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Alles, was Sie über die Omega Speedmaster wissen müssen
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Alles, was Sie über die Omega Speedmaster wissen müssen

6. März 2025

Die Geschichte der Omega Speedmaster erzählt zugleich von den größten Errungenschaften, der beeindruckenden Historie und den schönsten Modellen, die Omega im Laufe seiner langen Unternehmensgeschichte hervorgebracht hat. In diesem Artikel möchten wir die Entstehungsgeschichte dieses für die Marke so bedeutenden Modells im Detail beleuchten und die wichtigsten sowie außergewöhnlichsten Ausführungen vorstellen, die die Kollektion über die Jahrzehnte hinweg geprägt haben.


Die erste Omega Speedmaster: Referenz CK2915 (1957 – 1959)


Die Geschichte der Omega Speedmaster beginnt mit der Referenz CK2915, die zwischen 1957 und 1959 in drei verschiedenen Versionen produziert wurde: -1, -2 und -3. Diese Referenz sollte schon bald zur begehrtesten aller Speedmaster-Modelle werden, da sie sich durch ihre Zifferblattgestaltung und Schlüsselelemente des Gehäusedesigns – ein 39-mm-Gehäuse mit größtenteils ungraviertem Gehäuseboden – deutlich von allen späteren Speedmaster-Generationen abhob.

Doch noch war die Speedmaster nicht die Uhr, die für Mondlandungen und Mondspaziergänge genutzt wurde. Ihre ursprüngliche Bestimmung war eine ganz andere, wie eine der allerersten Werbeanzeigen zur Omega Speedmaster verriet: Die Speedmaster, vor deren schwarzem Zifferblatt sich weiße Elemente und große „Broad-Arrow“-Zeiger abheben und deren Lünette mit einer Tachymeterskala (oder, wie Omega sie damals nannte, der Tacho-Produktometer-Skala) versehen war, richtete sich vor allem an Wissenschaftler, Ingenieure und Angehörige des Militärs.

In einer weiteren der ersten Werbeanzeigen nimmt die Marke Bezug auf ihre seit 1932 bestehende Position als offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele und untermauert diese, indem sie die praktischen Eigenschaften der Speedmaster in den Vordergrund stellt. Die bereits erwähnte Tacho-Produktometer-Skala, nichts weiter als eine Tachymeterskala, befindet sich beim „high precision wrist computer“ zum ersten Mal überhaupt nicht mehr auf dem innenliegenden Rehaut, sondern auf der Lünette einer Uhr. Diese spielte eine zentrale Rolle, da sie in Kombination mit dem zentralen Chronographen-Sekundenzeiger und den Totalisatoren etwa zur Geschwindigkeitsmessung eines Fahrzeugs genutzt werden konnte.


Omega Speedmaster CK2998: die „First Omega in Space“(FOIS) (1959 – 1963) / 105.002 (1962 – 1964)


Die zweite Version der Speedmaster, die Referenz 2998, schlug das Kapitel der Weltraumverbundenheit in Omegas Firmengeschichte auf, während sie sich in ihrer Ästhetik dem überzeitlichen Charakter der späteren „Moonwatch“ annäherte. Auf dem Zifferblatt wichen die pfeilartigen Zeiger deutlich schlichteren „Alpha“-Stunden- und Minutenzeigern, während die Aluminium-Lünette, auf der die Tachymeterskala untergebracht war, nunmehr mit einer schwarzen Beschichtung überzogen wurde.

Zu Ruhm gelangte die Uhr durch ihren Träger, Walter „Wally“ Schirra, der die Referenz als Begleiter für seine Mercury-Atlas-8-Mission auserkoren hatte. Während seines Fluges in unbekannte Sphären umkreiste „Wally“ die Erde sechsmal auf seiner Mission, die 9 Stunden, 13 Minuten und 11 Sekunden andauern sollte. Zwar trug er die Referenz CK2998 „nur“ an Bord seines Raumschiffs, der Sigma 7, dennoch bleibt sie die „First Omega in Space“ (F.O.I.S.). Noch interessanter wird dieser Umstand vor dem Hintergrund, dass Schirras Speedmaster CK2998 eine private Anschaffung und keine von der NASA zertifizierte Uhr war – und dennoch fast zweieinhalb Jahre, bevor die Speedmaster offiziell für alle bemannten Raumfahrtmissionen zugelassen wurde, im Weltraum getragen wurde.

Walter „Wally“ Schirra

Credit © NASA


Omega Speedmaster 105.003 Pre-Moon (1964 – 1969)


Was die Verbindung zwischen Omega und der NASA möglich machte, die wie keine andere mit Omega-Uhren assoziiert wird, geht unter anderem auf James H. Ragan, einen ehemaligen Projektingenieur und Programmmanager der NASA, zurück. Ragan, der vier Jahrzehnte lang Ausrüstung für NASA-Missionen testete, wurde, wie aus einem Artikel der New York Times hervorgeht, 1964 damit beauftragt, eine Uhr zu entwickeln, die Astronauten bei ihrer Reise zum Mond tragen könnten. Vor dem Beschaffungsprozess fragte Ragan die Astronauten, welche Uhr sie tragen wollten, worauf sie schließlich antworteten: einen Chronographen. Da die NASA allerdings kein Geld für die Entwicklung dieser Uhr ausgeben wollte, hielt Ragan eine Idee bereit, die pragmatisch und raffiniert zugleich war: Ohne den Grund für seine Anfrage zu nennen, fragte Ragan zunächst zehn Unternehmen nach Uhren an, von denen allerdings nur Omega, Rolex, Longines-Wittnauer und Hamilton antworteten.

Credit © NASA

Nachdem Hamilton eine untaugliche Taschenuhr zusandte und sich damit selbst ins Aus katapultierte, blieben noch die Uhren der anderen drei Marken übrig, von denen Ragan jeweils drei Stück erwarb: eine für die Astronauten, eine zum Testen und eine als Reserve, falls etwas schieflaufen sollte. Bei den Uhren handelte es sich um Longines-Wittnauers Referenz 235T Chronographen, Rolex Referenz 6238 Chronographen und schlussendlich die Omega Speedmaster 105.003, die als dritte Generation der Speedmaster gilt.

Credit © Phillips | Sabiwatches

Die Anforderungen, die die NASA an die Weltraum-Antwärter stellte, und die elf Prüfungen, denen sie von Oktober 1964 bis März 1965 unterzogen wurden, lauteten wie folgt:


Hochtemperaturtests: 48 Stunden bei 71°C und 30 Minuten bei 93°C.

Genauso wie Niedrigtemperaturtests: 4 Stunden bei -18°C.

Gefolgt von Vakuumtests: Erwärmung in einer Vakuumkammer und anschließende Abkühlung auf -18° C für mehrere Zyklen.

Ihre Widerstandsfähigkeit wurde durch Erschütterungen und starken Schlägen auf die Probe gestellt: Sechs Schläge aus sechs verschiedenen Richtungen mit 40G.

Die Uhren wurden unter hoher Luftfeuchtigkeit getestet: 240 Stunden bei Temperaturen zwischen 25°C und 70°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 95%.

