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Cool, cooler, The ICE St. Moritz mit Richard Mille
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Cool, cooler, The ICE St. Moritz mit Richard Mille

14. März 2023

St. Moritz ist seit dem 19. Jahrhundert ein berühmter Kurort im Engadin. Zunächst kamen nur die Kurgäste, doch dann entwickelte sich das Dorf zu einem hochalpinen Sportzentrum, das heute einen international hohen Bekanntheitsgrad genießt. Die Kulisse des Ortes bilden die malerischen Schweizer Alpen, denen der St. Moritzersee zugrunde liegt. Die zugefrorene – wie eine Schneewüste anmutende – Oberfläche des Sees erscheint wie ein Symbol des Kurortes selbst. Ein Ort, der für neun Monate im Jahr fast in Vergessenheit gerät.

Doch jedes Mal, wenn das Eis Poloturnieren oder Pferderennen seine Fläche leiht und die Reichen und Schönen aus ihren Grand-Hotels die Berge hinabpilgern, scheint St. Moritz sich zu verwandeln. Bereits zum zweiten Mal dient sie jetzt auch dem International Concours of Elegance St. Moritz – oder The ICE St. Moritz – als eine Art Oldtimer-Museum mit Abenteuercharakter. Das Uhrenhaus und Hauptsponsor Richard Mille lud uns ein, die Autoklassiker und das Rennen hautnah mitzuerleben.


The ICE St. Moritz


Seit der ersten Testausgabe von The ICE St. Moritz im Jahr 2019 werden am Eröffnungstag dem Sportautoverrückten Publikum einmalige historische Motorsport-Boliden ausgestellt, die dann am zweiten Eventtag auf der Eisrennstrecke ihre Pferdestärken demonstrieren. Dass The ICE ausgerechnet auf dem St. Moritzersee stattfindet, ist jedoch kein Zufall. Im Jahr 1985 fuhr eine Gruppe schottischer und britischer Sportler mit ihren Vintage-Bentleys nach St. Moritz, um das hundertjährige Jubiläum des Cresta Run zu zelebrieren. Als ein Teil der Feierlichkeiten fuhren sie mit ihren Autos auf der Rennstrecke über den zugefrorenen St. Moritzersee. Unter den staunenden Zuschauern befand sich auch der ICE-Gründer Marco Makaus, dessen Fantasie durch diese Szene befeuert wurde und bis heute anhält.

Allerdings gibt es eine bedeutende Neuerung für die diesjährige Ausgabe 2023. Zum ersten Mal findet die Veranstaltung an zwei Tagen statt: am Freitag, 24. und Samstag, 25. Februar. Am ersten Tag wird der See in ein Freilichtmuseum verwandelt, hier kann die Jury die Autos aus einer statischen Perspektive bewerten, indem sie in erster Linie ausgestellt werden. Am zweiten Tag findet dann das tatsächliche Rennen statt, bei dem die Jury die Oldtimer aus der dynamischen Perspektive bewerten kann.


TAG 1


Schon früh am Morgen erreichen wir das selbst proklamierte Dach der Welt und erleben schnell das St. Moritzer Prestige am eigenen Leibe. Doch spielt die Musik ausnahmsweise nicht hinter den Fassaden der Luxushotels, sondern unten im Tal, mitten auf dem St. Moritzersee. Dort präsentieren sich bereits eine Reihe von Oldtimern, die selbst der wunderschönen Szenerie von St. Moritz die Show stehlen. Von ihnen geht der Glanz einer längst vergangenen Zeit aus und sie wirken, als könnte jedes Auto seine eigene Entstehungsgeschichte erzählen. So bewundern wir mit fast angehaltenem Atem den ein oder anderen Ferrari, wobei es uns der Ferrari 250 Testa Rossa, mit seinem für einen Ferrari eher ungewöhnlichen Erscheinungsbild, besonders angetan hat.

Einer der größten sportlichen Erfolge dieses rennerprobten Boliden, der während seiner Glanzzeit im Renneinsatz liebevoll „Lucybelle“ genannt wurde, war ein siebter Platz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1958. Das Fahrerteam Ed Hugus und Ernie Erickson, das im Übrigen auch für das blau gestreifte Design verantwortlich ist, brachten ihn damals mit der Startnummer 22 gegen eine starke Konkurrenz auf die Rennstrecke.

