Zu Besuch bei der Jaeger-LeCoultre Manufaktur: Der Pfad zur Präzision
Häufig als der “Uhrmacher der Uhrmacher” betitelt, blickt Jaeger-LeCoultre auf eine traditionsreiche Geschichte als Zulieferer für Uhrwerkskomponenten an geschätzte Marken wie Patek Philippe, Audemars Piguet und Cartier zurück. Heute stellen sie als eine voll integrierte Manufaktur einige der begehrtesten und kompliziertesten Luxusuhren der Welt her. Dieses reiche Erbe in Punkto Savoir-Faire wird durch die 180 Handwerksberufe bewahrt, die noch heute im 21. Jahrhundert praktiziert werden. Jedes davon trägt zur beispiellosen Präzision der Uhren bei. Wir statteten der Manufaktur kürzlich einen Besuch ab, um herauszufinden, wie die Marke es geschafft hat, das sich jede einzelne Facette ihrer Kreationen durch ihre Präzision auszeichnet.
Zurück zu den Wurzeln: Die Reise der LeCoultres’ in die Schweiz
Gehen wir weit genug in die Zeit zurück, lässt sich der Weg zur Präzision bei Jaeger-LeCoultre bis in das Jahr 1558 zurückverfolgen – gut zwei Jahrhunderte vor der Gründung der Manufaktur. Als die Verfolgung der Hugenotten (französische Protestanten) zunahm, suchte der junge Pierre LeCoultre Zuflucht auf der anderen Seite der Berge in Genf. Dort hatte sich der Protestantismus unter dem Theologen John Calvin etabliert. Nachdem er von dem florierenden Geschäft und der sich rasch entwickelnden Metallindustrie im eisenreichen Vallée de Joux gehört hatte, zog es LeCoultre schon bald in das abgelegene Tal.
Vallée de Joux: Ein Ort der Beständigkeit
Bevor es zur Manufaktur ging, verbrachten wir den Nachmittag damit, das Tal in Begleitung eines Guides zu erkunden, der uns etwas zur Geschichte des Vallée de Joux erzählte. Aus anthropologischer Sicht ist es faszinierend, welchen Einfluss die Umgebung und das unbeständige Klima auf die Einwohner hatten. Die extreme Abgeschiedenheit – jeder, der schon einmal hier war, kennt die kurvenreichen Straßen und die hohen Berge, die das Tal bis heute vom Genfer Lac Léman trennen – und das raue Wetter haben die Einwohner zu einem geduldigen, unternehmungslustigen und eher stoischen Völkchen gemacht. Diese Eigenschaften sind den Einheimischen und damit auch den Uhrmachern bis heute erhalten geblieben. Interessanterweise sind von den derzeit 6.000 Einwohnern des Vallée de Joux über 1.200 in der Manufaktur Jaeger-LeCoultre beschäftigt.
Unzertrennlich: Die uhrmacherischen Wurzeln von LeCoultre und Le Sentier
Werfen wir nun aber noch mal einen Blick zurück in die Vergangenheit: Pierre LeCoultre ließ sich hier im Valée de Joux nieder und machte sich für seine beeindruckende Belesenheit einen Ruf. Nach seinem Tod machte sich sein Sohn mit dem Bau einer Kapelle im Jahr 1612 einen Namen. Die Kapelle war die Geburtsstunde der Uhrenstadt Le Sentier, in der sich heute die Manufaktur Jaeger-LeCoultre befindet.
Im folgenden Jahr vernichtete ein verheerender Waldbrand einen Großteil der Industrie im Tal. Auf der Suche nach neuen Einnahmequellen entstanden kleine Handwerksbetriebe, darunter die Uhrmacherei, ein in Genf bereits etabliertes Handwerk. Sie nutzte auch den Bauern während der Sommermonate; heute können Besucher des Tals die verbliebenen Uhrmacher- und Bauernhäuser bewundern, die an ihren großen Flügeltüren für das Vieh und der darüberliegenden Reihe an charakteristischen Fenstern zu erkennen sind. Diese Fenster ermöglichten es den Einheimischen, während der langen, dunklen Wintermonate an der Herstellung von Uhrenteilen zu arbeiten. Heute ist die Manufaktur von Jaeger-LeCoultre natürlich ein lichtdurchfluteter Gebäudekomplex mit riesigen Glasfenstern und schickem Holzausbau. Doch der ländliche Anblick draußen – malerische Holzhäuser, sanft muhende Kühe, unbeständiges Wetter und grüne Kiefern – ist derselbe geblieben.
