Jaquet Droz Loving Butterfly Automaton – Um den Verstand Gebracht
Als Pierre Jaquet-Droz 1721 geboren wird, beginnt gerade die Blütezeit der Automaten. Der Ingenieur Jacques de Vaucanson sorgte damals insbesondere mit seiner ‚Mechanischen Ente‘ für Aufsehen, die aus mehr als 400 beweglichen Einzelteilen bestand, mit den Flügeln flattern konnte, schnatterte und Wasser trank. Diese ausgeklügelten mechanischen Roboter faszinierten den jungen Uhrmacher Pierre Jaquet-Droz und spornten ihn zugleich an. Somit entwarf er neben Pendel- und Taschenuhren auch musikspielende Automaten und singende Vögel. Eine der ersten Automaten-Uhren (eine Pendeluhr) war ‚Der Schäfer’, die Jaquet-Droz im Jahr 1758 nach Spanien brachte. Zusammen mit seinem Sohn Henri-Louis Jaquet-Droz und ihrem Mechaniker Jean-Frédéric Leschot gelang ihnen 1774 die Konstruktion der wohl bekanntesten Automaten überhaupt: Der Schreiber, der Zeichner und der Musiker.
Der Loving Butterfly Automaton von Jaquet Droz
Man nannte diese Automaten auch Androiden, da sie wie Menschen aussahen und echte Funktionen ausübten. Sie sind gewissermaßen die Vorläufer der Computer, denn sie wurden für bestimmte Tätigkeiten programmiert und verfügten über einen Speicher – rein mechanisch, versteht sich. So fertigte ‚Der Zeichner‘ u.a. eine Skizze von einem Engel an, der in einem Wagen sitzend von einem Schmetterling gezogen wird. Über 240 Jahre später greift die Maison Jaquet Droz mit ihrem Loving Butterfly Automaton genau diese Zeichnung auf und zeigt den Engel und seinen Chauffeur, den Schmetterling, als Automat auf dem Zifferblatt einer Armbanduhr. Aber was steckt dahinter?
Vierzig winzige Elemente bilden das mythische Schauspiel auf dem Zifferblatt
Henri-Louis Jaquet-Droz war künstlerisch und literarisch sehr bewandert. Ihn inspirierte die Erzählung von ‚Amor und Psyche‘, einem Liebesdrama aus der griechischen Mythologie. Der Engel verkörpert ‚Amor‘, den Gott der Liebe. Die Prinzessin ‚Psyche‘ wird oft in Form von Schmetterlingsflügeln dargestellt und ist die Vergöttlichung des menschlichen Verstandes oder Geistes. Es war wohl Henri-Louis‘ ganz persönliche Interpretation der romantischen Erzählung – der Verstand wird von der Liebe geleitet.
Gehäuse und Zifferblatt-Elemente bestehen aus 22 Karat Rotgold
Damals haben die Automaten für jede Menge Aufsehen gesorgt, und das tun sie auch heute noch – denn der Miniatur-Automat ist auf dem Zifferblatt einer Uhr zu bewundern. Dafür wurde die Kollektion ‚Petite Heure Minute‘ gewählt, denn sie bietet durch ihre kleine Zeitanzeige bei 12 Uhr ausreichend Spielfläche auf dem Zifferblatt. Durch einen Drücker, der in die Krone eingelassen ist, setzt sich das Liebesgespann in Bewegung. Die winzigen Schmetterlingsflügel schlagen 300 Mal innerhalb von zwei Minuten. Gleichzeitig wird das Wagenrad unter dem Engel angetrieben. Für den Antrieb sorgen drei Federhäuser, die von Hand ebenfalls über die Krone aufgezogen werden.
Jaquet Droz Loving Butterfly Automaton
Der Wald, der sich um die Figuren schmückt soll an die Landschaft der Region rund um La Chaux-de-Fonds erinnern, dem Geburtstort des Gründervaters. Alleine auf dem Zifferblatt wurden vierzig Elemente von Hand graviert und zusammengesetzt. Arme, Beine, Gesichter, Flügel und Bäume bestehen aus Rotgold. Die Schwungmasse, die durch das offene Saphirglas auf der Rückseite zu sehen ist, gleicht der Form des Wagenrades des Engels Amor und ist aus 22 Karat Rotgold gefertigt. Das Zifferblatt ist aus schwarzem Onyx in einem 18 Karat Rotgoldgehäuse. Die Spiralfeder und Hörner des Ankers im Kaliber 2653 AT1 sind aus Silizium.
Die Schwungmasse gleicht der Form des Wagenrades des Engels Amor
Für die meisten Romantiker wird es eine mythische Liebesgeschichte bleiben – denn gerade einmal 28 Exemplare des Loving Butterfly Automaton in dieser Ausführung werden die Handgelenke von ein paar wenigen Liebhabern schmücken.
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