1. Ferdinand Alexander Porsche, der Firmengründer, schuf mit dem 911 einen der bekanntesten Sportwagen der Welt.

Die Gründungsgeschichte der meisten Startups ist mühsam und selten genießen die Gründerväter bereits bei der Gründung Weltruf. Warum sollten sie auch sonst eine neue Firma gründen? Bei Porsche Design war es aber genau so: Gründervater Professor Ferdinand Alexander Porsche hatte schon viel erreicht, als er Porsche Design 1972 gründete: Er war bereits seit zehn Jahren, genau seit 1962, Chefdesigner bei Porsche und hatte bereits ein Jahr später einen ganz besonderen Sportwagen entworfen: Den Porsche 911, der 1963 auf der IAA noch als Porsche 901 vorgestellt worden war. F. A. Porsche schuf damit eines der ikonischsten Automobildesigns der Geschichte.

In den folgenden Jahren schuf er den ersten 911 Targa mit einem abnehmbaren Hardtop sowie den Rennwagen Porsche 904 mit Fiberglas-Karosserie. Der Grund, warum er nicht bis zu seinem Lebensende Autos entwarf: Die Mitglieder der Familie Porsche verließen 1972 das operative Geschäft des als KG firmierten Unternehmens, weil Porsche in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Die Folge: Ferdinand Alexander Porsche blieb zwar im Aufsichtsrat, gründete aber sein eigenes Designstudio mit seinem Bruder Hans-Peter in Stuttgart, mit dem er zwei Jahre später in die Heimat seiner Kindheit, Österreich, zurückkehrte. Mit dem Wissen und der Komplexität um die Gestaltung von Automobilen vertraut, war er also kein Design-Neuling, sondern ein Profi, der sich mit anderen Produktkategorien vertraut machte, die zunächst im Umfeld des Automobils eine Rolle spielten.

2. Mit dem Chronograph 1 schuf die Firma 1972 eine absolute Ikone der Uhrmacherei

Schon zwei Jahre bevor Ferdinand Alexander sein Designstudio in Zell am See, seinem Heimatort in Österreich, überhaupt einrichten konnte, hatte er bereits einen – zunächst als klein erscheinenden – Auftrag von der neu firmierten Porsche AG bekommen: Er sollte für verdiente MItarbeiter der Porsche AG eine Armbanduhr entwerfen. Von dem Chronographen, so nahm man an, sollten zunächst nur 20 Stück jährlich gefertigt werden, doch schnell waren sie begehrt und wurden auch über die Porschehändler vertrieben. F.A. Porsche hatte zwar eine sehr genaue Vorstellung von seinen Designprinzipien, aber niemand konnte damals ahnen, dass die Chronograph I genannte Armbanduhr zum Symbol der Gestaltungsprinzipien des Porsche Design Studios in Zell am See werden würde und heute ein echter Klassiker des Uhrendesigns ist. Als Gestaltungsprofi machte sich F. A. Porsche mit derselben Hingabe an den Entwurf, als ging es um ein neues Automobil.

Er stellte vielleicht deshalb auch alle bisherigen Gestaltungsprinzipien in Frage: „Mir ging es darum, eine Uhr passend zum Auto zu kreieren.“ Der Satz liest sich einfach, aber genau das beschreibt die erste schwarze Serienarmbanduhr der Welt sehr treffend. So wie die blendfreie Armaturentafel eines Porsche 911 war nicht nur das Zifferblatt mattschwarz gehalten, sondern auch die Lünette, das Gehäuse und das Armband. Schwarzes Zifferblatt, weiße Zeiger und ein roter Sekundenzeiger klingen heute nicht revolutionär, aber waren es in einer Zeit, in der klassische Armbanduhren immer mehr von modischen und schnelllebigen Quarzuhren abgelöst und zum Schmuck am Handgelenk wurden. Ein Zeitmesser ohne jeglichen Zierrat, der seine Funktion perfekt erfüllen sollte, zog vor allem jene Kunden magisch an, bei denen jede Sekunde zählte: Profi-Rennfahrer.

