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Wempe eröffnet in Hamburg eine der größten und modernsten Uhrenwerkstätten Europas
Das Team des Wempe Kontorhauses Stubbenhuk

Wempe eröffnet in Hamburg eine der größten und modernsten Uhrenwerkstätten Europas

15. Mai 2025

All diejenigen, die das Glück hatten, bei der feierlichen Eröffnung in Hamburg dabei sein zu dürfen, würden wohl unisono unterschreiben, dass das 1878 gegründete Familienunternehmen Wempe und das wunderschöne Kontorhaus im Stubbenhuk 10 wie füreinander geschaffen sind. Anfang Mai 2025 präsentierten Kim-Eva Wempe und ihre Kinder Chiara und Scott stolz den zahlreichen Gästen den neuen Standort für innovativen und hochwertigen Uhrenservice am Stubbenhuk.

„Wir waren schockverliebt“, erinnert sich Kim-Eva Wempe, geschäftsführende Gesellschafterin der Gerhard D. Wempe GmbH & Co. KG., an die erste Besichtigung des denkmalgeschützten Gebäudes – Blick auf den Hamburger Hafen und die Elbphilharmonie inklusive.

Scott, Kim-Eva und Chiara Wempe

Gut 100 Jahre nach dem Bezug der Firmenzentrale in der Hamburger Steinstraße im Jahr 1923 ist diese Expansion im hanseatischen Heimathafen ein klares Bekenntnis zur Elbmetropole als Firmensitz.

„Hamburg ist im Kern hanseatisch. Das bedeutet, die Stadt ist weltoffen und handelsorientiert, während viele der Hamburger Bürgerinnen und Bürger ein klares hanseatisches Weltverständnis haben. Ehrlichkeit, Toleranz, Zuverlässigkeit, Bodenständigkeit und Diskretion stehen im Vordergrund“, so Kim-Eva Wempe.

„Diese Werte passen besonders gut zu Wempe und sind ein Grund für unsere über 100-jährige Geschichte mit und in der Stadt. Außerdem sind sie besonders wichtig, um Vertrauen – eine Währung, deren Wert in unserer Branche mit dem von Gold zu vergleichen ist – zu generieren und langfristig zu erhalten.“

Das neue Wempe-Kontorhaus mit 4.700 Quadratmetern Fläche ist aber vor allem auch ein deutliches Signal an alle Uhrenliebhaberinnen und -liebhaber. Denn allein drei der sieben Etagen sind der Revision und Reparatur von Zeitmessern gewidmet.

Blick in das wunderschöne, historische Treppenhaus des Kontorhauses.

Weshalb die mechanische Uhr auch langfristig gesellschaftliche relevant bleiben wird und deshalb einen solch hohen Stellenwert im Unternehmen hat, erklärt Chiara Wempe, Kommanditistin und Co-Head of Business Development:

„Die Uhr ist über die vergangenen Jahrzehnte immer mehr zum Lifestyle-Produkt geworden, welches durch seine Geschichten lebt. Kein Mensch braucht heute eine mechanische Armbanduhr. Das wissen wir alle. Trotzdem sind Uhren relevanter denn je – besonders auch bei jüngeren Menschen. Das Handwerkliche fasziniert, die Geschichten der Marken begeistern und stiften Identifikation, die Uhr selbst verleiht der Persönlichkeit Ausdruck.“

Nach einem geeigneten Gebäude für einen erweiterten Uhrenservice hatte Wempe schon länger gesucht. Es sollte ein modernes Arbeitsumfeld ebenso wie eine gute Lage bieten und zugleich die Identität des Familienunternehmens widerspiegeln.

Mit dem Kontorhaus im Stubbenhuk haben wir jetzt die perfekte Location gefunden.

