
Universal Genève präsentiert 6 Neuinterpretationen eines historischen Compax-Chronographen
Das eigentliche Comeback der Marke Universal Genève ist erst für kommendes Jahr angekündigt. Bis dahin zelebriert man eine Art Countdown mit der Neuinterpretation historischer Modelle. Nach der Polerouter folgt nun die aus lediglich sechs Uhren bestehende Edition Tribute to Compax. Sie ist eine Neuinterpretation der unter Sammlern als „Nina“ bekannten Uhr, bestückt mit einem historischen Handaufzugskaliber.
Überstürztes Handeln kann man den Wiederbelebern der 1894 von Numa-Èmike Descombes und Ulysse-Georges Perret gegründeten Marke Universal Genève wahrlich nicht vorwerfen. Bereits Ende 2023 hatten die privaten Investmentgesellschaften Partners Group und CVC Capital Partners die seit 2009 im Dornröschenschlaf verharrende Universal Genève übernommen und Georges Kern zum CEO gemacht.
Das Trio hält gemeinsam außerdem die Marke Breitling, welche wiederum Ende 2025 die 1826 gegründete Marke Gallet übernommen hat. Während letztere preislich unterhalb von Breitling angesiedelt werden wird – auch hier werden die ersten Neuheiten für 2026 erwartet –, soll Universal Genève oberhalb positioniert werden.
Neuinterpretation historischer Modelle von Universal Genève
Nach der Ankündigung des Comebacks von Universal Genève herrschte fast ein Jahr lang Funkstille. Dann feierte man Ende 2024 die Neuauflage der Polerouter, welche anlässlich des 70. Jubiläums des ersten transpolaren Fluges der SAS (Scandinavian Airlines System) von Kopenhagen nach Los Angeles über den Nordpol im Jahr 1954 lanciert worden war.
Nun folgt mit der Kollektion Tribute to Compax eine weitere Neuinterpretation eines historischen Modells, um die Wartezeit auf wirklich neue Modelle zu nutzen sowie auf die geplante Neuausrichtung hinzuweisen:
„Diese sechs individuell gefertigten Uhren entsprechen der Ausrichtung, die wir 2023 beim Erwerb der Marke festgelegt haben“, so CEO Georges Kern. „Der Chronograph von Nina Rindt ist eine der prägenden Geschichten von Universal Genève. Ihn neu zu interpretieren, war nie eine Frage. Es gehörte von Anfang an zu unserer Vision für die Wiederbelebung der Marke.“
Nina von Universal Genéve – eine Hommage an eine ganz besondere Frau
Die heute 82-jährige Nina Rindt war bis zu dessen tödlichem Trainingsunfall in Monza mit dem österreichischen Automobilrennfahrer Jochen Rindt verheiratet. Er gilt als eine der faszinierendsten Figuren der Formel-1-Geschichte, gewann sechs Grand-Prix-Rennen und wurde 1970 posthum zum Weltmeister ernannt.
Während seiner Karriere in den 1960er- und 1970er-Jahren war Nina Rindt regelmäßiger Gast auf und an den Rennstrecken der Welt und avancierte zur Stilikone der Fahrerlager: erkennbar an ihrem charakteristischen Look mit breiten Stirnbändern und eleganten Outfits. Und an ihrer Universal Genève.
Den Tri Compax-Chrongraphen mit drei Hilfszifferblättern hatte sie von ihrem Ehemann geschenkt bekommen, um die Rennzeiten messen zu können. Dafür ließ er angeblich für die bessere Ablesbarkeit sogar den ursprünglich schwarzen Sekundenzeiger gegen eine rote Ausführung auswechseln.
Während es darüber keine gesicherten Erkenntnisse gibt, steht außer Frage, dass Nina Rindt die Uhr zunächst zu maskulin fand. Grund war das Armband, welches sie nach einem Besuch in Paris austauschen ließ.
Dort hatte sie die sogenannten Bund-Armbänder entdeckt. Die breiten Ledermanschetten wurden von Piloten getragen, um ihr Handgelenk vor der Hitze im Cockpit zu schützen. Ausgestattet mit einem derartigen Band verlieh Nina Rindt der Uhr so einen für damalige Verhältnisse sehr unkonventionellen Look. In der Folge wurde der einst rein funktionale Zeitmesser zu einem modischen Statement und Liebling der Uhrensammler. Auf Chrono24 werden für die Nina-Versionen des Tri Compax-Chronographen von Universal Genève je nach Herstellungsjahr derzeit Preise zwischen 4.800 und 53.000 Euro aufgerufen.