Wie wir in unserem Guide ausführlich beschreiben, tauchen bereits 1974 erste Modelle des Chronograph I an Handgelenken prominenter Persönlichkeiten auf, darunter der spätere Formel-1-Weltmeister Mario Andretti, der gleich zwei Uhren gekauft hatte. Ob Ferrari-Eigentümer Gianni Agnelli, Rennfahrer Niki Lauda oder Emerson Fittipaldi, alle erkannten sofort den Wert reduzierter Gestaltung. F. A. Porsche formulierte es so: „Die Form richtet sich nicht nach der Mode. Es ist genau andersherum.“ Heute sind schwarze Armbanduhren eine eigene Sammelkategorie und vielfach auch von großen Schweizer Manufakturen ein modisches Statement, ihre Wurzeln liegen aber in konsequenter Gestaltung von F. A. Porsche.

3. Porsche Design stattet seine Kunden nicht nur mit Uhren aus, sondern schafft ein ganzheitliches 360-Grad-Lifestyle-Universum – vom Koffer über Laptops bis zum Smartphone.

Das 1972 gegründete Porsche Design Studio, das 1974 nach Zell am See in Österreich umzog, entwickelte sich über Jahrzehnte einerseits zum ernstzunehmenden Uhrenanbieter, andererseits entstand ab zirka Mitte der Siebziger Jahre ein Marken-Universum mit weiteren Produkten: 1978 wollte man noch bescheiden ein paar 1.000 Exemplare vom neuen Sonnenbrillenmodell P‘8478 verkaufen, bis heute wurden mehrere Millionen Exemplare der ersten Sonnenbrille mit Wechselgläsern gebaut.

Ob das entfernt an eine Skibrille mit durchgehendem Glas erinnernde Modell P‘8479 (sie machte später die Ehefrau von John Lennon, die Künstlerin Yoko Ono berühmt) oder Sneaker von Adidas mit eingebauter Federung (P‘5510), bis zu seinem Tod im Jahr 2012 entwickelte das Team um F. A. Porsche Produkte, die immer einen ganz besonders innovativen Ansatz aufwiesen, ohne jedoch als Spielerei zu enden: Ob Blazer für Vielfahrer, Gepäck mit besonders leicht laufenden Rollen, Kaffeemaschinen von Siemens oder Küchenmesser von WMF, Porsche Design wagte sich in immer mehr Kategorien vor alles getreu der Gestaltungsphilosophie von F.A. Porsche: “Wenn man die Funktion einer Sache überdenkt, ergibt sich die Form manchmal wie von allein.”

2011 erschien in Zusammenarbeit mit Blackberry das erste Smartphone (P‘9981), später erste Laptops wie das Book One, das 2017 das erste Notebook war, das sowohl ein Convertible als auch ein Detachable war. Der Bildschirm konnte nicht nur um 360 Grad gedreht werden, sondern auch abgenommen werden. Man kann sogar in Porsche Design wohnen – im selben Jahr feierte der Porsche Design Miami Tower Eröffnung. Der Clou: Im 60-stöckigen Hochhaus verschafft der Fahrzeugschlüssel zugleich Zutritt zur Wohnung, denn ein gigantischer Auto-Fahrstuhl ermöglicht es, bis in die Wohnung mit seinem Fahrzeug zu fahren.

4. Porsche Design hat legendäre Uhrenmodelle mit bedeutenden Schweizer Marken wie IWC geschaffen – gestalterisch unverwechselbar und wegweisend in technischer Hinsicht.