Korrosionstest: Sauerstoffatmosphäre bei 70° C für 48 Stunden.

Beschleunigungskräfte wirkten auf die Uhren ein: Schrittweise Beschleunigung auf 7,25 g für etwa fünf Minuten und dann auf 16 g für 30 Sekunden auf drei Achsen.

Ein Druckabfall durfte bei Dekompressionstests keine Schäden verursachen: 90 Minuten bei 10,6 atm und einer Temperatur von 70°C, weitere 30 Minuten bei 93°C.

Erhöhter Umgebungsdruck testete die Stabilität des Gehäuses: 1,6 atm für eine Stunde.

Andauernde Vibrationen durften keine negativen Auswirkungen haben: Zufällige Vibrationen auf drei Achsen zwischen fünf und 2.000 Hz mit einer Beschleunigung von 8,8 g.

Die Uhren wurden starken Schalldruckpegeln ausgesetzt: 130 db (Frequenz 40 bis 10.000 Hz) für 30 Minuten.


Während Rolex beim Feuchtigkeits- und Hochtemperaturtest und Longines-Wittnauer beim Hochtemperaturtest scheiterten, konnte sich die Omega 105.003 gegen ihre Mitstreiter behaupten. Dieses Ergebnis könnte unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass sowohl Rolex als auch Longines-Wittnauer auf das berühmte Valjoux 72 Kaliber setzten, während die Speedmaster mit dem Kaliber 321, Omegas verbesserter Version des Lemania C27 CHRO 12, ausgestattet war.

So kam es schließlich, dass die NASA die Omega Speedmaster mit einem Prädikat auszeichnete, von dem jede Marketingabteilung träumt – und das Omega auch mehr als 50 Jahre später noch zu großem Erfolg verhilft: Die Speedmaster galt von nun an als „flugtauglich für alle bemannten Weltraummissionen“. Im März 1965 war es dann soweit: Die von der NASA qualifizierte Speedmaster Ref. 105.003 trat während der Gemini-3-Mission erstmals ihre Reise ins Weltall an – am Handgelenk der Astronauten Virgil Grissom und John Young. Während „Wally“ Schirra als Erster eine Speedmaster ins All brachte, war es Edward White, dem vor rund 60 Jahren während der Gemini-4-Mission die Ehre zuteilwurde, den ersten Weltraumspaziergang – auch EVA („extra-vehicular activity“) genannt – zu vollziehen und dabei seine Speedmaster 105.003 den extremen Weltraumbedingungen schutzlos auszusetzen.

Astronaut Edward H. White II, Pilot der viertägigen Erdumlaufmission Gemini IV, schwebt in der Schwerelosigkeit des Weltraums außerhalb des Gemini-IV-Raumschiffs.

Credit © NASA

Doch auch wenn die Referenz 105.003 faktisch nie auf dem Mond war und deshalb den Spitznamen „Pre-Moon“ trägt, war sie dennoch nur eine Vorstufe der Uhr, die letztlich die Geburtsstunde der „Moonwatch“-Ära einläuten sollte: die Omega Speedmaster Professional 105.012, produziert von 1964 bis 1968, die wir im nächsten Teil beschreiben werden.


Die Geburtsstunde der „Moonwatch“: die Omega Speedmaster Professional Referenz 105.012


Die Faszination der Omega Speedmaster lässt sich auch durch den Kult der „Moonwatch“ und ihre historische Verbindung zur NASA erklären – eine Legende, die mit der zwischen 1964 und 1968 produzierten Referenz 105.012 begründet wurde. Das Erscheinungsbild der Referenz 105.012 wird von einer asymmetrischen Gehäuseform dominiert, die Krone und Drücker auf der rechten Seite vor Stößen schützen sollte. In diesem Zuge wurde der Gehäusedurchmesser von zuvor 40 mm bei der Referenz ST 105.003 auf nunmehr 42 mm bei der Referenz 105.012 vergrößert, während die Hörner des Gehäuses eine geschwungene Form annahmen. Zudem erhielt der „Omega Speedmaster“-Schriftzug auf dem Zifferblatt zum ersten Mal den Zusatz „Professional“ – ein Verweis auf den ursprünglich professionellen Zweck des Speedmaster-Modells von 1957. Gleichzeitig wurde die zuvor gesundheitsschädliche Radium-Leuchtmasse durch das weniger gefährliche Tritium ersetzt.

Mit der Referenz 105.012 an Bord starteten die Astronauten der Apollo-11-Mission am 20. Juli 1969 in Richtung Mond. Tatsächlich war es Buzz Aldrin, der als zweiter Mann den Mond betrat und dabei seine Speedmaster am Handgelenk trug. Neil Armstrong, der erste Mensch auf dem Mond, ließ seine Speedmaster hingegen in der Fähre zurück, da die Bulova-Cockpituhr nicht einwandfrei funktionierte und ein Ersatz benötigt wurde. Der dritte Astronaut, Michael Collins, der während der Mission in der Kommandokapsel verblieb, trug eine Speedmaster der Referenz 145.012.

Astronaut Buzz Aldrin im Apollo-11-Landemodul und beim Spaziergang auf der Mondoberfläche während der Apollo-11-Außenmission.

Credit © NASA


Die Omega Speedmaster Professional 145.022 (1968 – 1988): Apollo 13 und die Snoopy-Auszeichnung


Die Omega Speedmaster Referenz 145.022, die auf eine beeindruckende 20-jährige Produktionszeit zurückblicken kann, markierte bei ihrer Erstvorstellung im Jahr 1968 einen Wendepunkt – allerdings rein technischer Natur. Denn die neue Referenz war, abgesehen vom seit 1968 nunmehr gedruckten statt applizierten Omega-Logo, weitgehend baugleich mit ihrem Vorgänger. Die wahre Besonderheit dieser Uhr offenbarte sich erst beim Blick hinter den Gehäuseboden, der im Laufe der Jahre in vier unterschiedlichen Variationen gestaltet wurde – darunter mit den Gravuren „The First Watch Worn On The Moon“, „APOLLO XI 1969“ oder dem späteren Omega-Seepferdchen, einem Symbol für Wasserdichtigkeit. Als Herzstück der Uhr wählte Omega ab 1968 das Kaliber 861 – das zweite Uhrwerk, das in der Speedmaster verbaut wurde. Im Vergleich zum vorherigen Kaliber 321 zeichnete es sich durch eine einfachere Struktur aus, darunter eine flache Unruhspirale und eine Kulissenschaltung anstelle eines Säulenrads. Diese Modifikationen ermöglichten es Omega, die Produktionskosten zu senken und die Speedmaster einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Der Erfolg dieses bewusst zeitlos gestalteten Modells zeigt sich in der Tatsache, dass es – abgesehen vom Uhrwerk und den Leuchtmarkierungen – fast identisch mit der Speedmaster Moonwatch ist, die Omega bis heute verkauft. Dank der ikonischen Designelemente und der beeindruckenden Geschichte, die dieser Uhr innewohnt, wird die „Moonwatch“ in der Uhrencommunity als heilig beachtet. 


