Anlässlich des 70. Jubiläums der GMT-Master von Rolex widmen wir uns einer Modelllinie, die einst für die Anforderungen des interkontinentalen Linienflugs entwickelt wurde – und längst zu einer festen Größe unter den sportlichen Edelstahl-Armbanduhren zählt. In diesem Beitrag beleuchten wir die technische Entwicklung der GMT-Master, erklären die Funktionsweise der Zeitzonenmechanik der GMT-Master II und zeichnen die Geschichte der ersten und zweiten Generation anhand ihrer prägendsten Modelle nach. Unser Blick richtet sich dabei auf jene Referenzen, die den Charakter dieser Uhr über Jahrzehnte hinweg geformt und ihre heutige Begehrlichkeit maßgeblich bestimmt haben.
Die Geschichte der GMT-Master
Wir schreiben das Jahr 1955: Das US-Luftfahrtunternehmen Pan American World Airways, kurz „Pan Am“, hatte mit seinen „Flying Clippers“ – insbesondere der Boeing 314 – ab 1939 die erste regelmäßige Passagier- und Postverbindung zwischen den USA und Europa etabliert. Durch diese Flüge, die mehrere Zeitzonen durchquerten, wurde Pan Am zur Wegbereiterin des internationalen Linienflugverkehrs – und genau hier kam die GMT-Master ins Spiel. In Partnerschaft mit der legendären Fluggesellschaft entwickelt, zielte die GMT-Master bei ihrer Lancierung 1955 darauf ab, Piloten die gleichzeitige Anzeige von Orts- und Heimatzeit beim transatlantischen Zeitzonen-Hopping auf einen Blick zu ermöglichen. Diese Partnerschaft fand ihren Höhepunkt im Jahr 1959: Beim ersten Nonstopflug eines Pan-Am-Clippers von New York nach Moskau war die GMT-Master mit an Bord – getragen vom Piloten Clarence Warren und genutzt als Navigationshilfe.

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Der Unterschied zwischen der GMT-Master und der GMT-Master II
Die GMT Master – die GMT-Uhr der ersten Generation
Die GMT Master entstammt einer Zeit, in der jede Rolex-Neuheit einem Zweck zu dienen schien: Die Submariner wandte sich an Taucher, die Milgauss an Wissenschaftler – und die GMT Master? In ihr kam die Strategie zum Ausdruck, den Produktkatalog so auszuweiten, um die Berufsgruppe der Piloten bedienen zu können. Doch die erste Generation der GMT Master barg ein Problem: der 12-Stunden-Zeiger, der die Lokalzeit anzeigt, war mechanisch mit dem 24-Stunden-GMT-Zeiger gekoppelt. Das bedeutete: Wenn man den GMT-Zeiger einstellte, bewegte sich der Stundenzeiger mit – und umgekehrt. Bei einem Wechsel der Zeitzone musste daher die gesamte Uhrzeit neu eingestellt werden, anstatt nur die Lokalzeit separat anzupassen.

Die GMT Master II – die GMT-Uhr der zweiten Generation
Um diesem Problem Abhilfe zu schaffen, brachte Rolex im Jahr 1982 die GMT Master II als „echte“ GMT-Uhr auf den Markt. Zum ersten Mal konnte man durch die verbesserte Funktionsweise des Uhrwerks eine Rolex-GMT mit einem ausgefeilteren Konzept einstellen. Im Gegensatz zu Uhren der ersten Generation lässt sich der traditionelle Stundenzeiger bei GMT-Uhren der zweiten Generation unabhängig vom GMT-Zeiger verstellen, ohne dass die Uhr angehalten oder komplett neu eingestellt werden muss.

Der 24-Stunden-Zeiger
Die Bestimmung der GMT-Master II liegt darin, die Greenwich Mean Time (oder UTC) zusätzlich zur aktuellen Ortszeit anzuzeigen. Für die Anzeige der Ortszeit ist dabei das traditionelle Gespann aus Stunden- und Minutenzeiger zuständig. Um sich hingegen die Zeiten einer zweiten oder sogar dritten Zeitzone anzeigen zu lassen, genügt ein Blick auf den längeren und oft andersfarbigen 24-Stunden- oder GMT-Zeiger. Dieser erhält seinen Namen durch die Tatsache, dass er sich im Gegensatz zum regulären Stundenzeiger nicht einmal in 12 Stunden, sondern einmal in 24 Stunden um das Zifferblatt dreht – also nur halb so schnell.

Dieser Umstand ermöglicht es, den längeren 24-Stunden-Zeiger auf die 24-Stunden-Skala der Lünette beziehungsweise der innenliegenden Minuterie auszurichten, um sich somit die zweite beziehungsweise dritte Zeitzone anzeigen zu lassen.
Die Lünette
Diese Besonderheit führt uns zu einem weiteren wichtigen Bestandteil des GMT-Konzepts: der Lünette. Die 24-Stunden-Skala auf der Lünette ermöglicht es, zwischen den Tages- und Nachtstunden zu unterscheiden und die Einstellung einer zweiten beziehungsweise dritten Zeitzone vorzunehmen. Um Tag und Nacht besser unterscheiden zu können, sind deshalb viele GMT Master II-Lünetten zweifarbig und lassen sich darüber hinaus in beide Richtungen drehen.