Die erste schwarze Armbanduhr der Welt, der Chronograph I, den anfänglich die Schweizer Firma Orfina im Auftrag für Porsche Design baute, wurde immer erfolgreicher. Zunächst lieferte man die Uhr mit dem Valjoux 7750 Chronographenwerk aus, später kamen in den Militärversionen das robustere Lemania 5100 dazu: Denn abseits der Rennstrecke erlebte die Uhr ab den späten 1970er Jahren ihre zweite Karriere: Wegen ihrer Funktionalität und überragenden Ablesbarkeit und Zuverlässigkeit wurden die Uhren in verschiedenen Armeen eingesetzt, bei der Bundeswehr, dem Schweizer Heer und auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten gab es verschiedene Versionen. Auch verschiedene militärische Einheiten, wie zum Beispiel amerikanische Flugstaffeln bestellten die Uhren bei Porsche, oft verziert mit ihrem Wappen oder Logo. So schaffte es der Chronograph I schließlich an den Arm von Hollywood Schauspieler Tom Cruise, im nach dieser Flugstaffel benannten Hollywood-Blockbuster.

Fotocredit: bulangandsons.eu

Es blieb aber natürlich nicht bei einer Uhr. 1978 begann die Zusammenarbeit mit IWC in Schaffhausen. Das erste Projekt war die Verbindung eines amagnetischen Uhrwerks mit einem Kompass, der sich im aufklappbaren Gehäuseboden der sogenannten Kompassuhr mit der IWC Referenz 3511 befand. Bei dieser Uhr experimentierten IWC und Porsche Design erstmals mit einem für Armbanduhren idealen, aber schwer zu bearbeitenden Material für das Uhrengehäuse: Titan. Dem zugleich sehr leichten, salzwasser-, säure-, und schweiß-resistenten Material widmete man 1980 eine zweite Uhr, den Titan-Chronograph. Es war die erste Serienarmbanduhr aus diesem besonders schwer zu bearbeitenden Material. Heute bestehen alle Zeitmesser von Porsche Design daraus. Es war zugleich die erste Serienarmbanduhr mit vollständig in das Gehäuse integrierten Drückern. Dieses Prinzip greift Porsche Design 2017 mit dem Modell Monobloc Actuator wieder auf.

Viele weitere Modelle folgten in fast 20 Jahren der Zusammenarbeit, die bis 1997 dauerte, darunter das sehr seltene Modell Chronograph II mit Aluminiumgehäuse und faserverstärkten Armband, die bis 2.000 Meter wasserfeste Ocean 2000 (deren Schwestermodell Ocean 500 bis 500 Meter abtauchen konnte) und die schlichten Modelle der Reihe SL und Ultra-Sportivo, deren innovatives Kautschukband heute an die ersten Hublot-Modelle erinnert.

Damit begann aber die Geschichte von Porsche Design zum Uhrenhersteller erst so richtig: Als die Porsche Holding 1996 mit Eterna den Erfinder des Kugellager-Aufzug-Rotors übernommen hatte, entstanden weitere herausragende Meilensteine der Uhrmacherei: Das Modell Indicator P’6910 aus dem Jahr 2004 kennen heute nur noch wenige, aber es war der erste mechanische Chronograph der Welt, der die Zeit digital anzeigen konnte. Über 800 Bauteile arbeiten im Uhrwerk – 2007 kostete eine Uhr 110.000 Euro. Sein ungewöhnliches Design war eine Hommage an den damals stärksten Porsche seiner Zeit, den Porsche Carrera GT. Ihre Drücker sind inspiriert von den Pedalen, der Aufzugsrotor greift erstmals in einer Uhr von Porsche Design die Gestaltung der Fahrzeugfelgen auf. Die P‘6910 Indicator war ihrer Zeit voraus und ist bis heute die teuerste Armbanduhr von Porsche. Als 2011 Eterna von einem chinesischen Unternehmen übernommen wurde, lief die Zusammenarbeit mit Porsche Design Stück für Stück aus.

5. Mit der Porsche Design Timepieces Manufaktur ist Porsche der einzige Automobilhersteller, der eine Uhrenmanufaktur betreibt.

