Legendäre Oldtimer, qualmende Reifen und ein historisches Comeback: die Le Mans Classic 2023 mit Richard Mille
Seit ihrer Entstehung im Jahr 2002 bietet die Le Mans Classic eine einzigartige Rückblende auf die ikonischen 24 Stunden von Le Mans. Mit tatkräftiger Unterstützung von Richard Mille, der von Anfang an als Hauptsponsor auftritt, hat sich dieses Event fest in den Terminkalender von Oldtimer-Enthusiasten rund um den Globus etabliert. Als der verheißungsvolle Ruf «Gentlemen, start your engines» bei den diesjährigen Le Mans Classic ertönte, versammelte sich die crème de la crème des klassischen Motorsports zum 11. Mal, um den Ruhm alter Ferrari, Porsche und Ford aufleben zu lassen. Doch wer könnte die Emotionen, die diese Rennen hervorrufen, besser beschreiben als ein aktiver Teilnehmer? Wir haben daher mit Peter Oberndorfer gesprochen, der bei der diesjährigen Le Mans Classic 2023 ein historisches Comeback feierte und uns spannende Einblicke aus Sicht eines Fahrers gibt.
Die Le Mans Classic 2023
In einem Jahr, das ganz im Zeichen des hundertjährigen Jubiläums des 24-Stunden-Rennens von Le Mans steht, hat die diesjährige Le Mans Classic 2023 die Leidenschaft für den Oldtimer-Motorsport stärker denn je zum Ausdruck gebracht. Dafür unterbrachen die Organisatoren sogar den 2-Jahres-Rhythmus, in dem die Veranstaltung stattfindet. Das Rennspektakel für historische Automobile schlechthin, führt durch Tag und Nacht und wurde dieses Jahr von einem rekordverdächtigen Publikum umjubelt. Die Bedürfnisse von 235.000 Zuschauern nach Adrenalin und dem Geruch verbrannter Reifen galt es zu befriedigen – so viele wie noch nie zuvor. Ihnen standen 900 Fahrer von mehr als 800 Rennwagen aus den Jahren 1923 bis 2010 gegenüber, die bereit waren, dieses Rekordpublikum in eine andere Ära zu katapultieren.
Bei kaum einer anderen Veranstaltung kann man echte Größen wie den Porsche 917 – mit dem Porsche übrigens 1970 zum ersten Mal den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans errang – den Ferrari 250 LM oder den Alpine A442 zur gleichen Zeit bewundern. Kuriositäten wie der Cadillac Monster von 1950, oder der Howmet aus dem Jahr 1968, der von einer Gasturbine angetrieben wird, lösten bei Zuschauern gleichermaßen Kontroverse wie begeisterte Reaktionen aus. Sie alle gehören zu den automobilen Legenden, die einmal mehr beweisen, dass sie nach wie vor ihre sportliche Herausforderung suchen.
Und während es nicht mehr um den legendärsten Titel des Rennsports geht, ist dennoch jede einzelne Sekunde hart umkämpft – sämtliche der sechs Fahrzeugkategorien duellieren sich in 45-minütigen Läufen während der Classic-Veranstaltung. Die Summe der in dieser Zeit gefahrenen Runden ergibt schließlich die Gesamtwertung. Ein charakteristisches Detail darf dabei nicht fehlen: Jeweils nach der Hälfte jedes Laufs erfolgt ein Fahrerwechsel und am Ende der klassische Le-Mans-Start, bei dem die Fahrer erst nach Startschuss zu ihren Autos sprinten, hineinspringen und den Motor starten müssen, um sich und ihre Rennautos schließlich auf die Rennstrecke zu bringen.
Eine legendäre Rennstrecke
Die 13 km lange Sarthe-Rennstrecke, auf dem die Le Mans Classic stattfindet, trug sich als Denkmal in die Geschichte ein und offenbart ihre Einzigartigkeit auf eine besondere Weise: Die Piste erstreckt sich hauptsächlich über 9,207 Kilometer auf für das Rennen abgesicherten öffentlichen Landstraßen in der Umgebung von Le Mans. Hinzu kommen weitere 4,419 Kilometer permanente Rennstrecke. Durchfahren wird diese Hochgeschwindigkeitsbahn mit einem Vollgasanteil, der bemerkenswerte 85 % übersteigt und nicht nur für das fahrerische Können, sondern gleichermaßen für die Rennwagen, Motoren und Bremsen eine große Herausforderung darstellt.
