Als Patek Philippe 1974 den Designer Gerald Genta mit der Entwicklung der Nautilus beauftragten, gingen sie gegen alle damaligen Konventionen. Zum einen galt es als grotesk für ein traditionelles Luxusunternehmen wie Patek, eine Uhr aus Stahl zu entwickeln, die dann auch noch unanständig sportlich war. Und zum anderen ging es gegen den Trend der damaligen Zeit, ein hochwertiges, extraflaches Uhrwerk in ein stählernes Gehäuse zu packen, statt in Gold zu betten.
Patek Philippe Nautilus 3700/1A von 1976
Als die Nautilus 3700/1A im Jahr 1976 dann erstmals lanciert wurde, stieß sie auf herzlich wenig Begeisterung. Das bullaugenförmige Gehäuse, das integrierte Band und überhaupt die Ausführung in Stahl mit ihrer sportlichen Ästhetik ging vielen Uhrenfans gehörig gegen den Strich. Und heute ist sie die begehrteste Stahluhr der Welt.
Referenz 5711/1A – die begehrteste Stahluhr der Welt
Seitdem Patek Philippe die Nautilus im Jahr 2006 mit der Referenz 5711/1A neu aufgelegt hat, bricht sie alle Rekorde. Ihr Listenpreis alleine beträgt rund 29.080 Euro, trotzdem ist sie weder beim Hersteller noch beim zertifizierten Händler erhältlich. Und jetzt wurde bekannt, dass die 5711/1A sogar komplett eingestellt wird. Eine lange Warteliste schenkt hartgesottenen Optimisten dennoch einen Funken Hoffnung. Wenn Sie also bereits das Geld angespart haben, weil sie unbedingt im exklusiven Club der Nautilus-Opportunisten mitspielen wollten, dann werden Sie sich gedulden müssen. Wenn Sie nicht bereits auf einer Warteliste stehen, dann werden Sie wohl leider ganz darauf verzichten müssen.
Damit Sie nun aus lauter Frust keine überstürzten Nonsense-Einkäufe mit dem angesparten Geld anstellen, haben wir bei Swisswatches die Nautilus-Alternativ-Kollektion erstellt. Sie soll als Inspiration dafür dienen, welche schönen Zeitmesser man sich für den Preis von 29.000 Euro als Mini-Kollektion zulegen könnte. Vielleicht ein kleiner Trost mit überraschendem Happy End.
Wir haben unser Team nach ihrer perfekten Uhrenkollektion gefragt. Die Regeln:
- Nicht limitiert
- Swiss Made
- Mechanisch
- Mindestens vier Uhren
- Gesamtbudget 29.000 Euro
Catherine
Chopard 36 Automatic Happy Sport Edelstahl – 36,0 mm
REF. 278559-3002 | 9.160 Euro
Ich musste Chopards wunderschönen Zeitmesser Happy Sport sofort ins Herz schließen, als ich ihn bei meinem allerersten Besuch auf der Baselworld entdeckt hatte. Was ich an diesem Modell besonders mag, sind die perfekten Rundungen des 36 mm Edelstahlgehäuses, die vier kronenförmigen Schrauben an den Bandanstößen und natürlich die äußerst kreative Präsentation der Diamanten. Außerdem besitzt die Uhr ein Gehäuseboden aus Saphirglas. Somit kann der Träger das Automatikwerk mit seiner Datumsfunktion bewundern, das eine respektable Gangreserve von 42 Stunden aufweist.
Oris Big Brown Bronze Pointer Date – 36,0 mm
Ref: 01 754 7749 3167-07 5 17 66BR | 1.800 Euro
Langsam aber sicher habe ich mir einen Ruf für meine offensichtliche Liebe für Oris erarbeitet, die nicht zuletzt auch in ihrer Vorbildfunktion in der Branche beim Thema Nachhaltigkeit und Pflichtbewusstsein begründet ist. Aber ich schätze die Marke natürlich auch für ihr besonders gelungenes Uhrendesign. Für mich ist die Oris Big Brown Bronze Pointer Date schlichtweg Perfektion. Unerschrocken davor, etwas aus der Reihe zu tanzen, kombiniert sie ein typisches Pilotenuhren-grünes Zifferblatt mit einem glänzenden und raffinierten 36 mm Bronzegehäuse an einem nachhaltigen Lederband. Oris‘ automatisches Kaliber 754 (Basis Sellita) mit dem typischen Zeigerdatum hat eine Gangreserve von 38 Stunden bei einer Frequenz von 4 Hz.