Bereits im Jahr 2015 war das Porsche Design Studio in Zell am See, wo bis heute alle Entwürfe abgesegnet werden, zu Ehren seines 2012 verstorbenen Gründers in Studio F. A. Porsche umbenannt worden. Seit 2017 gehört auch Porsche Design wieder vollständig der Porsche AG, der Automobilkonzern übernahm die in Privatbesitz verbleibenden Anteile. Interessanter für Uhrensammler dürfte das Jahr 2014 sein, in dem die Porsche Design Timepieces AG in Solothurn gegründet wurde. Nachdem man jahrzehntelang immer wieder Sonderserien für verschiedene Porsche-Automobilclubs auf der ganzen Welt entworfen hatte, lag es nahe, Armbanduhren und Automobile noch enger zu verzahnen. Bei Porsche Design entwickelte man zwei grundlegende Strategien unter dem Begriff „Sportwagen am Handgelenk“: Zum einen wollte man limitierte Uhren entwickeln, die es nur in Zusammenhang mit limitierten bzw. besonders performanten Sondermodellen von Porsche gab, zum anderen hatte man sich unter dem Begriff custom-built Timepieces vorgenommen, analog zum Automobil die erste frei nach Kundenwunsch konfigurierbare Armbanduhr zu entwickeln. Dazu wurde der Firmensitz in Solothurn, also im Fertigungs-Dreieck der besten Schweizer Uhren-Zulieferer, mit hochgradig spezialisierten Betrieben positioniert.

6. Seit 2017 baut Porsche Design streng-limitierte Sondermodelle, die es nur für begehrte Sammlerfahrzeuge gibt.

Viele Top-Uhrensammler träumen von der eigenen Referenz bei einem Hersteller. Bei Porsche Design kommt man dem schon sehr nah: Mit dem Chronograph 911 Turbo S Exclusive Series im Jahr 2017 betrat Porsche Design Neuland. Als einziger Automobilhersteller mit einer eigenen Schweizer Uhrenmanufaktur konnten Kunden erstmals zu dem limitierten Fahrzeug einen auf die identische Stückzahl limitierten Armband-Chronographen bestellen. Seit mittlerweile acht Jahren verewigt Porsche Design so zusammen mit der hauseigenen Manufaktur in Solothurn in der Schweiz die seltensten und begehrtesten Fahrzeugmodelle in passenden und ebenso seltenen Armbanduhren für ihre Fahrer.

Zusätzlich sind Uhren für GT-Fahrzeuge, wie die dazugehörigen Sportwagen, in der Regel nicht in der Stückzahl limitiert, aber durch die niedrigen Produktionszahlen und entsprechenden Anschaffungspreise. Interessant für Sammler, denn alle Uhren sind exklusiv den Käufern des jeweiligen Fahrzeuges vorbehalten. Sollte also ein limitiertes Fahrzeug oder eine Serie auslaufen und nicht alle Kunden haben dazu eine passende Uhr bestellt, werden auch keine weiteren Uhren auf den Markt kommen. Allerdings können Fahrzeugbesitzer auch später eine Uhr nachordern. Das gilt auch für Zweitbesitzer, wenn der Erstkäufer die Uhr nicht bestellt hat. Bei einer Take-Rate von rund 50 Prozent bei den limitierten Chronographen werden diese Sondermodelle so sogar noch interessanter. Porsche geht aber noch weiter: Bei den fahrzeugbezogenen Uhren ist außerdem zu beachten, dass es teilweise verschiedene Design-Pakete in den Fahrzeugen gibt, die sich auch in den Uhren widerspiegeln.

Zum Beispiel gibt es den Dakar-Chronographen von 2022 im markanten Rallye Design (Rothman’s) und in der normalen Version. Beim letzten 718 Spyder RS mit Verbrennungsmotor gibt es das Weissach-Paket, ein Perfomance-Paket, was es gestalterisch auch für die Uhr zu erwerben gibt. Jede dieser Versionen unterscheidet sich dann wieder im Design.

Das bedeutet: Es gibt nie die eine Uhr zum limitierten Fahrzeug, sondern in der Regel immer noch weiter individualisierte Varianten, die von den kommunizierten Versionen der Pressebilder abweichen können. Insgesamt sind so 18 Modelle seit 2018 entstanden, zuletzt der Chronograph 911 Spirit 70 in Anlehnung an das gleichnamige Automobil aus der Heritage Design-Reihe von Porsche.

