
Zwei Jubiläumsmodelle, inspiriert von Breguets historischen Taschenuhren: die Classique 7235 & 7225
Anlässlich ihres 250. Markenjubiläums stellt Breguet eine Reihe von Jubiläumsuhren vor, die jeweils mit einer der sechs Kernkollektionen – Reine de Naples, Marine, Type XX, Classique, Tradition und Héritage – in Verbindung stehen. Dieser Ansatz soll die Tatsache widerspiegeln, dass Breguet nicht nur für eine einzige Uhr oder Kollektion steht. Diese Uhren folgen einer erklärten Formel, die sich durch die gesamte Jubiläumskollektion zieht: Zum einen verweist jedes Jubiläumsmodell einerseits mit seiner Konstruktion auf bedeutende Erfindungen aus den mehr als 200 Patentanmeldungen der Marke und andererseits in seiner Gestaltung auf stilprägende, meist historische Zeitmesser aus der Unternehmensgeschichte. Zum anderen präsentieren die meisten Jubiläumsmodelle die eigens für das Jubiläum entwickelte Goldlegierung „Breguet Gold“ sowie die Verwendung des ebenfalls neu erdachten „Quai de l’Horloge“-Musters auf Komponenten wie den Zifferblättern, den Gehäusen oder Gehäuseböden sowie der Schwungmasse.
Als Teil der Feierlichkeiten zum 250-jährigen Jubiläum der Marke lanciert Breguet mit der Classique Phase de lune 7235 und der Classique Régulateur à Pivot Magnétique 7225 zwei weitere Jubiläumsmodelle, die durch mehrere Gesichtspunkte geeint werden: zum einen die Tatsache, dass Gehäuse und Zifferblätter vollständig aus Breguet-Gold gefertigt sind, diese Komponenten das handguillochierte Motiv „Quai de l’Horloge“ tragen und beide Uhren zudem von historischen Breguet-Taschenuhren inspiriert sind. Hier sind alle Details über die Neuheiten.
Das Breguet Gold
Ästhetisch kennzeichnen sich beide Neuheiten durch die Verwendung des „Breguet Golds“ beim Gehäuse und Zifferblatt, um ein ganzheitlich goldenes Erscheinungsbild zu erhalten. Beim „Breguet Gold“ handelt es sich um eine neue Goldlegierung, deren warmer, dezent roséfarbener Ton von jenem Gold inspiriert ist, das im 18. Jahrhundert von Uhrmachern wie Breguet verwendet wurde. Um diesen Farbton zu erreichen, besteht die Legierung zu 75 % aus Gold und ist darüber hinaus mit Silber, Kupfer und Palladium angereichert. Neben ihrem besonderen Farbton zeichnet sie sich durch ihre Beständigkeit gegen Verfärbungen und ihre Langlebigkeit aus.
Das Quai de l’Horloge-Muster
Ästhetisch verfügen beide Neuheiten mit großflächig guillochierten Zifferblättern über die bislang offensichtlichste Verwendung des eigens für das Jubiläum entworfenen Quai de l’Horloge-Musters. Doch worum handelt es sich bei diesem Muster und welche Bedeutung hat es? Dieses neue Guillochiermuster wurde von der Turgot-Karte nachempfunden – einer detailgetreuen Ansicht der Stadt Paris, die im 18. Jahrhundert erstellt wurde. In originalgetreuer Zeichnung sind hier die Gebäude, Straßen, Plätze und sogar die Gärten sowie Parkanlagen des damaligen Paris zu sehen. Genauer gesagt wurde das Guillochiermotiv von den auf der Turgot-Karte eingezeichneten Stromlinien der Seine inspiriert, die einerseits die Île de la Cité – wo sich einst die Werkstatt von Abraham-Louis Breguet befand – und andererseits die Île Saint-Louis umfließen.
Die Neuheiten im Detail
Die Classique Phase de lune 7235
Der Ursprung des Breguet-Stils, der sich über mehr als 250 Jahre entwickelt hat, lässt sich zwar nicht auf eine einzelne Uhr zurückführen – doch in der Perpétuelle-Taschenuhr Nr. 5 findet sich eine seiner deutlichsten Verdichtungen. Ausgeliefert am 14. März 1794 an den Literaten François Jourgnac Saint-Méard, definierte sie mit einem von Hand guillochierten Zifferblatt mit unterschiedlichen Mustern und vertieftem Sekundenkreis, einer Gangreservenanzeige von 60 Stunden, einer Mondphasenanzeige, einem Stundenring mit römischen Ziffern und nicht zuletzt den Breguet-Zeigern mit „Pomme“-Ringspitze jene Designcodes, die bis heute die Ästhetik von Breguet-Modellen auszeichnen. Vor allem aber verfügte die Uhr über einen von Abraham-Louis Breguet selbst entwickelten Mechanismus zum automatischen Aufzug (daher der Name „perpétuelle“, den er seinen selbstaufziehenden Uhren gab), der mehrere Verbesserungen – darunter ein gut ausbalanciertes Schwunggewicht – beinhaltete und deutlich effizienter war als frühere Konzepte.