Blancpain Villeret Quantième Phases de Lune – 29,2 mm
Ref: 6106 1127 55A | 9.800 Euro
Wenn es eine Uhr von Blancpain wird, muss es einfach eine mit Mondphase sein. Denn das ist es, für was die Linie Villeret auch zweifelsfrei steht. Ich liebe die kleinen Details, wie zum Beispiel die weibliche Interpretation der Mondphase, die verschiedene Gemütslagen simuliert. Ein irgendwie verspieltes, aber zugleich auch sehr klassisches Detail. In der Villeret Quantième Phases de Lune schläft sie zum Beispiel tief und fest. Diese 29,2 mm Edelstahlversion mit einem Kaliber 913QL besitzt eine Mondphase, ein Datum, eine Tag/Nacht Anzeige sowie Stunden, Minuten und Sekunden. Darüber hinaus läuft sie mit einer Gangreserve von 40 Stunden.
Cartier Ballon Bleu de Cartier – 36,6 mm
Ref. W6920046 | 6.050 Euro
Auch bei Cartier stehe ich ganz offen zu meiner besonderen Zuneigung für die Marke: denn Cartiers Uhrmacher haben einiges zu bieten. Für Mode- aber eben auch für Uhrenfans. Das Unisexmodell Ballon Bleu de Cartier mit seinem 36,6 mm Edelstahlgehäuse kombiniert eindrucksvoll französische Finesse mit Schweizer Spitzenqualität und besitzt sogar ein mechanisches Werk, das automatische Cartier Kaliber 076. Das auffällige und wunderschöne Stück läuft mit einer Gangreserve von rund 38 Stunden bei 4 Hz.
Tissot Tradition Automatic Small Second – 40,0 mm
Ref: T063.428.33.038.00 | 800 Euro
Wie bei vielen anderen Uhrenliebhabern, war auch meine erste Uhr eine Tissot. Sie erfüllen einfach alle Kriterien für einen vernünftigen Zeitmesser. Sie sind gut gemacht, attraktiv und sie können sogar ohne weiteres an die nächste Generation vererbt werden. Die 40 mm Tissot Tradition Automatic Small Second hat alles, was man so braucht; ein automatisches Werk (durch den Gehäuseboden aus Saphirglas sichtbar) mit einer Datumsanzeige und 38 Stunden Gangreserve, einem durchdachten Design, das die kleine Sekunde bei 6 Uhr vorsieht und vielen weiteren Details, sowie zum Beispiel die schön verzierte Zifferblattmitte. Geschützt wird sie durch ein gewölbtes Saphirglas. Und das alles gibt es für 800 Euro. Was will man mehr?
Gesamtbudget EUR 27.610
Nico
Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Duoface – 47,0 mm x 28,3 mm
Ref. 3988482 | 10.800 Euro
Die Reverso von JLC ist nicht nur eine echte Uhrenikone, sondern für mich auch eine der reizvollsten Uhren überhaupt. Sie strahlt diese unwahrscheinlich souveräne Eleganz aus, ist maskulin ohne laut zu sein und ist in ihrem Design gleichermaßen schlicht wie einzigartig. Mein Favorit aus der inzwischen umfangreichen Kollektion ist ohne Zweifel die Reverso Tribute Duoface mit blauem Zifferblatt an einem blauen Kalbslederband. Blau ist so versatil und lässt sich zu fast Allem kombinieren. Wenn es dann noch etwas eleganter sein soll, dreht man das Gehäuse (Reverso) einfach um und schon erscheint ein silbernes Zifferblatt mit einem wunderschönen Clous-de-Paris Dekor. Beide Seiten zeigen unterschiedliche Zeitzonen, angetrieben von einem einzigen manuellen Manufakturkaliber 854A/2 mit 42 Stunden Gangreserve. Das typische eckige Reverso-Gehäuse hat einen Durchmesser von 47,0 x 28,3 mm.
IWC Pilot’s Watch Mark XVIII – 40,0 mm
Ref. IW327015 | 5.650 Euro
Die Mark XVIII von IWC ist eine Fliegeruhr in ihrer reinsten Form. Das Design ist auf ihre Zweckmäßigkeit reduziert, mit großen Arabischen Ziffern, dem typischen Dreieck bei 12 Uhr und markanten leuchtenden Zeigern. Und es ist vermutlich auch genau das, was mich an dieser Uhr so fasziniert. Dazu kommt das kühne Design des Gehäuses mit seinen perfekten Proportionen von 40 mm Durchmesser bei einer Höhe von 11 mm. Für mich kommt allerdings nur eine Ausführung in Frage: mit schwarzem Zifferblatt an einem stylischen Gliederarmband aus Edelstahl. Im Inneren der Uhr verbirgt sich ein automatisches Kaliber 35111 (Basis Sellita SW300-1) mit 42 Stunden Gangreserve.