7. Porsche Design ist seit 2020 der einzige Uhrenhersteller der Welt, der in der Lage ist, individuelle Uhren in Serie zu bauen – passend zum Porsche Fahrzeug.

Das Team von Porsche Design hat sich bei ihren Entwürfen über die Jahrzehnte immer wieder von Details und Prinzipien aus dem Sportwagenbau inspirieren lassen. Ob es das Design eines Pfeifenkopfes ist, der von den Kühlrippen eines Motorblocks abgeleitet wurde oder die Funktionsweise der jüngsten GMT-Uhr, der “1919 Globetimer UTC”, bei der die Anpassung der Zeitzone über einen Mechanismus geschieht, der vom Doppelkupplungsgetriebe der Fahrzeuge inspiriert ist. Beim Monobloc Actuator aus 2017 gleicht der Mechanismus den ins Gehäusedesign integrierten Schaltwippen dem Schlepphebel-System zur Ventilsteuerung im Porsche Rennwagen RSR.

Seit Firmengründung der Uhrenmanufaktur 2014 in Solothurn stand allerdings ein besonders ehrgeiziges Ziel im Mittelpunkt der Bestrebungen bei Porsche Design: So übertrug man erstmals nicht nur die Designprinzipien der Sportwagen, sondern die hoch individualisierbare Fertigung der Sportwagen auf die Armbanduhrenproduktion.

Während sich Kunden im Online-Konfigurator, der direkt nach der Autoauswahl erscheint, aus Millionen von Varianten online ihre persönliche Uhr zusammenstellen können, werden sämtliche Bauteile für die Zeitmesser individuell und erst nach Bestelleingang exklusiv von Schweizer Zulieferern gefertigt und bei Porsche Design in der Manufaktur, entsprechend dem nachhaltigen Made-to-Order-Prinzip, von erfahrenen Uhrmachern per Hand zusammengesetzt.

Damit nicht genug: Sämtliche Farbvarianten dieser Modelle entsprechen den Original-Lackfarben des vorher konfigurierten Porsche Fahrzeugs und sogar das Leder der Armbänder und die Ziernähte entsprechen 1:1 den in den Fahrzeugen verwendeten Materialien. Als Highlight darf der Aufzugsrotor gelten: Bis ins Detail der Felgenkappen wird er jeweils der vom Kunden vorab ausgewählten Fahrzeugfelge nachgebildet. Um eine komplett individualisierbare Armbanduhr mit unzähligen Kombinationsmöglichkeiten in Serie anbieten zu können, musste Porsche Design stark in die Prozesse eingreifen, wie Uhren heute hergestellt werden. Teils Jahre vor einem Modellstart müssen mit der Fahrzeugentwicklung Farben, Materialien und Details der Uhren geplant werden, damit zum Start eines neuen Fahrzeugs auch die passende Uhr verfügbar ist.

Waren es anfänglich nur Chronographen, die Uhrensammler nur passend zu Fahrzeugen des Typs 911 konfigurieren konnten, folgte 2024 erstmals ein Modell mit Weltzeitfunktion: Der UTC Globetimer. Das Custom-built Timepieces Programm ist in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien und Portugal, dem Vereinigten Königreich, USA und Kanada sowie seit Kurzem auch in Japan und Polen erhältlich. Weitere Märkte werden in den kommenden Jahren sukzessive folgen. Neben dem webbasierten Konfigurator können Kunden auch in teilnehmenden Porsche Zentren ihren Zeitmesser gestalten und bestellen. Und natürlich können auch Porsche Fans, die (noch) kein Fahrzeug besitzen, eine solche Uhr erwerben oder Fahrzeugbesitzer ihre Uhr entsprechend nachträglich konfigurieren.

8. Porsche Design verkörpert, vergleichbar mit Markenikonen wie Rolex, einen permanenten Innovationsanspruch von Technik und Funktion bei zeitlosem Design.

