Omega präsentiert die vierte Generation der Planet Ocean – mit überarbeitetem Gehäuse und Armband Zwanzig Jahre nach der Einführung der Planet Ocean präsentiert Omega mit der vierten Generation eine umfassende Neugestaltung des Modells, die den Ansprüchen der Gegenwart gerecht werden soll. Zum Auftakt erscheint die neue Generation in drei Modellvarianten, die sich jeweils durch unterschiedliche Ausführungen von Lünette, Ziffern und Armband unterscheiden. Durch die erkennbaren technischen Veränderungen in der Architektur von Gehäuse und Armband, die Omega bei der vierten Generation vorgenommen hat, stellt sich jedoch unweigerlich die Frage: Wie trägt sich die neue Omega Seamaster Planet Ocean am Handgelenk? Wir konnten die neuen Modelle bereits selbst tragen und haben unsere Eindrücke zur Überarbeitung der Linie in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Eine Einführung in die Geschichte der Omega Seamaster Planet Ocean

Die im Jahr 2005 veröffentlichte Omega Seamaster Planet Ocean ist eine im Premiumsegment angesiedelte, größere – und in vielen Fällen technisch fortschrittlichere – Serie als die klassische Bond-Seamaster 300M. Die ersten Planet-Ocean-Modelle von 2005 waren ästhetisch von der Seamaster 300 der späten 1950er- und frühen 1960er-Jahre inspiriert und mit den ursprünglichen Gehäusegrößen von 42 mm oder 45,5 mm ausgestattet, erhöhten die Wasserdichtigkeit jedoch auf das Doppelte – nämlich auf 600 Meter. Im Design übernahmen die Planet-Ocean-Modelle klassische Merkmale wie das gut ablesbare schwarze Zifferblatt mit arabischen Viertelstunden-Indizes, pfeilförmige Zeiger und die Tauchlünette mit innenliegender Skala.

Im Jahr 2009 erfolgte mit dem Übergangsmodell zur zweiten Generation der Planet Ocean – der Limited Edition Seamaster Planet Ocean Liquidmetal Ref. 222.30.42.20.01.001 – eine umfassende Überarbeitung der Linie. Das Aluminium-Inlay der Lünette wurde durch eine Keramiklünette ersetzt, das matte Zifferblatt wich glänzenden Varianten, und erstmals kamen bei einzelnen Komponenten Liquidmetal-Elemente zum Einsatz – ein Material, das höhere Kratzfestigkeit und dauerhafte Stabilität gewährleistet. Aufbauend auf dieser limitierten Edition folgte schließlich die zweite Generation der Planet Ocean, die die Neuerungen des Übergangsmodells – darunter die glänzenden Zifferblätter und Keramiklünetten – in die Serienproduktion überführte. Neu hinzu kamen zudem Saphirglasböden sowie das Kaliber 8500 mit Siliziumspiralfeder (Si14), was die Magnetfeldresistenz deutlich erhöhte.

Die dritte Generation der Omega Seamaster Planet Ocean folgte schließlich im Jahr 2016. Mit dieser Generation stattete Omega die Planet Ocean mit Co-Axial Master Chronometer-Kalibern aus – der höchsten Schweizer Norm für Präzision, Leistung und Magnetfeldresistenz. Die Kollektion erhielt zudem neue Gehäusegrößen, überarbeitete, schlankere Proportionen und ästhetische Neuerungen wie den Einsatz von Sedna-Gold sowie eine Keramiklünette mit Kautschukdetails. Im selben Jahr hielt auch die Planet Ocean Deep Black Einzug in die Kollektion – vier vollständig aus Keramik gefertigte Modelle, die ebenfalls dem Druck bis 600 Metern standhalten. Im Jahr 2022 wurde mit der Planet Ocean Ultra Deep schließlich eine Uhr in die Planet-Ocean-Kollektion eingeführt, die bis 6000 Meter wasserdicht ist und damit die ISO-6425-Norm für Sättigungstauchen erfüllt.