Die Apollo 13-Mission und die Snoopy-Auszeichnung


Mit ihrem beachtlichen Produktionszeitraum von über zwei Jahrzehnten hinweg begleitete die Omega Speedmaster Professional 145.022 zahlreiche NASA-Astronauten und bewährte sich als verlässliches Instrument im All. Ihre wohl berühmteste Bewährungsprobe durchlief sie im April 1970 während der Apollo-13-Mission, die beinahe in einer Tragödie endete. Denn kurz vor der geplanten Mondlandung des Raumschiffs Odyssey kam es zu einem verheerenden Zwischenfall: Mehr als 300.000 Kilometer von der Erde entfernt, explodierte ein Sauerstofftank. Für die dreiköpfige Besatzung, die ihre ursprüngliche Mission aufgeben und stattdessen eine Notfallstrategie entwickeln mussten gab es nur noch ein erklärtes Ziel: sicher zur Erde zurückzukehren. Doch die Explosion, die gravierende Auswirkungen auf die Energieversorgung hatte, hatte zur Folge, dass zahlreiche Systeme außer Betrieb gesetzt werden mussten, um den verbliebenden Strom für die überlebenswichtigen Funktionen zu reservieren – unter diesen Systemen war auch auch der Bordcomputer, der für Zeitmessungen genutzt wurde.

Genau an diesem Punkt war es, dass die Speedmaster 145.022 ins Spiel kam. Denn für einen erfolgreichen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre war eine exakt getimte Zündung der Triebwerke unerlässlich: 14 Sekunden Brenndauer mit nur minimaler Abweichung. Mithilfe des Chronographen gelang es den Astronauten der Sage nach, das kritische Zeitfenster einzuhalten und somit die sichere Rückkehr zu garantieren.

Apollo-13-Pilot John L. Swigert Jr. im Kennedy Space Center während des Countdowns. Am Handgelenk trägt er den Speedmaster-Chronographen.

Credit © NASA

Die Rettung glückte: Am 17. April 1970 wasserte die Kommandokapsel der Apollo 13 wohlbehalten im Pazifik. Als Anerkennung für ihren Beitrag zur Mission verlieh die NASA der Omega Speedmaster die prestigeträchtige Auszeichnung des Silver Snoopy Award – eine der höchsten Ehrungen, die die Raumfahrtorganisation zu vergeben hat. Heute kann dieser Award im Omega-Museum in Biel besichtigt werden.

Credit © NASA


Einige der wichtigsten Modelle im Überblick


Folgerichtig avancierte die Speedmaster-„Moonwatch“ zu einem der wichtigsten Modelle der Marke – und auch zum nachhaltigsten, wie die Vielzahl an Ausführungen, Sondereditionen und Jubiläumsmodellen untermauern. Nachfolgend möchten wir einige der Modelle aufführen, die bei ihrer Lancierung bedeutende technische Meilensteine präsentierten, im Laufe der Jahre zu Sammlerlieblingen wurden oder einfach nur besonders spannende Geschichten zu erzählen imstande sind.


1968: Die Ref. ST 145.022 etablierte das „Racing Dial“


Obwohl die Ursprünge dieses seltenen Speedmaster-Modells mit dem sogenannten „Racing Dial“ noch immer ungeklärt sind, wird allgemein angenommen, dass die zweifarbigen Minutenmarkierungen, die orangenfarbenen Zeiger und das Logo dazu dienten, den Chronographen besser ablesen zu können. Laut Omega inspirierte der farbenfrohe Zeitgeist der 1960er Jahre weitere Varianten des Racing Dials. Dieses besondere Modell sorgte jedoch im Laufe der Jahre zu weiteren Sondereditionen, darunter die 2004 in Japan erschienene limitierte Serie.


1969: BA 145.022, die erste Speedmaster aus 18k Gold


Bei der Ref. BA 145.022, handelt es sich um die erste Speedmaster aus 18 Karat Gold, die in einer nummerierten Auflage von 1.014 Stück und mit einer seltenen burgunderroten Lünette hergestellt wurde. Die ersten Uhren dieser Serie wurden 19 Astronauten während eines Galadinners in Houston, Texas, am 25. November 1969 zur Feier der Mondlandung von Apollo 11 überreicht. Drei Uhren wurden auch posthum an die drei Besatzungsmitglieder von Apollo I – Virgil Grissom, Ed White und Roger Chaffee – verliehen.

Einer der vorgesehenen Empfänger dieser Sonderedition war US-Präsident Richard Nixon. Da das Weiße Haus laut Statuten keine Geschenke annehmen durfte, wurde das gravierte Modell, das auf dem Bild zu sehen ist, dem Omega Museum in Biel übergeben.


Das „Alaska“ Projekt


Das „Alaska“-Projekt hat seinen Ursprung in einem Geheimprojekt zwischen NASA und Omega, mit dem erklärten Endziel, die perfekte Weltraumuhr zu kreieren. Ab 1968 widmeten sich Omegas Ingenieure dieser Herausforderung und entwickelten insgesamt vier spezielle Uhrmodelle, um die NASA mit weltraumtauglichen Zeitmessern zu versorgen. Um dem schlussendlichen Endziel gerecht zu werden, stattete Omega die „Alaska-Uhren“ sukzessive mit entsprechenden Attributen aus – darunter ein satiniertes Gehäuse, das Lichtreflexionen minimiert, markante raketenförmige Zeiger und ein abnehmbares Thermalschild in auffälligem Rot, das eine hohe Temperaturbeständigkeit gewährleistete. Der Codename „Alaska“ wurde bewusst gewählt, um das geheime Projekt im Falle von Industriespionage möglichst unauffällig zu halten. Eine dieser Uhren schaffte es sogar auf unsere Liste der teuersten Omega-Uhren, die jemals auf einer Auktion versteigert wurden.

1969: „Alaska I“

Der allererste Prototyp, die „Alaska I“ (Ref. 5-003) wurde 1969, im Jahr der Mondlandung, entwickelt und charakterisierte sich durch ein übergroßes kissenförmiges 46 mm Titangehäuse, welches von einem abnehmbaren Außenmantel aus rot eloxiertem Aluminium umgeben war. Diesem Schutzmantel, auch Thermalschild genannt, kam die Bedeutung zu, dass Sonnenlicht fernzuhalten und dadurch das mechanische Innenleben vor Hitze zu schützen. Dies wurde als notwendig erachtet, da der Mond aufgrund der fehlenden Atmosphäre keine Wärme speichern kann und die Temperatur somit von der Tageszeit abhängt. Tagsüber kann die Temperatur auf der Mondoberfläche bis zu etwa 127°C ansteigen, während die Temperatur nachts auf etwa -173°C absinken kann. Zu weiteren Merkmalen dieser Uhr gehören die knallig-orangenen Zeiger, die an Gemini-Raumkapseln erinnern und auf dem weißen Zifferblatt Platz nehmen, von dem man sich eine verminderte Sonnenreflexion versprach.


