Im Wunderland der Uhrmacherkunst: Jaeger-LeCoultres Reverso Travelling Collection zu Gast in München
Uns Uhrenliebhaber zieht häufig nicht nur die Ästhetik einer Uhr in den Bann, sondern auch die Geschichte dahinter. So verhält es sich auch mit der Reverso Travelling Collection, die derzeit in der Jaeger-LeCoultre Boutique in der renommierten Münchner Maximilianstraße gastiert. Die Geschichte der Reverso, Jaeger-LeCoultres wohl ikonischster Uhr, ist gut erzählt und wird durch die Reverso Travelling Collection erlebbar gemacht. Dabei handelt es sich um eine Kampagne der Uhrenmanufaktur, die der Öffentlichkeit die Geschichte des Uhrenmodells aufzeigt und gleichzeitig Einblicke in einige der historisch wichtigsten Exemplare bietet.
Wenn Ihnen die Idee hinter der Reverso noch unbekannt ist, erlauben Sie uns, Sie auf eine kurze Reise mitzunehmen. Die Wurzeln der Reverso gehen auf die 1930er-Jahre im kolonialen Indien zurück. Die im Land stationierten britischen Offiziere waren begeisterte Polospieler, doch sie mussten feststellen, dass ihre Uhren beim Ausüben dieses Sports zu Schaden kommen. Daher versuchte der Geschäftsmann César de Trey eine Uhr zu entwickeln, die zum Schutz des Zifferblatts umgedreht werden konnte. Er beauftragte seinen Freund, den Visionär Jacques-David LeCoultre, eine solche Uhr mit Hilfe des Designers René Chauvot zu konstruieren. Kaum neun Monate nach der Patentanmeldung für das Reverso-Gehäuse kamen die ersten Modelle auf den Markt.
Design und Stil
Die Entwicklung der Reverso schritt rasant voran und das Modell wurde so angepasst, dass es für Frauen und Männern geeignet war. Schon bald gab es verschiedene Interpretationen der Reverso, von Anhängern und Handtaschenclips bis hin zu farbenfrohen Lackzifferblättern. In Anlehnung an die Prinzipien des Art-Déco-Stils blieb das Design der Uhr jedoch beständig und zeichnete sich – wie auch heute noch – durch die charakteristischen Godronierungen und dreieckigen Anstöße aus.
Dank der Reverso Travelling Collection von Jaeger-LeCoultre können sich die Besucher der Boutique nun selbst ein Bild von diesem unvergleichlichen Stil machen. Zu den ausgestellten Modellen gehören die originale Reverso von 1931 mit dem Kaliber 064 in ihrer ganzen Pracht oder ein frühes Modell mit quadratischer kleiner Sekunde.
Ein Blick auf diese ursprünglichen Ausführungen zeigt, wie sehr sich das Modell in mancher Hinsicht weiterentwickelt hat – man denke nur an die heutigen länglichen Gehäuse. Gleichzeitig sehen die heutigen Zeitmesser den allerersten Modellen von Jaeger-LeCoultre auch bemerkenswert ähnlich.
Immerwährende Innovation und die Reverso
Die Erfindung der Reverso-Konstruktion war natürlich an sich schon innovativ. Doch seit ihrer Einführung hat sie dank des unermüdlichen Strebens der Uhrenmanufaktur nach technologischem Fortschritt ihre anfänglichen technischen Errungenschaften weit übertroffen.
Neben anderen uhrmacherischen Wunderwerken ist das Kaliber 828, das erste Tourbillonwerk der Marke für eine Armbanduhr, ein besonderes Highlight der Jaeger-LeCoultre Reverso Travelling Collection. Dieser phänomenale Meilenstein aus dem Jahr 1993 bietet eine kleine Sekunde und eine Gangreserveanzeige sowie das wohl schönste Dekor, das je auf einem Reverso-Modell zu sehen war. Das Tourbillon dreht sich einmal pro Minute, wobei der kleine Sekundenzeiger auf der Achse des Tourbillonkäfigs montiert ist.
