP-Turniere, die von Uhrenmarken gesponsert werden. Rado sponsort seit einigen Jahren u.a. die BMW Open in München, die Swiss Indoors in Basel oder das Mexican Open in Acapulco und unterstützt mit ihrem YoungStars-Programm junge Tennistalente. Cameron Norrie ist sicherlich Vorbild für viele von ihnen und seit 2021 Markenbotschafter von Rado. Er trägt zwar keine Uhr während dem Match, aber wirbt hauptsächlich für die Captain Cook Linie der Marke. Sein Landsmann Andy Murray wurde bereits 2012 Markenbotschafter von Rado. 

Cameron Norrie für Rado


Mit Zenith zum ultimativen Tennis-Showdown


Zenith wiederum hat ein ganz anderes Format gewählt und ist seit 2020 Sponsor des UTS (Ultimate Tennis Showdown) – ein Turnierformat, das im selben Jahr von Trainerlegende Patrick Mouratoglou gegründet wurde, der vor allem durch seine Erfolge mit Serena Williams ins Rampenlicht rückte. Was viele aber gar nicht wissen, dass Mouratoglou Spielern wie Marcos Baghdatis, Andy Roddick oder Coco Gauff zum Sprung an die Spitze der besten Spieler der Welt verhalf. Über 40 Spieler, die Mouratoglou trainierte, haben es in die Top 100 der Welt geschafft. 

Patrick Mouratoglou

Mit seinem UTS-Format bricht er bewusst mit fast allen Konventionen des klassischen Tennissports, um Tennis auch einem jüngeren Publikum zugänglich zu machen. Es gibt nur einen Aufschlag und es wird nach Zeit gespielt. Und auch abseits des Platzes ist einiges anders als sonst. Wir waren mit Zenith in Frankfurt beim UTS-Turnier dabei und konnten die Atmosphäre live erleben, die an den Bildschirmen zu Hause so nicht transportiert werden kann. In der Süwag Energie Arena in Frankfurt heizte ein DJ die Stimmung der Zuschauer an – nach jedem Punkt ertönte Musik in einer Lautstärke, als wären wir in einem Nachtclub, dazu eine Lichterschau wie bei einem Taylor Swift Konzert. Sogar bei entscheidenden Punkten wurden während dem Ballwechsel Herzschlag-Beats gespielt, um die Spannung künstlich zu verstärken. Es ist zwar gewöhnungsbedürftig aber durchaus sehr unterhaltsam – und wie mir der äußerst sympathische Mouratoglou im Gespräch erzählte, nutzen viele junge Kids sogar die UTS-App und spielen das Format nach. Seine Vision scheint also auf Zuspruch zu stoßen. 

Jan-Lennard Struff, Ben Shelton, Lorenzo Musetti

Und für den ehemaligen Zenith CEO Julien Tornare, der selber großer Tennisfan ist und die Partnerschaft 2020 initiiert hatte, war es eine ideale Plattform, die Uhren der Marke einem jüngeren Publikum zu präsentieren. Mouratoglou fungiert dabei als Markenbotschafter und trägt die Uhren von Zenith fast rund um die Uhr. „Ohne eine Uhr fühle ich mich nackt“, sagt er. Sein Lieblingsmodell ist übrigens seine in Zusammenarbeit mit Zenith entworfene und auf 50 Stück limitierte Defy El Primero 21 Patrick Mouratoglou Edition, bei der jeder Käufer eine persönliche Trainingseinheit mit Mouratoglou dazubekam. Ein weiteres schönes Kaufargument für jeden Tennisfan. Sein Interesse für mechanische Uhren weckte übrigens einer seiner ehemaligen Schützlinge. „Als ich Grigor Dimitrov trainierte, führte er mich in die Welt der mechanischen Uhren ein. Er ist ein echter Uhren-Enthusiast und besitzt zahlreiche Modelle. Durch ihn wurde meine Leidenschaft für Uhren erst geweckt“. 