Nach 42 Jahren: Peter Oberndorfer feiert Renn-Comeback
Die Le Mans Classic 2023 ist ein PS-Festival, bei dem es um viel mehr geht als die Befriedigung von Oberflächlichkeiten. Hier wird feierlich hervorgehoben, was die passionierten Rennsport-Enthusiasten vor 50, 60 oder gar 70 Jahren faszinierte. Wenn die Siegerwagen von einst aus den Museen gerollt, und die Sechs-, Acht- und Zwölfzylinder auf Hochtouren gebracht werden, kann jeder die Atmosphäre einer vergangenen Zeit spüren. Wer könnte also davon besser berichten als ein Fahrer, der diese Ära erlebt hat?
Wir trafen Peter Oberndorfer zum Gespräch, der vor 42 Jahren am legendären Le Mans teilnahm und dieses Jahr sein Renn-Comeback feiern durfte. Ihm bot der BMW Group Classic Chef Helmut Käs die einzigartige Gelegenheit an, seinen Einsatz von 1981 mit dem gleichen Fahrzeug und denselben drei Fahrern zu wiederholen. Prinz Leopold von Bayern, Christian Danner und Peter Oberndorfer bildeten somit bei der 11. Ausgabe der Le Mans Classic das eingespielte Team, das den liebevoll restaurierten M1 erneut auf die Rennstrecke brachte.
Prinz Leopold von Bayern, Christian Danner und Peter Oberndorfer 42 Jahre später
In einer regnerischen Nacht fand sich Peter Oberndorfer wieder, wie er mit beinahe 250 km/h über die französischen Landstraßen in Le Mans raste. 42 Jahre nach dem ursprünglichen Einsatz war es ein Gefühl der Nostalgie und Aufregung, das ihn überkam. Und obwohl es nicht mehr das 24-Stunden-Rennen war, fanden die Rennen in sechs verschiedenen Altersklassen rund um die Uhr statt. Der Start war dieses Mal für 3 Uhr morgens am Samstag angesetzt. Wie Oberndorfer berichtet, war dies für ihn kein einfaches Unterfangen: „Ich hatte echt Probleme, mich für den Start wachzuhalten, aber einmal im Auto, tat das Adrenalin seine Arbeit“.
Das Wetter klarte auf, die Strecke trocknete ab und Oberndorfer fuhr mit ordentlichem Tempo. In der fünften Runde übergab er das Steuer an seinen Partner Christian. Doch genau in diesem Moment, als er auf die Zielgerade beschleunigte, ließ ihn der Motor im Stich – Pleuelschwäche. Erinnerungen an seinen früheren Einsatz in Le Mans kamen hoch. Kurz nach Mitternacht kehrte das Auto ins Fahrerlager zurück, bereit für den nächsten Lauf. Die Zeit wurde somit zum wertvollsten Gut, denn es war ein Motorwechsel nötig. Sein Team leistete unglaubliches und baute die Kupplung sowie den Öltank um. „Michi, Markus sowie Harry, Marco und Sascha vollbrachten eine Heldentat. Sie schafften das Unmögliche und wurden dabei zur Show im Fahrerlager,“ erzählt uns Peter Oberndorfer leidenschaftlich.
Der Motor lief rechtzeitig, das Rennen begann, und Christian und Poldi legten eine problemlose Performance hin. Trotz schwieriger Ausgangsposition schafften sie es, den zweiten Platz für ihren M1 zu sichern. Endlich kam Oberndorfers Chance – das dritte Rennen am Sonntagnachmittag bei Tageslicht und trockenen Bedingungen durfte er starten. Dank einer großartigen Rundenzeit, die Christian im zweiten Rennen erreichte, startete er weit vorne. Die Sorge, von hinten überholt zu werden, begleitete ihn bis zur letzten Kurve. „Der Wirte-M1 lief mit dem neuen Motor fantastisch, ich wehrte mich erfolgreich gegen einen 250 PS stärkeren Nascar-Boliden und überholte den vor uns liegenden M1.“ Doch das Safety-Car brachte eine Unterbrechung.
