W&W 2025: Cartier spendiert der Tank Louis Cartier ein Automatik-Manufakturkaliber
Cartier präsentiert zwei neue Varianten der Tank Louis Cartier und erweitert damit eine der ikonischsten Uhrenlinien des Hauses. Als Nachfolgerin der ursprünglichen Tank Normale, die 1917 entworfen wurde, steht die Tank Louis Cartier seit ihrer Lancierung im Jahr 1922 für zeitlose Eleganz und stilistische Raffinesse.
Cartier Tank Normale – 1917
Mit der aktuellen Neuauflage unterstreicht Cartier nicht nur die ungebrochene Anziehungskraft dieses Klassikers, sondern bringt zugleich eine bedeutende technische Weiterentwicklung: Erstmals wird die Tank Louis Cartier von einem automatischen Manufakturwerk angetrieben – dem Kaliber 1899 MC. Es bewahrt die charakteristische DNA des Modells, eröffnet aber zugleich neue gestalterische Möglichkeiten – darunter ein größeres Gehäuseformat, mit dem die Tank Louis Cartier ihr Debüt in neuen Proportionen gibt.
Cartier Tank Louis Cartier Automatik
Hintergrundinformation
Im Laufe ihrer Geschichte hat sich die Tank unzählige Male gewandelt – in Form, Größe, Materialität und Mechanik. Cartier hat das Design über die Jahrzehnte immer wieder neu interpretiert: mit Modellen wie der Tank Cintrée, der Tank Chinoise, der Tank Asymétrique, der Tank Américaine oder der Tank Française – bis hin zur jüngsten Tank Must mit ihrem innovativen SolarBeat-Fotovoltaikwerk. Die Tank Louis Cartier jedoch bleibt ein fester Bezugspunkt innerhalb dieser Evolution: erkennbar an ihrem länglich-rechteckigen Gehäuse, den sanft gerundeten Kanten und den charakteristisch schlanken Brancards.
Cartier Tank Louis Cartier – 1922
Schlanke Silhouetten: Das Gehäuse
Die beiden neuen Modelle erscheinen wahlweise in Gelbgold oder Roségold. Mit den erweiterten Gehäusemaßen von 38,1 x 27,75 Millimetern und einer Höhe von 8,18 Millimetern wirken die Zeitmesser am Handgelenk präsenter als je zuvor – ohne dabei ihre charakteristische Eleganz zu verlieren. So ist der Kontrast zwischen der im letzten Jahr erschienenen Tank Mini mit Quarzwerk (24 mm x 16,5 mm) und der diesjährigen Tank Louis Cartier mit Automatikwerk wirklich bemerkenswert und zeigt, wie unterschiedlich die Ansprüche der Kundschaft dieses Hauses sind. Wie bei Cartier üblich, ziert auch diese Varianten eine kannelierte Aufzugskrone mit Cabochon. Die abgerundeten Barnards sind poliert, während das Gehäuse und die Lünette eine matte Satinierung aufweisen.
Das Zifferblatt
Beide Modelle bewahren die charakteristischen Merkmale der Tank-Kollektion: ein flinqué-Zifferblatt, Eisenbahnminuterie, römische Ziffern sowie gebläute, schwertförmige Zeiger – all jene Details, die der Uhr ihren unverwechselbaren Charakter verleihen. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass sich etwas geändert hat: Diese neuen Automatikmodelle weisen eine Art Sonnenschliff auf, wobei die nach außen verlaufenden Linien jeweils weit auseinander liegen. Dieses Flinqué-Zifferblatt verleiht der Uhr eine Vintage-Ästhetik und ist sicherlich ein schönes zusätzliches Detail, das dem Uhrenmodell neues Leben, um nicht zu sagen Tiefe, verleiht. Schließlich tragen die neuen Zifferblätter, die durch ein Mineralglas geschützt sind, stolz den Schriftzug AUTOMATIC bei 6 Uhr.
Größeres Gehäuse, automatisches Werk
Wie bereits erwähnt, setzt Cartier bei dieser jüngsten Neuauflage auf ein größeres Gehäuseformat und kombiniert dieses mit einem automatischen Manufakturwerk der neuen Generation. Das Kaliber 1899 MC, ausgestattet mit einer Gangreserve von 38 Stunden und einer Frequenz von 4 Hz, wurde eigens dafür entwickelt, sich harmonisch in die Proportionen der Tank Louis Cartier einzufügen. So bleibt die ausgewogene Ästhetik des Modells erhalten – ergänzt um den Komfort eines automatischen Aufzugs. Das Kaliber 1899 war bereits in der Tank Américaine 2023 zu sehen, die durch ihre minimal schlankeren Proportionen auffiel, die eine Verkleinerung des Gehäuses um 1 mm ermöglichten (was in der Uhrenwelt immer noch relevant ist). In Anbetracht der außerordentlichen Langlebigkeit der Cartier-Uhrenmodelle, bei der jede gestalterische und technologische Entscheidung auf den Prüfstand gestellt wird, musste die Entscheidung, eine automatische Tank Louis Cartier zu kreieren, mit größter Sorgfalt getroffen werden. Da Cartier die Krone des „Königs der Formen“ in der Schweizer Uhrenindustrie trägt, war es zweifellos bedeutend, den Spagat zwischen einem Automatikwerk und einem wohlproportionierten, aber nicht zu großen Tank Louis Cartier-Gehäuse zu meistern. Das 1899 MC scheint die perfekte Lösung gewesen zu sein.
Edle Lederbänder
Abgerundet wird die Tank Louis Cartier durch edle Alligatorlederbänder: Die Gelbgold-Variante ist mit einem semimatten grauen Lederband ausgestattet, während das Modell in Roségold mit einem semimatten braunen Alligatorlederband kombiniert wird.