Die Funktionsweise der GMT Master II an einem Beispiel erklärt
Um die Funktionsweise der GMT Master II an einem exemplarischen Beispiel verständlicher zu machen, lässt sich folgendes Szenario anführen: Bevor der Träger einer GMT Master II von seiner Heimatstadt Berlin nach New York fliegt, ist es notwendig, die Lünette so zu drehen, dass sich das Dreieck auf der Lünette gegenüber dem 12-Uhr-Index auf dem Zifferblatt befindet. Danach schraubt man die Krone auf und zieht sie bis zur Rastposition 2 heraus – das erkennt man daran, dass sich der Sekundenzeiger nicht mehr bewegt –, um schließlich den GMT-Zeiger gemeinsam mit dem traditionellen Stundenzeiger auf die Heimatzeit einzustellen. Solange man sich also an seinem Referenzort, in diesem Fall Berlin, befindet, ist die Lokalzeit (12-Stunden-Zeiger) mit der Referenzzeit (24-Stunden-Zeiger) identisch.

Wichtig ist hierbei zu wissen, dass die Einstellung der Referenzzeit dazu führt, dass sich der traditionelle Stundenzeiger (Lokalzeit) mitbewegt. Da nur der Stundenzeiger unabhängig bewegt werden kann, ist es deshalb wichtig, die Referenzzeit vor der Lokalzeit einzustellen.
Das Ablesen von zwei Zeitzonen
Wenn der Träger einer GMT-Master II nun von seiner Heimatstadt Berlin nach New York geflogen ist, stellt er den traditionellen Stundenzeiger auf die Lokalzeit von New York, also 04:10 Uhr, ein. Diese Einstellung kann vorgenommen werden, wenn die Krone in die Rastposition 1 gebracht wird. Der 24-Stundenzeiger, der von der Einstellung des traditionellen Stundenzeigers unberührt bleibt, zeigt weiterhin die Referenzzeit der Heimatstadt Berlin mit der Uhrzeit 10:10 Uhr an. Dadurch lassen sich die Zeiten zweier Zeitzonen ablesen.

Das Ablesen von drei Zeitzonen
Möchte der Träger nun die Zeit einer dritten Zeitzone – beispielsweise Tokio, wo es gerade 18:10 Uhr ist –, ablesen, muss die „18“ der Lünette an dem 24-Stunden-Zeiger ausgerichtet werden. Für die zweite Zeitzone (in diesem Fall die Heimatzeit Berlins) wird nun nicht mehr die Lünette zur Berechnung herangezogen, sondern die innenliegende Minuterie – 60 feine Markierungen für Minuten außerhalb der Stundenindizes. Da diese jedoch im Zusammenspiel mit den Stundenmarkierungen nur 12 Stunden ausweist, weil sich der reguläre Stundenzeiger einmal in 12 Stunden um das Zifferblatt dreht, muss der Träger diese nun mit zwei multiplizieren, um die Heimatzeit abzulesen.

Die erste GMT Master: Ref. 6542 (1955–1959)
Um die Geschichte der Rolex GMT-Master zu erzählen, muss jedoch interessanterweise mit einem völlig anderen Modell begonnen werden: der im Jahr 1953 lancierten Ref. 6202, dem sogenannten Turn-O-Graph. Jene Uhr, die sich irgendwo zwischen einer Oyster Perpetual und einer Submariner bewegte, brachte mit ihrer beidseitig drehbaren Lünette und dem fluoreszierenden Zifferblatt zwei Grundelemente der späteren GMT-Master auf den Begriff. Diese Uhr sollte mit ihrer Gestaltung maßgebend für die erste GMT-Master sein, die einige ihrer Gestaltungselemente übernahm: die Ref. 6542, die erste GMT-Master. Über das exakte Erscheinungsjahr der ersten GMT-Master herrscht Uneinigkeit: 1954 oder doch 1955? Rolex selbst nennt 1955 – ein Datum, dem wir in diesem Artikel folgen.

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Die erste GMT-Master Ref. 6542 aus dem Jahr 1955 verfügte über einige nennenswerte Komponenten: Sie kombinierte das Gehäuse des Turn-O-Graph mit einer Bakelite-Lünette – ein Kunststoff, der genutzt wurde, um die zweifarbige, mit Leuchtmasse unterlegte Pepsi-Lünette zu realisieren, sich jedoch als bruchempfindlich erwies. Bei der GMT-Master wurde die drehbare Lünette für das Ablesen einer zweiten Zeitzone neu interpretiert – anstelle der 60-Minuten-Skala des Turn-O-Graph erhielt sie eine 24-Stunden-Skala.

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Die erste GMT-Master wurde in weiteren Abwandlungen, wie etwa der Ref. 6542/8, ausgekostet: eine Uhr aus massivem 18-karätigem Gold, die über ein sogenanntes „Nipple Dial“ verfügte. Diese ungewöhnliche Bezeichnung bezog sich auf die erstmalig applizierten Stundenindizes, die dank der goldenen Umrandung die Anmutung eines Nippels aufwiesen und von einer Lünette im „Root-Beer“-Stil sowie schwertförmigen Zeigern umgeben waren. Eine weitere Ausführung der ersten GMT-Master ersetzte die Bakelite-Lünette schließlich gegen 1956/1957, still und heimlich, ohne Änderung der Referenznummer, durch Aluminium-Einsätze.