Uhrensammler Grigor Dimitrov steigt bei Bianchet ein


Das bringt uns zum nächsten Profispieler, der eine enge Beziehung zu Tennis und Uhren pflegt. Der Bulgare Grigor Dimitrov, der derzeit in den Top 10 der Weltrangliste steht, war lange Zeit Rolex Markenbotschafter bevor er im Jahr 2023 zu einer neuen Uhrenmarke wechselte, an der er direkt beteiligt ist: Bianchet, 2017 von Emmanuelle und Rodolfo Festa Bianchet gegründet, die Uhren mit einem avantgardistischen Design und der Tourbillon Komplikation im Fokus kreieren. Ich habe Dimitrov in der letzten Zeit zwar mit einer Uhr am Handgelenk spielen sehen, konnte die Marke aber nicht genau zuordnen. Als ich nun beim Gespräch mit Patrick Mouratoglou erfuhr, dass Dimitrov ein so passionierter Uhren-Enthusiast ist, wurde ich doch neugierig. Ich schrieb Bianchet an und bekam die Möglichkeit, mit Dimitrov persönlich über seine Uhrenpassion und die neue Marke zu sprechen.

Grigor Dimitrov mit den Bianchet Gründern Emmanuelle und Rodolfo Festa Bianchet

Seine Leidenschaft für Uhren startete schon in der Jugend. Als er mit 17 Jahren Wimbledon Junior Weltmeister wurde, kaufte er sich vom Preisgeld seine erste mechanische Uhr. Es war eine Romaine Jerome, die sich damals einen Namen damit machten, Mondstaub in den Uhrengehäusen und Zifferblättern zu verarbeiten. Inzwischen ist eine ganze Uhrenkollektion zusammengekommen mit über 30 Uhren von u.a. MB&F, Rolex und Patek Philippe. Doch als er die Uhren und das Gründer-Paar von Bianchet über einen gemeinsamen Freund kennenlernte, war er sofort begeistert: „Auch wenn ich Uhren von Rolex und Patek Philippe in meiner Sammlung habe, suche ich eher nach den außergewöhnlichen Uhrenmodellen, abseits des Mainstreams. Bianchet ist frisch, besonders und ich kann meine Leidenschaft für Uhren am besten über eine junge Marke wie Bianchet zum Ausdruck bringen, bei der ich beim ganzen Entwicklungsprozess proaktiv mitwirken kann“, so Dimitrov. Und wenn Bianchet an einem neuen Modell arbeitet, sei er sogar der erste, der die Prototypen beim Spielen teste und sein Feedback abgäbe, erzählt er im Gespräch. Wir fachsimplen eine Weile über Uhrenthemen und ich vergesse für eine kurze Zeit, dass ich mit einem der besten Tennisspieler der Welt spreche. Ich habe vor einigen Jahren einen originalen Wilson Schläger von Dimitrov ergattern können, den er persönlich spielte und nach einer Saison über einen spezialisierten Händler in Holland in den Verkauf ging. Inzwischen habe ich drei davon. Wie eingangs gesagt, ich bin doch etwas tennisverrückt. 

Derzeit trägt Dimitrov den Bianchet Tourbillon B1.618 Openwork in Titanium-Dust-Carbon mit einer beachtlichen Gangreserve von 105 Stunden. Da das Tourbillon ein äußerst delikater Mechanismus ist, musste die Uhr so konstruiert werden, dass sie die schnellen Bewegungen des Handgelenks und Erschütterungen durch die Schläge unbeschadet überstehen kann. Somit ist sie schockresistent bis zu 6000 G. 

Bianchet Tourbillon B1.618 Openwork in Titanium-Dust-Carbon

Wir werden die Marke weiterhin beobachten und sind gespannt, wie sie sich entwickeln wird. Die Zukunft klingt jedenfalls vielversprechen: „The best it yet to come“, sagt Dimitrov zum Schluss unseres Gesprächs. 


Rafael Nadal, der Stier aus Manacor und seine unverwüstliche Richard Mille


Doch dass heute wieder vermehrt Profispieler auf dem Platz Uhren tragen, haben wir Rafael Nadal und seiner Zusammenarbeit mit Richard Mille zu verdanken. Nach der Ära von Agassi, Becker und Edberg wurde der Sport immer mehr auf Performance und Optimierung getrimmt und es war undenkbar geworden, dass ein Profispieler während dem Match eine Uhr tragen würde. Und dann tauchte Rafael Nadal 2010 bei den French Open mit der RM 027 am Handgelenk auf. Ausgerechnet der Spieler, der eine der powervollsten Schläge auf der Tour hatte. Ausgerechnet der Spieler, der für seine absolute Perfektion und Akribie bekannt war.

