Vacheron Constantin Historiques Cornes de Vache 1955 (Interview + Video mit Christian Selmoni)
Die französische Sprache klingt so verführerisch wie ein Chanson von Edith Piaf. Da wird zum Beispiel aus dem im deutschen eher uncharmant klingenden Wort ‚Kuhhorn‘ auf französisch ein elegantes ‚Cornes de Vache‘. Das Beispiel ist nicht zufällig gewählt, denn es ist der Spitzname einer besonderen Uhr von Vacheron Constantin, die 1955 noch bescheiden als Referenz 6087 auftrat. Nun ist Vacheron Constantin natürlich eine Schweizer Maison, aber aus dem französischen Teil des Landes stammend, weshalb die meisten Modelle so klangvolle Namen besitzen.
Die Referenz 6087 ‚Cornes de Vache‘ aus dem Jahr 1955
Den Spitznamen gab man ihr kurze Zeit nach ihrer Einführung aufgrund der Bandanstöße, die an Kuhhörner erinnerten und inzwischen ein unverwechselbares Erkennungsmerkmal für dieses Modell geworden sind. Sie wurde im Jahr 1955 als erster wasserdichter und antimagnetischer Chronograph der Maison präsentiert – und seit 2015 erlebt sie in der Kollektion ‚Historiques‘ eine Renaissance. Nun erscheint ein Stahlmodell, worüber wir kürzlich bei einem Besuch in Genf mit Christian Selmoni, Style & Heritage Director von Vacheron Constantin sprechen konnten.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Bei Vacheron Constantin kann man sich an einem beachtlichen Archiv von historischen Schriften, Dokumenten sowie einer privaten Uhrensammlung bedienen, das bis in das 18. Jahrhundert zurückreicht. Da war es natürlich früher oder später sinnvoll, eine Kollektion ins Leben zu rufen, die all den Errungenschaften ihrer langen uhrmacherischen Historie Tribut zollt. Und somit wurde im Jahr 2006 die Kollektion ‚Historiques‘ lanciert, in der bedeutende Referenzen wie die ‚American‘ von 1921 oder der ‚Historiques Triple Calendar‘ von 1942 bereits neu aufgelegt wurden.
Extrem selten – von der Referenz 6087 wurden nur 34 Exemplare gefertigt
Die Referenz 6087 ‚Cornes de Vache‘ aus dem Jahr 1955 ist sogar eine der seltensten Vintage Chronographen der Maison. Es wurden nur 28 Stück in Gelbgold und sechs Stück in Roségold gefertigt. Es war für die Mittfünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts ungewöhnlich, antimagnetische und vor allem wasserdichte Chronographen zu entwickeln: sie waren dementsprechend auch nur für fortgeschrittene Uhrenliebhaber und Kenner interessant. Natürlich wollte die Maison damit auch ihren Platz als Hersteller komplizierter Zeitmesser manifestieren. Zu dieser Zeit wurden bei Vacheron Constantin auch nicht wasserdichte und nicht Magnetfeld-resistente Chronographen wie die Referenz 4178 und 4072 produziert, die ein breiteres Publikum ansprachen und etwas weniger aufwendig gestaltet waren.
Neuauflage Cornes de Vache 1955 in Roségold (2016) und die Original Referenz 6087 (1955)
Im Jahr 2015 schließlich, zum 260. Geburtstag der Maison, präsentierte Vacheron Constantin nicht nur die komplizierteste Uhr der Welt, Referenz 57260 mit 57 Komplikationen, sondern auch zum ersten Mal die Neuauflage der Referenz von 1955, die Cornes de Vache 1955 für die Kollektion ‚Historiques‘, und verbaute darin gleichzeitig das erste Chronographenkaliber. Man hat sich also einen besonderen Anlass für dieses Stück überlegt – und es in seiner ersten Neuauflage angemessen in Platin gehüllt. 2016 erschien dann eine Variante in 18-Karat Roségold.
Vacheron Constantin Cornes de Vache 1955 in Platin (2015) (links)
Vacheron Constantin Cornes de Vache 1955 in Roségold (2016) (rechts)
Nun kommt eine Version mit Edelstahlgehäuse dazu. Das ist insofern interessant, da bei den Dress-Watches der Luxusuhrenmarken in diesen Gefilden lange Zeit nicht an Stahl zu denken war. Erst seit jüngster Zeit kommt Stahl auch bei eleganten Zeitmessern vermehrt zum Einsatz. Sogar Patek Philippe hat es kürzlich mit dem Calatrava Weekly Calendar getan – auch wenn Patek‘s Boss Thierry Stern ausdrücklich erwähnt hat, dass er die Produktion von Stahluhren in Zukunft trotzdem nicht ausweiten wird.