Zwanzig Jahre nach ihrem Debüt erfährt die Omega Seamaster Planet Ocean mit der vierten Generation erneut eine umfassende gestalterische Überarbeitung. Hier sind die neuen Uhren im Detail.

Wie trägt sich die vierte Generation der Omega Seamaster Planet Ocean am Handgelenk?

Beim Tragen der Uhr ist uns aufgefallen: Für eine Omega Seamaster Planet Ocean liegt sie tatsächlich erstaunlich flach am Handgelenk, und die kurzen Bandanstöße lassen den Durchmesser des Modells deutlich kleiner wirken, als es die 42 mm Gehäusedurchmesser zunächst vermuten lassen – was die vierte Generation zu einer seltenen Omega Seamaster Planet Ocean macht, die sich stimmig auch mit Business- oder Abendgarderobe kombinieren lässt.

Dies hängt vor allem mit zwei wesentlichen Änderungen zusammen, die Omega bei dieser Generation vorgenommen hat: Zum einen wurde das aus einem Hauptkörper und einem inneren Titanring bestehende Gehäuse mit markanteren Linien und definierten Kanten überarbeitet. Grundsätzlich folgt es jedoch jener Konstruktion, die wir bereits seit den Anfängen der Kollektion bei den Modellen kennen. Omega-Fans werden die charakteristischen Lyra-Bandanstöße, die Fase, die sich an den Hörnern verbreitert, das längs satinierte Gehäusefinish an den Flanken und die klar ins Gehäuse integrierten Bandanstöße wiedererkennen, deren vertikale Satinierung sowie die Polierung des Mittelteils auch in das Gehäuse übergeht – jedoch sind alle Bestandteile des Gehäuses nun insgesamt kantiger und eckiger, was zu einem moderneren Erscheinungsbild führt.

Die Überarbeitungen von Gehäuse und Armband

Das Ergebnis dieser Überarbeitung mit der vierten Generation ist nun eine Omega Seamaster Planet Ocean, die über einen Gehäusedurchmesser von 42 mm verfügt – und damit genau denselben Durchmesser wie das originale Modell von 2005 annimmt. Jedoch ist die vierte Generation nicht nur schmaler, sie ist auch flacher als vorherige Planet-Ocean-Modelle. Dies ist nicht nur auf die Überarbeitung des Gehäuses sowie der Lünette, sondern auch auf das flache Saphirglas und den geschlossenen Gehäuseboden zurückzuführen. Im Vergleich zu der Gehäusehöhe von 16,1 mm der Standardmodelle der dritten Generation verfügt die vierte Generation über eine Gehäusehöhe von 13,79 mm.

Ein weiteres besonderes Merkmal am Gehäuse ist die Tatsache, dass Omega das bislang an der Gehäuseseite bei 10 Uhr positionierte Heliumauslassventil entfernt hat – ein großer Schritt, da es ein prägendes Element der Kollektion seit rund 20 Jahren war. Dieses manuell bedienbare Ventil wurde ursprünglich für Sättigungstaucher entwickelt, um beim Auftauchen angesammeltes Helium aus dem Inneren der Uhr entweichen zu lassen und so Dichtungen und Glas vor Überdruck zu schützen. Dass Omega bei der vierten Generation darauf verzichten kann, geht auf die Erkenntnisse aus der Entwicklung der Planet Ocean Ultra Deep (2019) zurück. Deren Konstruktion verwendet einen inneren Ring aus Titan, der fester Bestandteil des Gehäuseaufbaus ist und für eine deutlich höhere strukturelle Stabilität sorgt. Dieses Prinzip kommt nun auch bei der neuen Omega Seamaster Planet Ocean zum Einsatz und ermöglicht eine Wasserdichtigkeit von 600 Metern – ganz ohne Heliumauslassventil.