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GMT Master Ref. 1675 (1959–1980)
Die GMT Master Ref. 1675 mit einem beachtlichen Produktionszeitraum, der sich über mehr als zwei Jahrzehnte – von 1959 bis 1980 – erstreckte, zielte bei ihrer Lancierung darauf ab, das Gehäuse auf nunmehr 40 mm zu vergrößern, es um Kronenschützer zu erweitern und die Einkerbungen der Lünette so zu gestalten, dass sie einfacher zu greifen war.
Im Inneren der Ref. 1675 sorgte das neue Kaliber 1565 mit einer Breguet-Spirale für eine Gangreserve von ca. 44 Stunden, bei einer Frequenz von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde. Dieses Uhrwerk stellte technisch eine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Kaliber dar und sollte fortan zugleich als Grundlage für den Großteil der GMT-Werke bis in die 1980er Jahre dienen. Diese Veränderung des Uhrwerks auf das Kaliber 1565 ging ab etwa 1960 mit einer Anpassung des Zifferblatts einher, wodurch „OCC“ (Officially Certified Chronometer) zu „SUPERLATIVE CHRONOMETER OFFICIALLY CERTIFIED“ wurde – eine Beschriftung, die man bis heute auf Rolex-Zifferblättern finden kann.

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Von den späten 50ern bis in die 1980er hinein wurde die Ref. 1675 um zahlreiche Variationen erweitert, die einige – wenn auch minimale – Modifikationen präsentierten, die sich vor allem mit der Beschriftung und Gestaltung des Zifferblatts befassten: Die Ausführung, die um etwa 1962/63 produziert wurde, gleicht optisch der vorherigen Ref. 1675. Bei genauerem Blick lässt sich jedoch ein kleiner Leuchtpunkt unterhalb des Index bei 6 Uhr erkennen – die sogenannte „Ausrufezeichen-Markierung“, die – so nimmt man allgemein an – auf eine weniger radioaktive Variante von Radium, den frühen Einsatz von Tritium oder sogar eine Mischform beider hinweisen könnte. Um das Jahr 1964 wurde das „T“ schließlich als Verweis auf die Verwendung von Tritium standardisiert.
Um das Jahr 1963 unterzog Rolex das Zifferblatt der Ref. 1675 der bisher umfassendsten Umgestaltung: Der geschlossene Minuterie-Ring (auch als Chapter Ring bekannt), der sich zuvor als feine, geschlossene Linie um den Rand des Zifferblatts zog, wurde geöffnet und durch längere Minuten-/Sekundenmarkierungen ersetzt, die bis zum Rand des Zifferblatts reichten. Weitere Modifikationen betrafen die Beschriftung des Zifferblatts: Auf den sogenannten „Underline“- sowie „Double Swiss“-Zifferblättern lassen sich Merkmale wie die doppelte Verwendung des Wortes „Swiss“ bei der 6-Uhr-Position erkennen sowie eine kleine Linie unter dem Schriftzug „Superlative Chronometer Officially Certified“. Dies änderte sich jedoch gegen 1964, als der Schriftzug bei 6 Uhr um „T < 25“ erweitert wurde und somit „SWISS – T < 25“ las. Dieser Schriftzug kennzeichnete fortan den Einsatz von Tritium.

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Gegen 1965 wurde das Uhrwerk der Referenz einmal mehr ersetzt, diesmal durch das Rolex Kaliber 1575, das die Gangreserve auf etwa 48 Stunden und die Frequenz auf 19.600 Halbschwingungen pro Stunde erhöhte. Dieses Uhrwerk bot verschiedene Funktionen, darunter einen automatischen Aufzug, einen Kalender mit Datumsumschaltung und wurde gegen 1971 um eine Hacking-Funktion (auch Sekundenstopp genannt) erweitert. Um 1966 tauchen erstmals 1675-Modelle mit matten Zifferblättern auf, die zuvor noch mit glänzenden („glossy“) Zifferblättern ausgestattet waren. Die matten Zifferblätter sollten die Produktion der GMT-Master für etwa 14 Jahre prägen und finden sich sogar noch in den frühesten Ausführungen der Referenz 16750, die schließlich die 1675 ablösen wird.
GMT-Master Ref. 16750 (1980–1988)
Nach der Ära, die die Ref. 1675 hinterließ, folgte die Referenz 16750. Diese Uhr präsentierte das neue Kaliber 3075, das über eine Sekundenstoppfunktion, eine Schnellverstellung des Datums sowie eine höhere Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde verfügte. Die Architektur des neuen Uhrwerks brachte zudem eine weitere, wenn auch rein optische, Veränderung mit sich: Der 24-Stunden-Zeiger wurde nicht mehr unterhalb, sondern oberhalb des Stundenzeigers platziert. Darüber hinaus ging mit der neuen Referenz eine erhöhte Wasserdichtigkeit von 100 Metern einher, die die 50 Meter Wasserdichtigkeit der Ref. 1675 nunmehr verdoppelte.

