Die Memovox wurde erstmals 1950 von Jaeger-LeCoultre lanciert und war damit Auftakt einer langen Reihe mechanischer Uhren mit Weckfunktion von Jaeger-LeCoultre. Nun diente die Memovox Polaris aus dem Jahr 1968 der Grande Maison als Inspiration zu ihrer neuen Jaeger-LeCoultre Polaris Kollektion, die an das Design des historischen Modells angelehnt ist und anhand verschiedener Modelle und Funktionen neu interpretiert wurde.
Jaeger-LeCoultre Memovox Uhr aus dem Jahr 1950
Während des Wirtschaftsaufschwungs der Nachkriegsjahre wurde die Memovox – auch die Stimme der Erinnerung genannt – für Geschäftsleute entwickelt, um sie mithilfe der Weckfunktion an ihre Termine zu erinnern.
Sie zeichnete sich durch klassische Linien und eine zusätzliche Krone zur Bedienung der Weckfunktion aus. Außerdem wurde diese Uhr 1953 von der Regierung des Schweizer Kantons Waadt, wo sich die Manufaktur Jaeger-LeCoultre befindet, Charlie Chaplin als Geschenk überreicht.
Jaeger-LeCoultre Master Memovox Vintage
Memovox Automatic
1956 ergänzte Jaeger-LeCoultre seine ‚Memovox Linie‘ um eine erste Automatikuhr mit Weckfunktion. Seitdem sind eine Reihe anderer Uhren gefolgt. Drei Jahre nach ihrer Entwicklung erweiterte Jaeger-LeCoultre die Zielgruppe der ‚Memovox‘. Die Grande Maison erkannte, dass die anfangs nur für Geschäftsleute gedachte Uhr sich mit ihrem Automatikwerk auch ideal für Abenteurer und Sportler unterschiedlichster Disziplinen eignete.
Jaeger-LeCoultre Memovox Automatique aus dem Jahr 1956
Memovox Worldtime und Memovox Parking
Im Jahr 1958, anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Manufaktur, konzipierte die Grande Maison zwei neue Modelle. Die Memovox Worldtime zeigt auf einen Blick die Uhrzeit in allen Zeitzonen der Welt an. Die Memovox Parking misst die Parkdauer eines Fahrzeugs und warnt, wenn die Parkuhr abgelaufen ist.
Memovox Deep Sea
Im Jahr 1959 präsentierte Jaeger-LeCoultre die Memovox Deep Sea mit dem Automatikkaliber 815. Es handelte sich um die weltweit erste Taucheruhr, die über eine Alarmfunktion verfügte. Diese Modell sollte die Sicherheit der Taucher gewährleisten.
Jaeger-LeCoultre Memovox Deep Sea von 1959
Memovox Polaris
Nur neun Jahre später erschien die Memovox Polaris, ausgestattet mit dem Kaliber Jaeger-LeCoultre 825. Die Idee für die Memovox Polaris entstand 1962 im Kontext der Tiefseeforschung, zu einer Zeit, als sich die Menschen für unterschiedlichste Forschungen und Entdeckungen begeisterten, vom Weltraum über Weltmeere bis zu den Polen.
1963 wurde eine vorläufige Serie mit einer Auflage von 50 Exemplaren eingeführt. Das neue Gehäuse war mit einem großzügigeren Durchmesser von 42 mm für die damalige Zeit recht groß, sollte so aber für eine bessere Ablesbarkeit sorgen.
Eine weitere Entwicklung betraf die Weckfunktion. Die Entwickler der Memovox Polaris hatten ein System ausgearbeitet, das den Alarm unter Wasser laut klingeln ließ. Um zu vermeiden, dass der Alarm durch den Kontakt der Uhr mit dem Neoprenanzug des Tauchers gedämpft würde, wurde ein Gehäuse mit dreifachem Boden entwickelt. Der erste Boden aus Bronze sorgte für die Resonanz. Ein zweiter, wasserdichter Boden schützte die Mechanik vor dem Eindringen von Wasser. Der dritte Boden mit 16 Öffnungen sorgte schließlich dafür, dass der Klang unter Wasser gut zu hören war.
Die bis 200 m wasserdichte sowie Stößen und Magnetfeldern gegenüber unempfindliche Memovox Polaris war mit einer drehbaren Lünette ausgestattet, die sich innen befand und über eine dritte Krone bedient wurde.
1968 entwarf Jaeger-LeCoultre ein neues, sportlicheres Zifferblatt für diese Uhr. Ihre Ziffern, die nun trapezförmig designten Stundenindizes und das kleine Dreieck zur Anzeige der Weckzeit waren mit Tritium beschichtet und auch die stabförmigen Zeiger waren mit lumineszierendem Material überzogen.
Jaeger-LeCoultre Memovox Polaris von 1968
2018, fünfzig Jahre später, hat dieses Design die Kunsthandwerker der Grande Maison zur Kreation einer neuen Kollektion inspiriert: der Jaeger-LeCoultre Polaris Kollektion.