Scott Wempe, Kommanditist und Co-Head of Business Development

Chiara, Kim-Eva und Scott Wempe

„Produktion, Handwerk, Historie und Handel sowie Tradition und Innovation werden optimal im Zentrum der Stadt Hamburg miteinander verbunden. Wir finden, genau das macht auch unser Familienunternehmen aus – ein Blick auf das Bewahren wichtiger Traditionen und Kultur, kombiniert mit einem immer offenen Auge für die Entwicklungen der Zukunft. Chiara und ich legen den Fokus verstärkt auf die Beschleunigung von Innovation zur Verbesserung des Kundenerlebnisses, sodass auch die jüngeren Generationen weiter von dem Wempe-Erlebnis begeistert werden – ohne dass es seinen besonderen Charakter verliert. Das haben wir auch im Kontorhaus Stubbenhuk geschafft.“


Wempe x Stubbenhuk 10 = Perfect Match


Tishman Speyer (internationaler Projektentwickler und Betreiber hochwertiger Immobilien) verkaufte das markante, in den 1920er-Jahren errichtete denkmalgeschützte Gebäude 2023 an Wempe und verantwortete auch den Umbau.

„Wir haben uns alle in das Haus verliebt und sind froh, dass wir mit der Familie Wempe Menschen gefunden haben, die es hegen und pflegen werden“, betont Florian Reiff (Senior Managing Director und Geschäftsführer von Tishman Speyer Deutschland).


Wempe-Kontorhaus: Moderner Uhrenservice trifft auf Tradition


Aufs Beste gehegt und gepflegt werden hier zukünftig vor allem hochwertige Zeitmesser. Nicht weniger als eine neue Ära im Uhrenservice will Wempe am Stubbenhuk einläuten. Dass dies gelingt, daran besteht kein Zweifel. Mit dem zweiten Wempe-Haus in Hamburg hat eine der größten unabhängigen und innovativsten Uhrenwerkstätten Europas eröffnet.

In Zahlen ausgedrückt hat sich die Fläche von vormals 700 in der Steinstraße auf nun 1.900 Quadratmeter allein im Kontorhaus Stubbenhuk vergrößert.

Und bereits im vergangenen Jahr wurde zudem die Uhrenservicewerkstatt am Standort im sächsischen Glashütte von 210 auf 420 Quadratmeter ausgebaut. Vergrößert wurde auch das Ausbildungszentrum, in dem nun 24 Auszubildende (8 pro Jahrgang) das Uhrmacherhandwerk erlernen sowie die Fertigung der Uhrenlinien Zeitmeister, Chronometerwerke und Iron Walker der Marke Wempe Glashütte i/SA.

Erforderlich wurde diese Ausweitung des Uhrenservices, nachdem die Nachfrage im letzten Jahrzehnt nach mechanischen Uhren stark zugenommen hat. Und diese sollten alle fünf Jahre einer Generalüberholung unterzogen werden. Der Servicebedarf hat sich daher spürbar erhöht. Gleichzeitig sinkt in Deutschland die Zahl der Fachgeschäfte, die Reparaturen annehmen und umfangreiche Wartungen durchführen.

Anders bei Wempe. Hier hat man die Service-Kapazitäten massiv ausgeweitet. „Damit signalisieren wir der Branche, wie wichtig für uns dieser Bereich ist“, betont Scott Wempe, Kommanditist und Co-Head of Business Development.


Wempe: Mehr Uhrenservice für mehr Dialog


Die Wempe-Niederlassungen in Deutschland mit 64 Uhrmacherinnen und Uhrmachern bleiben natürlich die Anlaufstellen für Kunden und ihre Uhren. Dort wird eine erste Einschätzung vorgenommen, werden Batterien gewechselt, Armbänder gekürzt oder Kronen und Gläser ersetzt. Sind eine Generalüberholung oder weiterführende Arbeiten erforderlich, geht es in die Servicewerkstätten nach Hamburg oder Glashütte.

Mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten wird der zentrale Customer-Care-Bereich zukünftig direkt mit den Besitzerinnen und Besitzern kommunizieren, Angebote erstellen und Freigaben einholen. So haben die Kolleginnen und Kollegen in den Geschäften mehr Zeit für den beratenden Dialog mit den Kundinnen und Kunden.