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Wie bereits angesprochen, wurden die ersten Exemplare der Ref. 16750 noch mit den matten Zifferblättern gefertigt, wie wir sie bereits von der Ref. 1675 kannten. Später ersetzte Rolex diese durch glänzend lackierte Zifferblätter mit applizierten Indizes aus Weißgold. Allerdings zeigten auch diese Zifferblätter ähnliche Schwächen wie die frühen Bakelite-Lünetten der ersten GMT-Master: Aufgrund ihrer Anfälligkeit für feine Risse erhielten sie den Beinamen „Spider Dials“. Die entstehenden Haarrisse beeinträchtigten zwar nicht die Funktion der Uhr, sorgten jedoch für ein charakteristisches Erscheinungsbild.

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Die Referenz 16750 war eine der zwei letzten GMT-Master-Referenzen, die parallel zur GMT-Master II gefertigt wurden, die im Jahr 1982 erschien – doch dazu gleich mehr.
GMT-Master Ref. 16700 (1988–1999)
Die Ref. 16700 sollte schließlich als das letzte neue GMT-Master-Modell den Anfang vom Ende der ersten Generation der GMT-Master markieren. Interessanterweise wurde sie zu einem Zeitpunkt lanciert, als die GMT-Master II bereits auf dem Markt war. In dieser Entscheidung konnte Rolex‘ Strategie verstanden werden, mit der Ref. 16700 eine kostengünstigere Variante zur GMT-Master II zu lancieren. Das letzte, in der GMT-Master verbaute Uhrwerk war das Kaliber 3175, das jedoch an der grundsätzlichen Funktionsweise der GMT-Master nichts änderte. Zudem präsentierte diese letzte GMT-Master-Referenz die Änderung, dass Tritium gegen Ende ihrer Produktionszeit, im Jahr 1997, durch den Leuchtstoff Super-LumiNova ersetzt wurde.

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Doch auch trotz der zahlreichen Variationen und Entwicklungen war die GMT-Master ihrerseits nur eine Vorstufe zu einer umfassenden Umgestaltung des GMT-Konzepts, das in der GMT-Master II Gestalt annehmen sollte. Hier sind die wichtigsten Referenzen der GMT-Master II im Überblick.
Die erste GMT-Master II: Ref. 16760 (1982–1988)
Die erste GMT-Master II präsentierte im Vergleich zur GMT-Master eine Reihe an Neuerungen, die in den offensichtlichsten Änderungen – dem neuartigen Mechanismus des Uhrwerks und der Lünette – gipfelten. Die Lünette fasst einerseits das emblematischste Designelement der Uhr zusammen. Andererseits dient sie dazu – verstärkt durch die zweifarbige Gestaltung –, Tag und Nacht besser unterscheiden zu können. Diese Gestaltung war es auch, die die Ref. 16760 so besonders machte. Die Lünette der ersten GMT-Master II präsentierte erstmalig die Kombination einer Schwarz-Roten Lünette – Rot steht hierbei für den Tag, während Schwarz für die Nacht steht. Eine Kombination, die als „Coke-Bezel“ zu Ruhm gelangen sollte und sich gestalterisch von der bisherigen „Pepsi-Bezel“ abhob.

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Durch die seinerzeit beachtliche Gehäusehöhe, die auf das Uhrwerk 3085 mit dem neuartigen Mechanismus zurückzuführen ist, wird die Uhr oftmals als „Fat Lady“ bezeichnet. Ein weiterer Spitzname für die Uhr lautet liebevoll „Sophia Loren“ – eine Anspielung auf die italienische Schauspielerin, deren „Kurven“ sich im Gehäuse der Uhr und nicht zuletzt in den vergrößerten Kronenschützern widerspiegeln sollen. Das neue Kaliber 3085 im Inneren ermöglichte die bereits erwähnte, unabhängige Einstellung des 12-Stunden-Zeigers in 1-Stunden-Schritten, ohne dabei den 24-Stunden-Zeiger zu beeinflussen oder das Uhrwerk stoppen zu müssen. Zudem war das Gehäuse der Uhr bis zu 100 Meter wasserdicht und verfügte erstmals über ein Saphirglas bei einer stählernen Rolex-GMT-Uhr.

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Eine weitere Neuerung innerhalb der Ref. 16760 nahm das Zifferblatt ein, mit dem Rolex den Übergang von den „Glossy Dials“ der 60er-Jahre zu den „Glossy Dials“ der 80er-Jahre perfekt gestaltete. Nicht zuletzt verfügte die erste GMT-Master II mit diesem neuen Glossy Dial über neuartige Indizes aus Weißgold und einen vollständig in Rot gehaltenen 24-Stunden-Zeiger, der sich deutlich vom Rest des Zifferblatts abhob.
GMT-Master II Ref. 16710 (1989–2007)
Auf den Erfolg der bewusst auffälliger gestalteten ersten GMT-Master II, die durch ihr glänzendes Zifferblatt und die weißgoldenen Indizes ganz im Zeichen der 80er-Jahre stand und nicht zuletzt dazu beitrug, Rolex von einer Nischenmarke zur weltweiten Bekanntheit zu verhelfen, folgte die nächste Ausfertigung der GMT-Master II: die Ref. 16710. Diese Referenz war gleich aus zwei Gesichtspunkten von übergeordneter Bedeutung: Nicht nur handelt es sich bei der 16710 um die Referenz mit der längsten Produktionszeit aller GMT-Master-II-Modelle, die sich von Ende der 80er über die kompletten 90er bis in die 2000er erstreckte, sie war zudem auch das GMT-Master-II-Modell, das parallel zur letzten GMT-Master (Ref. 16700) produziert wurde, die schließlich im Jahr 1999 eingestellt wurde.

