Breitling Premier B01 Chronograph 42: Sechs neue Jubiläumsmodelle
Jubiläen sind eine schöne Gelegenheit, einem wichtigen Ereignis das sich jährt die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Nun steht auch bei Breitling wieder ein Jubiläum an. Einer ihrer wichtigsten Chronographen, die Premier, feiert dieses Jahr 80-jähriges. Und Breitling wäre nicht Breitling, ohne einen Überraschungsgast. Also, volle Aufmerksamkeit auf die sechs neuen Premier Modelle, die Breitling zum runden Geburtstag präsentiert.
Wer das Design der Premier zum ersten Mal sieht, der wird sich vermutlich wundern, da es auf den ersten Blick nicht so richtig in das gewohnte Erscheinungsbild von Breitling passt. Keine Rechenschieber, keine überdimensionale Lünette, die man von den markanten Flieger- und Taucher-Uhren der Marke kennt. Doch wer die Entwicklung der Marke in den letzten fünf Jahren verfolgt hat, der weiß, wie vielen verborgenen Uhrenschätzen CEO Georges Kern und sein Markenhistoriker Fred Mandelbaum neues Leben eingehaucht haben. Dabei war der Start noch etwas holprig. Anfang 2018 stellten Kern und Mandelbaum der Welt mit der Navitimer 8 ihre erste Uhr unter der neuen Führung vor. Der Launch missglückte. Das Model wurde von der Uhren-Community nicht verstanden. Die Uhr gibt es zwar noch immer im Katalog, aber inzwischen läuft sie unter dem Namen Aviator 8, da das originale Navitimer Design zu eigenständig und dominant ist, als dass diese radikale Veränderung funktioniert hätte.
Alle neuen Premier B01 Chronograph 42 Modelle auf einen Blick.
Dann besonnten sich Kern und Mandelbaum auf die echten historischen und längst in Vergessenheit geratenen Schätze, die in den Archiven des Uhrenhauses schlummerten. Noch im selben Jahr wurde die Premier in London neu aufgelegt, und zwar deutlich behutsamer, als man es mit der Navitimer (8) machte. Die Linie ist für Kern und Mandelbaum eine echte Herzensangelegenheit, da sie von Willy Breitling für eine Zeit nach dem Krieg entwickelt wurde, als sich die Menschen wieder nach Normalität und schönen Dingen sehnten. Sie steht also für Optimismus und Aufschwung, den auch Kern bei seinem Amtsantritt ins Unternehmen gebracht hat. Sie wurde zu einem stilvollen Accessoire für den Mann, nach einer Zeit, in der sie überwiegend als funktionelle Toolwatch im Krieg für Militär und Piloten diente. Und dabei war es Willy Breitlings oberste Priorität, technisch die besten Chronographen anzubieten, für die Breitling sich einen Namen gemacht hatte. Die Premier ist geschichtlich betrachtet auch so wichtig für Breitling, und somit für Kern und Mandelbaum, da aus ihr letztendlich alle Folgemodelle wie die Navitimer, Superocean oder Top Time hervorgingen.
Breitling Chronographen von 1892 bis 1940.
Die Ur-Premier von Breitling: Function with purpose to function with style
Léon Breitling, Gründervater des Uhrenherstellers, war noch für die Urform des Chronographen in Form der Taschenuhr verantwortlich. 1893 meldete er die ersten Patente für die Ganggenauigkeit von zwei Fünftelsekunden und eine Gangreserve von acht Tagen an. Sein Sohn Gaston Breitling etablierte 1915 die ersten am Handgelenk tragbaren Uhrenmodelle mit einem Drücker bei 2 Uhr. Im Jahr 1932 übernahm dann Willy Breitling das Ruder und stellte 1933 den ersten Chronographen vor, wie wir ihn heute kennen. Mit Start/Stopp Drücker bei 2 Uhr, sowie einem zweiten „Reset“-Drücker bei 4 Uhr. Dabei gelingt Willy Breitling 1935 ein Coup, als er sich mit dem Uhrwerksmacher Venus zusammentut. Venus, ab 1966 dann Valjoux, stand als Synonym für die besten Chronographen seiner Zeit. Venus bzw. Valjoux Werke tickten nicht nur in den Premier Modellen, sondern allen Chronographen von Breitling.
Breitling Vitesse Taschenuhr von 1907 (links), Chronograph von ca. 1915(rechts).
Breitling Premier Ref. 777 von 1945 mit Venus Kaliber 175.
Während dem 2. Weltkrieg konzentrierte sich Willy Breitling dann wieder auf die Herstellung von Borduhren für die Royal Air Force. Auch der Chronograph am Handgelenk, für Militär und Piloten, wurde immer beliebter. 1938 entwickelte Breitling die Referenzen 734 & 765, die als die ersten Premier Modelle gelten, allerdings zu diesem Zeitpunkt noch ohne den Premier Schriftzug und in erster Linie als funktionale Toolwatches.
Breitling Premier Ref. 765 von ca. 1943 (links), Premier Ref. 734 von ca. 1945 (rechts).