Alternativ können Besucher auch einen Blick auf die Reverso Chronograph Rétrograde von 1997 werfen, die das Kaliber 829 beherbergt. Dieses Uhrwerk ermöglicht es, die Chronographen-Sekunden auf einer ungewöhnlichen runden Brücke auf der Rückseite des Zeitmessers anzuzeigen, während eine halbkreisförmige retrograde Skala die Chronographen-Minuten von 0 bis 30 angibt. Auf der Vorderseite der Uhr befindet sich ein traditionelles Zifferblatt mit Stunden und Minuten sowie einer zusätzlichen Anzeige für die Aktivierung des Chronographen.
Wer sich für Astrologie interessiert, sollte sich die Reverso Quantieme Perpetual aus dem Jahr 2000 ansehen. Sie verfügt über eine verblüffende retrograde Datumsanzeige, die gleichzeitig die Tage, Monate und Mondphasen anzeigt. Die andere Seite dieses außergewöhnlich komplizierten Zeitmessers ist mit Tag-Nacht-Anzeigen und Schaltjahren ausgestattet. Die Uhr ist ein lebender Beweis für das Know-how der Marke auf dem Gebiet der Mikromechanik und der traditionellen Handwerkskunst.
Meister des Emaillierens
Apropos: Handwerkskunst wird in der Manufaktur Jaeger-LeCoultre großgeschrieben, wie zahlreiche Modelle im Laufe der Jahrzehnte bewiesen haben. Seit einigen Jahren dient die blanke Stahlseite der Reverso als Leinwand, auf der die Kunsthandwerker der Manufaktur unter anderem Miniatur-Emaillegemälde und aussagekräftige Gravuren zum Leben erwecken können.
Ein besonderes Highlight ist die Grande Reverso Zodiac Sign – Email Lion, ein unglaublicher, praktisch noch nie präsentierter Zeitmesser. Im Jahr 2004 schuf Jaeger-LeCoultre eine exklusive Kollektion von 12 Exemplaren, von denen jedes mit einem Tierkreiszeichen in Emaille verziert war. Das Uhrwerk der Jugendstiluhr, das Kaliber 875, ist in einem schweren Extra Grande Taille-Gehäuse aus 18 Karat Gold untergebracht und verfügt über eine Gangreserve von acht Tagen.
Dreht man den Zeitmesser auf das Zifferblatt um, kommt ein exquisites weißes Grand-Feu-Email zum Vorschein. Darauf sorgt die blaue Eisenbahnminuterie, die zu den traditionellen gebläuten Stahlzeigern passt, für dezente Akzente. Sowohl die Gangreserve zwischen 10 und 11 Uhr als auch die Sekundenanzeige schräg gegenüber sind leicht vertieft – eine weitere Rarität.
Weitere ausgestellte Reverso-Modelle zeigen die stille Schönheit, die durch das Fachwissen der Marke im Edelsteinfassen und durch aufwändige Verzierungen entsteht. Besonders beeindruckend ist eine kleine Reverso für Damen, bei der sich die Edelsteine im Baguetteschliff über die Godronierungen und die kantigen Seiten des Gehäuses wölben.
In der Gegenwart auf dem Weg in die Zukunft
Andere Innovationen hingegen scheinen ihrer Zeit geradezu voraus zu sein. Die Reverso Hybris Artistica Calibre 179 mit ihrem atemberaubenden blauen Zifferblatt beherbergt das Gyrotourbillon der Marke, auch bekannt als das für Jaeger-LeCoultre typische, mehrachsige Tourbillon.
Betrachter des Zeitmessers können diese unglaubliche Innovation in Aktion bewundern. Sie weist eine faszinierende halbkugelförmige Unruhspirale auf, die sich wie ein schlagendes Herz ausdehnt und zusammenzieht und gleichzeitig die Effizienz der Uhr verbessert. Der innere Tourbillonkäfig arbeitet schnell und dreht sich alle 16 Sekunden um 360 Grad, während das periphere Uhrwerk einmal pro Minute eine volle Umdrehung vollführt.