Die neue Cornes de Vache 1955 in Edelstahl (2019) (links)
Kaliber 1142 mit Handaufzug und 48 Stunden Gangreserve (rechts)
Stahl Dress-Watches sind en vogue. Christian Selmoni, Style & Heritage Director von Vacheron erklärt: „Heutzutage möchten die Leute ihre Uhren vielseitiger einsetzen. Sie tragen sie nicht nur zu einem bestimmten Anlass, sondern bevorzugen es, sie für alle ihre verschiedensten Anlässe tragen zu können“. Da ist es natürlich von Vorteil, dass Edelstahl robuster und kratzresistenter ist als Platin oder Gold. Es lässt sich trotzdem auf dieselbe Art und Weise verarbeiten und veredeln.
Die Stahlversion hat ein neuartiges grau-silberschimmerndes, opalisiertes Zifferblatt mit ‚Samteffekt‘
Die neue Cornes de Vache 1955 in Edelstahl ist weitestgehend identisch zu den beiden Vorgängermodellen in Platin und Gold, lediglich das Zifferblatt und das Band weisen Unterschiede auf. Sie hat ein grau-silberschimmerndes, opalisiertes Zifferblatt mit ‚Samteffekt‘, wie es Vacheron nennt. Durch das offene Sichtfenster auf der Gehäuserückseite kommt ein äußerst schöner, klassischer Handaufzug-Chronograph zum Vorschein, der aufwendig verziert und von Hand abgeschrägt wurde.
Vacheron Constantin Cornes de Vache 1955 in Roségold (2016) und Stahl (2019)
Wie bei allen ‚Historiques‘ Modellen werden die neuen Zeitmesser sorgsam neugestaltet, um den Erwartungen der Kundschaft von heute gerecht zu werden. So hat auch die Cornes de Vache 1955 alle Features der Referenz 6087 behalten: ein traditionell gehaltener Doppeldrücker-Chronograph mit 30-Minuten-Zähler und kleiner Sekunde, eine auf 1000 Meter ausgelegte Tachymeterskala, römische Ziffern bei 12 und 6 Uhr. Und nicht zu vergessen, die Bandanstöße à la ‚Cornes de Vache‘: im Kuhhorn-Stil also. Der zentrale Sekundenzeiger für den Chronographen ist getreu dem Original in gebläutem Stahl. Die Veränderungen sind so subtil eingesetzt, als wäre sie 1955 in einen Jungbrunnen gefallen, und nun fast 65 Jahre später wieder emporgestiegen – so frisch wie eh und je, aber doch anders.
Vacheron Constantin Cornes de Vache 1955 in Edelstahl
So hat sie über die Jahre an Größe gewonnen und misst inzwischen 38,5 statt ursprüngliche 35 mm im Gehäusedurchmesser. Und spätestens am Herzstück, dem Motor der Uhr entpuppt sich am technischen Fortschritt ein Neuling. Das Kaliber 492 war zwar seinerseits revolutionär, dennoch ist die Unruhfeder des aktuellen Kalibers 1142 (Handaufzug und 48 Stunden Gangreserve) um ein gutes Stück besser gegen Magnetfelder geschützt, als noch vor 65 Jahren. Doch ganz gemäß der Tradition der Haute Horlogerie wird der Chronograph durch ein Säulenrad gesteuert, dessen Schraubenkopf im neuen Modell mit dem Vacheron-typischen Malteserkreuz verziert ist. Die Cornes de Vache 1955 in Edelstahl wird an einem Armband aus dunkelbraunem Kalbsleder getragen, das von der 1928 gegründeten Mailänder Lederwarenfirma ‚Serapian‘ gefertigt wird. Preis: 41.200 Euro.
