Berneron Quantième Annuel: Innovativer Jahreskalender mit springender Stunde
Die junge, aufstrebende Schweizer Manufaktur stellt als zweites Modell einen Jahreskalender mit digitaler Stunde vor, der nicht nur optisch überzeugen will: Mit viel Aufwand verbessert Berneron Ablesbarkeit, Bedienung und Robustheit.
Sylvain Berneron gründete 2022 seine eigene Marke. Zuvor war er als Designer bei BMW, Porsche, Richemont und zuletzt als Chefdesigner bei Breitling tätig. Schon sein Debüt, die vollständig asymmetrische Berneron Mirage, deren Form dem Manufakturkaliber folgt, sorgte für Aufsehen unter Sammlern und für volle Wartelisten bis 2027.
Nun folgt mit dem Jahreskalender Quantième Annuel die erste Uhr mit Komplikation. Der Jahreskalender kennt die Monate mit 30 und 31 Tagen und muss nur einmal im Jahr, Anfang März, korrigiert werden, wenn er den 29. oder in Schaltjahren den 30. Februar anzeigt. Während der zweijährigen Entwicklung stand der zukünftige Träger und seine Bedürfnisse im Vordergrund. Daher legte Berneron besonderes Augenmerk auf optimale Ablesbarkeit, einfache Bedienung und hohe Sicherheit.
Ablesen in Kreuzform
Abgelesen wird die Uhr in Kreuzform: die Zeit von oben nach unten (Stunden, Minuten, Sekunden) und die Kalenderangaben intuitiv von links nach rechts (Wochentag, Datum, Monat). Dabei erleichtert vor allem die große springende Stunde im Fenster das Ablesen. Wochentag und Monat sind ebenfalls üppig dimensioniert und aus symmetrischen Gründen in gleicher Größe dargestellt. Das erfordert eine große Scheibe für die 12 Monate, und daher überlappen sich die Scheiben unter dem Zifferblatt. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass die Datumsanzeige retrograd ausgeführt ist: So überdeckt sie nie die kleine Sekunde und das runde Fenster für die AM/PM-Anzeige.
Intuitive Bedienung
Um die Bedienung möglichst einfach und intuitiv zu halten, hat Berneron ein Konzept mit zwei Korrekturdrückern entwickelt. Die Krone funktioniert wie bei Uhren üblich: In der ersten gezogenen Position lässt sich das Datum korrigieren, in der zweiten gezogenen Position Stunden und Minuten. Die beiden Korrekturdrücker lassen sich ohne Werkzeug bedienen und sind für die Anzeige zuständig, der sie am nächsten sind: der linke für die Wochentage, der rechte für die Monate.
Zudem konstruierte Berneron den Mechanismus so, dass er nicht durch falsche Bedienung beschädigt werden kann. Sogar falsche Einstellungen werden verhindert. Drückt man beispielsweise am 30. März den Korrektor für den Monat, springt der Kalender nicht auf den nicht existierenden 31. April, wie es viele andere Jahreskalender tun, sondern auf den 1. April.
Kraftvolles Kaliber
Das Calibre 595 wurde zusammen mit einem Schweizer Mechanikspezialisten entwickelt und wird komplett in den eigenen Ateliers in der Nähe von Neuchâtel verziert und montiert. Das Handaufzugswerk verfügt über ein Doppelfederhaus und lange 100 Stunden Gangreserve. Trotzdem war die Bereitstellung von genügend Kraft für die springenden Anzeigen eine der größten Herausforderungen bei der Konstruktion. Denn die vier springenden Anzeigen für Stunde, Wochentag, Monat und AM/PM-Anzeige sowie die retrograde Datumsanzeige benötigen alle viel Kraft und springen am Ende des Monats gleichzeitig. Damit die Uhr nicht stehen bleibt und präzise weiterläuft, konstruierte Berneron für jede Anzeige einen kleinen Kraftspeicher, der sich in der Zeitspanne bis zum nächsten Sprung kontinuierlich füllt und dann auf einmal entladen wird, um die Scheiben weiterzuschalten. Das Werk besteht aus insgesamt 476 Teilen. Die freischwingende Spiralfeder lässt die Unruh mit Exzenter-Reguliergewichten mit 21.600 Halbschwingungen pro Stunde oszillieren.
Besondere Verzierung
Das Kaliber hat aber nicht nur technisch einiges zu bieten, es überzeugt auch optisch. Eine wichtige Besonderheit bei Berneron, die schon das erste Modell zeigte: Platine und Brücken bestehen aus Gold. Anders als bei der Berneron Mirage ist das Werk der Quantième Annuel symmetrisch aufgebaut: Oben hält eine skelettierte Brücke die Unruh, in der Mitte sieht man die drei Aufzugsräder mit Gesperr, und unten erkennt man das Federhaus.
Die auffällige Verzierung der Goldbrücken, die wie besonders vertiefte Genfer Streifen aussieht, wurde guillochiert. Die tieferliegenden Oberflächen erhalten durch Nuagage eine gratinierte Struktur. Die Unruhbrücke ist von Hand rundgeschliffen und schwarzpoliert. Und natürlich wurden die Kanten der Brücken angliert und poliert.
Platingehäuse mit Stahlschutzschild
Das Gehäuse besitzt mit 38 Millimetern Durchmesser eine dezente Größe. Mit zehn Millimetern Höhe gelang Berneron trotz des komplizierten Werks ein schön flaches Gehäuse. Das ist umso erstaunlicher, als auch das Gehäuse komplex aufgebaut ist: Zum einen gibt es einen Boden mit Sprungdeckel, der über den Drücker in der Krone geöffnet wird.
Zum anderen schützt Berneron das Platingehäuse mit sechs dünnen Stahlteilen: Dabei bestehen die Lünette, der Kronendrücker und vier Stahlschilde auf den Bandhörnern, die von unten verschraubt werden, aus der harten und hochwertigen 904L-Stahllegierung. So wird das empfindliche Platingehäuse großflächig vor Kratzern geschützt, und die Stahlteile lassen sich einfach und kostengünstig austauschen, sollten sie einmal Schrammen bekommen haben.
Steigender Preis
Die Neuheit ist in zwei verschiedenen Zifferblattfarben erhältlich: Opalin Silber und Schwarz. Auch die Preise folgen einem ganz eigenen Prinzip: Um sich bei den frühen Bestellern zu bedanken, kostet die Quantième Annuel im ersten Auslieferungsjahr 2026 weniger: 120.000 Schweizer Franken (ohne Steuern). 2027 steigt der Preis auf 130.000 und 2028 auf 140.000 Franken.
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