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Im Vergleich zur Ref. 16760 verfügte die neue Ref. 16710 über das überarbeitete Kaliber 3185, das neben einigen Verbesserungen – unter anderem einer erhöhten Schockresistenz sowie optimierter Ganggenauigkeit – dünner war, wodurch der Spitzname „Fat Lady“ endgültig abgelegt werden konnte. Um 1998 wechselte Rolex schließlich von der Verwendung des radioaktiven Leuchtmittels Tritium zu LumiNova. Zifferblätter mit Tritium, die zwischen 1989 und 1997 verwendet wurden, sind häufig an der Aufschrift „SWISS – T<25“ unterhalb von 6 Uhr zu erkennen. Diese gelten vor allem unter Vintage-Sammlern als begehrter, da sie über die Zeit eine besondere Patina entwickeln.
Diese Aufschrift fällt um das Jahr 1999 weg und wird durch ein schlichtes „SWISS“ ersetzt, als die Ref. 16700 eingestellt und die Zifferblätter der Ref. 16710 aktualisiert werden. In den Jahren 2000 bis 2007 erfolgt der letzte Wechsel, als Rolex die Zifferblätter der Ref. 16710 mit dem Leuchtstoff Super-LumiNova ausstattet. Damit einher geht auch eine erneute Änderung in der Beschriftung unter 6 Uhr, die von nun an „SWISS MADE“ lautet.
Über ihren langen Produktionszeitraum wurde die Ref. 16710 in drei unterschiedlichen Ausführungen angeboten, die jeweils eine andere Lünette präsentieren: Schwarz-Rot („Coke“), Blau-Rot („Pepsi“) und vollständig Schwarz.
Die ersten Goldmodelle der GMT-Master II: Ref. 16713 & Ref. 16718 (1989)
Das Jahr 1989 markierte ebenfalls den Zeitpunkt, als mit der Ref. 16713 und Ref. 16718 die ersten goldenen GMT-Master-II-Modelle auf den Markt erschienen. Die Ref. 16713 präsentierte das Konzept der GMT-Master II in einer Two-Tone-Ausführung mit dem begehrten braunen Zifferblatt, während die Lünette eine Variation des sogenannten „Root-Beer“-Stils verfolgte. Abgerundet wurde die Uhr durch ein Jubilee-Armband, das den Two-Tone-Stil ebenfalls aufgriff. Die Ref. 16718 hingegen kombinierte ein schwarzes Zifferblatt mit einer vollständig schwarzen Lünette ohne Tag- und Nachtindikatoren, in die auffallend markante Ziffern eingelassen waren, die sich von der Lünette abheben.

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Die Geburt der modernen GMT-Master II: die Referenz 116718 (2005)
Es ist keine Übertreibung zu behaupten: Die Referenz 116718, die genau 50 Jahre nach der Einführung der ersten GMT-Master im Jahr 2005 auf der Baselworld präsentiert wurde, ist eine der bedeutendsten GMT-Master-II-Referenzen überhaupt. Zwischen der erstmaligen Verwendung von Komponenten wie dem „Super Case“, das über vergrößerte Hörner und ein insgesamt massiveres Erscheinungsbild verfügte, sowie der kratzfesten und UV-beständigen Cerachrom-Zahlenscheibe formte die Referenz 116718 die GMT-Master II, wie wir sie heute kennen. Das „Super Case“ zeichnete sich durch eine wesentlich vergrößerte Lünette aus, die über eine Keramik-Einlage verfügte – das erste Mal überhaupt –, blieb aber dennoch dem Durchmesser von 40 mm seiner Vorgänger treu.


Zudem gilt die Referenz 116718 als die erste GMT-Master II, die über das sogenannte „Maxi-Dial“ verfügte: ein Zifferblatt, das durch seine vergrößerten Komponenten seinem Namen alle Ehre machte. Hier lassen sich nicht nur deutlich größere Stundenindizes als bei Vorgängermodellen finden, sondern auch breitere Zeiger. Veränderungen zeigten sich auch beim Armband: Hier kam erstmals ein neues Oyster-Band mit Oysterlock-Faltschloss zum Einsatz, das sich so robust anfühlte wie das Gehäuse – ein Nachteil, über den frühere GMT-Master-II-Referenzen noch verfügten. Zudem trug die Referenz 116718 als eine der ersten Uhren überhaupt die Rolex-Gravur auf dem Rehaut.