Das historisch inspirierte Zifferblatt der Classique Phase de lune 7235
Die 7235 übernimmt deshalb die Komplikationen und Anzeigenlogik der Perpétuelle-Taschenuhr Nr. 5: Stunden und Minuten können aus der Mitte durch flammengebläute Breguet-Ringzeiger mit „Pomme“-Spitze abgelesen werden, während die Gangreserve für 40 Stunden bei 10:30 Uhr, die Mondphase bei 2 Uhr und die vertiefte kleine Sekunde – ganz wie bei der stilprägenden Perpétuelle-Taschenuhr Nr. 5 – bei 5 Uhr positioniert sind. Während der Stundenkreis über römische Ziffern verfügt, präsentieren die Anzeigen arabische Ziffern – alle sind jedoch in einem blauen Farbton ausgeführt, der sich den Zeigern optisch anpasst.
Die Komplexität des Zifferblatts lässt sich auch dann erkennen, wenn man auf die verschiedenen Guillochage-Muster blickt: Der innere Bereich des Zifferblatts weist – ebenso wie das Zentrum der Mondphasenanzeige – das „Quai de l’Horloge“-Motiv auf. Die kleine Sekunde und die Gangreserveanzeige sind hingegen mit zwei unterschiedlich ausgeführten, konzentrisch verlaufenden Mustern versehen, deren Gravur zu den Zeigern hin zunehmend feiner und präziser wird. Eine dritte, letzte Verzierung zeigt sich in Form eines kreisförmigen Dekors an den Rändern des Stundenrings sowie rund um die Gangreserve und die kleine Sekunde. Ein letztes Detail offenbart sich beim Mond selbst: Dieser ist mit demselben schnauzbärtigen Mondgesicht versehen wie jener Mond der Perpétuelle-Taschenuhr Nr. 5.
Das Gehäuse
Dieselbe Verzierungstiefe wohnt auch dem Gehäuse aus Breguet-Gold mit einem Durchmesser von 39 mm und einer Höhe von 9,9 mm inne – erstmals bei einem Classique-Gehäuse ersetzt Breguet hier die klassischen, vertikal verlaufenden kannelierten Rillen am Gehäusemittelteil durch das horizontale „Quai de l’Horloge“-Motiv. Der Rand des Gehäusebodens trägt dieselbe Verzierung und darüber hinaus die Limitierungsgravur 1/250 bis 250/250, während die Wasserdichtheit mit 3 bar (30 Metern) angegeben ist. Zudem übernimmt Breguet bei dieser Neuheit die Bandanstöße vom Modell Souscription – dem Modell, das die Feierlichkeiten des Jubiläums eröffnete. Im Vergleich zu den Bandanstößen früherer Classique-Modelle, die gerade ausgeführt sind, wölbt Breguet die neuen Bandanstöße, was nicht zuletzt den Tragekomfort der Uhren erhöhen soll.
Das neu entwickelte Uhrwerk
Für die 7235 hat Breguet mit dem Kaliber 502.3.DRL zudem ein neues Uhrwerk entwickelt, das passenderweise über 250 Komponenten verfügt und dennoch nur 3,95 mm in der Höhe und 32,4 mm im Durchmesser misst. Um das Automatikwerk aufzuziehen, setzt Breguet auf einen dezentral positionierten Rotor mit skelettierter Schwungmasse, der ebenfalls aus 18-karätigem Breguet-Gold gefertigt ist. Die Hemmung des Uhrwerks arbeitet mit einer flachen Siliziumspiralfeder, während die Ankerhemmung mit Hörnern aus Silizium ausgestattet ist. Die Frequenz beträgt 3 Hz (21.600 Halbschwingungen pro Stunde), während sich die Gangreserve auf 45 Stunden beläuft. Einen weiteren Verweis auf das Jubiläum und die Markenhistorie Breguets findet man als Verzierung auf dem Uhrwerk: Zu sehen ist ein per Hand gravierter Ausschnitt des „Plan de Turgot“ – der detailgetreuen Ansicht der Stadt Paris, die im 18. Jahrhundert erstellt wurde und auch das „Quai de l’Horloge“-Motiv inspirierte.
Die Classique Régulateur à Pivot Magnétique 7225
Im Jahr 1802 begann Abraham-Louis Breguet mit der Herstellung einer Serie von fünf Uhren, deren erklärtes Ziel es war, auf höchste Präzision ausgelegt zu sein. Um dies zu erreichen, kombinierten sie seinerzeit mehrere neuartige Vorrichtungen, darunter ein Tourbillon in Verbindung mit einem natürlichen Hemmungssystem. Diese Modelle markierten den Höhepunkt seines Schaffens im Bereich der Chronometrie. Zum Jubiläum präsentiert Breguet mit der Classique 7225 eine Neuinterpretation dieser Technologie, inspiriert von der Taschenuhr Nr. 1176, gefertigt zwischen 1802 und 1809. Hierbei handelte es sich um eines der ersten Vier-Minuten-Tourbillons mit Konstantkraft-Hemmungssystem, realisiert durch eine Kette-und-Schnecke-Vorrichtung, und die fünfte Tourbillon-Uhr, die Abraham-Louis Breguet jemals verkaufte.