Wir werden schon bald durch Effizienz- und Personalwachstum viel mehr Volumina reparieren können.

Scott Wempe

„Das ist ein wichtiger Schritt, um unsere Markenpartner bestmöglich zu unterstützen und den Service für unsere Kundinnen und Kunden zu vollster Zufriedenheit abzuwickeln. Außerdem werden wir zukünftig hautnahe Einblicke in die Welt des Wempe-Services bieten können – digital, aber vor allem auch vor Ort. Für unsere Kundschaft ist es immer spannend, die Uhrmacherinnen und Uhrmacher kennenzulernen, die hinter den Kulissen ihre Lieblingsuhren langfristig am Leben halten“, erläutert Chiara Wempe.

„Denn die Menschen, die an den Werkbänken unsere Uhren und Juwelen fertigen und reparieren sind die wahren Protagonisten unserer Branche“, ergänzt Scott Wempe.


1.900 Quadratmeter für geballte Uhren-Kompetenz von Wempe


In den Wempe-Servicewerkstätten in Hamburg und Glashütte waren im vergangenen Jahr 63 Beschäftigte tätig, inklusive der Mitarbeitenden in den Abteilungen Politur, Furnituren und Customer Care. Das Team am Standort Kontorhaus Stubbenhuk umfasst derzeit 26 Uhrmacherinnen und Uhrmacher sowie weitere 16 Mitarbeiter in der Furnituren- und Politur- sowie in der Casing-Abteilung. Die Personalkapazität kann am Stubbenhuk künftig auf 65 erhöht werden, davon 40 Uhrmacherinnen und Uhrmacher.

Nach ihrer Ankunft in Hamburg werden in der Casing-Abteilung (benannt nach dem englischen Begriff Case für Gehäuse) sofort Werk, Zifferblatt sowie Zeiger entnommen und verpackt in speziellen Behältern an die Uhrmacherinnen und Uhrmacher weitergeleitet. Gehäuse und Band werden zeitgleich an die Polisseure weitergereicht.

„Da beide Abteilungen parallel arbeiten können, werden die Prozesse effizienter“, erläutert Taco Walstra, Leiter Wempe-Servicewerkstatt Uhren. Und damit wird die Verweilzeit einer Kundenuhr in der Servicewerkstatt langfristig deutlich verkürzt.

Dafür sorgen auch moderne Maschinen wie die vollautomatische Ultraschall-Reinigungsstraße, die eine Vielzahl an Gehäusen und Bändern gleichseitig säubert. Die Statik des denkmalgeschützten Gebäudes trägt ebenfalls zur Optimierung der Abläufe bei. „Die tonnenschweren Polier- und Reinigungsmaschinen hätten wir in der Steinstraße gar nicht aufstellen können“, erklärt Walstra.

Die Last der Decken ruht auf einem Rahmenwerk von Unterzügen und Säulen aus Eisenbeton, sodass es keine innen liegenden, tragenden Wände gibt und die Räume flexibel gestaltet werden können.

Anstelle einer offenen Werkstattgestaltung, wie sie in der Branche üblich ist, entschied sich Wempe für Zwischenwände aus Glas. So wird noch mehr Ruhe für die Uhrmacherinnen und Uhrmacher geschaffen, während zeitgleich die notwendige Offenheit und viel Licht gewährleistet sind. Außerdem wurde Wert auf eine innovative Ausstattung gelegt. So wird beispielsweise an Werktischen gearbeitet, an deren Entwicklung die Uhrmacher selbst mitgewirkt haben.

„All diese Maßnahmen gehen auch einher mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, worüber wir auch besonders glücklich sind“, betont Kim-Eva Wempe.