Der Visionär: Antoine LeCoultre
Um 1700 blühte die Uhrmacherei im Tal auf. Das geschah nicht zuletzt dank der Anerkennung der Uhrmacherei als Gewerbe im Jahr 1723 und der Bewilligung der kommerziellen und industriellen Autonomie für die lokalen Handwerker im Jahr 1749. Zahlreiche im Vallée de Joux hergestellte Teile wurden über die Berge nach Genf exportiert. Damit kommen wir zum wichtigsten Mitglied des LeCoultre-Clans auf unserer Reise zur Präzision: Antoine LeCoultre.
Antoine LeCoultre
Der Uhrmacher Antoine LeCoultre war ein eifriger Erfinder mit einer Liebe zur Präzision. Im Jahr 1830 erfand er eine Maschine zum Schneiden von Ritzeln – kleinen, aber sehr wichtigen Zahnrädern. Erstmals konnten Bauteile gleichmäßig, formidentisch und nach genauen Vorgaben gefertigt werden. Seine bahnbrechende Maschine befindet sich heute in Jaeger-LeCoultres Abteilung für das Kulturerbe der Manufaktur, die wir uns später genauer ansehen werden. Antoine LeCoultre entwickelte daraufhin präzise kalibrierte Schneide- und Stanzmaschinen, die es ihm ermöglichten, kleinere Teile zu schneiden, als es je zuvor möglich gewesen war.
Die Geburtsstunde von Jaeger-LeCoultres Manufaktur und Präzisionsstandards
1833 baute Antoine einen Teil der Scheune und der Schmiede seiner Familie in eine funktionsfähige Uhrmacherwerkstatt um, die er LeCoultre & Cie taufte. Sofort beschäftigte er darin fünf Uhrmacher. Während sein Unternehmen florierte, blieb sein Streben nach Präzision das Herzstück seiner Arbeit. 1844 brachte er mit dem Millionometer eine weitere bedeutende Erfindung hervor, die als erstes Gerät in der Lage war, ein Mikrometer zu messen, und die neue Möglichkeiten im Bereich der Miniaturisierung eröffnete. Das Millionometer sollte für das nächste halbe Jahrhundert als Präzisionsstandard dienen. Der Grundstein für die Präzision von LeCoultre war damit gelegt.
Unter der Leitung von Antoine LeCoultre in der Mitte des 18. Jahrhunderts blühte die Uhrmacherei in Le Sentier auf. In dieser Zeit entwickelte der Visionär immer anspruchsvollere Uhren – von Chronographen bis hin zu Kalendern. Auch andere etablierte Häuser aus dem Tal und darüber hinaus wandten sich für verschiedene Teile an LeCoultre, was dem Atelier den begehrten Titel einbrachte, den es heute trägt: „Uhrmacher der Uhrmacher“.
Mitten im Geschehen: Ein Rundgang durch die Jaeger-LeCoultre Manufaktur
1866 gründeten Antoine LeCoultre und sein Sohn offiziell die erste etablierte Uhrenmanufaktur im Vallée de Joux, die alle Produktionsprozesse unter einem Dach vereinten. An dieser Struktur hat sich bis heute nichts geändert. Die Manufaktur, die sich heute auf 25.000 Quadratmetern erstreckt, ist eine voll integrierte Einrichtung, in der Ingenieure, Techniker und Kunsthandwerker Seite an Seite arbeiten. Hier werden alle Komponenten in-house gefertigt.
Jaeger-LeCoultre verbindet das Know-how der Vergangenheit mit dem der Gegenwart und setzt dabei sowohl auf traditionelle Methoden wie Roulage und Facettenschliff als auch auf moderne Techniken wie Fräsen und Laserkontrolle. Wie uns ein Uhrmacher leidenschaftlich erzählt, ist Präzision für die Marke nicht nur ein Wert, sondern ein Leitprinzip in jeder Phase der Produktion. Außerdem, so fügt er hinzu, durchläuft jede der akribisch gefertigten Uhren 40 Paar Hände.
Präzision in der Produktion: Technologie im Laufe der Jahrhunderte
Heute arbeiten die Techniker und Uhrmacher der Manufaktur täglich mit der Mikromechanik und messen Bauteile bis auf den Mikrometer (1/1000stel Millimeter) genau. Als eine Uhrenmanufaktur, die Modernität wie Tradition gleichermaßen begrüßt, war Jaeger-LeCoultre 1982 unter den Ersten, die CNC-Maschinen (Computer Numeric Cutting) einsetzte.