Tudor Black-Bay – 36,0 mm
Ref. M79500-0007 | 2.740 Euro
Die Black Bay ist eigentlich eine Taucheruhr, die 2012 als Hommage an TUDOR’s Submariner Modelle der 50er Jahre wiederbelebt wurde. Daher besitzen sie in der Regel natürlich auch den typischen Tauchring auf der Drehlünette. Es gibt bei TUDOR aber auch schlichte Black Bay Modelle, die – neben dem immer größer werdenden Hype um die Black Bay 58 Modelle – eher ein Schattendasein führen. Und das völlig zu Unrecht, wie ich finde. Weniger ist manchmal eben mehr. Denn die Black Bay 36 ist dezent sportlich und schick zugleich. Sie besitzt ein satiniertes, poliertes Edelstahlgehäuse mit einem mechanischen Handaufzugswerk und 38 Stunden Gangreserve. Auch wenn sie keine Taucheruhr ist, hält sie dennoch einer Wassertiefe von 150 Metern stand. Der Name „Black Bay“ steht laut Unternehmen übrigens für eine „fiktive, verborgene Bucht, deren Geheimnisse man nur mit der Zeit, Schritt für Schritt entdecken wird“. So ist es dann vielleicht auch einfach bei dieser Uhr.
Montblanc 1858 Automatic Chronograph – 42,0 mm
Ref. MB000014 | 3.990 Euro
Um die 1858 Produktlinie von Montblanc wird reichlich Storytelling betrieben. So sind sie von den Toolwatches der 1920er und 30er Jahre von tollkühnen Forschungsreisenden und Extrembergsteigern inspiriert. Doch mich als Kunde überzeugt vielmehr die Tatsache, dass es einfach eine verdammt coole Uhr ist – in erster Linie optisch. Wenn dann noch ein langjähriges Uhrmacher-Know-How ins Spiel kommt, ist die Geschichte für mich eigentlich schon perfekt. Denn niemand der sich die Kollektion kauft, forsch am Nordpol oder hängt todesmutig in einer Felswand fest, sondern höchstens im Feierabendverkehr. Obwohl sich Montblanc eigentlich als Unternehmen für Schreibgeräte einen Namen gemacht hat, ist ihnen 2006 ein cleverer Coup gelungen, als sie die über 160 Jahre alte Manufaktur Minerva übernahmen. Seitdem sind sie auch als Uhrenmarke ernst zu nehmen. Im 1858 Automatic Chronograph tickt ein automatisches Kaliber MB 25.11 mit rund 48 Stunden Gangreserve. Das 42-mm Edelstahlgehäuse ist mit einem Saphirglas in „Glass Box“ Bauweise ausgetattet. Das schwarze Zifferblatt zeigt die Anzeigen des Chronos im Bixompax-Design, mit zentraler Stoppsekunde und schicken Kathedralzeigern.
Longines Heritage – 38,5 mm
Ref. L4.795.4.78.2 | 1.480 Euro
Wenn ich die Uhr trage, fühle ich mich ein bisschen wie Josh Brolin in Gangster Squad. Der Film spielt in den 1940er Jahren, als die Gangsterbanden in Los Angeles ihr Unwesen trieben. Der Plot des Films tut aber hier nicht viel zur Sache bei, denn es geht vielmehr um die perfekt geschnittenen Maßanzüge, Hemden mit Speerspitzkragen und Retro-Krawatten, die Brolin und Co. im Film auf den Leib geschnitten bekommen haben. Brolin trägt im Film eine Vintage Uhr – leider habe ich nie herausbekommen, welche es war. Aber es könnte genauso gut die Vintage-inspirierte Heritage von Longines sein. Und es ist vielleicht kein Zufall, denn die modernen Modelle sind von Fliegeruhren der 1930er Jahre inspiriert. Das silberne Zifferblatt mit seinen vergoldeten Zeigern und spitzen aufgesetzten Indizes scheint aus einer anderen Zeit. Dahingegen ist das Kaliber L615 hochmodern: ein Automatikwerk mit einer Gangreserve von 42 Stunden. Das Gehäuse misst einen Durchmesser von 38,5 mm.