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Im Inneren der Uhr befindet sich das automatische Uhrwerk Kaliber 3186, welches auch in nachfolgenden GMT-Master-II-Modellen verbaut wurde. Die größte technische Veränderung im Vergleich zu vorausgegangenen Kalibern war die Parachrom-Blue-Breguetspirale, welche dem Kaliber eine größere Schockresistenz und antimagnetische Eigenschaften verlieh. Daneben verfügt das Kaliber über eine Datumschnellschaltung und eine Gangreserve von 50 Stunden.

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Technisch ausgefeilter, moderner und dennoch um eine maskulinere Note verfeinert, war die Ref. 116718LN nicht nur ein großer Schritt für Rolex, sondern auch stilistisch ein Umbruch – weg vom klassisch-sportlichen Tool-Watch-Charakter, hin zu einer luxuriöseren, modernen Interpretation der GMT-Master II. Die Referenz 116718 war in zwei Farbvarianten erhältlich: eine, die ein schwarzes Zifferblatt mit einer gleichsam schwarzen Lünette kombinierte, und eine besondere Ausführung, die ein grünes Zifferblatt mit einer schwarzen Lünette kombinierte. Dies war das erste Mal, dass eine solche Kombination in einer GMT-Master realisiert wurde.

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Die Referenz 116710LN (2007–2019)
Im Jahr 2007 präsentierte Rolex mit der Referenz 116710 ein Modell, das die Cerachrom-Lünette, das „Super-Case“, das „Maxi-Dial“ sowie das Kaliber 3186 der Referenz 116718 als dauerhaften Standard einführte und dessen Besonderheit in einem grün lackierten GMT-Zeiger lag. Dieses Gestaltungselement war deshalb besonders, da der 24-Stunden-Zeiger sonst hauptsächlich nur mit roter Lackierung zu sehen war.

In diesem Zuge wurde zudem mit der Referenz 116713 eine Rolesor-Version vorgestellt – Rolesor ist Rolex‘ Begriff für ihre Bicolor-Uhren aus Edelstahl und Gold –, deren Kombination aus 18 Karat Gold bei der Lünette, der Krone und den mittleren Armbandgliedern sowie Edelstahl beim Uhrengehäuse und den äußeren Gliedern des Armbands einen noch größeren Luxus suggerieren sollte.

Die neuartige Chromalight Leuchtmasse
Erstmals standardmäßig in der Deepsea Sea-Dweller im Jahr 2008 vorgestellt, kam die neuartige Leuchtmasse Chromalight auch in der GMT-Master II Referenz 116710LN zum Einsatz. Das zur Herstellung verwendete Material ist ein feines Oxidpulver aus Aluminium-, Strontium-, Dysprosium- und Europium-Verbindungen, das bei hohen Temperaturen gebrannt wird und dabei kristalline Strukturen mit phosphoreszierenden Eigenschaften ausbildet. Es kann die Energie des Umgebungslichts speichern und bei Dunkelheit gleichmäßig in einem blauen Farbton wieder abgeben. Dieses Pulver wird mit einem flüssigen Harz vermischt und anschließend auf die Stundenindizes und Zeiger aufgetragen. Besonders an Chromalight ist jedoch nicht nur der blaue Leuchteffekt, sondern auch die gleichmäßige und langanhaltende Leuchtdauer, die bis zu acht Stunden betragen kann.

Die „Batman“: Ref. 116710BLNR (2013–2019)
Begnügte man sich bei der Ref. 116710 noch damit, die Lünette in einem einheitlich schwarzen Erscheinungsbild zu belassen, sollte sich dies mit der nächsten Ausführung der GMT-Master schlagartig ändern. Bei der Referenz 116710BLNR standen sich zwei Farben gegenüber: auf der einen Seite Schwarz, auf der anderen Blau – gemeinsam formten sie die Lünette der „Batman“, die zu einer der prominentesten Ausführungen der GMT-Master II avancieren sollte. Der Erfolg dieser blau-schwarzen Farbkombination, die in dieser Uhr das erste Mal realisiert wurde, war insofern überwältigend, als sie das beliebte schwarze Erscheinungsbild vorausgegangener Referenzen aufgriff, jedoch um eine blaue Lünette und einen blauen GMT-Zeiger erweiterte.