1971: Die MARK III, die erste Speedmaster mit automatischem Uhrwerk


„Nach sechs Landungen auf dem Mond gab es nur eine Sache, die wir der Speedmaster noch beibringen konnten: sich selbst aufzuziehen“ – so lautete das Schlagwort, das Omega für die Lancierung ihrer ersten Speedmaster mit automatischem Uhrwerk und zugleich ihres ersten selbstaufziehenden Chronographen bereithatte. Die Mark III – eine Mischung aus dem runden Gehäuse, das mit der 1969 lancierten Mark II (ST 145.014) seinen Erstauftritt feierte und der Funktionalität der Chronographen Komplikation auf dem Zifferblatt – verfügte im Inneren über das Kaliber 1040 welches seinerzeit eine höhere Frequenz aufwies (28.800 A/h) als frühere Speedmaster-Uhrwerke. Zu weiteren besonderen Merkmalen der Uhr, die sie bei ihrer Vorstellung im Jahr 1971 bereithielt, gehörten ein kreuzförmiger 60-Minuten-Chronographenzeiger und die 24-Stunden-Tag/Nacht-Anzeige bei 9 Uhr.


1972: „Alaska II“


Dem Bestreben nach der ultimativen Weltraumuhr folgend, begann Omega Anfang der 1970er Jahre mit der Arbeit an der Fortsetzung des Alaska-Projekts das nun intern als „Alaska II“ bezeichnet wurde. Der daraus resultierende Zeitmesser vereint die bei der Fertigung der „Alaska I“ gewonnenen Technologien und Designelemente mit dem Speedmaster „Moonwatch“-Gehäuse, während er einige Neuerungen präsentierte. So verfügte die „Alaska II“ beispielsweise über das aus der „Alaska I“ bekannte weiße Zifferblatt mit übergroßen raketenartigen Zeigern auf den Hilfszifferblättern und auch das rote Thermalschild, das laut Omega dazu ausgelegt war, den extremen Temperaturen der dunklen Seite des Mondes standzuhalten, war wieder mit an Bord.

Credit © Phillips

Zu den Neuerungen zählten Leuchtmarkierungen und radiale Ziffern auf den Hilfszifferblättern sowie eine Minutenskala auf der Lünette, da die Tachymeterskala im Weltraum keine Verwendung findet. Um die Lichtreflexion auf ein Minimum zu reduzieren, wurde das Gehäuse zudem einer Mikroperlen-Sandstrahlung unterzogen, um der Uhr ein einheitliches, mattes Erscheinungsbild zu verleihen. Die „Alaska II“-Testuhren, von denen angeblich nur eine Handvoll das Licht der Welt erblickten, wurden Anfang der 1970er Jahre nach Houston geliefert.

Auf Umwegen fand die ‚Alaska-II‘ ihren Weg an das Handgelenk russischer Kosmonauten und flog mit der Sojus-25-Mission ins All.


1973: ST 378.0801, der erste Automatik-Chronograph mit Chronometerzertifizierung


Ihr 125-jähriges Jubiläum zelebrierte Omega mit der Referenz ST 378.0801, dem ersten Automatik-Chronographen der Welt, der eine offizielle Chronometerzertifizierung erhielt. Ermöglicht wurde dies durch das Kaliber 1041, die „offiziell als Chronometer verifizierte“ Version des Kalibers 1040. Die Uhr wurde anlässlich der Gründung der Marke im Jahr 1848 herausgegeben und in 2.000 Exemplaren produziert. Auch die ST 378.0801 konnte ihre eigene Fahrt zum Weltraum verzeichnen. Es war der russische Kosmonaut Wladimir Dschanibekow, der die Speedmaster „125“ im Jahr 1978 trug, als er insgesamt 145 Tage und 16 Stunden im Weltraum verbrachte.


1975: ST 145.022, Apollo-Sojus


Das Apollo-Sojus-Test-Projekt (ASTP) – die erste US-amerikanisch-sowjetische Kooperation in der Weltraumfahrt – resultierte darin, dass ein Apollo- und ein Sojus-Raumschiff am 17. Juli 1975 in der Erdumlaufbahn aneinander ankoppelten, so dass die Raumfahrer von einem Raumschiff ins andere umsteigen konnten. Im öffentlichen Bewusstsein stellte die Mission, in den bis dahin streng getrennten und sich im Wettbewerb befindlichen Weltraumprogrammen eine Zäsur da – waren beide Supermächte nicht in ein Wettaufrüsten ihrer Raketentechnik verwickelt. Die einen sahen in der friedlichen Zusammenarbeit einen politischen Erfolg, während die anderen es als ein pazifistisches Signal verstanden.

Credit © NASA

Auch Omega ehrte das pazifistische Projekt, mit einer auf 500 Stück limitierten Uhr, die die erste der sogenannten „Patch“-Uhren darstellen sollte. Diesen Namen erhielt die Uhr durch das Missionsabzeichen bei 12 Uhr, welches anstelle des Omega-Logos auf dem Zifferblatt Platz nimmt. Die weiteren Besonderheiten dieser Uhr stellen die längeren Indexe, die breiteren Drücker und das seinerzeit einzigartig gestaltete Armband dar. Dieses Modell wurde, aufgrund seiner Beliebtheit, speziell für den italienischen Markt entwickelt.   


1978: „Alaska III“


Das Alaska-Projekt kam so lange zum Stillstand, bis es Omega mit dem dritten Prototypen wieder aufleben ließ und damit gleichzeitig eine Abkehr vom Konzept des weißen Zifferblatts markierte. Dem Alaska III-Prototyp spendierte Omega ein satiniertes Edelstahlgehäuse mit 42 mm Durchmesser ebenso wie das Handaufzugskaliber 861 und einer Besonderheit, die sich nur bei einem genaueren Blick auf das Zifferblatt offenbart: große, radial angeordnete, sich auf den Totalisatoren befindliche Ziffern, die eine intuitive Ablesbarkeit während EVA (extra-vehicular activity, also Weltraumspaziergängen) ermöglichen sollten.


1980: Referenz BA 345.0802, die erste Speedmaster mit Saphirglasboden


Dieses Modell aus Gelbgold, das zur Feier der Apollo-11-Mission von 1969 lanciert wurde – jener historischen Mission, bei der die Speedmaster als erste Uhr auf dem Mond getragen wurde – war zugleich die erste Speedmaster mit einem Saphirglasboden. Die Referenz wurde in einer sehr kleinen, nummerierten Serie von etwa 300 Exemplaren gefertigt. Im Inneren arbeitet das Kaliber 861L, wobei das „L“ hinter der Werksbezeichnung darauf hinweist, dass es sich um die „Luxus“-Version mit einem besonders hohen Dekorationsgrad handelt. Im Vergleich zur Standardversion 861 besaß dieses Werk 19 statt 17 Steine und war erstmals rhodiniert – ganze 15 Jahre, bevor OMEGA die Rhodinierung für die Standardwerke 1861 einführte.