Ebenfalls zu sehen war der Mercedes-Benz C 111-II. Ein Prototyp von 1970, dessen Karosserie eher einer Notlösung und weniger einem Designmodell glich, wie man es von dem allgemein als perfektionistisch geltenden schwäbischen Autobauer kannte. Kurz nachdem die ersten Fotos dieses Experimentalfahrzeugs mit legendären Flügeltüren, die an den 300 SL erinnern, in Umlauf gebracht wurden, führte dies zu Spekulationen ungeahnten Ausmaßes. Kurze Zeit später trafen die ersten Aufträge in Untertürkheim ein, denen teilweise sogar unterschriebene Blankoschecks beigefügt waren.


Champagnerstimmung im Alpenparadies


Eine laute Stimme, die aus den Lautsprechern ertönt, fordert die Jury auf, die Oldtimer zu bewerten. Vom Seitenrand aus beobachten wir wenig später das geschäftige Treiben der Jury, die prüfend um die Autos herumschlendert, ihre Notizen macht und sich gelegentlich das Aufheulen der Motoren vorführen lässt. Die teilnehmenden Fahrzeuge werden nach Geschichte, Besonderheit, Authentizität und Zustand bewertet und dabei in fünf Kategorien unterteilt, für die jeweils ein Gewinner auserkoren wird.

Fotocredit © The ICE

In der ersten Kategorie „Open Wheels“, befinden sich einsitzige Rennwagen aus den 1950er, 1960er und 1970er Jahren, die das goldene Zeitalter des Rennsports repräsentieren. Im Jahr 1948 wurde der historische Ferrari 166 vom Journalisten Giovanni Canestrini als „Barchetta“ getauft. Dieser Begriff ist seither unverändert geblieben, um die offenen zweisitzigen Rennwagen der 1950er Jahre zu bezeichnen und verhilft auch der zweiten Kategorie „Barchettas on the Lake“ zu ihrem Namen.

Die dritte Kategorie ist ganz dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewidmet, dessen 100. Ausgabe im Juni 2023 stattfinden wird. Sie präsentiert eine Auswahl von Rennwagen, die beim wichtigsten Langstreckenrennen der Welt erfolgreich waren. Die Autos der vierten Kategorie, der „Concept Cars & One Offs“ haben, – so hatten wir das Gefühl – unsere und die Fantasie der Besucher am meisten beschäftigt. Sie vereint einzigartige Konzeptautos, die den Köpfen kreativer Designer entsprungen sind, disruptiv und innovativ waren und in die Serienproduktion übernommen oder nur einmalig hergestellt wurden. Die fünfte und letzte Kategorie, „Queens on Wheels“, versammelt adlige Damen auf vier Rädern, die dem St. Moritzer Jetset angehören.

Nach der Auto-Philanthropie zieht es uns in den VIP-Bereich, der mehr einem Privatclub gleicht, in dem sich die Gäste ihren hedonistischen Vorlieben hingeben können. Die ein oder andere exzentrische Figur aus der High-Society, die St. Moritz und der internationale Jetset zu bieten haben, kultiviert hier irgendwo zwischen Champagnersause und Pelzparade ihre persönliche Idylle. Ein Anblick, der den Spirit von St. Moritz treffend zusammen fasst: Pulsierend, mit Menschen aus aller Welt, nie langweilig oder gewöhnlich – nur eben ein bisschen verrückt.

Fotocredit © The ICE

Zur Atmosphäre tragen auch die Eislauf-Kellner bei, die mit ihren graziösen Bewegungen einen nachhaltigen Eindruck bei uns hinterließen und in immer neuen ineinanderfließenden Choreografien Champagner an die Gäste ausschenken. Hier in all dem bunten Trubel lassen wir unseren ersten Tag langsam, aber sicher ausklingen.