1943 entwickelte Willy Breitling dann, vielmehr für die zivile Kundschaft, die erste Premier (mit Premier Schriftzug), eine modische Uhr mit schlanken Gehäusen und eleganten Zifferblättern. Die Gehäuse, meist aus Gold, besaßen einen Durchmesser zwischen 36- bis 38-mm. Premier stand wörtlich einerseits für die Funktion „an erster Stelle“ und andererseits für „erstklassige“ Materialien. Es etablierte sich der Slogan: „Function with purpose to function with style.“
Breitling Premier Ref. 765 von 1946 mit Venus Kaliber 178.
Toolwatch adé, hier kommt Breitlings Antwort auf die Dresswatch
75 Jahre nach der ersten Premier und kurz nachdem Georges Kern bei Breitling als CEO antrat, wurde die Linie neu aufgelegt. Das war 2018. Bei der ersten Re-Edition orientierte sich Breitling maßgeblich an den Chronographen mit den Referenzen 734 und 765, mit ihren drei Totalisatoren, sowie den Referenzen 760 und 797 mit ihren sogenannten Twin-Register-Zifferblättern, also nur zwei Totalisatoren.
2021 wurde die Kollektion dann mit weiteren Modellen ergänzt, darunter die Premier B09 Chronograph 40 mit einem Durchmesser von 40 mm. Die Uhren sind todschick, mit Gehäusen in Gold, arabischen Ziffern und offenen Gehäuseböden. Toolwatch adé, hier kommt Breitlings Antwort auf die Dresswatch.
Zum 80. Bestehen der Ur-Premier lanciert Breitling nun sechs neue Premier B01 Chronograph 42 Modelle, die sich besonders an der Referenz 777 orientiert, mit ihrem Twin-Register-Zifferblatt und arabischen Ziffern. Sie erscheinen in fünf verschiedenen Zifferblattfarben, in Lachs, Blau, Grün, Schwarz und Creme. Außerdem gibt es eine Ausführung mit 18-karätigem Rotgold-Gehäuse und einem cremefarbenen Zifferblatt. Die Drücker sind rechteckig, wie alle Re-Editions der Premier. Dahingegen hatte die 777 pilzkopfförmige Drücker, was ihr einen etwas sportlicheren Touch gab und sicherlich auch den neuen Jubiläums-Modellen gut gestanden hätte. Alle Modelle werden an einem Alligatorlederarmband getragen. Alternativ ist auch ein siebenreihiges Edelstahlarmband erhältlich.
Breitling Premier Ref. 777 von 1945.
Breitling Premier B01 Chronograph 42 Neuheiten 2023.
Ein neues Werkt für die Premier
Und dann ist da ja noch der Überraschungsgast. Im Inneren aller sechs neuen Premier B01 Chronograph 42 Modelle verbirgt sich das hauseigene Kaliber B01. Das Werk wurde zwar auch teilweise schon in den Vorgängermodellen verbaut, allerdings nun erstmals mit dem im letzten Jahr überarbeiteten Werk, das etwas schlanker daherkommt und eine kompaktere Schwungmasse besitzt. Das B01 ist zweifellos eines der besten Chronographenwerke auf dem Markt, und das schon seit 2009, als es erstmals eingeschalt wurde. Ein COSC-zertifiziertes Kraftpaket mit Säulenrad und einer Ganggenauigkeit von -4/+6 Sekunden am Tag, bei einer Gangreserve von rund 70 Stunden. Das B01 muss sich einen anspruchsvollen Stresstest aussetzen, bevor es die Produktionsstätte von Breitling verlässt. Beim hauseigenen, sogenannten „16-Jahre-Alterungs-Äquivalent“ wird die Uhr 60.000 Schocks mit 500 g ausgesetzt, vollzieht 100.000 Kronenaufzüge, 3.456.000 Drehungen der Schwungmasse und 5840 Start-Stop-Reset Betätigungen.
Breitling Manufakturkaliber B01.
Auch wenn die neuen Premier Modelle letztendlich nur eine Erweiterung der bestehenden Kollektion mit neuen Farben und einem überarbeiteten Werk sind, so werden sie mit großer Sicherheit viele Abnehmer finden. Die Premier ist bei Breitling inzwischen ein Bestseller und die historischen Referenzen bieten Kern und Mandelbaum ein endloses Repertoire an Varianten, um die Kollektion immer wieder mit neuem Leben zu füllen – mit verschiedensten Komplikationen und Zifferblattvarianten der Duograph und Datora, die ebenfalls zur Premier Familie gehören. Die neuen Premier B01 Chronograph 42 Modelle kosten mit Alligatorlederarmband 8.600 Euro und mit Stahlband 8.950 Euro. Die Rotgold-Ausführung kostet 19.600 Euro mit Alligatorlederarmband und 38.500 Euro mit passendem Rotgoldarmband.
Breitling Premier Duograph und Datora.
Zeitgleich zum Launch der neuen Premier B01 Chronographen 42 Modelle stellt Fred Mandelbaum mit dem Buch „Premier Story“ den dritten Teil seiner Watch Stories Serie vor. Das Buch beschäftigt sich ausführlich mit der Entwicklung der Premier unter der Führung von Willy Breitling. Es ist für 59 CHF beim Uhrenfachverlag Watchprint watchprint.com erhältlich. Damit hat Breitling nicht nur seinen Uhrenfans zum Geburtstag der Premier ein schönes Geschenk gemacht, sondern auch gleich sich selber.
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