Rafael Nadal

Und Anfangs lehnte Nadal dankend ab, als er von der Idee von Richard Mille hörte und dieser extra nach Mallorca reiste, um ihm die Pläne für seine erste Uhr zu präsentieren. „Ich freue mich, dass du gekommen bist, aber ich kann nicht“, sagte Nadal zu Mille. Doch als er den Prototypen sah, wie leicht und filigran er trotz seiner markanten Ästhetik wirkte, gab er der Uhr eine Chance. Und auch wenn er anfangs immer noch die Befürchtung hatte, die Uhr könne ihm beim Spielen behindern, wurden alle Zweifel weggeschwemmt, als er sie zum ersten Mal im Training trug. Die RM 027 war aus Titan mit einer LITAL-Legierung gefertigt, die in der Luft- und Raumfahrtindustrie zum Einsatz kommt und die Uhr gerade einmal 20 Gramm leicht machte. Sechs verschiedene Rafael Nadal Edition sind seit 2010 erschienen, die einer beeindruckenden Belastung bis zu 10.000 G standhalten können. Eine Übersicht aller Modelle finden Sie in unserem ausführlichen Artikel dazu. 

Rafael Nadal mit seiner ersten Richard Mille Uhr, der RM 027


Das Tennis-Uhren-Märchen geht weiter


Und so tragen heute auch der Pole Hubert Hurkacz, der Schweizer Stan Wawrinka, der Norweger Casper Ruud und Andrey Rublev ihre Uhrensponsoren während dem Match am Handgelenk. Hurkacz trägt die limitierte Maestro GC Sport der Marke Gerald Charles aus leichtem Grade 5 Titan und mit einem vulkanisierten Kautschukband, was die Uhr in der Kombination besonders leicht macht. Der mehrfache Grand-Slam-Sieger Stan Wawrinka trägt abwechselnd die Wild One Skeleton Coral und Wild One Skeleton Gecko der noch recht jungen unabhängigen Marke Norqain, die erst 2018 von Ben Küffler gegründet wurde, sich aber schnell etabliert hat, nicht zuletzt auch durch ihre hervorragenden Uhrwerke von Kenissi und einem frischen Ansatz für Uhrenmarketing und Design. Stan’s Uhren sind mit einer neuartigen Gehäusekonstruktion ausgestattet, die einen Kautschuk-Stoßdämpfer zwischen zwei Gehäuseteilen aus schwarzem, von Norqain entwickelten ultraleichten Kohlefaserverbundstoff namens Norteq einschließt. Somit kann die Uhr Stöße bis 5000 G abfedern. Auch bei Norqain hat sich ein Tennisspieler in eine Uhrenmarke eingekauft – Stan Wawrinka ist inzwischen Teilhaber am Unternehmen. 

Hubert Hurkacz für Gerald Charles (links) und Stan Wawrinka für Norqain (rechts)

Und auch der Norweger Casper Ruud hat sich bei seinem Uhrensponsor Fleming eingekauft. Die Marke wurde während der Covid-Pandemie von dem heute 27 Jahre jungen Thomas Fleming gegründet und seine erste Uhr „Series 1 Launch Edition“ Anfang dieses Jahres vorgestellt, wovon es 7 Exemplare in Roségold, 9 Exemplare in Platin und 25 in Tantal gibt. Für seine Kreationen hat sich Fleming einige der besten Uhrmacher der Branche an Bord geholt. Die Uhrwerke für die aktuelle Series 1 Launch Edition wurden vom renommierten unabhängigen Uhrmacher Jean-François Mojon und seinem Team bei Chronode hergestellt. Zusammen mit Casper Ruud arbeitet die Marke derzeit an einer leichteren Version, der Series 1 Ghost, für die Fleming keinen geringeren als Emmanuel Gueit engagiert hat, der kreative Kopf hinter der Royal Oak Offshore von AP. Bei den French Open in Paris 2023 trug Casper Ruud sogar noch ein Prototyp von Fleming auf dem Platz, als die Marke weder bekannt war, noch die ersten Uhren produziert und verkauft hatte. Ein mutiger Schritt, doch als Fleming – selber zur Hälfte Norweger – den Tennisstar über seine Pläne und Visionen informierte, war Ruud, der ein großer Uhrenenthusiast ist, sofort überzeugt und stieg ein. 

