Alles auf Schwarz. Aber auch auf Rot! Der Montblanc 1858 Minerva Monopusher Chronograph Red Arrow LE88
Montblanc ist eine Marke mit großer Tradition. Die Manufaktur Minerva ebenso – Teil davon sind historische und einst extrem begehrte Monopusher-Chronographen. Seitdem Minerva Teil von Montblanc ist, gehören neue Monopusher-Varianten zu den stilprägendsten und erfolgreichsten Modellen des Hauses. Auch die neueste Referenz steht ganz in dieser Tradition: Der Montblanc 1858 Minerva Monopusher Chronograph Red Arrow LE88. Der auf Schwarz und zugleich auf Rot setzt, und damit alles andere als eine Uhr für Glücksritter ist.
Der Look: Eine Fliegeruhr für Maßanzugbesitzer
Das gerade einmal auf 88 Exemplare limitierte Modell dürfte nämlich nicht nur Sammler der Marke ansprechen: Denn einerseits ist die Uhr auf den ersten Blick klassisch gestaltet und besagter Tradition verpflichtet. Das Ganze aber unter dem Sammelbegriff Retro- oder Vintage-Look abzutun, würde ihr nicht gerecht werden. Denn andererseits präsentiert sich die Uhr zeitlos modern und angenehm selbstbewusst: Auf die Trendfarbe Grün hat man bei Montblanc (in diesem Fall) verzichtet, stattdessen verleiht das schwarze Blatt in Kombination mit dem schwarzen Lederband mit seinen cremefarbenen Kontrast-Nähten dem Modell eine Anmutung, die sie einerseits extrem elegant, andererseits aber auch cool-casual wirken lässt. Diese Fliegeruhr passt damit zum Bomber-Blouson ebenso wie zum Maßanzug. Eine Uhr für Offiziere und Gentlemen quasi.
Die Inspiration: Minervas Modelle für Kampfpiloten & Gentlemen
Als Inspiration für den 1858 Minerva Monopusher Chronograph Red Arrow LE88 diente dabei ein Minerva-Chronograph aus dem Jahr 1939. Die Manufaktur hatte sich in den Jahren zuvor zu einem der führenden Hersteller von Fliegeruhren entwickelt, und konstruierte damals Uhren für das Cockpit ebenso wie für Offiziere in Gala-Uniform.
Verlässliche Zeitmesser waren damals für (Armee-) Piloten von höchster Bedeutung. Wichtig waren dabei vor allem: Eine möglichst leichte Ablesbarkeit, sowie eine unkomplizierte Bedienbarkeit der Uhr, deren Chronographen- und Countdown-Funktion auch mit Handschuhen einfach nutzbar sein sollte. Um letzteres zu erleichtern, griffen Hersteller wie Minerva auf geriffelte Lünetten zurück.
Diese findet sich – wie auch zahlreiche andere Funktionselemente – in der Red-Arrow-Edition wieder. Die Lünette des 42-Millimeter-Gehäuses lässt sich in beide Richtungen drehen, und je nachdem wie man mit Hilfe der Lünette den roten Pfeil ausrichtet, lässt sich wahlweise die verstrichene Zeit ablesen oder aber ein Countdown einrichten, der immer dann verstrichen ist, sobald der Minutenzeiger die Pfeilmarkierung erreicht.
Sämtliche Funktionen werden dabei vom auf zwei Uhr positionierten Drücker ausgelöst. Dass der Pfeil in leuchtendem Rot gehalten ist, ist dabei zum einen eine Verneigung vor der Manufaktur-namensgebenden Minerva, der römischen Göttin der Handwerkskunst, die stets einen Speer mit sich trug. Es erhöht zum anderen die Ablesbarkeit. Und zu guter Letzt ist es ein farblicher Akzent, der sich gerade in dieser Farbkombination sehr schön anzuschauen macht. Ähnlich hielt es schon A. Lange & Söhne bei der weißgoldenen Richard Lange Springende Sekunde mit schwarzem Blatt, und auch die neue Titan-Ausführung der Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe mit grauem Blatt setzt auf einen roten Akzent beim Sekundenzeiger.