Memovox Polaris II
Im Jahr 1971 erschien eine Weiterentwicklung des Modells, die Memovox Polaris II, die mit den neuesten technischen Errungenschaften ausgestattet war. Ihr Kaliber 916 gehörte zu einer Generation von automatischen Hochfrequenzkalibern, die ab 1970 von Jaeger-LeCoultre entwickelt wurden. Durch ihre Unruh mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde konnte Präzision gewährleitet werden. Zudem kennzeichnete die Uhr sich durch einen Aufzugmechanismus, mit einer Schwungmasse, die frei in beide Richtungen um ihre Achse schwingen konnte, um das Uhrwerk aufzuziehen, aus. Das Kaliber diente durch seine Leistungsstärke als Grundlage für die Entwicklung des aktuellen Kalibers 956 der Master Compressor Memovox.
Master Control Memovox und Master Grande Memovox
Im Jahr 1998 wurde die Master Control Memovox eingeführt, angetrieben von dem Kaliber 914. Die Leistung und Zuverlässigkeit dieser Uhr wurden in einer 1000-stündigen Testreihe, dem sogenannten 1.000 Hours Control- Test, geprüft. Zwei Jahre später erschien die Master Grande Memovox Caliber 909-440/2, die über einen Ewigen Kalender, eine Mondphasenanzeige und eine aufgehängte Tonfeder anstelle des üblichen Resonanzbodens der klassischen ‚Memovox‘-Modelle verfügte.
Master Compressor Memovox
Im Jahr 2002 wurde die Master Compressor Memovox eingeführt, die als besonderer Erfolg der Memovox-Geschichte gilt.
Memovox Tribute to Polaris
Als Hommage an die Entwicklungsgeschichte der Memovox Polaris führte Jaeger-LeCoultre im Jahr 2008 zwei limitierte Serien der Memovox Tribute to Polaris ein: die Modelle 1965 und 1968.
Jaeger-LeCoultre Memovox Tribute to Polaris von 2008
Diese beiden Modelle der Memovox Tribute to Polaris blieben der Philosophie und der Ästethik ihrer Vorgänger treu, verfügten zusätzlich aber über die neuesten technischen Innovationen in Bezug auf Präzision, Robustheit und Zuverlässigkeit. So verfügt das Kaliber Jaeger-LeCoultre 956 über eine Alarmvorrichtung mit einer am Gehäuseboden aufgehängten Tonfeder. Das Lager der Schwungmasse besteht aus Keramikkugeln, was weder Schmiermittel noch Wartung benötigt.
Das Gehäuse ist mit einem wasserdichten Boden ausgestattet, der außerdem als Resonanzkörper dient. Der äußere Boden mit 16 runden Öffnungen greift das ursprüngliche Design auf.
Master Memovox Tribute to Deep Sea
Im Jahr 2011 führte die Manufaktur als Hommage an die erste Taucheruhr mit Alarmfunktion von 1959 (Memovox Deep Sea) eine Neuauflage in limitierter Stückzahl ein, wie beim Original mit einer europäischen und einer amerikanischen Version. Das für Europa bestimmte Modell mit 959 Exemplaren besaß ein 40,5 mm großes Edelstahlgehäuse, wurde von dem Memovox Automatikkaliber 956 angetrieben und zeichnete sich durch sein schwarzes Zifferblatt aus. Das US-Modell mit 359 Exemplaren hatte ein schwarz-grau gehaltenes Zifferblatt mit der Signatur LeCoultre.
Jaeger-LeCoultre Memovox Tribute to Deep Sea (US-Version) von 2011
Master Memovox Boutique Edition
Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums seiner Weckuhr mit Automatikwerk bot Jaeger-LeCoultre 2016 ein exklusives Modell in limitierter Auflage an, das nur in den Boutiquen erhältlich war. Inspiriert von dem Memovox Snowdrop Modell aus den 1970er-Jahren, zeichnete sich die blaue Uhr im Vintage-Stil durch ein modernes Gehäuse und zeitgenössische Veredelungen aus. Die Uhr wurde auch von dem Kaliber Jaeger-LeCoultre 956 angetrieben.
Das Kaliber 956
Jaeger-LeCoultre Polaris Memovox
2018 stellte die Grande Maison ihre neue Jaeger-LeCoultre ‚Polaris Linie‘ vor, deren Design von der Memovox Polaris aus dem Jahres 1968 inspiriert ist.
Jaeger-LeCoultre Polaris Memovox aus dem Jahr 2018 Ref. 9038670
In dieser Kollektion greift die Jaeger-LeCoultre Polaris Memovox das Design und die Weckfunktion des Originalmodells auf. Das Gehäusedesign ist allerdings überarbeitet. Das Modell erschien anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Modells von 1968 in einer limitierten Auflage von 1.000 Stück.