Breitling Navitimer 8 Automatic 41 – 41,0 mm
Ref. A17314101C1A1 | 3.900 Euro
Breitling ist nicht mehr die Marke, wie man sie aus den letzten 30 Jahren kennt. Dafür ist sie inzwischen genau das, was sie ausmacht. Nämlich eine Marke, die viel mehr zu bieten hat als lediglich die einschüchternd-markante Fliegeruhr mit Rechenschieber. Inzwischen werden längst vergessene Linien wie die Premier oder auch Chronomat wieder revitalisiert. Mein Highlight seit dem neuen (alten) Breitling erschien als moderner Nachfolger der legenden Fliegeruhr von Breitling und sich inzwischen Aviator 8 nennt. Sie erinnert an Breitlings Fliegeruhren der 1930er und 1940er Jahre. In diesem modischen Zeitmesser – natürlich wieder mit blauem Zifferblatt – läuft ein COSC-zertifiziertes Chronometerwerk Breitling Kaliber 17 mit bidirektionalem Rotoraufzug und rund 38 Stunden Gangreserve. Das Gehäuse hat einen Durchmesser von 41 mm.
Gesamtbudget EUR 28.560
John
OMEGA Seamaster Aqua Terra 150 M Co-Axial Master Chronometer – 41,0 mm
Ref. 220.10.41.21.01.001 | 5.600 Euro
Für mich gibt es im Alltag fast keine bessere Uhr als OMEGAs Aqua Terra. Denn ein Tag im Großstadtdschungel birgt so einige unvorhersehbare Herausforderungen, bei denen ich mich auf meine Uhr verlassen muss. Und die Aqua Terra ist nicht nur äußerlich ziemlich versatil, sondern auch technisch fast allen Widrigkeiten gewachsen. Das elegante 41 mm Gehäuse ist bis 150 m wasserdicht und verzeiht dementsprechend auch mal einen Nachhauseweg im Regen. Das sportliche Design wird von einem eleganten „Teak“-Dial aufpoliert, dass von den Deckplanken edler Schiffe inspiriert ist. Auch die für mich persönlich nützlichste Komplikation im Alltag ist mit an Bord: Ein Datumsfenster befindet sich bei 6 Uhr. Das METAS-zertifizierte Uhrwerk Kaliber 8900 bietet eine solide Gangreserve von 60 Stunden und ist resistent gegen so ziemlich alles, was man der Uhr entgegensetzen kann. Einen Kritikpunkt habe ich dann doch – ich kann mich einfach nicht zwischen dem Stahl- oder Kautschukband entscheiden.
Breitling Premier B01 Chronograph 42 – 42,0 mm
Ref. AB0118221G1P1 | 7.700 Euro
Ich bin nicht unbedingt der Breitling Typ. Aber im Gegensatz zu den Instrument-artigen Fliegeruhren für die Breitling bekannt ist, fällt der Premier B01 Chronograph 42 vor allem durch Stil und Understatement auf. Das Edelstahl Gehäuse misst stattliche 42 mm, was allerdings die Eleganz des Zeitmessers nicht beeinträchtigt. Mir gefällt das Zifferblatt im „Panda“-Look; es trägt zwei Subzifferblätter – eine kleine Sekunde bei 9 Uhr und einen 30-Minuten Counter bei 3 Uhr. Auch ein Datum ist bei 6 Uhr zu finden, ein wichtiges Feature für mich. Das Manufakturkaliber Breitling B01 ist Chronometer zertifiziert und bietet 70 Stunden Gangreserve. Der Chronograph ist mit Säulenrad und vertikaler Kupplung umgesetzt, was die Handhabung der Komplikation deutlich verbessert. Die Uhr wird an einem schwarzen Alligatorlederband präsentiert, das mit einer Faltschließe gesichert wird. Man könnte fast sagen, die Premier ist die Dress Watch von Breitling.