Dank eines Rings aus Kugellagern scheint das fliegende Gyrotourbillon zwischen dem vorderen und hinteren Zifferblatt der Reverso zu schweben. Die schöne polierte, blaue Lackscheibe auf der skelettierten Uhr verstärkt das Lichtspiel auf der gesamten Kreation. Darüber hinaus zeigt dieser unglaublich fortschrittliche Zeitmesser auf jedem Zifferblatt eine andere Zeitzone an und verfügt auf dem hinteren Zifferblatt über eine 24-Stunden-Anzeige für die zweite Zeitzone.
Die Krönung: Hybris Mechanica Kaliber 185 Quadriptyque
Zu guter Letzt zeigt die Reverso Travelling Collection das komplizierteste Modell, das Jaeger-LeCoultre jemals hergestellt hat: die Hybris Mechanica Calibre 185 Quadriptyque. Wo soll man da nur anfangen? Diese Uhr wurde erstmals 2021 in Weißgold lanciert und war weltweit in einer Auflage von nur zehn Stück erhältlich. Doch hier, in München, befindet sich eine dieser Uhren (obwohl ich nicht sicher bin, ob der Begriff „Uhr“ dieser großartigen Kreation gerecht wird).
In diesem Zeitmesser befinden sich gleich elf Komplikationen. Auf dem ersten Zifferblatt kann der glückliche Träger einen ewigen Kalender mit Sofortanzeige bewundern. Dazu gesellen sich ein fliegendes Tourbillon auf der ungewöhnlichen 7-Uhr-Position, ein Großdatum mit freiliegenden Scheiben und ein reich verziertes zentrales Zifferblatt, das die Zeit anzeigt.
Das zweite Zifferblatt zeigt die springenden Stunden und die peripheren Minuten an, die allerdings durch den Minutenrepetitionsmechanismus angetrieben werden. Selbstverständlich wurde diese Innovation patentiert. Außerdem läutet die Minutenrepetition mit nahtlosen Übergängen bei den Stunden, Viertelstunden und Minuten.
Der eigentliche Star ist jedoch das dritte Zifferblatt, das in der oberen Hälfte die Mondphasen der nördlichen Hemisphäre anzeigt – auch bekannt als synodischer Mondzyklus. Auf der unteren Hälfte ist hingegen der anomalistische Mondzyklus abgebildet: eine mikroskopisch kleine, gewölbte Darstellung der Erde, umgeben vom Mond in einer exzentrischen Umlaufbahn, die den unterschiedlichen Abstand zwischen den beiden Planeten anzeigt. Ebenfalls auf der unteren Hälfte befindet sich eine Darstellung des drakonischen Mondzyklus, die angibt, wann sich die Bahn des Mondes mit der Umlaufbahn der Erde um die Sonne überschneidet.
Das vierte und letzte Zifferblatt stellt die Mondphasen auf der südlichen Hemisphäre dar. Eine gravierte und in verschiedenen Blautönen lackierte Sternenkarte bildet den Hintergrund für den rotierenden Mond in Roségold. Trotz seiner vielen uhrmacherischen Wunder verfügt dieser Zeitmesser über eine Gangreserve von 50 Stunden.
Die Reverso Travelling Collection: Die Verkörperung wahrer uhrmacherischer Meisterleistung
Die Reverso hat einen erstaunlich langen Weg in weniger als einem Jahrhundert zurückgelegt. Die Reverso Travelling Collection ist noch bis zum 13. Juli 2024 in München zu sehen. Sie zeichnet sorgfältig die atemberaubende Entwicklung dieses Modells, das seinem Ruf als Jaeger-LeCoultres ikonischste und bahnbrechendste Uhr gerecht wird, durch Kunst, Design und technologische Innovation im Laufe der Jahrzehnte nach. Um die unendlichen Geschichten der Kollektion in Bezug auf Stil, Design, Innovation und Handwerkskunst selbst zu erfahren, vereinbaren Sie einen Termin im Geschäft oder online für Ihren Besuch in der Boutique in der Maximilianstraße 24.
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