Die Nina von heute präsentiert sich erstmals mit 18-karätigen Weiß- und Rotgoldgehäusen mit einem Durchmesser von 36 Millimetern. Die Wasserdichtigkeit beträgt drei bar. Während das Modell der 1960er-Jahre mit einem Valjoux 72 bestückt war, werden die sechs Neuen vom historischen Handaufzugskaliber Universal 281 angetrieben.
Tribute to Compax – 6 Chronographen, 1 Lederkünstler
Üblicherweise beginnt man bei der Beschreibung einer Uhr nicht mit dem Armband. Bei den sechs neuen Tribute to Compax-Modellen von Universal Genéve sind diese aber wichtiger Teil des Storytellings. Ihre Gestaltung wurde daher in die Hände des japanischen Lederkünstlers Satoru Hosoi gelegt, welcher das Bund-Band von Nina Rindt als Inspirationsquelle nutzte und mit zeitgenössischer Handwerkskunst neu interpretierte.
Die handgefertigten Armbänder mit goldener Dornschließe bestehen aus drei ineinandergreifenden Kalbslederstreifen, die fest miteinander vernäht sind – im Gegensatz zum Bund-Band mit entnehmbarer Unterlage. Braun und Schwarz werden mit den Gehäusen aus Weißgold kombiniert, Bänder in Taupe oder Oliv sichern die Uhren mit Rotgoldgehäuse.
„Ich wollte etwas schaffen, das beispiellos und gleichzeitig ausgesprochen komplex und einzigartig ist“, sagt Hosoi, der 2015 den Titel „Meilleur Ouvrier de France“ erhielt (Bester Handwerker Frankreichs) und sein Atelier in Paris betreibt.
Historisches Uhrwerk für die Nina von heute
Das Innenleben der neuen Tribute to Compax-Zeitmesser ist anders als alle anderen Bestandteile keine Neuinterpretation, sondern echt historisch. Das verwendete Handaufzugskaliber 281 stammt aus der Compax-Ära von Universal Genève in den 1960er-Jahren und wurde aufwendig aufgearbeitet.
So entstanden Chronographen mit Handaufzug und Schaltrad. Das Werk schwingt mit 2,5 Hertz (18.000 A/h), bietet 36 Stunden Gangreserve sowie die Funktionen Stunde, Minute, kleine Sekunde und Chronograph.
„Universal Genève wurde einst als der Couturier der Uhrmacherei gepriesen und war für seine hauseigenen Kaliber und mythischen Modelle bekannt. Es ist eine Marke, von deren dauerhaftem Comeback Uhrenliebhaber schon lange träumen“, betont Alfred Gantner, Mitbegründer von Partners Group und Vorsitzender des Breitling-Verwaltungsrats.
Zifferblätter in schimmernder Emaille
Universal Genève setzt beim Zifferblatt auf Grand-Feu-Emaille – eine traditionelle und dekorative Technik, bei der mit Metalloxiden versetzte Mineralien in bis zu zehn Schichten bei über 800 °C gebrannt werden. Jede Unregelmäßigkeit kann während des Brennvorgangs zu Rissen oder Verformungen der Emaille führen. Bei korrekter Ausführung hingegen, kann ein Grand-Feu-Zifferblatt niemals verblassen.
Die sechs Zifferblätter dieser Edition wurden von erfahrenen Emailleuren gefertigt und zeichnen sich durch eine Auswahl von klassischem Opakweiß und Schwarz bis hin zu transluzentem Blau und Braun mit passenden weißen oder schwarzen Zählern aus.
Der rot lackierte Chronographen-Sekundenzeiger – eine Reminiszenz an Ninas modifizierte Compax – verleiht der Kollektion eine moderne Note. Sowohl dieser als auch die schwarz lackierten beziehungsweise rotgoldenen Stunden- und Minutenzeiger sind mit Superluminova beschichtet, um optimale Ablesbarkeit zu gewährleisten.
Preis & Verfügbarkeit
Es gibt lediglich sechs Tribute to Compax-Uhren, die ausschließlich auf Anfrage erhältlich sind. Gleiches gilt für den Preis. Der Erlös kommt der Genfer Uhrmacherschule zugute, der ältesten Uhrmacherschule der Schweiz.