Jaeger LeCoultre Master Control Calendar – 40,0 mm
Ref. 4148420 | 11.400 Euro
Dieses Modell aus der Master-Kollektion von Jaeger-LeCoultre beeindruckt mich durch ihr elegant schlichtes Design und die Integration eines Jahreskalenders mit der romantischen Mondphasen-Komplikation. Die Jaeger-LeCoultre Master Control Calendar eignet sich ausgezeichnet für einen langen Herbstspaziergang am Wochenende (ein Mann sollte zu jeder Gelegenheit eine Uhr tragen) als auch für schickere Anlässe. Zwei dezente Fenster bei 12 Uhr zeigen links den Tag und rechts den Monat an. Der zentrale Zeiger mit der roten Spitze zeigt auf das jeweilige Datum auf dem Datums-Ring, der das Zifferblatt umschließt. Der Zeiger überspringt zwischen dem 15. und dem 16. des Monats die Anzeige für die kleine Sekunde und die Mondphasen, damit diese nicht blockiert werden. Im Inneren der Uhr befindet sich das automatische Kaliber 866AA, das eine Gangreserve von 70 Stunden bietet und ausgiebig getestet wird, bevor der Zeitmesser die Manufaktur verlässt. Die Jaeger-LeCoultre Master Control Calendar wird an einem hellbraunen Kalbslederband getragen, das sich durch die glatte Oberfläche und eine natürlich warme Farbe auszeichnet.
Oris Aquis Date Calibre 400 – 43,5 mm
Ref. 01 400 7763 4135-07 8 24 09PEB | 3.000 Euro
Wenn ich mal wieder Fernweh bekomme, schnalle ich mir einfach die Oris Aquis Date Calibre 400 ums Handgelenk. Denn ihr tiefblaues Zifferblatt beamt mich gedanklich auf dem schnellsten Weg in den nächsten Sommerurlaub an den Strand. Diese Taucheruhr hat ein 43,5 mm Edelstahl Gehäuse und ein Zifferblatt, welches an das tiefe Blau der Meere erinnert. Und wenn es dann mal wieder soweit ist, kommt die Uhr natürlich mit. Denn sie ist wasserdicht bis 300 m und übersteht somit problemlos den Sprung ins kühle Nass. Kürzlich stellte Oris das neue automatische in-house Kaliber 400 vor, das bereits in dieser Uhr verbaut ist. Es bietet eine starke Gangreserve von bis zu fünf Tagen, sodass die Uhr auch mal ein Wochenende in der Schublade bleiben kann. Darüber hinaus ist es resistent gegenüber Magnetfeldern und muss nur alle 10 Jahre gewartet werden. Oris hat die neue Aquis außerdem mit einem Schnellwechselsystem für das Armband ausgestattet, sodass schnell und ohne Werkzeug ein Kautschukband angebracht werden kann.
Gesamtbudget EUR 27.700
Nick
Jaeger-LeCoultre Reverso Classic Medium Duoface Small Seconds 42,9 x 25,5 mm
Ref. 2458420 | 8.850 Euro
Als Dress Watch Fanatiker muss es erstmal eine elegante Uhr in meiner Kollektion sein. Und damit es keine gewöhnliche Dress Watch wird, habe ich mich für Jaeger-LeCoultres Ikone entschieden; die Reverso. Sie wird gerne etwas unterschätzt, bringt aber so viel Geschichte mit sich. So wurde die Reverso ursprünglich für die Polospieler der Britischen Armee in Indien entwickelt. Durch Wenden des Gehäuses konnte man das Zifferblatt vor unerwünschten Schlägen schützen. Ich habe mich für diese Ausführung entschieden, da die Größe (42,9 x 25,5 mm) für eine Dress Watch optimal ist. Außerdem liebe ich die spannende Dynamik, die die kleine rechteckige Sekunde entwickelt, indem sie die geometrischen Linien des silbernen Zifferblatts fortführt. Das schwarze Zifferblatt der Rückseite eignet sich optimal für jede Gelegenheit. Diese mechanische Stil-Ikone läuft mit einem Handaufzugskaliber 854A/2 und einer Gangreserve von 42 Stunden.
Hamilton American Classic Intra-Matic Auto – 38,0 mm
Ref. H38475751 | 875 Euro
Da die Reverso von Jaeger-LeCoultre nur für besondere Anlässe hervorgeholt wird, brauche ich als Dress-Watch-Fan noch eine etwas preiswerteres Modell, das ich auch jeden Tag tragen kann. Die American Classic Intra-Matic ist dafür ideal – sie ist in meinen Augen eine der besten mechanischen Uhren unter 1.000 Euro. Sie ist schick, aber nicht übermäßig elegant und kann daher problemlos auch zu Jeans und Sneakern getragen werden. Hier ist weniger definitiv mehr. Die gelbe PVD-Beschichtung des Gehäuses und die schlichte 2-Zeiger-Optik lassen den Zeitmesser einerseits mondän wirken, mit der Datumsanzeige und dem puristischen Lederband kommt andererseits der moderne Charakter der Uhr zum Vorschein. Die American Classic Intra-Matic wird von einem automatischen ETA2892-2 Kaliber angetrieben und hat eine Gangreserve von 50 Stunden.