Leopold übernahm für die letzten Runden, welche die letzten seiner langen Rennkarriere waren. Trotz einer undichten Leitung, die ihm Öl auf die Schreibe sprühte und seine Sicht einschränkte, zeigte er großes Können und fuhr fast blind. Sie erreichten das Ziel und sicherten sich den dritten Platz in ihrer Klasse. Peter Oberndorfer verkündete feierlich: „Mission nach 42 Jahren accomplished. Dazu haben wir gezeigt, dass wir noch konkurrenzfähig sind – einfach cool!“
BMW M1 Procar„Münchener Wirte“ am Münchner Spatenhaus, mit Prinz Leopold von Bayern, Christian Danner und Peter Oberndorfer
Wenn man eine Veranstaltung nennen möchte, bei der die Marke Richard Mille seit jeher ein treuer Unterstützer ist, dann kommt man um die Le Mans Classic nicht herum. Obwohl Richard Mille als Hauptsponsor von The ICE St. Moritz und den Nürburgring Classic zusätzlich unter Beweis stellt, wie stark seine Leidenschaft für die Welt des klassischen Automobils ist, wirkt die Le Mans Classic wie eine echte Herzensangelegenheit. Als Mitbegründer und Sponsor sorgt Richard Mille als Förderer von Teams, Fahrern und Autos dafür, dass Oldtimer ein weiteres Mal akustischen Nervenkitzel bieten können. Eröffnet wurde die Veranstaltung zudem von seinen beiden langjährigen Partnern Rafael Nadal und Didier Drogba.
Rafael Nadal und Didier Drogba eröffnen die Le Mans Classic 2023
Um die Veranstaltung zu würdigen, präsentiert Richard Mille seit 2008 für jede Ausgabe der Le Mans Classic eine limitierte Sonderedition, die in den Farben der Veranstaltung gehalten ist und gleichzeitig das uhrmacherische Savoir-Faire der Manufaktur zur Schau stellt. So ist es auch dieses Jahr, mit der auf 150 Exemplare limitierten RM 72-01 Le Mans Classic, die über ein weiß-grünes Quarz-TPT-Gehäuse mit passenden Zifferblattakzenten und einem grünen Kautschukarmband verfügt. Das Tonneau-Gehäuse hat die Maße 38,4 mm x 11,68 mm x 47,34 mm und ist identisch mit den anderen existierenden Versionen der 72-01.
Die RM 72-01 Le Mans Classic
Im Inneren der Uhr zeigt sie jedoch, warum sie den Namen der Sonderedition verdient hat. Die RM 72-01 Le Mans Classic ist nämlich mit dem ersten Flyback-Chronographenwerk der Marke ausgestattet, dem CRMC-1. Die Besonderheit dieses Kalibers ist der patentierte Kupplungs-Mechanismus mit zwei Schwingtrieben, der dafür sorgt, dass das Kaliber über eine Gangreserve von 50 Stunden verfügt, unabhängig davon, ob der Chronograph in Betrieb ist oder nicht.
Im Grunde macht Richard Mille mit der RM 72-01 Le Mans Classic das, was die Marke am besten kann – nämlich eine technisch beeindruckende Uhr in geringer Stückzahl herzustellen. Somit ist es wohl kein Zufall, sondern ein kluger Schachzug, einen 335.000-Euro-Chronographen an ein Publikum zu bringen, das sich den Luxus eines Oldtimers leisten kann. Eine Sache steht dennoch fest: Die Marke, die ihre Uhren als „Eine Rennmaschine am Handgelenk“ bezeichnet, zeigt mit ihren Le Mans Classic Sondereditionen nicht nur, dass sie eine Vorliebe für wertvolle Uhren hat, sondern auch ihre fesselnde Leidenschaft für den Rennsport.
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