Es ist wieder soweit: In wenigen Wochen eröffnet Cartier die 28. Ausgabe seines Prix Cartier Talents Horlogers de Demain und gibt damit den Uhrmachertalenten von morgen eine Bühne. Unter dem Leitgedanken „Auf dem Weg zu einer neuen Art von Gleichgewicht: Zeit anders lesen und wahrnehmen“ sind Nachwuchsuhrmacherinnen und -uhrmacher eingeladen, ein Pendeluhrwerk neu zu interpretieren. Ziel ist es, die klassische Beziehung zur Zeitmessung zu hinterfragen und technische Innovation mit ästhetischem Wagemut zu verbinden.

Seit 1995 auf der Suche nach neuen Talenten

Vor 32 Jahren gründete Cartier das Institut Horlogerie in Couvet in der Schweiz, um die Handwerkskunst der Uhrmacherei zu bewahren und das Savoir-Faire weiterzugeben. Seither wurden fast 200 Auszubildende in den Bereichen Uhrmacherei, Polieren, Mikrotechnik und Mechanik geschult und jährlich rund 100 Mitarbeitende in spezialisierten Kursen fortgebildet. 1995 wurde diese Ausbildungsinitiative schließlich um den Uhrmacherpreis Prix Cartier Talents Horlogers de Demain ergänzt, der jungen Talenten eine Plattform bietet. 2025 liegt der Fokus auf einer Pendeluhr, die seit über einem Jahrhundert zum uhrmacherischen Erbe der Maison gehört.

Die Herausforderung im Gleichgewicht

Im Zentrum der 28. Ausgabe steht kein herkömmliches Uhrengehäuse, sondern das historische Pendeluhrwerk als technische und ästhetische Herausforderung. Die Teilnehmenden können dabei traditionelle Gehäuseformen neu denken und als kreativen Spielraum nutzen, der das Pendeln der Unruh und das Zusammenspiel von Mechanik und Design hervorhebt. Die Aufgabe verlangt ein Gleichgewicht zwischen Materialästhetik und der Sichtbarmachung technischer Details.

Das Thema „Zeit anders lesen und wahrnehmen“ regt zudem dazu an, sich mit der Wahrnehmung von Zeit durch die Entwicklung neuer Formen der Zeitanzeige auseinanderzusetzen. Ein Beispiel dafür setzte Cartier bei der diesjährigen Watches and Wonders mit der Lancierung einer Neuinterpretation der Cartier Privé Tank à Guichets, die ohne klassische Zeiger und Zifferblatt auskommt. Stattdessen nutzt das Modell einen Mechanismus mit springender Stunde und nachlaufender Minute, die durch zwei Öffnungen in der Zifferblattplatte angezeigt werden und damit eine Art digitale Zeitanzeige bieten. Davon inspiriert, regt der Wettbewerb zu neuen Inszenierungen der Zeitwiedergabe durch mechanisch präzise und kreativ konzipierte Uhrwerke an. Für die Jury ist entscheidend, wie innovativ die jungen Uhrmacher*innen das Thema umsetzen und gleichzeitig Ablesbarkeit, Funktionalität und Gestaltungsraffinesse wahren.

Prix Cartier Talents Horlogers de Demain 2025: Start der Bewerbungsphase

Vom 8. September bis 31. Oktober können Interessierte ihre Projekte online einreichen, bestehend aus einer Videopräsentation und einer Projektbeschreibung mit Skizzen. Der Wettbewerb richtet sich an Uhrmacher und Uhrmacherinnen im 3. oder 4. Lehrjahr sowie Studierenden im 1. oder 2. höheren Ausbildungsjahr aus der Schweiz, Frankreich, Belgien und Deutschland.

Anfang Dezember wählt eine vielfältige, fünfköpfige Jury jeweils sechs Lehrlinge und sechs Techniker aus. Die Entscheidung darüber treffen unter anderem der Uhrensammler Roy Davidoff, die Direktorin der Collection Cartier, Pascale Lepeu, und der unabhängige, finnische Uhrmacher Kari Voutilainen. Wer es in die engere Auswahl schafft, hat anschließend maximal 80 Arbeitsstunden Zeit, seine Vision umzusetzen.

Während des mehr als drei Monate langen Arbeitsprozesses werden die zwölf Finalisten und Finalistinnen von externen Mentorinnen und Mentoren ihrer Wahl begleitet. Die fertigen Projekte werden im Maison des Métiers d’Art in La Chaux-de-Fonds präsentiert und die Preisverleihung erfolgt im Frühjahr 2026.


prixcartiertalentshorlogersdedemain.com

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