Zum anderen hat Omega die Armbänder im Zuge der Neugestaltung des Gehäuses ebenfalls einer Überarbeitung unterzogen. Diese sind nun besser in das Gehäuse integriert und bestehen aus flachen Gliedern mit gebürsteten Außenreihen sowie einer polierten Mittelreihe. Im Vergleich zu Armbändern der früheren Generationen sind sie somit zwar schlanker, fühlen sich beim Tragen aber vergleichsweise weniger massiv und solide an. Darüber hinaus sind sie in sechs Stufen verstellbar, mit einer Faltschließe versehen und verfügen zudem über eine zusätzliche Taucherverlängerung.

Wie bereits erwähnt, verfügen die Modelle der vierten Generation anstelle von Saphirglas über verschraubte Gehäuseböden aus Titan Grad 5. Diese Bauweise verringert laut Omega das Gewicht der Uhr, verstärkt gleichzeitig die Stabilität und trägt zur reduzierten Bauhöhe bei. Der Boden zeigt einen wellenförmigen Rand, Gravuren der Worte PLANET OCEAN sowie SEAMASTER, die Angabe der Wasserdichtigkeit und das zentrale „Seepferdchen“-Emblem.

Die Lünetten als wesentliches Unterscheidungsmerkmal

Kommen wir nun zur Lünette der vierten Generation, die laut Omega ebenfalls überarbeitet wurde und das wesentliche Unterscheidungsmerkmal der Modelle darstellt. Alle Ausführungen der vierten Generation verfügen über eine einseitig drehbare Zeitmesslünette mit 0–60-Minuten-Skala, die sich sehr präzise und qualitativ hochwertig mit einem hörbaren „Klacken“ nach links drehen lässt. Bei allen Lünetten sind die Rillen zudem poliert und die Vertiefungen satiniert. Diese sorgen für einen guten Griff beim Drehen der Lünette. Sie gewährleisten außerdem, dass die Lünette gut absteht und sich leicht greifen lässt, ohne jedoch über das Gehäuse hinauszuragen.

Die Lünette der vierten Planet-Ocean-Generation wird zunächst in drei Modellen unterschiedlich ausgeführt: eine mit schwarzer Keramiklünette und weißer Emailskala, eine mit blauer Keramiklünette und weißer Emailskala sowie eine weitere mit orangefarbener Keramiklünette mit weißer Hybrid-Keramik-Skala. Besonders ins Auge fällt dabei die orangefarbene Version, die als markanteste Ausführung der aktuellen Serie gilt. Bis 2014 bestanden die orangefarbenen Lünetten aus Aluminium, bis Omega mit der Planet Ocean GMT aus Platin im Jahr 2014 erstmals eine orange Keramiklünette präsentierte. Diese orange Farbe hat einen speziellen Platz in der Kollektion, da sie seit Beginn als Signaturfarbe der Planet Ocean gilt und mit Vintage-Seamastern assoziiert wird.

Die Zifferblätter

Jede der Varianten der vierten Generation der Omega Seamaster Planet Ocean verfügt über ein matt-schwarzes Zifferblatt, das je nach Lichteinfall auch einen dunkelgrauen Farbton annehmen kann. Ebenfalls bei jeder Ausführung zu finden sind die charakteristischen, an Vintage erinnernden pfeilförmigen Zeiger und applizierten Indexe mit scharfen Kanten, die allesamt großzügig mit dem Leuchtstoff Super-LumiNova gefüllt sind. Jedoch birgt auch das Zifferblatt zwei Veränderungen. Omega entschied sich dazu, auf ein Datumsfenster zu verzichten, wodurch eine aufgeräumte, klarere Ästhetik entsteht.

Eine weitere Neuheit offenbart sich, wenn man die arabischen Ziffern betrachtet, die sich zudem bei jeder Ausführung leicht in ihrer Farbgebung unterscheiden. Hier hat Omega die Typografie in Anlehnung an die ersten Planet-Ocean-Modelle von 2005 und das allgemein überarbeitete Gehäusedesign angepasst. Die arabischen Ziffern sind nun offen gestaltet und kantiger ausgeführt, um Gehäuse und Armband in ihrer Ästhetik anzugleichen. Bei der Version mit orangefarbener Lünette sind die Ziffern ebenfalls in einem Orangeton ausgeführt; beim blauen Modell sind sie mattweiß, und bei den schwarzen Modellen sind die Ziffern rhodiniert. Auf jedem Zifferblatt ist das Omega-Logo jedoch rhodiniert, während die gedruckten Schriftzüge immer weiß ausgeführt sind.