Heute verfügt die Manufaktur über eine große Auswahl an kostspieligen Hightech-Präzisionsmaschinen, die Produktionsverfahren wie Funkenerosion, Laserschnitt und 3D-Prototyping ermöglichen. Ein weiteres hochaktuelles Thema für die Marken sind Stempel, die zum Ausschneiden verschiedener Komponenten verwendet werden. Bei Jaeger-LeCoultre gibt es derzeit nicht weniger als 1.900 Stempel, die bei der Herstellung der Kaliber helfen, sowie 15 verschiedene Materialien, von Platin bis Messing, die für eine Uhr genutzt werden können.
Präzision in der Zeitmessung: Hindernisse überwinden
Am Vormittag nehmen wir am Discovery Workshop der Manufaktur im Atelier d’Antoine teil. Selbstverständlich liegt der Schwerpunkt unseres Kurses auf der Präzision. Unser Uhrmacherlehrer erinnert uns daran, dass die Präzision eines Chronometers ein Markenzeichen für Zuverlässigkeit ist und dass jede Uhrenmanufaktur, auch Jaeger-LeCoultre, mit vier großen Herausforderungen konfrontiert ist, wenn es um Präzision geht: Magnetismus, Erschütterungen, Energie und Schwerkraft. Um diese Herausforderungen zu meistern, muss jedes Bauteil im Inneren einer Uhr sorgfältig hergestellt und reguliert werden, sei es durch das Polieren eines Teils oder durch die Messung seiner Größe auf einem für das menschliche Auge unsichtbaren Niveau.
Atelier d’Antoine
Glücklicherweise ist das Unternehmen ziemlich geschickt darin, Lösungen für solche Hindernisse zu finden, da es seit dem 19. Jahrhundert Chronometerwerke (allerdings in Taschenuhren) herstellt. Wie unser Ausbilder erklärt, zeichnet sich jedes Teil einer Uhr von Jaeger-LeCoultre – von der ersten Palladiumspirale im Jahr 1890 bis zur Geophysic, der ersten antimagnetischen Uhr von 1958 – durch seine Präzision aus. Dafür gibt es zahlreiche Beweise. Nehmen wir zum Beispiel das Kaliber 916 mit 4 Hz. Es kam 1970 auf den Markt und war der erste Vorstoß der Manufaktur in den Bereich der Hochfrequenzuhren, als 2,5 bis 3 Hz noch Standard waren. Oder die Master Compressor Extreme Lab von 2002, die mit ihrem stoßdämpfenden Gehäuse und der speziell geschützten Spiralfeder neue Wege beschritt.
Das Energiemanagement ist ein weiteres Element, das für die Aufrechterhaltung der Präzision entscheidend ist. Jaeger-LeCoultre führte 1981 den ersten Mechanismus mit doppeltem Federhaus ein, der die Energiespeicherung deutlich verbesserte. Ein noch bemerkenswerterer Meilenstein war die Zertifizierung der 1.000-Stunden-Kontrolle, die erstmals im Kaliber 889 verwendet wurde. Sie übertraf die Standardzertifizierung für Schweizer Chronometer im Jahr 1992 und wird seit 2003 für alle Uhren der Manufaktur verwendet. Interessanterweise liegt die Standardabweichung bei Jaeger-LeCoultre bei -6 +1 Sekunden – denn, wie uns unser Ausbilder mitteilt, sind die Kunden der Marke lieber zu früh als zu spät dran. Im Gegensatz dazu dürfen die Superlativ-Chronometer von Rolex nicht mehr als -2 +2 Sekunden pro Tag abweichen, um ein Standardbeispiel zu nennen.
Regulierorgane: Die Abteilung für hohe Komplikationen
Ein Besuch in der Abteilung für hohe Komplikationen verdeutlicht die Bedeutung der Präzision in allen Bereichen der Uhrmacherei von Jaeger-LeCoultre – insbesondere im Gebiet der Regulierorgane, auf dem sich die Marke auszeichnet. Die Komplikationsabteilung der Manufaktur ist ein Kompetenzzentrum, in dem rund 40 Mitarbeiter, darunter 30 Uhrmacher, an der Entwicklung der kompliziertesten, innovativsten und präzisesten Uhrwerke arbeiten.
Das Tourbillion meistern
Inmitten der läutenden Uhren, Minutenrepetitionen und bahnbrechenden Chronographen ist das bekannteste technische Kunststück der Innovationen von Jaeger-LeCoultre immer noch das Tourbillon. Der Marke sind zahlreiche Interpretationen dieses der Schwerkraft trotzenden (und damit präzisionssteigernden) Mechanismus zu verdanken. Sie reichen vom Gyrotourbillon mit seinem 0,33 Gramm schweren Gehäuse, das bekanntlich im hochkomplizierten Kaliber 184 der Master Hybris Mechanica untergebracht ist, bis hin zum Spherotourbillon, das sich um zwei Achsen dreht, um eine dreidimensionale Rotation zu erzielen.