Das Uhrwerk
Mit der neuen Classique 7225 und ihrem Kaliber 74SC strebt Breguet ein weiteres Mal danach, höchste Präzision zu erreichen – jedoch in moderner Form. Technisch setzt Breguet deshalb auf zwei wesentliche Innovationen der jüngeren Firmengeschichte: zum einen den am 9. November 2010 zum Patent angemeldeten, magnetisch gelagerten Unruhzapfen. Die Konstruktion zeichnet sich durch zwei Mikromagnete an den Enden der Unruhwelle aus, die ein Magnetfeld erzeugen, wodurch die Achse stabilisiert und dadurch die Einwirkung der Schwerkraft minimiert wird – bei Erschütterungen sorgen die magnetischen Rückstellkräfte automatisch für eine Zentrierung des Unruhzapfens. Das Ergebnis ist eine Unruhwelle mit erhöhter Amplitudenstabilität und eine deutliche Verbesserung des Gangs in allen sechs Lagen aufgrund der geringen Reibungskräfte. Durch die Verwendung von zwei Decksteinen mit Mikromagneten an jedem Ende der Unruhwelle hat Breguet ein dynamisch stabiles System entwickelt, das sich selbstständig zentriert und korrigiert – und damit in der modernen Armbanduhr die Rolle übernimmt, die einst das Tourbillon für die Taschenuhr spielte.
Zum anderen sorgt Breguet durch die Hochfrequenz von 10 Hertz, oder 72.000 Halbschwingungen pro Stunde, für eine bessere Gangstabilität und schnellere Kompensation von Abweichungen. Diese Technologie wurde erstmals in einer Breguet-Armbanduhr im Jahr 2008 vorgestellt und wäre zur Zeit der Taschenuhren kaum umsetzbar gewesen. Gemeinsam ergeben diese technischen Eigenschaften bei der Classique 7225 und ihrem Kaliber 74SC laut Breguet eine Gangabweichung von maximal ±1 Sekunde pro Tag bei einer Gangreserve von rund 60 Stunden.
Eine weitere Besonderheit des Uhrwerks stellt das Hemmungsrad dar, das mit einer Animation im Stil eines Phenakistiskops abwechselnd die Jahreszahlen „1775“ und „2025“ zeigt. Dies geschieht dank der Frequenz von 10 Hz, die es ermöglicht, durch die Rotation des Rads zwanzig Bilder pro Sekunde anzuzeigen.
Die Gestaltung der Neuheit
Das 41 mm große und 10,7 mm hohe Gehäuse aus 18 Karat Breguet-Gold, dessen Gehäusemittelteil ebenfalls mit dem Motiv „Quai de l’Horloge“ handguillochiert ist, offenbart durch den Saphirglasboden die magnetisch gelagerte Unruh. Zudem präsentiert sich am Gehäuse ein Drücker bei 8 Uhr, dessen Funktion besser verständlich wird, wenn man auf die Anzeigen des Zifferblatts blickt: Gestalterisch zitiert die Uhr ihr historisches Vorbild, die Taschenuhr Nr. 1176, mit einer kleinen, fächerförmigen Gangreserveanzeige bei 6 Uhr (damals 35 Stunden, heute 60 Stunden), einem handguillochierten Zifferblatt im Motiv „Quai de l’Horloge“ sowie zwei kleinen Sekundenanzeigen bei 2 und 10 Uhr, die zunächst demselben Zweck zu dienen scheinen und bereits bei der Referenz 1176 zu finden waren. Ihr Unterschied liegt jedoch im Zählsystem: Bei 2 Uhr befindet sich eine „traditionelle” kleine Sekunde, die während der gesamten Gangreserve der Uhr läuft. Bei 10 Uhr wiederum befindet sich eine sogenannte Beobachtungssekunde, die mit dem Drücker bei 8 Uhr am Gehäuse zurückgesetzt werden kann. Diese zusätzliche Funktion ermöglicht die Messung von Zwischenzeiten oder der Dauer zweier gleichzeitiger Ereignisse.
Verfügbarkeit und Preise der Neuheiten
Sowohl die Breguet Classique 7235 als auch die 7225 sind mit einem Etui aus rotem Leder erhältlich, das individuell nummeriert und inspiriert von den roten Breguet-Schatullen aus marokkanischem Leder der damaligen Zeit ist. Die Classique Phase de lune 7235 ist dabei in einer limitierten und nummerierten Auflage von 250 Stück zu einem Preis von 75.500 € erhältlich, während die Classique Régulateur à Pivot Magnétique 7225 keiner Limitierung unterzogen und für 87.100 € erhältlich ist.