OMEGA Seamaster Diver 300M Omega Co-Axial Master Chronometer – 42,0 mm
Ref. 210.30.42.20.01.001 | 5.100 Euro
Nach meiner ersten Einkaufstour habe ich also noch gut 19.000 Euro übrig. Auch wenn ich ein Fan von Dress Watches bin, brauche ich in meiner Kollektion etwas Abwechslung. Eine Taucheruhr muss also her. Und im Preissegment unter 5.000 Euro (schließlich soll die Kollektion ja aus möglichst vielen Uhren bestehen) ist OMEGA sicherlich ein Pionier. Nicht zuletzt auch, weil sie die einzige Marke ist, die ein Werk mit Co-Axial Hemmung industriell herstellt. OMEGA ersetzte damit eine altbewährte Technik der Schweizer Ankerhemmung die den Vorteil hat, die Reibung – und somit den Verschleiß – innerhalb des Werkes zu verringern. Das trägt letztendlich auch positiv zur Ganggenauigkeit der Uhr bei. Die Seamaster ist eine sportlich-lässige Uhr und seitdem sie Pierce Brosnan als James Bond am Handgelenk hatte, besitzt sie diesen unwiderstehlichen coolness-Faktor. Er war schließlich auch immer mein Lieblings-James Bond. Die Seamaster Diver wird definitiv mein Daily Rocker.
Zenith Chronomaster Revival El Primero A384 – 37,0 mm
Ref. 03.A384.400/21.M384 | 8.300 Euro
Auch ein Chronograph darf nicht fehlen in meiner Kollektion. Und hier kommt Zenith ins Spiel, genauer gesagt die El Primero. Denn es steht wohl für eines der bedeutendsten Chronographenwerke der Geschichte. Zenith stellte 1969 mit ihrem „El Primero“ Werk zum ersten Mal einen automatischen Hochfrequenzchronographen vor. Das Gehäuse-Design der neuen Revival A383 mit einem Durchmesser von 37 mm ist fast identisch zum Original. Auch das sogenannte „Leiter“ Stahlband von Gay Frères ist in dieser Reproduktion berücksichtigt worden. Ich liebe das Design und den Style dieser Epoche und daher muss die Uhr in meine Kollektion. Das inzwischen modernisierte El Primero Chronographenwerk mit Säulenrad bietet eine Gangreserve von 50 Stunden.
Longines Avigation BigEye – 39,0 mm
Ref. L2.816.4.53.2 | 2.500 Euro
Beim Thema Fliegeruhren kommen einem meistens Marken wie IWC, Breitling oder Zenith in den Sinn. Longines fliegt hier immer eher unter dem Radar, obwohl sie von Anfang an zahlreiche Spezialmodelle für die zivile und militärische Luftfahrt entwickelten. Einer ihrer prominentesten Anhänger dieser Zeit war der Pionier Charles A. Lindbergh. Er trug zwar bei seinem ersten Alleinflug von New York nach Paris noch keine Longines, aber er beauftragte den Hersteller später mit der Entwicklung einer für seine Bedürfnisse zugeschnittenen Uhr. Daraus entstand dann die Lindbergh Stundenwinkeluhr. Die Avigation BigEye von Longines ist ebenfalls von einem historischen Flieger-Chronographen aus den 1930er Jahren inspiriert und mein Lieblingsmodell im umfangreichen Fliegeruhren-Angebot von Longines. Es verbindet eindrucksvoll Vintage-Designelemente mit moderner Uhrmacherei. Der große Minuten-Counter bei drei Uhr (daher der Name BigEye) unterstreicht noch einmal die Zweckmäßigkeit der früheren Fliegeruhren: überdimensional, schlicht, optimal lesbar. Das Schaltradkaliber L688 wurde exklusiv von Longines hergestellt. Die Uhr gewann übrigens 2017 beim Grand Prix de L’Horlogerie (GPHG) in der Kategorie „Revival“ als beste Neuauflage eines historischen Modells. Dank des attraktiven Preises konnte ich also auch noch eine Pilotenuhr in meine Kollektion mit aufnehmen.