Haute Horlogerie – der Chronograph wird durch ein Säulenrad gesteuert, dessen Schraubenkopf mit dem Vacheron-typischen Malteserkreuz verziert ist
OMEGA führt ein neues Echtheitszertifikat für OMEGA Uhren ein, die über 30 Jahre alt sind. Mit diesem Schritt will der Schweizer Uhrmacher für mehr Transparenz auf dem Vintage-Markt sorgen. Experten des Unternehmens in der Schweiz stellen das Zertifikat aus. Die Kosten der Prüfung betragen 880€. Eine originale OMEGA Uhr kann ab sofort bei teilnehmenden OMEGA…
Im Jahr 1972 kam mit der Royal Oak von Audemars Piguet die erste sportliche Luxusuhr auf den Markt. 1976 folgte Patek Philippe mit der Nautilus. Um beide Uhrenmodelle ist ein derartiger Hype entstanden, dass sie weder beim offiziellen Händler noch bei den Herstellern verfügbar sind. Ihre blauen Zifferblätter mit Datum und dem integrierten Stahlband haben…
Die OMEGA Seamaster Aqua Terra 150M ist ein sportlicher Allrounder, der sich im Yachtclub genauso wohl fühlt wie im Großstadtdschungel. Modernste Technik und nützliche Funktionen qualifizieren sie für den Alltag. Mit einem Kaufpreis von 5.600 Euro ist dieses Modell aber auch eine sehr gute Wahl für Einsteiger im Luxussegment. Die Aqua Terra ist Teil der…
Sie glauben nicht an die Bedeutung von Tierkreiszeichen? Offen gesagt: Ich auch nicht. Zumindest meistens nicht. Also vielleicht manchmal. Und zwar dann, wenn die Astrologen meinem Zeichen nur gute Attribute zuweisen. Ich bin Widder. Die Meinungen über dessen Eigenschaften gehen bekanntermaßen weit auseinander. Das weltweit am häufigsten vorkommende Sternzeichen ist übrigens Jungfrau. Wie dem auch sei.…
Im Jahr 2011 erwarb Cartier in La Chaux-de-Fonds, unweit der Uhrenmanufaktur ein Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, renovierte es liebevoll und erschuf ein Atelier, in dem sich die Maison vorrangig der traditionellen Handwerkskunst widmet. 2014 waren die Renovierungsarbeiten abgeschlossen – Edelsteinfasser und Emaillierer zogen ein, um mit Engelsgeduld, sehr viel Erfahrung und geschickten Händen die…
Als Omega 1932 erstmals vom Internationalen Olympischen Komitee als offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele ausgewählt wurde, reiste ein einziger Uhrmacher mit 30 Schleppzeigerchronographen von Biel nach Los Angeles, um alle Zeiten der 1.334 teilnehmenden Athleten zu messen. Über 90 Jahre – und 30 Olympische Spiele - später reist Omega mit einer Entourage von 550 Personen…
Victor Lance Vescovo ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Mensch. Auf Mykonos zum 75-jährigen Jubiläum der Omega Seamaster trifft Swisswatches diesen Hühnen von einem Mann, gertenschlank und mit seinem schlohweißen Bart und langen weißen Haaren, die nur von einem Haargummi gehalten werden wirkt er wie eine Mischung aus Moses, der vom Berg gestiegen kommt und…
Lässt sich eine Uhrenmanufaktur dieser Klasse noch adeln? Weltbekannt ist zumindest: König Charles III. von England ist Besitzer einer Parmigiani Fleurier. Die Uhr trägt er schon seit vielen Jahren, aber im hier und jetzt – wo aus dem Prinzen ein König wurde – hat seine Wahl noch mehr Gewicht: Die britische Krone vertraut auf Parmigiani…
Wenn Raphael Nadal mal wieder mit seiner Richard Mille Uhr am Handgelenk stundenlang über den Platz fegt, braucht er sich in Zukunft über mögliche Schäden als Resultat eines überdrehten Rotors keine Sorgen mehr zu machen. Dank der neusten Erfindung von Richard Mille: einem auskuppelbaren Rotor System. Vorausgesetzt, dass das Richard Mille Testimonial bereits eine der…
Als Statussymbol und Trendobjekt sind Armbanduhren heutzutage vom Handgelenk eines Mannes nicht mehr wegzudenken. Ob Gold oder Edelstahl, eckig oder rund, sportlich oder elegant – welcher Zeitmesser unter dem Ärmelsaum hervorblitzt ist zum Ausdruck der Persönlichkeit geworden. Doch wie kam es dazu, dass die Armbanduhr zum täglichen Begleiter wurde und welche Rolle spielte die Cartier…
Neulich konnten wir einen Tag zusammen mit Steve Guerdat, seinen Pferden und einer historischen Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona bei seinen Stallungen in Elgg, rund 40 Kilometer östlich von Zürich verbringen. Steve ist nicht nur ein sehr angenehmer und bodenständiger Zeitgenosse, sondern derzeit auch der beste Springreiter der Welt. Obwohl Steve wesentlich mehr von Pferden versteht als…
Letztes Jahr haben wir die schönsten Zeitmesser für das Jahr des Drachen vorgestellt, als verschiedene Marken mit der Lancierung ihrer eigenen Interpretationen das Jahr einläuteten. Das chinesische Tierkreiszeichen der Schlange bietet dem Modehaus Bulgari in diesem Jahr einen idealen Rahmen, um seiner legendären Serpenti-Linie ein neues Gesicht zu verleihen. Mit dem Debüt des Uhrwerks BVS100…
Rolex‘ legendäre Daytona feiert dieses Jahr 60-jähriges Jubiläum. Daher haben im Vorfeld alle mit Spannung erwartet, was sich das Uhrenhaus anlässlich dieses wichtigen Geburtstages ausdenken wird. Nun ist das Geheimnis gelüftet. Rolex hat die Modellinie grundlegend überarbeitet, optisch wie technisch. Weitere Highlights sind die neue GMT-Master II in Gelbgold und mit Jubilee-Band, eine neue Yacht-Master…
Bitte anmelden oder registrieren, um fortzufahren.