1985: Die Referenz ST 345.0809, die erste Speedmaster mit Mondphasenanzeige


Die erste Speedmaster mit Mondphasenanzeige trat in die Fußstapfen der „Omega Cosmic“ von 1947, jenes Modell, das die Ära der Mondphasenkomplikation innerhalb der Marke einläutete. Als „Moonwatch“, die wie keine andere mit dem Mond verbunden ist, holte sie ihn mit der Mondphase nun gewissermaßen auch ans Handgelenk. Die „Speedymoon“ wurde in einer Serie von 1.300 Exemplaren produziert und verfügt über eine Mondphasenanzeige mit aufgemaltem Mond und Sternen. Übrigens: Da dieses Modell mit einer Mondphasen-Komplikation ausgestattet ist, lag es außerhalb des Qualifikationsbereichs der NASA. Daher fehlt auf dem Gehäuseboden die für die meisten Speedmasters typische Gravur „FLIGHT QUALIFIED BY NASA“.


1987: Die Referenz ST 376.0822, die erste Automatik-Speedmaster


Die Referenz ST 376.0822 war die erste Speedmaster, die ein Automatikwerk mit dem klassischen Moonwatch-Gehäuse vereinte. Da Omega dieses Modell lediglich zwei Jahre lang produzierte, ist die Suche nach einem dieser begehrten Originalstücke oft von Enttäuschung, Freude und Verzweiflung geprägt – was ihm den Spitznamen „Heiliger Gral“ einbrachte. Selbst Omega gibt auf der eigenen Website zu, dass sie noch immer nach einem Exemplar für ihr Museum suchen. Das 40-mm-Gehäuse der Uhr wurde leicht verstärkt, um das Automatikwerk unterzubringen, während Krone und Drücker näher am Gehäuse sitzen als bei der klassischen Moonwatch.


1991: Referenz BA 175.0037 – eine Speedmaster mit ewigem Kalender


Zum 700-jährigen Jubiläum der Schweiz im Jahr 1991 widmete Omega diesem besonderen Anlass die Referenz BA 175.0037 – eine Uhr mit ewigem Kalender, die die Eleganz der „Königin der Komplikationen“ mit einem goldenen Zifferblatt und einem 39-mm-Gehäuse vereint. Im Inneren arbeitet das Automatikkaliber 1160, das klassische Chronographenfunktionen mit einer Mondphase und einer bis zum Jahr 2100 programmierten ewigen Kalenderkomplikation kombiniert. Obwohl die Uhr der Schweiz gewidmet war, erschien sie in einer limitierten Auflage von nur 50 Stück exklusiv in Japan, wo es zu dieser Zeit eine große Speedmaster-Fangemeinde gab.


1992: BA 145.0053 – die skelettierte Speedmaster


Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Omega-Projekts 27 CHRO C12 – jenes, das zur Entwicklung des Kalibers 321 führte, welches in der allerersten Speedmaster verbaut wurde – präsentierte Omega eine besonders seltene Version ihrer Speedmaster in einer skelettierten Ausführung. Hinter der Grundeigenschaft des Eindruckmachens und der Zur-Schau-Stellung handwerklichen Könnens verbirgt sich eine Ästhetik, die durch das Kaliber 867 ermöglicht wird – ein Uhrwerk, das wohl am engsten mit dem Kaliber 861 verbunden ist, dem zweiten Werk, das in der Speedmaster zum Einsatz kam. Um die Charakteristika eines skelettierten Uhrwerks zur Entfaltung zu bringen, wurde dem mit Gelbgold überzogenen Werk und seinen 17 Lagersteinen so viel Metall wie möglich von der Grundplatte und den Brücken entfernt. Das verbliebene Material wurde schließlich kunstvoll von Hand verziert. Laut Omega benötigte ein einzelner Uhrmacher für die Skelettierung eines einzigen Uhrwerks rund 150 Stunden hingabevoller Handarbeit. Dieses auf 50 Stück limitierte Modell aus 18 Karat Gelbgold erschien zudem in einer Weißgold- und einer Platinversion.


1992: BA 148.0052, die erste COSC-zertifizierte Speedmaster mit Handaufzug


Bereits 1942 legte Omega mit dem Projekt 27 CHRO C12 den Grundstein für die Entwicklung des legendären Kalibers 321 – jenes Uhrwerks, das später in der ersten Speedmaster zum Einsatz kam. Zum 50. Jubiläum dieses Meilensteins präsentierte OMEGA 1992 ein besonderes Modell: die „Jubilee 27 CHRO C12“. Durch den Saphirglasboden des Gehäuses ließ sich erstmals erkennen, dass es sich hierbei um die erste COSC-zertifizierte Speedmaster mit Handaufzug handelte. Die auf nur 250 Exemplare limitierte Edition machte diese Uhr zu einem begehrten Sammlerstück.


1995: PIC 3595.52.00 – 25 Jahre Apollo 13


Die Omega Speedmaster spielte 1970 an Bord von Apollo 13 eine lebensrettende Rolle, als sie den Astronauten half, sicher auf die Erde zurückzukehren. Nach einer Explosion an Bord der Kommandokapsel von Apollo 13 verließ sich die Besatzung auf ihre Speedmaster, um die kritischen Verbrennungen, die für einen sicheren Wiedereintritt in die Erdatmosphäre erforderlich waren, rechtzeitig durchzuführen. Dieses Modell zum 25. Jahrestag, die PIC 3595.52.00 mit einem 42-mm-Gehäuse, ist bei Sammlern sehr beliebt, da es das erste einer langen Reihe von Mission-Modellen war, die folgen sollten. Die PIC 3595.52.00 war auf 999 Stück limitiert.


1995: Die Omega Speedmaster “MIR”


Die MIR (auf russisch „Frieden“ oder „Welt“) war eine von der Sowjetunion bemannte Raumstation, die von 1986 bis zu ihrem kontrollierten Absturz 2001 die Erde umkreiste. Die Station wurde in der Umlaufbahn aus mehreren Modulen zusammengesetzt, die zwischen dem 19. Februar 1986 und 1996 einzeln gestartet wurden. Mit Ausnahme von zwei kurzen Perioden war die MIR bis August 1999 durchgehend besetzt. Nachdem die Sowjetunion zerfallen war, führte man erfolgreiche internationale Kooperation, darunter auch mit der NASA durch, die in dem Shuttle-MIR-Programm gipfelte, bei dem auch russische Kosmonauten mit einem Shuttle zur Station flogen. Das Shuttle-Mir-Programm umfasste elf Missionen in den Jahren von 1994 bis 1998 und stellte die erste umfangreiche Zusammenarbeit im Weltraum zwischen den Supermächten USA und Russland seit dem Apollo-Sojus-Projekt dar.

