Breguet Classique Souscription 2025: Die Einzeiger-Armbanduhr mit Zukunft
Der Blick auf die eigene Vergangenheit gehört zum Marketing-Einmaleins so ziemlich jeder Uhrenmarke. Kaum eine Manufaktur kann dabei auf eine Historie wie Breguet verweisen. Abraham Louis Breguet war zu Lebzeiten der wohl wichtigste Uhrmacher seiner Zeit, bis heute ist er der berühmteste. Die neu lancierte Classique Souscription 2025 ist allerdings weit mehr als eine Referenz an die eigene Geschichte. Sie erinnert an eine Taschenuhr, die für Breguet von großer Bedeutung war, und zeigt zugleich, wie der neue CEO Gregory Kissling das Unternehmen stärker positionieren will.
Abraham Louis Breguet und die Erfindung der Subskription
Boutique und Museum von Breguet finden sich heute am Place Vendôme in Paris. Wahre Bewunderer der Marke zieht es aber auch an den Quai de l’Horloge, zur heutigen Hausnummer 39, auf der l‘Îlede la Cité. Dort war Ende des 18. Jahrhunderts die Werkstatt von Abraham Louis Breguet.
Henry Ford mag mit der Fließbandfertigung die Automobil-Industrie extremer verändert haben, und Steve Jobs mit dem iPhone mehr Disruption in die Welt gebracht haben, dennoch ist es nicht vermessen Breguets Lebensleistung eine ähnliche Bedeutung zuzuschreiben. Seine Arbeit und seine Innovationen prägen das Handwerk bis heute. Er gilt als Erfinder der ersten automatischen Uhr. Für Caroline Bonaparte konstruierte er 1810 die erste Uhr mit Armband. Er ersann eine natürliche Hemmung ohne Öl. Die nach ihm benannten Zeiger und Ziffern werden heute von unterschiedlichsten Marken genutzt und gelten als Inbegriff von Klasse. Und das von ihm entwickelte Tourbillon – gebaut um die lageabhängigen, gravitationsbedingten Gangabweichungen zu minimieren – gilt Sammlern nach wie vor als ultimative Statussymbol-Konstruktion.
Ein ebenso wichtiges, wenn auch eher ein betriebswirtschaftliches Konzept, war das von Breguet erdachte Subskriptionsmodell. Vor lauter Königen und Zaren unter seinen Kunden wird schnell vergessen, dass auch der Uhrmacher der vermögendsten Persönlichkeiten ihrer Zeit finanziellen Verpflichtungen unterworfen war. Um diesen besser begegnen zu können, verkaufte er ab 1796 seine sogenannte Subskriptionsuhr. Die Taschenuhr mit Emailzifferblatt und Einzeigeranzeige hatte einen Durchmesser von stattlichen 61 Millimetern. Breguet wollte mit dem Modell neue Kundenkreise erschließen. Der einzelne Zeiger sollte die Ablesbarkeit vereinfachen. Mit einem Prospekt, einem absoluten Novum in diesem Handwerk, warb er für die Uhr. Vor allem aber: Wer das Modell erwerben wollte, musste Breguet ein Viertel des damaligen Preises anzahlen. So konnte der Uhrmachermeister Löhne, Materialkosten und andere betriebliche Aufwendungen auch vor Übergabe und endgültigem Verkauf der Uhr bestreiten. Diese neue Praxis machte es ihm möglich größere Stückzahlen zu produzieren. Rund 700 Exemplare sollen bis 1805 von der Subskriptions-Taschenuhr hergestellt worden sein.
Die Classique Souscription 2025: Eine Jubiläumsuhr
An diesen wichtigen Teil der Breguet-Geschichte werden die Besitzer der neuen Classique Souscription 2025 denken. Das Modell wurde vom neuen Manufaktur-CEO Gregory Kissling bewusst ausgewählt, um die Feierlichkeiten zum 250-jährigen Markenbestehen zu eröffnen. Die Classique Souscription 2025 ist unverkennbar eine Breguet mit einem historischen Vorbild, sie pflegt die Design-Codes der Manufaktur und ist dann doch ganz anders als die früheren Modelle der Classique-Reihe.
Typisch Breguet ist das Grand-Feu-Emailzifferblatt mit Breguet-Ziffern – der Tradition des Hauses folgend werden diese ausschließlich für gebrannte Zifferblätter verwendet. Auch der flammengebläute Breguet-Zeiger mit der offenen Spitze sowie die nahezu unsichtbare, versteckte Signatur, bei diesem Modell ergänzt um den Schriftzug „Souscription“, sind typisch für die Kollektion. Zu sehen ist beides nur bei richtigem Lichteinfall.