NORQAIN Freedom 60 Cream in Bronze – 39,0 mm
Ref. NNZ2001ZA/C206 | 2.730 Euro
Ich habe eine Weile mit mir gehadert, wie ich die verbleibenden 2.800 Euro sinnvoll investiere. Eigentlich sollte an dieser Stelle eine TUDOR Black Bay 36 stehen, aber ich habe mich dann doch für ein neues, junges Unternehmen am Schweizer Uhrmacherhimmel entschieden. NORQAIN wurde zwar erst 2018 gegründet, aber sie haben bereits jetzt meine Neugierde und Aufmerksamkeit in Sachen Design und Qualität geweckt. Mir gefällt, wie sie höchste Standards ihrer Werke anstreben, den Respekt vor der Uhrmacherei wahren und dennoch ihre eigene Designsprache sprechen. Die Freedom 60 in Cream ist für mich eines der spannendsten Modelle der Kollektion. Auf den ersten Blick ist die Uhr Retro, beim genaueren Hinsehen erkennt man den innovativen Touch – so zum Beispiel die winzigen gelben Vierecke an den Indexen. Ein kleines Detail, das optisch viel hermacht. Das cremefarbene Zifferblatt wird von einem gewölbten Saphirglas geschützt. In dem 39 mm Bronzegehäuse tickt das NORQAIN Kaliber NN20/1, das exklusiv vom Uhrwerkshersteller Kenissi für NORQAIN entwickelt wurde. Dabei kommt mir auch entgegen, dass ich schon immer mal sehen wollte, wie sich ein Bronzegehäuse mit der Zeit verändert.
Gesamtbudget EUR 28.355
Zurab
OMEGA Speedmaster Moonwatch Omega Co-Axial Master Chronometer Moonphase Chronograph – 44,25 mm
Ref. 304.30.44.52.01.001 | 10.300 Euro
Für meine Kollektion hatte ich einige Kriterien, die nach Möglichkeit erfüllt werden sollten. Ein Chronograph im Bi-Compax Design war eines davon. Meine Wahl fiel dann auf OMEGAs Speedmaster Moonwatch Moonphase, da sie einfach eine so starke Geschichte mit außergewöhnlicher Qualität vereint. Sie ist auch nach so vielen Jahren ihrer Lancierung immer noch eine der beliebtesten Sport-Chronographen überhaupt – und hat sich dabei im Design nur marginal verändert. Allerdings wurde über die Jahre die Qualität auf eine neue Ebene gehoben. OMEGA lässt ihre Werke als Master Chronometer zertifizieren, wodurch sie sich der strengen METAS-Prüfung unterziehen müssen. Ich durfte bereits bei OMEGAs Prüfstelle in ihrer neuen Manufaktur miterleben, was die Uhren durchmachen müssen. So lief das Uhrwerk auch nach einer Aussetzung von rund 6.000 Gauss fast unbeeindruckt weiter. Letztendlich soll sie sogar bis 15.000 Gauss antimagnetisch sein. Jeder kann das Testergebnis seiner Uhr dann online noch einmal nachverfolgen. Es sind aber auch die kleinen Details, die ich an dieser Speedmaster Moonwatch Moonphase schätze. Die winzigen Fußabdrücke von Neil Armstrong auf der Mondphase zum Beispiel, oder auch die Anordnung der Totalisatoren als Bi-Compax Design in einer äußerst ausgewogenen Kombination mit dem Datum und der Mondphase. Angetrieben wird die Sportuhr vom Kaliber OMEGA 9904 mit Silizium-Unruh-Spiralfeder und zwei hintereinander eingebauten Federhäusern, die für eine Gangreserve von 60 Stunden sorgen.
Cartier Santos de Cartier – 35,1 x 41,9 mm
Ref. CA400031 | 6.450 Euro
In meiner Kollektion darf auch eine Dress Watch nicht fehlen. Und da es nicht immer rund sein muss, bietet die Santos de Cartier mit ihrem rechteckigen Gehäuse eine schöne Abwechslung. Sowohl mit Leder- als auch mit Metallband trägt sie sich ausgesprochen gut. Durch das Quick-Change-Strap-System lassen sich ganz einfach die Bänder austauschen, ohne dass man den Werkzeugkasten hervorholen muss. In dem bis 10 Bar wasserdichten Gehäuse (35.1 x 41.9 mm) läuft ein Manufakturkaliber 1847 MC mit einer Gangreserve von 42 Stunden. Eine Dress Watch, die sicherlich für Gesprächsstoff sorgt.