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Die erste zweifarbige Cerachrom-Zahlenscheibe
Erzielt wurde die besondere Farbkombination der Lünette durch ein neuartiges Verfahren, das in der „Batman“ Ref. 116710BLNR erstmals zum Einsatz kam. Die Basis jeder Cerachrom-Zahlenscheibe ist ein feines Pulver aus Zirkoniumoxid oder Aluminiumoxid, dessen Partikel nicht einmal einen Mikrometer groß sind. Dieser keramischen Grundsubstanz werden Bindemittel sowie Pigmente beigemischt, die den gewünschten Farbton erzeugen. Unter Hochdruck wird das Material nun in eine Form gepresst, wodurch die Komponente ihre endgültige Formgebung sowie die vertieften Ziffern, Graduierungen und Markierungen erhält. Anschließend werden die Bindemittel entfernt und das Werkstück bei rund 1.600 °C gesintert – ein Prozess, bei dem die Keramik ihre Härte und Farbe gewinnt. Während dieser Aushärtung schrumpft das Bauteil um rund 25 bis 30 Prozent und erreicht seine finale Farbgebung. Um die exakten Maße sicherzustellen, muss die gehärtete Keramik anschließend mit diamantbeschichtetem Werkzeug bearbeitet werden.
Für die Herstellung zweifarbiger Cerachrom-Zahlenscheiben, wie bei der GMT-Master II „Batman“, entwickelte Rolex hingegen ein eigenes Verfahren, das sich leicht vom Grundverfahren unterscheidet. Dabei wird eine vollständig blaue Zahlenscheibe vor dem Sintern zur Hälfte mit einer chemischen Lösung behandelt. Diese wässrige Substanz verändert in der Wärmebehandlung dann gezielt den Farbton der imprägnierten Hälfte zu einem schwarzen Erscheinungsbild – durch eine Reaktion der chemischen Verbindungen mit dem keramischen Material. Auf diese Weise entstehen dann zweifarbige Lünettenringe aus einem einzigen Keramikstück.
Die aktuelle „Batman“: Ref. 126710BLNR (2019 – bis heute)
Technisch gesehen folgte die Ref. 116710BLNR mit ihrem Kaliber 3186 den Spezifikationen der vorherigen GMT-Master-II-Modelle. Dies sollte sich allerdings mit der nächsten wichtigen Weiterentwicklung der Batman, der Ref. 126710BLNR mit dem Produktionszeitraum von 2019 bis heute, ändern. Optisch betrachtet folgt die neue Ausführung der originalen Batman, erweitert sie allerdings um ein Jubilee-Armband sowie ein technisches Upgrade mit dem Kaliber 3285, das über die Chronergy-Hemmung verfügt.

GMT-Master II „Pepsi“ Ref. 116719BLRO (2014–2018)
Sammler schätzten den farbigen Charakter der „Batman“ umso mehr, als sie glaubten, in der blau-schwarzen Lünette die Hoffnung auf eine neue GMT-Master-II-„Pepsi“ gefunden zu haben – jener Lünette, deren Ursprünge bis zur allerersten GMT-Master zurückreichen. Ein Wunsch, der im Jahr 2014 mit der Lancierung der GMT-Master II „Pepsi“ Ref. 116719BLRO, der ersten GMT-Master II aus Weißgold, schließlich in Erfüllung gehen sollte. Jedoch barg diese Uhr einen Nachteil: Durch ihr vollständig aus Weißgold gefertigtes Gehäuse und Armband mussten Interessenten tief in die Tasche greifen, was sie für einen größeren Kundenkreis unzugänglich machte.

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Im Jahr 2018 sollte Rolex jedoch die Bedürfnisse ihrer Sammler erhören und eine Pepsi-Version aus Edelstahl lancieren – doch dazu gleich mehr.
GMT-Master II Ref. 126715CHNR „Root Beer“ (2018–heute)
Das Jahr 2018 brachte gleich zwei Neuheiten für die GMT-Master II: Eine davon war die erste GMT-Master II aus 18 Karat Everose-Gold, die sich zum Weißgoldmodell dazugesellte. Optisch zeichnet sich das Modell Ref. 126715CHNR durch eine schwarz-braune Lünette im „Root-Beer“-Stil aus, die mit einem schwarzen Zifferblatt kombiniert wurde. Im Zuge dessen präsentierte Rolex mit der Ref. 126711CHNR eine weitere „Root-Beer“-Version, die sich der Two-Tone-Ästhetik bediente.

©Rolex/ Guillaume Mégevand
Auf der diesjährigen Watches and Wonders stellte Rolex zudem eine neue Version ihrer GMT-Master II „Root Beer“ in Everose-Gold vor, die über ein besonders ästhetisches Zifferblatt aus Tigereisen verfügt – einem Material, das goldene, orangefarbene sowie rötliche Details kunstvoll kombiniert. Everose-Gold wurde erstmals 2005 eingeführt und kommt bei allen Rolex Oyster Modellen in Roségold zum Einsatz. Laut Rolex wird die Goldlegierung in der hauseigenen Gießerei hergestellt. Technisch gesehen verfügt die Ref. 126715CHNR über ein Gehäuse mit einem Durchmesser von 40 mm, sowie das automatische Kaliber 3285 mit einer Gangreserve von 70 Stunden.

GMT-Master II Ref. 126710BLRO „Pepsi“ (2018–heute)
Im Jahr 2018 bekam die Sammlerschaft schließlich das, was sie sich so lange erhofft hatte: Die Pepsi-Lünette kehrte mit der GMT-Master II „Pepsi“ Ref. 126710BLRO endlich an einem Stahlmodell zurück. Von nun an verfügte das Modell über ein Jubilee-Armband, ein schwarzes Zifferblatt und einen roten 24-Stunden-Zeiger.

Die wirkliche Änderung betraf jedoch das Innere der Uhr: Ab 2018 tickte in den GMT-Master-II-Modellen das neu entwickelte Kaliber 3285. Dieses zeichnete sich durch die nunmehr von 50 auf 70 Stunden erhöhte Gangreserve sowie rund zehn neue Patente aus, die sich unter anderem im modernisierten Federhaus, dem Oszillator mit blauer Parachrom-Spirale und der effizienteren Chronergy-Hemmung niederschlugen. Diese Komponenten sorgten nicht nur für eine hohe Funktionssicherheit und eine Unempfindlichkeit gegenüber Magnetfeldern, sondern darüber hinaus auch für eine Ganggenauigkeit von ±2 Sekunden pro Tag.