Das Uhrwerk der Vierten Generation

Abschließend lohnt es sich noch, einen Blick hinter den geschlossenen Gehäuseboden und auf das Automatikwerk Co-Axial Master Chronometer Kaliber 8912 mit einer Gangreserve von 60 Stunden zu werfen, welches über die von Omega verwendete Master-Chronometer-Zertifizierung verfügt und bereits in der Ultra Deep verwendet wird. Die Zertifizierung, die Uhrwerken zusätzlich zur Zertifizierung des Schweizer Prüfinstituts Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) verliehen wird, wurde mit der Gründung des METAS (Eidgenössisches Institut für Metrologie) im Jahre 2015 ins Leben gerufen.

Damit ein Uhrwerk als Master-Chronometer bezeichnet werden darf, muss es folgende Prozedur durchlaufen: Im Rahmen der METAS-Prüfung wird das Uhrwerk in seinen Einzelteilen und als Ganzes auf Herz und Nieren geprüft, wobei es insgesamt acht Tests bestehen muss. Dabei stehen insbesondere antimagnetische Eigenschaften, Wasserdichtigkeit und Gangreserve im Fokus. Uhren, die diese Zertifizierung erhalten, zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus: Sie sind bis zu 15.000 Gauss antimagnetisch, bis zu 200 Meter wasserdicht und müssen in der Lage sein, in einem Abweichungsbereich von 5 Sekunden pro Tag (0 +5) zu funktionieren, was um 5 Sekunden genauer als die COSC-Vorgabe ist (-4 +6).

Fazit

Mit der 2005 vorgestellten Seamaster Planet Ocean führte Omega eine im Premiumsegment positionierte Modellreihe ein, die größer und in vielerlei Hinsicht technisch fortschrittlicher war als die klassische Bond-Seamaster 300M. Mit einer ursprünglichen Gehäusegröße von 42 mm war sie vielseitig und sollte mehr oder weniger direkt in Konkurrenz zu den Taucheruhren von Rolex und Breitling treten. Nun zeichnet Omega mit der vierten Generation der Planet Ocean das Bild einer Uhr, die den ursprünglichen Anspruch der Kollektion wieder aufgreift: Durch die Rückkehr zum vielseitigen Gehäusedurchmesser von 42 Millimetern sowie den Verzicht auf Datumsfenster und Heliumauslassventil entsteht einerseits der Eindruck, dass Omega eine ebenso robuste wie alltagstaugliche Alternative zur Seamaster Diver 300 anstrebt – ohne dabei Abstriche bei der professionellen Tauchtauglichkeit von 600 Metern zu machen. Andererseits präsentiert sich die neue Planet Ocean als kleinere und tragbarere Alternative zur Ultra Deep, der sie optisch nun deutlich näherkommt.

Unterschiede zeigen sich zudem bei den Armbandoptionen: Das Modell mit orangefarbener Lünette ist wahlweise an einem Edelstahlband sowie an einem schwarzen oder orangefarbenen Kautschukband erhältlich. Die blaue sowie die schwarze Variante sind hingegen jeweils entweder mit Edelstahlband oder schwarzem Kautschukband erhältlich.

Preislich liegen die neuen Modelle der Omega Seamaster Planet Ocean der vierten Generation je nach Ausführung zwischen 8.300 Euro und 9.200 Euro. Die Varianten mit schwarzer oder blauer Keramiklünette kosten jeweils 8.300 Euro mit schwarzem Kautschukband beziehungsweise 9.000 Euro mit Edelstahlband. Die Ausführung mit orangefarbener Keramiklünette ist etwas höher positioniert: Sie wird entweder mit schwarzem oder orangefarbenem Kautschukband zum Preis von 8.600 Euro oder mit Edelstahlband für 9.200 Euro angeboten.


omegawatches.com

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