Credit © Wikipedia

Dieser Raumstation war es, dass Omega eine Serie von 35 MIR-Uhren widmete, die von Juli 1993 bis Juli 1994 365 Tage auf der internationalen Raumstation MIR verbrachten und dadurch das Konzept einer Weltraumuhr auf ein neues Niveau gehievt haben. Die Uhren wurden auf die Weltraumstation gebracht, um die langfristigen Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf die Uhrwerke zu untersuchen. Nach einem Jahr im All wurden die Uhren an Omega zurückgegeben und waren allesamt in einwandfreier Verfassung. Die Sammlung umfasst 35 Uhren mit den folgenden Merkmalen: 10 Exemplare der Referenz ST 145.0022.105.1 in Stahl mit Lederband, 18 Exemplare der Referenz ST 345.0022.105 in Stahl mit Stahlband, 5 Exemplare der Referenz BA 145.0052.035A in Gold mit Lederband und 2 Exemplare der Referenz BA 345.0052.035 in Gold mit Goldband.

Credit © Antiquorum


1996: Die PIC 3810.61.41 in Kollaboration mit Michael Schumacher


Die PIC 3810.61.41 entstammt einer Zeit, in der Omega ein starkes Interesse am Rennsport zeigte und seine Markenbotschafter dementsprechend auswählte. Neben Michael Andretti und Ralf Schumacher gehörte ab 1996 auch er dazu: Michael Schumacher. Mit der Rennfahrerlegende schlechthin war es schließlich, dass Omega im deutschen Kerpen – Schumachers Geburtsort und der Ort, an dem er seine Fahrkünste entwickelte – eine Uhr in gemeinsamer Kollaboration vorstellte. Dieses Modell zeichnet sich durch seine moderne Ästhetik aus, die sowohl in einer roten als auch in einer gelben Version lanciert wurde. Die Uhr verfügte nicht nur über eine Minuterie im Rennsport-Stil, sondern darüber hinaus über eine Präsentationsbox aus Kautschuk, die den Reifen von Formel-1-Autos nachempfunden war und Schumachers Unterschrift trug.


1997: Die PIC 3598.50.00 – eine Neuauflage des Broad Arrow Modells


Im Jahr 1997 würdigte Omega die erste Speedmaster mit einer Neuauflage, ihres berühmten „Broad Arrow“-Modells von 1957, dass über das exakt gleiche Zifferblatt, die gleiche Lünette, die gleichen Zeiger und das gleiche Logo wie die das Original verfügte. Sie war Teil des „Missions“-Sets von 1997, eine Kollektion aus 22 Speedmasters, die das 40-jährige Jubiläum der Speedmaster beging.


1997: PIC 3593.20.00 – ein Jubiläumsmodell zum 40. Jahrestag der Speedmaster


Im Jahr 1997 beging Omega das 40-jährige Jubiläum der Speedmaster mit einem Jubiläumsmodell, das über ein cremefarbenes Zifferblatt und ein Frontglas aus Saphir – für die Zeit eine ungewöhnliche Entscheidung – verfügte. Die Uhr wurde auf 500 Stück limitiert und war exklusiv nur in Italien erhältlich. Interessanterweise veranstaltete Omega zu Ehren des 40. Geburtstags der Speedmaster eine Pressekonferenz, an der auch Eugene Cernan, der Kommandant von Apollo 17 und bis heute der letzte Mensch, der den Mond betreten hat, teilnahm.


1999: PIC 3689.30.00 – die erste Speedmaster Moonphase aus Weißgold


Die im Jahr 1999 anlässlich des 30. Jahrestags von Apollo 11 lancierte Speedmaster war gleich in zweierlei Hinsicht besonders: Nicht nur war sie die zweite Speedmaster Professional mit Mondphasenanzeige, die jemals hergestellt wurde, sondern darüber hinaus auch die erste Speedmaster Moonphase, die in Gold oder überhaupt in einem anderen Metall als Edelstahl gefertigt wurde. Das Zusammenspiel aus einem silbernen Zifferblatt und blauen Zeigern sowie einer Mondphasenanzeige, die über einen silbernen Mond auf blauem Hintergrund verfügt, macht diese Uhr besonders ästhetisch. Sie verfügt über das Kaliber 1866, eine Weiterentwicklung des Kalibers 866 von 1985, und wurde ausschließlich an einem Lederarmband mit Weißgoldschließe geliefert.


2000: PIC 3195.59.00 – 25. Jahre des Apollo-Sojus-Test-Projekts


Omega lancierte im Jahr 2000 anlässlich des 25. Jahrestages des Apollo-Sojus-Test-Projekts eine auf 50 Stück limitierte, aus 18 Karat Gelbgold gefertigte Speedmaster, die über das Kaliber 1863 verfügte. Wirft man einen Blick auf das Zifferblatt, so erkennt man, dass der Name der Mission in englischer und kyrillischer Sprache auf dem Zähler bei 6 Uhr erscheint, während sich eine spezielle Widmungsinschrift auf dem Gehäuseboden befindet. Laut Omega trugen alle Astro- und Kosmonauten der Apollo-Sojus-Mission jeweils zwei Speedmasters: eine an jedem Handgelenk.


2003: Ref. 3578.51.00 – die erste Snoopy Speedmaster


Nachdem es um die Partnerschaft zwischen der Nasa und Omega einige Jahre ruhig geworden war, tauchte im Jahr 2003, wie aus heiterem Himmel, die „Snoopy“ (Ref. 3578.51.00) auf. Obwohl sie an keinem bestimmten Datum oder Jubiläum lanciert wurde, war sie dennoch der Apollo 13 Mission gewidmet und auch ihre Stückzahl – 5.441 Uhren – setzte sich aus der Dauer der Apollo 13 Mission zusammen (142 Stunden, 54 Minuten und 41 Sekunden). Wie man es bereits vom ursprünglichen Speedmaster Design kannte, verfügte auch die erste Snoopy-Speedmaster ein schwarzes Blatt mit Stabzeigern. Das einzige, das beim Design aus der Reihe fiel war der Aufdruck „Eyes on the stars“ auf dem Totalisator der kleinen Sekunde der zudem ein NASA Snoopy Abzeichen präsentierte. Dieselbe Abbildung findet sich auch auf der Gehäuserückseite wieder. In der Uhr tickt das rhodiumbeschichtete Kaliber 1861, das im Jahr 1997 zum ersten Mal zum Einsatz kam. Es handelt sich hierbei um eine überarbeitete Version des Kaliber 861, das überwiegend in Moonwatch Modellen zwischen 1968 und 1997 zum Einsatz kam.


2003: PIC 3577.50.00 – die einzige Speedmaster mit drei verschiedenen Hilfszifferblättern


Die im Jahr 2003 erschienene PIC 3577.50.00 führt Omegas Faszination mit dem Mars fort, die bereits 1998 mit der X-33 „Mars Watch“, einer Uhr, die speziell für die mögliche Landung von Menschen auf dem Mars entworfen wurde, begründet wurde. Die Ref. PIC 3577.50.00, bei der es sich laut Omega um die einzige Speedmaster mit drei verschiedenen Hilfszifferblättern handelt, präsentiert auf ebendiesen Hilfszifferblättern aufgedruckte Bilder von Mond, Erde und Mars.