Natürlich werden einige Sammler jetzt abwinken: Rolex steht unbestritten qualitativ an der Spitze der mechanischen Uhrmacherei. Aber nur, weil man sich seit Firmengründung der stetigen Verbesserung seiner Produkte verschrieben hat und sich nie auf seinen Lorbeeren ausgeruht hat. Das tut auch Porsche Design seit Firmengründung 1972 nicht. Als gutes Beispiel kann eines der meistbeanspruchten Bauteile einer Uhr dienen: das Gehäuse. An der Materialentwicklung als Beispiel wird klar, was das für Porsche Design bedeutet. 2022 feierte Porsche Design den 50. Geburtstag, der zugleich der 50. Jahrestag des Chronograph I war, der ersten schwarzen Armbanduhr. Die Uhr wurde, wie das historische Vorbild, natürlich in einem schwarzen Gehäuse vorgestellt, das aber im Gegensatz zum Original aus leichtem Titan bestand. Die ersten Serienuhren von Orfina von 1972 bestanden dagegen aus schwarz beschichtetem Edelstahl.

Die schwarze Farbe nutzte sich über die Jahre besonders an den Kanten ab. Mit den ersten Titan-Uhren aus dem Jahr 1980 baute Porsche Design seine Materialkompetenz sukzessive aus. Waren ab dem Relaunch 2022 alle schwarzen Porsche Design Titan Uhren schon mit einer besonders kratzfesten Titancarbid-Beschichtung versehen, wagte sich die Manufaktur parallel dazu daran, ein ganzes Gehäuse aus dem Material zu fertigen. Erstmals im Chronograph 1 – 911 Dakar als limitierte Edition für Käufer des geländegängigen Porsche 911 im Jahr 2023 erhältlich, besteht seit 2024 auch das Gehäuse des Chronograph 1 Utility – Limited Edition komplett aus dem Keramik-Werkstoff (Krone und Drücker sind weiterhin aus Titan gefertigt). Hergestellt wird dieses Gehäuse in Deutschland.

Titancarbid, ein feines Pulver, das zunächst gepresst und dann in einem komplizierten mehrstufigen Verfahren in einem Spezialpräzisionsofen bei ca. 2.000 Grad „gebacken“ und anschließend gefräst und feingeschlissen wird, ist trotz seiner erstaunlichen Leichtigkeit robust und extremst kratzfest. Wegen seiner besonderen Härte ist es aber spröde und nur mit Diamantwerkzeugen zu bearbeiten. Dennoch hielt das die Ingenieure von Porsche Design nicht davon ab und sie entwickelten für den Chronograph 1 einen neuartigen Werkscontainer. Unter der kratzfesten und leichten Titancarbid-Hülle befindet sich beim limitierten Modell Utility, die um zwei Millimeter im Durchmesser gewachsen ist, ein bis 100 Meter wasserdichter Titan-Container.

9. Porsche Design plant antizyklisch und weit in die Zukunft – mitten in der Uhrenkrise erwirbt man ein neues Manufakturgebäude.

Zwar erleben Schweizer Uhrenhersteller nach dem Covid-Boom herausfordernde Zeiten. Doch im Vergleich zur tiefgreifenden Transformation der weltweiten Automobilindustrie wirkt die momentane Nachfrageflaute bei Luxusuhren in Europa fast unbedeutend. Der Umbau der Industrie betrifft alle Hersteller mit langer Tradition im Bereich Verbrennungsmotoren gleichermaßen. Daher ist es nicht selbstverständlich, dass Porsche erhebliche Investitionen in das Geschäftsfeld Timepieces tätigt: Viele Hersteller würden nicht zum Kernportfolio gehörende Produkte schnell begraben, nicht so Porsche: Im Juni 2024 gab Porsche Design bekannt, in Grenchen in der Schweiz, unweit des bisherigen Produktionsstandortes einen neuen Standort für seine Manufaktur erworben zu haben. Interessanterweise ist das Gebäude, in das im Sommer 2025 die ersten Mitarbeiter und Uhrmacher einzogen, geschichtlich eng mit der Manufaktur verwoben: Es handelt sich um die ehemaligen Fertigungsstätten von Eterna, der Uhrenfirma, die für rund 15 Jahre schon mal für Porsche Design Armbanduhren baute und den Porsche Indicator produziert hatte. Nach gut zehn Jahren mit eigener Uhrenmontage gibt Porsche erneut ein starkes Commitment für die langfristige Entwicklung von Porsche Design als Uhrenhersteller.