Gänzlich neu aber ist das aus so genanntem Breguet-Gold gefertigte 40-Millimeter Gehäuse. Die neue, hauseigene Legierung aus Gold, Silber, Kupfer und Palladium ist heller und weicher als gängige Rotgold-Legierungen. Diese sanfte Erscheinung wird durch den satinierten Mittelteil und gewölbte Bandanstöße noch verstärkt. Beides ist bei den bekannten Modellen der Classique-Kollektion deutlich gerader und in ihrer Wirkung letztlich strenger gestaltet.
Durch den Saphirglasboden fällt der Blick auf das neue Kaliber VS00, das aus vergoldetem Messing gefertigt ist. Der Farbton des Uhrwerks führt die Farbgebung der Gehäuse-Goldlegierung fort.
Die Gehäuserückseite ist zudem in einem neuen Stil guillochiert, Breguet hat sie „Quai de l’Horloge“ getauft und sich bei der Entwicklung von der Form der l’Île de la Cité inspirieren lassen.
Und nun zur Anzahlung: Alte Gepflogenheiten im Jahr 2025
Die Classique Souscription 2025 ist ohne Zweifel eine Uhr, die den Betrachter zumindest darüber grübeln lässt, ob früher nicht doch alles besser war. Dabei geht es nicht allein um ihr Erscheinungsbild, auch wenn das neueste Mitglied der Classique-Familie optisch eindeutig von der deutlich größeren Taschenuhr inspiriert ist, und dieses Erscheinungsbild von einer anderen Zeit erzählt. Die Magie dieser Uhr macht unterdes vor allem die Zeitdarstellung mit nur einem Zeiger aus. Mag sein, dass es vor über zweihundert Jahren nicht ganz so wichtig war die Uhrzeit auf die Minute genau zu kennen, viel wichtiger aber ist, was die Einzeiger-Uhr mit dem Betrachter macht – damals wie heute. Im Vordergrund steht hier ein Gefühl für die eigene Zeit zu bekommen, sie zu wertschätzen und sich ihrer bewusster zu sein.
Die neueste Kreation aus dem Hause Breguet zeigt, wie Gregory Kissling horologische Eleganz versteht: Die Souscription 2025 ist handwerklich makellos, und in ihrer Ergonomie weicher als die Classique-Vorgänger. Die Verpackung in einem roten Etui zitiert die Geschichte – Stichwort: Retro-Look – während Materialien und Design große Schritte voraus wagen. In Gänze betrachtet ist diese Premiere nicht nur eine gute Uhr, sondern eine, die mit dem Betrachter oder gar Besitzer eine Beziehung aufbaut.
In Sachen Vertrieb wagt Breguet bei diesem Modell einen Schritt zurück. Die Marke ist heute Teil der Swatch Group und steht somit auf wirtschaftlich festen Säulen. Dennoch werden Käufer der Classique Souscription 2025 ein Viertel des Preises von 52.300 Euro bei Bestellung anzahlen müssen. Die Uhr wird dann innerhalb von einem bis drei Monaten hergestellt und nach vollständiger Bezahlung übergeben. Je schneller subskribiert wird, desto schneller wird die Uhr bereit liegen.
Dieses Modell wieder aufleben zu lassen mag angesichts der Größe von Breguet wie ein Gimmick erscheinen. Und vielleicht macht man es auch tatsächlich vor allem deshalb, weil es zur Inspiration von 1796 passt. Gleichzeitig wird mit diesem Zahlungskonstrukt der Wert der Uhr betont: Mit seiner Anzahlung bekennt sich der Käufer zu seiner Entscheidung – es macht den Kauf verbindlich. Obendrein lenkt sie den Blick auf das was jede mechanische Uhr ist: Ein Stück Handwerk, in dem Arbeitskraft und Zeit steckt. Obendrein verschafft diese Jubiläums-Referenz dem Subskriptions-Modell neue Aufmerksamkeit und Anerkennung. Denn mal davon abgesehen, dass selbst bei Ferrari eine Anzahlung bei Bestellung eines Sportwagens fällig ist: Kleinere Uhrenmarken und so genannte „Independents“ beispielsweise nutzen das Subskriptions-Verfahren nach wie vor um den Cash-Flow zu sichern. Dass Breguet die lange Tradition dieser Art von Vorkasse nun mit einem eigenen Sondermodell ehrt und Aufmerksamkeit verschafft, das kann all jenen Herstellern, die ohne ebendiese nicht wirtschaften könnten, nur helfen. Was sicherlich im Sinne von Abraham Louis Breguet wäre.
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