2004: PIC 3569.31.00 – 35. Jahrestag der Apollo-11-Mission


Zum 35. Jahrestag der Apollo-11-Mission, bei der die OMEGA Speedmaster als erste Uhr auf dem Mond getragen wurde, brachte Omega eine limitierte Auflage von 3.500 Stück heraus. Dieses Modell kombiniert das bei Speedmaster-Fans beliebte silberne Zifferblatt mit schwarzen Hilfszifferblättern. Zudem ziert das Datum des 20. Juli 1969 in roter Schrift die obere Hälfte des Zifferblatts, während der Apollo-11-Aufnäher auf den Saphirboden des Gehäuses gedruckt ist.


2005: PIC 3565.80.00 – ein Jubiläumsmodell zum 40. Jahrestag der Gemini-IV-Mission


Im Jahr 1965 war es Edward White, der als erster amerikanischer Astronaut einen Weltraumspaziergang unternahm – und das mit einer Omega Speedmaster an seinem Handgelenk. Zur Feier des 40. Jahrestags der Gemini-IV-Mission und des ersten Mals, dass eine Speedmaster ungeschützt dem Weltall ausgesetzt war, brachte Omega die PIC 3565.80.00 in einer limitierten Auflage von 2.005 Stück heraus. Das markante blaue Zifferblatt sowie die passende Lünette wurden laut Omega gewählt, um an die Farbe der Erde zu erinnern, wie sie aus dem Weltraum betrachtet wird. Zudem sind die Jahreszahlen 1965–2005 in roter Schrift auf dem Zifferblatt gedruckt. Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich der Gemini-IV-Aufnäher, der auf den Saphirboden gedruckt ist.


2008: Die PIC 321.30.44.520.10.01 präsentierte fünf Totalisatoren auf dem Zifferblatt


Als offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele 2008 in Peking – eine Funktion, die Omega erstmals 1932 in Los Angeles übernahm – feierte die Marke ihre Rolle mit der Kreation dieses Speedmaster-Chronographen mit fünf Totalisatoren. Laut Omega war dies das erste Mal, dass fünf Zähler auf dem Zifferblatt einer mechanischen Uhr angezeigt wurden. Anlässlich Omegas 23. Einsatzes als offizieller Zeitnehmer der Olympischen Spiele wurden die Zähler in der Form der ikonischen olympischen Ringe angeordnet. Zu den Funktionen gehörten ein kleiner Sekundenzähler, ein 7-Tage-Chronograph, eine Tagesanzeige, ein 12-Stunden-Chronograph und ein 30-Minuten-Chronograph.


2008: PIC 311.32.42.30.04.001 – das „Alaska-Projekt“ kehrt zurück


Der „Alaska II“-Prototyp war es, der Omega im Jahr 2008 dazu inspirierte, eine Sonderedition in einer limitierten Auflage von 1.970 Stück zu präsentieren. Der Zeitmesser, der auf dem „Alaska II“-Projekt basiert, vereint ein weiteres Mal das modifizierte, weiße Zifferblatt mit dem Thermalschild aus eloxiertem Aluminium.


2010: PIC 311.30.42.30.99.001 – die erste Speedmaster mit Meteoritenzifferblatt


Mit einem Zifferblatt und Hilfszifferblättern aus Meteoritensplittern wurde die PIC 311.30.42.30.99.001 aus einem echten Stück Weltraum gefertigt. Da kein Meteorit dem anderen gleicht, ist jede Uhr dieser limitierten Serie ein einzigartiges Unikat. Laut Omega soll dieses Modell an den historischen Moment von 1975 erinnern, als sich der US-Astronaut Thomas P. Stafford und der sowjetische Kosmonaut Alexei A. Leonov während des Apollo-Sojus-Projekts im All die Hand reichten. Auf dem Gehäuseboden sind zudem die beiden Raumschiffe der USA und der Sowjetunion sowie die Namen der beteiligten Kosmonauten und Astronauten abgebildet.


2011: PIC 311.30.42.30.01.003 – 40. Jahrestag der Apollo-15-Mondlandung


Mit dieser Uhr, die als nummerierte Serie auf 1.971 Stück limitiert ist, feierte Omega den 40. Jahrestag der Apollo-15-Mondlandung. Apollo 15 war die vierte von insgesamt sechs NASA-Missionen, die auf dem Mond landeten. Das auffälligste Designelement der Uhr – die roten, weißen und blauen Akzente auf dem Zifferblatt – ist vom Missionsabzeichen inspiriert. Auf dem Gehäuseboden befindet sich eine Gravur des Mondfahrzeugs, das während dieser Mission erstmals auf der Mondoberfläche eingesetzt wurde.


2012: Die PIC 311.30.42.30.99.002 feierte den 40. Jahrestag der letzten Mondlandung im Dezember 1972


Dieser Zeitmesser, limitiert auf 1.972 Stück, strotzte nur so vor symbolkräftigen Bildern und feierte den 40. Jahrestag der letzten Mondlandung im Dezember 1972. Die Uhr verfügt über ein Zifferblatt aus 925er Silber, in das das Design des Apollo-XVII-Aufnähers eingeprägt ist. Auf dem Zifferblatt soll der Blick von Apollo auf Saturn und die Galaxie andeuten, dass die Ziele der Menschheit im Weltraum eines Tages noch weiter reichen könnten. Hinter dem Kopf von Apollo schwebt ein Adler, dessen Schwingen die amerikanische Flagge tragen und die Oberfläche des Mondes berühren.


2013: „Dark Side of the Moon“ Ref. PIC 311.92.44.51.01.003 – die erste Speedmaster mit Keramikgehäuse


Die Innovation, die die Uhr mit dem Namen „Dark Side of the Moon“ präsentierte, lag in dem Material des Gehäuses mit einem Durchmesser von 44,25 mm. Es war das erste Mal, dass ein Speedmaster-Gehäuse aus einem einzigen Block glatter Keramik gefertigt wurde. Doch auch das Zifferblatt wurde aus Keramik gefertigt und mit Zeigern aus 18-karätigem Weißgold versehen.


2015: Ref. 311.32.42.30.04.003 – die zweite „Snoopy“ Speedmaster


Die zweite Snoopy-Uhr feierte nach einer 12-jährigen Durststrecke auf der Baselworld 2015 ihr Debüt. Gewidmet wurde sie dem 45. Jahrestag der Apollo-13-Mission, während die Stückzahl – auf 1.970 limitiert – an das Jahr der Mission, 1970, angelehnt war. Die Speedmaster Apollo 13 „Silver Snoopy Award“ 45th Anniversary (Ref. 311.32.42.30.04.003) ist mit den Gehäusemaßen 42 mm x 14,80 mm etwas höher als ihr Vorgänger. Doch die wahren Höhepunkte der Uhr finden sich auf dem Zifferblatt im schwarz-weißen Farbschema, das an die originalen Peanuts-Figuren angelehnt ist. Der kleinen Sekunde spendiert Omega einen liegenden Snoopy, dessen Worte „FAILURE IS NOT AN OPTION!“ an den Slogan des Apollo-13-Films erinnern. Einen weiteren Bezug zur Apollo-13-Mission fügt Omega mit den Worten „WHAT COULD YOU DO IN 14 SECONDS?“ zwischen 12 und 13 Uhr ein, während die Verwendung von Super-LumiNova dem Zifferblatt die leuchtende Krone aufsetzt.