Wir haben auch das Glück, die phänomenale Duometre Heliotourbillon Perpetual genauer unter die Lupe zu nehmen. Dieses Wunderwerk der Uhrmacherkunst stellt die Einführung eines Tourbillons mit nicht weniger als drei Achsen dar – und es ist atemberaubend, es in Aktion zu sehen. Die Uhr verkörpert zahlreiche uhrmacherische Innovationen. So vereint der 2007 erstmals vorgestellte, patentierte Duometre-Mechanismus zwei Federhäuser und zwei separate Räderwerke in einem Kaliber. Sie sind mit einem einzigen Regulierorgan verbunden: einem Räderwerk für die Zeitanzeige und einem zweiten Räderwerk für alle anderen Funktionen. Auf diese Weise können komplizierte Uhrwerke, die mehr Energie benötigen, ihre Präzision auf einem deutlich höheren Niveau halten.
Auf der diesjährigen Watches & Wonders stellte Jaeger-LeCoultre drei neue Duometre-Modelle vor. Dazu gehörte eine Version mit Heliotourbillon, die mit einer zylindrischen Unruhspirale und drei faszinierend rotierenden Titankäfigen ausgestattet ist. Wie mein Kollege Nico Bandl in seinem Bericht über die Duometre-Tourbillon-Neuheiten erläutert, ist der erste Käfig in einem Winkel von 90 Grad zur Unruh angeordnet. Der zweite Käfig steht in einem 90-Grad-Winkel zum ersten. Die beiden Käfige werden durch eine um 40 Grad geneigte Achse zusammengehalten und vollführen in 30 Sekunden eine volle Umdrehung. Der dritte Käfig wiederum steht senkrecht zum zweiten und vollendet eine Umdrehung in 60 Sekunden. Das neue Heliotourbillon besteht aus 163 Komponenten und wiegt weniger als 0,7 Gramm. Seine Entwicklung dauerte fünf Jahre – allerdings, so erfährt man, ist dies keine übermäßig lange Entwicklungsphase, denn an manchen Innovationen wird ein Jahrzehnt lang gearbeitet, bevor sie auf den Markt kommen.
Die Heritage Gallery: Eine sorgfältig kuratierte uhrmacherische Oase
Unsere Reise endet in der Heritage Gallery, einer relativ neuen Ergänzung der Uhrenmanufaktur. In der 2017 eröffneten Heritage Gallery wird die umfassende Geschichte der Marke präsentiert. Makellos geordnete Regale mit Dokumenten und Aufzeichnungen, die von großen weißen Holzbalken überschattet werden, beherbergen zahlreiche historische und uhrmacherische Meilensteine. Noch dazu gewähren gläserne Vitrinen einen Einblick in die Innovationen der Marke, vom dünnsten mechanischen Uhrwerk in einer Taschenuhr, das von Antoine LeCoultres Enkel gefertigt wurde, bis hin zur Dokumentation von Erfindungen wie dem Hebelaufzug von 1847.
Heritage Gallery
Und dann ist da noch die Wendeltreppe mit den Kalibern, die es den Besuchern ermöglicht, die zahlreichen Uhrwerke der Marke im Detail zu betrachten. Ein weiteres Highlight für Sammler ist die Atmos-Wand, die aus zwei deckenhohen Vitrinen besteht, in denen einige der bemerkenswertesten Tischuhren ausgestellt sind, die bisher entstanden sind. Im lichtdurchfluteten Dachgeschoss, wo sich die Triebschneidemaschine von Antoine LeCoultre befindet, kann man einige Uhrmacher bei ihrer traditionellen Arbeit beobachten: Der eine ist mit dem thermischen Bläuen eines Zeigers beschäftigt, während der andere sorgfältig das Schwarzpolieren der Schrauben eines Uhrwerks demonstriert. Es wird deutlich, wie viel Liebe zum Detail in jedem winzigen Teil steckt.
Die gesamte Manufaktur von Jaeger-LeCoultre in Le Sentier zu durchqueren, entspricht einem Spaziergang von elf Kilometern. Kein Wunder also, dass wir uns auf unserer kurzen Reise nur mit einem (wenn auch sehr wichtigen) Thema der Manufaktur befassen konnten. Während unserer Zeit hier konnten wir viele überzeugende Eindrücke für das Engagement der Uhrenmanufaktur für Präzision gewinnen. Von der Geschichte der Manufaktur bis hin zu den aufwändigen Interpretationen traditioneller Komplikationen in der heutigen Zeit beweist die Manufaktur, dass Beharrlichkeit und Präzision ein sicherer Weg zum Erfolg sind.
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