Die Weißgoldmodelle der „Pepsi“ werden heute wiederum mit einem blauen oder Meteoritenzifferblatt angeboten (Referenz 126719BLRO).


Die Linkshänder-GMT: GMT-Master II „Sprite“ Ref. 126720VTNR (2022–heute)
Zu einer gleichermaßen bunten wie kontroversen Wirkung steigerte Rolex die GMT-Master II mit der Ref. 126720VTNR „Sprite“, indem sie die Lünette mit einer erstmaligen schwarz-grünen Kombination versahen und – bedeutender noch – die Krone und das Datumsfenster auf die linke Gehäuseseite, zur 9-Uhr-Position, verlagerten.

Was die Uhrengemeinde im Hinblick auf die Rolex GMT-Master II 126720VTNR tatsächlich spaltete, war jedoch nicht etwa die linksseitige Anordnung der Krone – dafür existieren durchaus historische Beispiele, etwa eine Ref. 6542, die 2018 beim Auktionshaus Phillips zu einem Preis von circa 242.250 € versteigert wurde.

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Auch der grüne Farbton der Cerachrom-Lünette sorgte kaum für Irritationen – schließlich handelt es sich um jenes beliebte Grün, das bereits die Submariner Date „Kermit“ zierte. Vielmehr war es das bei 9 Uhr platzierte Datum, das durch die Zykloplupe zusätzlich betont wurde. Technisch gesehen folgte die Uhr mit dem Kaliber 3285 und seiner 70-stündigen Gangreserve den vorausgegangenen Modellen.

Im Jahr 2024 wurde die Uhr erneut ins Rampenlicht gerückt, da eine neue Ausführung gleich zwei Premieren vorzuzeigen hatte: Mit der neuen Referenz 126729VTNR präsentierte Rolex die erste GMT-Master II mit einem Keramikzifferblatt – dessen Material aus demselben Werkstoff wie die Lünette gefertigt wird. Außerdem handelt es sich bei der Uhr um das erste Modell, das ein Weißgoldgehäuse mit dem Konzept der Linkshänder-GMT-Master II verbindet.

Die „Bruce Wayne“: Ref. 126710GRNR (2024–heute)
Im Vergleich dazu vertrat die Referenz 126710GRNR eine fast ornamentlose Richtung, die eine schwarz-graue Lünette sowie einen grünen GMT-Zeiger in sich vereinigte. Präsentiert als eine zurückhaltende Variante, wurde die Uhr in Sammlerkreisen fortan „Bruce Wayne“ getauft.

Neu war die Lünette jedoch nicht: Ihre Charakteristika, bestehend aus der schwarz-grauen Farbkombination, wurden bereits bei den 2023 eingeführten Gold- und Rolesor-Versionen Ref. 126713GRNR und Ref. 126718GRNR erprobt.


Armbandoptionen
Unter den aktuell produzierten GMT-Master II Modellen von Rolex lassen sich zwei Armbandvarianten unterscheiden: das sportlich-robuste Oyster-Band mit seinen drei flachen Gliedern sowie das elegantere, fünfreihige Jubilee-Band mit polierten Mittelelementen.
Die Stahlvarianten – darunter die Referenzen 126710BLRO („Pepsi“), 126710BLNR („Batman“), 126710GRNR („Bruce Wayne“) und 126720VTNR („Sprite“) – sind jeweils mit beiden Bandoptionen erhältlich, wobei sich das gewählte Armband auch preislich bemerkbar macht.
Bei der zweifarbigen „Bruce Wayne“ in Rolesor (126713GRNR) sowie beim entsprechenden Gelbgoldmodell (126718GRNR) setzt Rolex ausschließlich auf das Jubilee-Band, während die „Root-Beer“ in Rolesor (126711CHNR) sowie in Everose-Gold (126715CHNR) mit dem Oyster-Band ausgestattet ist.
Die exklusiven Weißgold-Modelle der GMT-Master II – 126719BLRO („Pepsi“) und 126729VTNR („Sprite“) – werden ebenfalls ausschließlich mit dem Oyster-Band ausgeliefert.

Die teuerste GMT-Master
Abschließend lohnt es sich, einen Blick auf die teuerste Ausführungen der GMT-Master zu werfen. Die bislang höchstpreisig versteigerte Referenz ist jenes Exemplar, das Marlon Brando im Film Apocalypse Now (1979) trug. Was die Ref. 1675 so besonders macht, ist ihre Geschichte: Brando entfernte eigenhändig die charakteristische Lünette, da sie ihm für seine Rolle zu auffällig erschien, und gravierte „M. Brando“ auf den Gehäuseboden.

Diese persönliche Modifikation sowie die Verbindung zum Filmklassiker machten die Uhr zu einem begehrten Sammlerstück. 2019 wurde sie erstmals für rund 1,8 Millionen Schweizer Franken versteigert und erzielte bei der Christie’s-Auktion Passion for Time im Jahr 2023 einen Gesamtpreis von rund 4 582 500 Schweizer Franken.