Dank des Leuchtstoffs erstrahlen neben den Zeigern und Indizes sogar der liegende Snoopy in einem satten Grün, während selbst die Keramik-Tachymeter-Skala mit der Leuchtmasse überzogen wurde – eines der ersten Male überhaupt. Dreht man die Uhr um, so erkennt man ein mit dunkelblauer Emaille überzogenes Snoopy-Medaillon aus 925er Silber, das eine starke Ähnlichkeit mit dem echten Silver-Snoopy-Award-Anstecker aufweist.


2016: PIC 311.33.40.30.02.001


Die Omega CK2998 wurde erstmals 1959 eingeführt und gilt heute als eine der begehrtesten Vintage-Speedmaster-Modelle. Inspiriert vom Original, kombiniert Omega mit der PIC 311.33.40.30.02.001 klassische Designelemente wie Alpha- und Lollipop-Zeiger, ein symmetrisches Edelstahlgehäuse und drei blaue Hilfszifferblätter. Zudem setzt sich das blaue Farbschema auf der Lünette, der Minuterie und dem Lederarmband fort.


2016: PIC 304.33.44.52.03.001 – die erste Speedmaster mit Master Chronometer Zertifizierung


Die PIC 304.33.44.52.03.001, ein blauer Mondphasen-Zeitmesser, war die erste Speedmaster, die als Master Chronometer zertifiziert wurde. Die Master Chronometer Zertifizierung, die Uhrwerken zusätzlich zur Zertifizierung des Schweizer Prüfinstituts Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) verliehen wird, wurde mit der Gründung des METAS (Eidgenössisches Institut für Metrologie) im Jahre 2015 ins Leben gerufen. Damit ein Uhrwerk als Master-Chronometer bezeichnet werden darf, muss es folgende Prozedur durchlaufen: Im Rahmen der METAS-Prüfung wird das Uhrwerk in seinen Einzelteilen und als Ganzes auf Herz und Nieren geprüft, wobei es insgesamt acht Tests bestehen muss. Dabei stehen insbesondere antimagnetische Eigenschaften, Wasserdichtigkeit und Gangreserve im Fokus. Uhren, die diese Zertifizierung erhalten, zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus: Sie sind bis zu 15.000 Gauss antimagnetisch, bis zu 200 Meter wasserdicht und müssen in der Lage sein, in einem Abweichungsbereich von 5 Sekunden pro Tag (0 +5) zu funktionieren, was um 5 Sekunden genauer als die COSC-Vorgabe ist (-4 +6).


2018: Die Speedmaster CK2998 Limited Edition


Mit der Speedmaster CK2998 Limited Edition setzt Omega 2018 die Tradition eines ihrer berühmtesten Uhrendesigns fort. Die Neuauflage ist inspiriert von der CK2998 aus dem Jahr 1959 und vereint ikonische Designelemente mit modernen Updates. Besonders markant sind die drei schwarzen Totalisatoren, der Minutenring sowie die polierte Keramiklünette mit einer Pulsometer-Skala aus weißer Emaille – ein charakteristisches Merkmal der CK2998, das zur Berechnung der Herzfrequenz dient. Bereits das Originalmodell bot vier verschiedene Lünettenvarianten: Tachymeter, Pulsometer, Telemeter oder Dezimal-Skala. Dieses Design-Erbe greift auch die 2018er Edition auf. Das Gehäuse aus poliertem und gebürstetem Edelstahl umschließt ein sandgestrahltes, silberfarbenes Zifferblatt mit besonderen Details: geschwärzte „Alpha“-Zeiger und Indizes, gefüllt mit „Super-LumiNova“ für optimale Ablesbarkeit bei Dunkelheit. Während die Hilfszifferblattzeiger rhodiniert sind, setzt der rot lackierte Chronographen-Zeiger einen dynamischen Akzent. Die Speedmaster CK2998 Limited Edition wurde in einer Auflage von 2.998 Exemplaren produziert.


2020: Die dritte „Snoopy“ Speedmaster


Das 50-jährige Jubiläum der Verleihung des Speedmaster Silver Snoopy Award beging Omega mit dem dritten Snoopy-Modell, das einmal mehr – und diesmal mit einer besonders ausgefeilten technischen Besonderheit im Gepäck – die denkwürdige Apollo-13-Mission würdigte. Auf dem blauen Hilfszifferblatt bei neun Uhr sieht man – so wie bei der Version aus dem Jahr 2003 – den Comic-Hund Snoopy im Raumanzug mit den Worten „50th Anniversary“. Blickt man durch den Saphirglasboden der Gehäuserückseite, so wird einem die erdabgewandte Seite des Mondes – detailgetreu mittels eines mikrostrukturellen Metallisierungsverfahrens nachgebildet – offenbart, die die Mondoberfläche verblüffend realistisch darstellt.

Doch das wahre Schauspiel der Uhr beginnt sich erst zu entfalten, wenn man den Chronographen aktiviert: Snoopy beginnt dann in seinem Kommando-/Servicemodul, hinter dem Mond emporzusteigen, den Himmel zu durchqueren, bis er schließlich erneut hinter dem Erdtrabanten verschwindet. Ergänzt wird das Gesamtbild durch den Schriftzug „Eyes on the Stars“ sowie eine rotierende Erdscheibe, die jede Minute eine vollständige Umdrehung vollzieht. Angetrieben wird dieser Mechanismus von dem sich im 42 mm großen Gehäuse befindlichen Handaufzugskaliber 3861 mit der Omega-eigenen Co-Axial-Hemmung. Anders als bei den ersten beiden Modellen entschied sich Omega dazu, dieses Modell nicht zu limitieren.


2023: Die Speedmaster Super Racing


Das Kaliber der im Jahr 2023 vorgestellten Omega Speedmaster Super Racing enthält eine seinerzeit neuartige, zum Patent angemeldete Si14-Spiralfeder, die eine ultrafeine Gangregulierung ermöglicht. Sie erlaubt es dem Uhrmacher, die Steifheit des Befestigungspunkts der Spiralfeder über einen Reguliermechanismus auf der Unruhbrücke zu beeinflussen – eine kleine Änderung, die jedoch ein mutiges Versprechen macht: eine zertifizierte Präzision von 0/+2 Sekunden pro Tag.


2024: Ref. 310.30.42.50.04.001 – die erste seriengefertigte Speedmaster mit weißem Zifferblatt


Im Jahr 2024 präsentierte Omega erstmals eine regulär produzierte Speedmaster mit weiß lackiertem Zifferblatt und schwarzen Zeigern – ein Design, das bisher nur bei Sondereditionen wie der Snoopy oder Prototypen wie den Alaska-Modellen zu sehen war. Eine erste Version wurde bereits 2023 am Handgelenk von OMEGA-Markenbotschafter Daniel Craig, während der Planet Omega Ausstellung gesichtet, was die Spannung auf das neue Modell weiter steigerte – ein Zeitmesser, von dem 007 schon lange wusste.


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