„So schaffen wir ein hochqualitatives Arbeitsumfeld, in dem die Arbeit Freude macht. Letztendlich möchten wir so die besten Talente für unsere Kundschaft und uns gewinnen. Durch die schon erwähnte Vergrößerung unseres Ausbildungszentrums in Glashütte können wir hier auch noch früher ansetzen und so einen Beitrag zum Bewahren des Uhrmacherhandwerks liefern. Bei einer durchschnittlichen Übernahmequote von über 85 Prozent reicht das, um langfristig unsere Kapazitätsbedarfe zu erfüllen.“

Das Wempe-Ausbildungszentrum neben der Sternwarte in Glashütte

Durch die optimierten Prozesse, stärkere Automatisierung sowie mehr Raum und Personal wird Wempe künftig in der Lage sein, mehr Reparaturen selbst durchzuführen und damit die Manufakturen der Hersteller entlasten. Dabei gibt es beim Uhrenservice von Wempe kaum Einschränkungen hinsichtlich Marken oder Komplexität der Uhren.


Wempe-Kontorhaus – ein Standort mit Charakter und Tradition


Das auch als Getreideheberhaus bekannte Gebäude wurde von 1923 bis 1925 erbaut. Getreideheber wurden im Hamburger Hafen benutzt, um Schüttgut – im besonderen Getreide – von See- auf Binnenschiffe umzuladen. Am 7. September 1983 wurde der Backsteinbau in die Hamburger Denkmalliste aufgenommen.

Bauherr war die Getreideheber GmbH, entworfen wurde es vom Architekten Wilhelm Lemm aus Hamburg. Von 1986 bis 2007 hatte die Fairplay Reederei im Stubbenhuk-Haus ihren Sitz. Danach nutzte der Verlag Gruner + Jahr das Kontorhaus, auch für die Henri-Nannen-Journalistenschule.

„Nun beginnt eine neue Epoche. Jetzt ziehen hier eine große Uhrenwerkstatt und darüber hinaus die Wempe-Chronometerwerke Maritim sowie das Visuelle Marketing ein“, so Florian Reiff von Tishman Speyer Deutschland bei der offiziellen Eröffnung des zweiten Wempe-Hauses in Hamburg.

Die Chronometerwerke Maritim von Wempe kehren damit zu ihren Wurzeln zurück. Denn sie waren von 1960 bis 1981 schon einmal im Stubbenhuk ansässig, allerdings im Haus Nummer 25. Seit nunmehr über 100 Jahren überzeugt diese Abteilung durch die Qualität und Präzision bei maritimen Schiffsuhren sowie nautischen Instrumenten. Und zwar nicht nur auf Segel- und Motoryachten, sondern ebenso als dekoratives, hochwertiges Element im Büro oder Wohnbereich. Dank deutlich größerer Flächen und moderner Technologie werden auch bei den Chronometerwerken Maritim die Entwicklungs- und Produktionsprozesse künftig noch effizienter.

„Dadurch können wir noch gezielter auf Kundenwünsche eingehen und die Servicezeiten spürbar verkürzen“, so Christian Blanck, Geschäftsbereichsleiter der Wempe-Chronometerwerke Maritim Hamburg.

Das Unternehmen plant außerdem im Kontorhaus ein weiteres Wempe-Museum mit interaktivem Konzept. Der Wunsch nach Austausch mit Kunden und Uhrenliebhabern zeigt sich auch an der großen Eventfläche mit spektakulärem Blick auf Hafen und Elphi in der 5. Etage. Wempe bietet so tiefe Einblicke ins Uhrmacherhandwerk und bringt Besuchern die Wempe-Kultur näher.

„In Zukunft möchten wir unsere Kundschaft gerne persönlich einladen, Ihre Uhr im Service zu begutachten und die Uhrmacherin oder den Uhrmacher kennenzulernen. Ebenso möchten wir das Kontorhaus Stubbenhuk durch Events und Führungen beleben“, so Chiara Wempe.

„Möge das Kontorhaus Stubenhuk weiterhin atmen und ausstrahlen, was es seit 100 Jahren ausmacht, nämlich Produktivität, Innovation, Kommunikation und auch den Mut, dies an die nächsten Generationen weiterzugeben“, resümiert Florian Reiff.


wempe.com