TAG 2


Selbst im tiefsten Winter, wenn die Landschaft von St. Moritz mit Schnee bedeckt ist, so weit das Auge reicht, scheint die Sonne auf die nach Süden ausgerichteten Hänge des Engadins. Tatsächlich ist das Gebiet etwa dreihundert Tage im Jahr von der Sonne durchflutet – ungefähr so oft wie in Marseille oder Los Angeles. Am zweiten Tag lockt uns genau dieses strahlende Sonnenlicht um 9:00 Uhr morgens schon wieder zurück an den See. Der Tag des Rennens ist endlich gekommen und die Oldtimer wurden dafür schon in Startposition gebracht.

The ICE – ähnlich wie St. Moritz – versteht es, sich als Gastgeber der Welt zu präsentieren, und Menschen zusammenzuführen, die eins verbindet: die Liebe zum Rennsport. Und heute haben sich noch sehr viel mehr von diesen Menschen auf der Eisfläche eingefunden als gestern. St. Moritz, wie es leibt und lebt – The ICE hat heute Festivalflair.

Fotocredit © The ICE

Uns übermannt ein Gefühl des Aufbruchs, denn mitgerissen vom tosenden Aufwärmen der Motoren bereiten sich die Fahrer auf die wohl spektakulärste Phase des Wettbewerbs vor. Wir drängen an den Rand der Rennstrecke, um uns eine besondere Sicht auf das Schauspiel zu sichern. Jetzt haben die Fahrer nicht nur die Möglichkeit, ihre Oldtimer elegant über den eisigen Untergrund zu manövrieren, sondern auch einen Einblick in die Chemie zwischen ihnen und ihrem Auto zu gewähren. Hier tritt auch die Jury wieder in den Vordergrund, die die Autos und ihre Fahrer aus der dynamischen Perspektive genau nach diesen Kriterien bewertet.


Ein futuristisches Konzept


Am Ende dieser aufregenden Runden beginnt die Preisverleihung, bei der einige prestigeträchtige Preise vergeben werden, die für jede der fünf Kategorien reserviert sind. Doch ein Concept-Car, das mit der Best in Show-Auszeichnung geehrt wurde, ließ ihre Konkurrenz im Schnee zurück. Der Lancia Stratos HF Zero verfügt über ein Design, das so viel Innovation wie Futurismus ausdrückt und mit einer Bodenfreiheit und einer Höhe von nur 84 cm für einiges Aufsehen sorgt. Der Feder von Marcello Gandini entsprungen, sorgte dieses keilförmige Auto bei der Enthüllung im Jahr 1970 beim Genfer Autosalon für Staunen.

Bei der „Open Wheels“ Kategorie konnte sich der Maserati 420M/58 „Eldorado“ von 1958 behaupten. Die „Barchettas on the Lake“ Kategorie hat den Ferrari 500 Mondial Series II von 1955 als Gewinner zu verzeichnen. Mein Favorit, der Ferrari 250 Testarossa „Lucybelle“ ging bei der „Le Mans 100“ Kategorie als Gewinner hervor. Wie erwartet, konnte sich der Lancia Strato’s HF Zero von 1970 bei der „Concept Cars & One Offs“ Kategorie durchsetzen. Zu guter Letzt bleibt noch der Gewinner der „Queens on Wheels“ Kategorie zu nennen, der Bentley S1 Continental Drophead Coupé von 1958.

Fotocredit © The ICE

Die abendliche Gala findet im Badrutts Palace statt, der fast wie ein Schloss über der Stadt thront. Im stimulierenden Halbdunkel und bei schimmerndem Kerzenlicht feiern Fahrer, Sammler, Enthusiasten, Publikum und Medien aus aller Welt den Abschluss eines der meisterwarteten Wettbewerbe im Engadin.


Richard Mille’s Rolle beim The ICE


Und welche Rolle spielt Richard Mille bei The ICE? „A racing machine on the wrist.“ So werden die Uhren von Richard Mille wie allgemein bekannt vermarktet. Unverkennbar im Design und in der Wahl der Materialien ist der Rennsport wohl die größte Triebfeder für die Zeitmesser. Somit ist es kein Zufall, dass Richard Mille beim The ICE als Hauptsponsor auftritt. Eine stimmige Strategie, bei der sich Richard Mille also als der ideale Kuppler zwischen Uhren- und Autoliebhabern präsentiert.

Fotocredit © The ICE


theicestmoritz.ch | richardmille.com