Casper Ruud für Fleming


Hublot und Novak Djokovic


Auch Hublot ist in das Tennisgeschäft eingestiegen und hat seit 2021 den 24-maligen Grand Slam und Olympia Sieger Novak Djokovic, der zuvor noch für Seiko warb, unter Vertrag, was CEO und Tennisfan Julien Tornare, der von Zenith kommt und die Partnerschaft mit Patrick Mouratoglou‘s UTS initiierte, freuen dürfte. Soeben wurde die neuste Kreation für den Tennisspieler vorgestellt, die auf 100 Stück limitierte Big Bang Unico Novak Djokovic, die aus 25 Head-Schlägern sowie 17 dunkelblauen und 15 hellblauen Lacoste-Poloshirts gefertigt wurde, die der Profi in der Saison 2023 trug. Der Käufer trägt also nicht nur ein hochwertiges Sammlerstück am Handgelenk, sondern auch noch das originale Equipment von seinem Idol – ganz ohne Körpergerüche und Schweißflecken. Die recycelten Schläger und Trikots werden mit Epoxidharz verschmolzen, das mit Quarzpulver und Glasfasern verstärkt wird, wodurch das gesprenkelte Muster des Gehäuses entsteht. Auch bei der Entwicklung dieser Uhr standen die Uhrmacher vor der Herausforderung, sie so leicht wie möglich zu machen. Statt Saphirglas wurde also ein gehärtetes Gorilla-Glas verbaut, das in der High-End-Elektronik verwendet wird und doppelt so leicht ist wie Saphir. Auch das Unico-Manufakturkaliber wurde modifiziert, um Gewicht zu sparen. Statt Messing wählte Hublot leichteres Aluminium, das in Hellblau oder Grau eloxiert wurde, um das Tarnfarbenmuster des Gehäuses aufzugreifen. Je nach Armbandoption (es gibt vier Optionen) wiegt die Uhr nur 49,5 Gramm.

Novak Djokovic mit der neuen Big Bang Unico Novak Djokovic

Wer genau hinschaut, findet auch einige Details, die ausschließlich in dieser Edition zum Einsatz kommen. Die Schrauben-Schlitze auf der Lünette sind leicht geschwungen und erinnern an einen Tennisball. Der Sekundenzeiger sowie der obere Chronographendrücker sind gelb und auf dem Glasboden und der Schwungmasse ist das Logo von Novak Djokovic zu sehen. Weitere Details zur Uhr finden Sie hier

Und wenn Sie denken wir wären schon am Ende, dann haben Sie sich getäuscht. Es gibt noch zahlreiche weitere Spieler, die privat leidenschaftliche Uhrensammler sind, oder für Uhrenmarken werben und deren Zeitmesser auf dem Platz tragen. Gaël Monfils soll wohl Uhren von Patek Philippe, Voutilainen, FP Journe oder Greubel Forsey in seiner Kollektion haben. Tommy Paul ist privat Uhrenverrückt und offiziell Testimonial von De Bethune und trug 2023 in Wimbledon eine DB28 LTC auf dem Platz. Naomi Osaka und Felix Auger Aliassime sind TAG Heuer Brand Ambassadors, Andrey Rublev trägt Bulgari und Daniil Medvedev Bovet. 

Tommy Paul für De Bethune, Felix Auger Aliassime und Naomi Osaka für TAG Heuer und Andrey Rublev trägt Bulgari

Rafael Nadal, der die Uhren wieder zurück auf den Platz brachte, hat soeben sein Karriereende bekanntgegeben. Aber immerhin wird sein Erbe an vielen Tennisspieler-Handgelenken in die nächste Generation weitergetragen.