Expertenaussagen zufolge produziert man aktuell rund 5.000 Zeitmesser pro Jahr. Besonders mit dem custom-built Timepieces Programm wird man hier zeitnah an seine Grenzen stoßen, auch wenn die Absatzzahlen der Autos mal schwächeln: Denn bislang werden diese Uhren nur für die Fahrzeugbaureihe 911 angeboten und noch nicht in allen Märkten. Sollten Kunden der volumenstarken Baureihen Cayenne und Macan in Zukunft auch in den Genuss dieser Uhren kommen, müssen die Kapazitäten in der Schweiz massiv ausgebaut werden. Zum Vergleich: Porsche lieferte Stand 2024 rund 300.000 Autos aus, darunter rund ein Sechstel Porsche 911: Rund 50.000 Autos waren es 2024, zu denen Kunden sich individuelle Zeitmesser des Typs Chronograph und Globetimer konfigurieren können. Vom Cayenne wurden im selben Jahr knapp über 100.000 Fahrzeuge gebaut, vom Macan rund 83.000. Gerade mit der enormen Angebotsvielfalt von Millionen von Varianten und den in Zukunft sicher anfallenden Service-Anfragen aufgrund der wachsenden Kundenklientel bei zunehmenden Stückzahlen, ist es überlebenswichtig für Porsche Design, antizyklisch zu planen.

10. Keine andere Manufaktur bringt das Erlebnis des persönlichen Automobils und der eigenen Armbanduhr in Zukunft so eng zusammen

So reizvoll es ist, Formel-1-Boliden zuzusehen und eine passende Uhr eines Hauptsponsors zu tragen: Die wahre Emotion entsteht, wenn man mit der eigenen Armbanduhr im eigenen Sportwagen etwas erlebt. Schon seit den 1960er Jahren hat der Begriff Werksabholung bei Porsche Fans auf der ganzen Welt eine besondere Bedeutung. Einen Sportwagen am Ort seiner Entstehung eigenhändig abzuholen, begeistert seit vielen Jahren Porschefahrer. Rund 25 Personen täglich holen ihren Porsche direkt im Werk in Stuttgart ab, darunter viele Touristen, die von weit angereist sind und die natürlich einmal im Leben mit ihrem Porsche auf einer deutschen Autobahn fahren wollen.

Seit der Eröffnung des Porsche Museums im Jahr 2009 wurde die Werksabholung zunehmend als Markenerlebnis inszeniert. Warum sollte das bei Armbanduhren Halt machen, in Zeiten, in denen viele Schweizer Manufakturen aufwendige Werksführungen für Endkunden anbieten, um Zeitmesser besser erlebbar zu machen? Wer die Ankündigung zum neuen Firmensitz der Porsche Design Timepieces AG genau gelesen hat, findet dort neben größeren Räumlichkeiten für mehr Uhrmacher in Zukunft auch zahlreiche Eventflächen. Wie wäre es, in Zukunft nicht nur seinen Porsche 911 in Zuffenhausen abzuholen, sondern die maßgeschneiderte Armbanduhr ein paar Tage später nach einer Ausfahrt in die Alpen in der Schweiz bei der hauseigenen Uhrenmanufaktur von Porsche? Vielleicht sogar mit dem zum Fahrzeug passenden Roadster Aluminum Trolley im Kofferraum und der Porsche Design Sonnenbrille P‘8994 auf der Nase – im zur Uhr passend konfigurierten, nagelneuen Porsche 911? Der Uhrenabholung entgegenzufahren, ist für Hardcore-Fans von Porsche und Porsche Design sicher eine verlockende Vorstellung. Wer an solchen Experiences Freude hat, sollte bei Swisswatches am Ball bleiben. Die offizielle Einweihung soll im Frühjahr 2026 stattfinden.


porsche.com

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