IWC Pilot’s Watch Chronograph Edition „Le Petit Prince“ – 43,0 mm
Ref. IW377714 | 5.900 Euro
Zwei weitere Kriterien für meine Kollektion waren eine Pilotenuhr und eine Uhr mit blauem Zifferblatt. Beides lässt sich mit der Pilot’s Watch Chronograph in der „Le Petit Prince“ Edition wunderbar verbinden. Denn sie besitzt ein blaues Zifferblatt in einem klassischen Instrumenten-Design. Es ist auf das Wesentliche reduziert, geprägt von markanten Leuchtzeigern und großen Leuchtziffern. Auf der 12 Uhr Position befindet sich ein Markierungsdreieck, das die Piloten im Cockpit dabei unterstützen sollte, die Uhrzeit selbst bei einem flüchtigen Blick besser ablesen zu können. Kaum eine andere Marke steht so sehr für Pilotenuhren wie IWC. Die ersten Fliegeruhren stellte das Unternehmen bereits Mitte der 1930er Jahre für die Zivilluftfahrt her. Sie waren damals schon besonders widerstandsfähig gegen Temperaturschwankungen (im Bereich von -40 bis +40) Grad Celsius und antimagnetisch. Auch das automatische Kaliber 79320 des moderne Pilot’s Watch Chronograph wird von einem Weicheisen-Innengehäuse gegen Magnetfelder geschützt. Der 43 mm Gehäusedurchmesser ist für eine Pilotenuhr ideal zu tragen, wie ich finde.
Tudor Black Bay Bronze – 43,0 mm
Ref. M79250BA-0002 | 3.870 Euro
Mit der Black Bay Bronze konnte ich wieder zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn auch eine Taucheruhr sollte unbedingt in meiner Kollektion sein. Aber eben auch ein Modell mit Bronze Gehäuse. Die Black Bay Bronze bietet Beides. Ich liebe die Kombination von Bronze mit dem grau-grünen Zifferblatt und der dazu passenden Drehlünette. Dazu das NATO-Band mit der abgestimmten Goldnaht passend zu der Bronzelegierung. Ich konnte das Modell letztes Jahr für zwei Wochen ausgiebig in Japan tragen und testen. Nach zwei Tagen am Meer in Okinawa konnte man bereits beobachten, wie sich die Farbe des Gehäuses verändert hat. Aus der glänzenden Bronze wurde langsam ein Matter-Look. Die Patina entwickelte sich von Tag zu Tag weiter, was zur Folge hat, dass man dir Uhr nicht mehr hergeben möchte. Auch wenn die Japanreise zu Ende ging will man schließlich wissen, wie die Reise mit der Patina weitergeht. Die Black Bay Bronze läuft mit dem Kaliber MT5601 – „MT“ steht hierbei für Manufacture Tudor, also in-house entwickelt und hergestellt. Genauso wie auch eine Pilotenuhr, darf eine Taucheruhr nicht zu zierlich sein, daher sind 43 mm Gehäusedurchmesser eine gute Größe.
Longines Heritage Classic – 38,5 mm
Ref. L2.828.4.73.2 | 2.000 Euro
Longines ist die älteste eingetragene Schweizer Uhrenmarke und ich habe großen Respekt vor der enormen Geschichte. Eine Longines ist daher in meiner Kollektion unverzichtbar. Und da mich die Uhrendesigns aus den 30er und 40er Jahren fasziniert, passt die Heritage Kollektion wunderbar zu meinen Vorstellungen. Ich wollte unbedingt eine puristische Uhr ohne Datum in der Kollektion haben – Uhrzeit und kleine Sekunde bei 6 Uhr. Ich wollte eine Uhr, die modern ist aber einige vintage Themen anspricht. Und genau dafür steht die Longines Heritage Classic. Hier steht für mich das Zifferblattdesign im Vordergrund. Genau wie auch das ursprüngliche Modell hat es dieses tolle „Sektor“-Design mit einer silbernen, zweifarbigen Veredelung; opalfarbener Mittelteil und kreisförmige, gebürstete Minuterie. Die kleine Sekunde ist gut positioniert und hält das Zifferblatt dynamisch. Die Zeiger sind originalgetreu und aus gebläutem Stahl gefertigt. Sie hat den Charme vergangener Tage und für eine Vintage-inspirierte Uhr mit 38,5 mm die perfekte Größe. Das moderne automatische Kaliber L893 bietet eine Gangreserve von 64 Stunden.