Nicht die Erste – aber die Schönste? Die Monopusher-Geschichte von Montblanc mit Minerva
Bei der edelstählernen Montblanc-Minerva ist die Kombination aus tiefschwarzem Blatt mit weißen Telemeter- und Tachymeterskalen sowie den arabischen Ziffern in beigefarbener Super-LumiNova-Beschichtung und dem roten Minerva-Pfeil ebenfalls extrem gelungen. Ganz subjektiv betrachtet möchte man schreiben: Es ist es der wohl schönste Monopusher-Chronograph aus der jüngeren Montblanc-Geschichte. Im Jahr 2014 hatte man beispielsweise bei Montblanc mit dem rotgoldenen, auf 90 Exemplare limitierten Heritage Spirit Pulsograph mit weiß-silbernem Blatt bereits großen Erfolg. Genau so war es 2019 und 2020 mit dem jeweils auf 100 Exemplare limitierten Heritage Pulsograph. Beide waren technisch identisch und verwendeten das Handaufzugskaliber MR M13.21 mit Säulenradmechanismus. Mit 40 Millimeter Durchmesser war der Heritage Pulsograph dabei allerdings etwas zierlicher, die Wahl der Zifferblattfarben und Metalle dafür deutlich modischer: Erst war es Stahl mit lachsfarbenem Blatt, dann Roségold mit braunem Blatt. Wobei der wahre optische Star das Kaliber selbst war. Das ist auch bei der aktuellen Red Arrow so, und es lässt sich darum selbstverständlich durch Saphirglas bewundern.
Auch die artverwandten, vom Automatikwerk MB 25.12, einem modifizierten Sellita-Kaliber SW510, angetriebenen Monopusher-Chronographen wurden zu begehrten Lieblingen unter Montblanc-Freunden – ganz egal ob in der Variante Stahl und lachsfarbenes Zifferblatt oder in Bronze mit schwarzem Blatt. Anders als beim Pulsograph oder der hier vorgestellten Uhr war die Monopusher-Funktion bei dieser Uhr in die Krone integriert, und mit Preisen im mittleren vierstelligen Bereich waren sie ungleich preiswerter als limitierte horologische Showstopper wie der Red Arrow Monopusher, der einen Wert beziehungsweise Verkaufspreis von 32.000 Euro hat.
Fazit: Ein Zeichen für die Zukunft
Jenseits von Farbkombinationen und unterschiedlichen Kalibern fällt bei dem neuesten Monopusher dann aber noch eines auf: Montblanc verzichtet bei diesem Modell zwar nicht darauf, auf die historischen Vorbilder für diese Uhr zu verweisen, wohl aber darauf, den Zeitmesser der „Heritage“-Kollektion zuzuordnen und dies auf dem Zifferblatt zu vermerken, oder aber den Namen des Kalibers dort aufzudrucken – wie es in der Vergangenheit der Fall war. Das mag auf den ersten Blick nur eine Kleinigkeit sein, es spricht aber für ein in den vergangenen Jahren erstarktes Selbstbewusstsein: Der Verweis auf das Früher, auf die große Minerva-Vergangenheit und den damit verbundenen Hinweis auf die hohe Qualität der Uhrmacherei, ist dadurch eine Nuance weniger allgegenwärtig und plakativ, und dass man anständige Kaliber verbaut noch einmal etwas selbstverständlicher. Auch das macht die Red Arrow besonders stark und zeitlos. Eine Uhr für das hier und jetzt, für Hedonisten die den Augenblick leben, und die Vergangenheit nichtsdestotrotz schätzen. Montblanc muss schließlich nichts und niemandem mehr etwas beweisen. Diese Red-Arrow-Limited-Edition ist somit geradezu typisch für dieses wohlverdiente Selbstverständnis: Man setzt auf Schwarz. UND zugleich auch auf Rot. Verlieren ist da nahezu ausgeschlossen.
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