Fazit
In der heutigen schnelllebigen Welt der UV-beständigen Kohlefaserverbundgehäuse und der Mini-Roulette-Rad-Zifferblätter ist es beruhigend zu sehen, dass alteingesessene Uhrenhersteller wie Cartier langsame und stetige Veränderungen wie diese vornehmen. Cartier-Historiker wissen, dass die erste Tank-Uhr der Marke mit Automatikaufzug, das Duo „Automatique Jumbo“, vor etwas mehr als 50 Jahren von Cartier eingeführt wurde. Bei dieser Tank-Uhr wurde jedoch ein ETA-Uhrwerk verwendet und nicht eine hauseigene MC-Kreation.
Kürzlich hat Cartier bekannt gegeben, dass das NSO-Programm (New Special Order) eingestellt wird, unter anderem aufgrund der wachsenden Bedenken, dass das Programm die Markenidentität beeinträchtigt. Mit diesen neuen Automatikmodellen können wir einen Moment lang die Gewissheit genießen, dass diese Marke wie eh und je so gelassen, ruhig und gefasst bleibt und gleichzeitig den Weg für künftige Kunden ebnet.
Anlässlich der Watches & Wonders 2025 schlägt Tudor ein neues Kapitel auf – und knüpft zugleich an bewährte Stärken an. Unter anderem umfasst die diesjährige Neuheiten-Präsentation die Pelagos Ultra, die mit einer Wasserdichtigkeit von 1.000 Metern überzeugt, die Black Bay 68 – ein vollständig neu entwickeltes Modell mit einem Durchmesser von 43 Millimetern – sowie…
Swisswatches Magazine ist immer unterwegs, um die spannendsten Uhrengeschichten ausfindig zu machen. Aber im August sind wir zu einer besonders abenteuerlichen Reise aufgebrochen: 17 Tage, über 7.000 Kilometer durch 17 Orte quer durch Europa! Im Gepäck: ein paar kurze Hosen und Uhren! Start: München. Ziel: das Surfer-Paradies Ericeira – nur mit dem Auto und durch…
Auf der Watches and Wonders 2025 in Genf gab es einige spektakuläre Innovationen und Mechanikmeisterleistungen zu sehen. Mit dabei waren jede Menge Komplikationen, noch nie dagewesene Anzeigen, neue Lösungen für bekannte Probleme, eine neue Hemmung und die genaueste Armbanduhr mit mechanischem Antrieb. Vacheron Constantin Les Cabinotiers Solaria Ultra Grande Complication: Komplizierteste Armbanduhr Einen spektakulären Rekord…
Ursprünglich Anfang der 1960er-Jahre lanciert, um der Komplikation des Chronographen einen frischen, modernen Ausdruck zu verleihen, verschwand die Breitling Top Time nach dem Umbruch der Marke infolge der Quarzkrise für Jahrzehnte aus dem Sortiment – und geriet weitgehend in Vergessenheit. Erst mit dem Führungswechsel hin zu Georges Kern und der Neuausrichtung des Hauses kehrte die…
Das Schöne an den traditionellen Uhrenmanufakturen ist, dass einerseits immer noch die Herstellungsverfahren hervorgehoben werden, die sie ursprünglich einmal Stark gemacht haben, andererseits aber auch dieser unaufhaltsame Innovationsgeist von damals weiterhin moderne und spannende neue Techniken hervorbringt. Die Anfang des Jahres vorgestellte Classique Tourbillon Extra-Plat Automatique 5367 von Breguet vereint diese Attribute. Tradition trifft Moderne – der Breguet…
Der Amerikaner Florentine Ariosto Jones gründete 1868 die Marke IWC mit dem Ziel, Schweizer Uhrenhandwerk mit Amerikanischen Herstellungstechniken zu paaren. IWC wurde bald zum Spezialist in der Entwicklung von einwandfreien Taschenuhren. Obwohl die Initialen der Marke für ‚Internationale’ Watch Company stehen und ihr Gründer ein Amerikanischer Bürger war, war sie immer – und ist es…
2019 eroberte die Alpine Eagle von Chopard die Uhrenszene. Sie zierte die Seiten der Vogue und war sogar in der 'Morning Show' am Handgelenk von Jennifer Anniston zu sehen. 2022 erscheinen mit dem Chrono XL und dem Flying Tourbillon weitere Aufsehen erregende Ergänzungen der Linie. Doch bevor wir uns mit den neusten Zeitmessern beschäftigen, wollen…
Seit über 20 Jahren werden in regelmäßigen Abständen in der Kollektion ‚Historiques‘ von Vacheron Constantin historisch besonders relevante Modelle der Maison neu aufgelegt, Modelle wie die Cornes de Vache von 1955, die American von 1921 oder die Fine von 1955. Nachdem eine entscheidende uhrmacherische Passion des Gründers Jean-Marc Vacheron in der technischen Herstellung von Kalenderuhren lag, wurde es 2017 höchste Zeit,…
Am 07.10.2024 war es soweit – Richard Mille stellte zum vierten Mal eine Uhr vor, die im Rahmen der zehnjährigen Partnerschaft mit McLaren entwickelt wurde. Diese Uhr soll die DNA der Supersportwagen von McLaren auf die Uhrmacherei übertragen und genauso außergewöhnlich sein wie die Autos, die den Titel „1“ tragen. Die diesjährige Kreation ist dabei…
Bei der diesjährigen Watches & Wonders 2022 Uhrenmesse haben wir uns mit Panerai-CEO Jean-Marc Pontroué getroffen, der uns unter anderem seine neue Taucheruhr "Submersible QuarantaQuattro" vorstellte. Der Name verrät bereits, dass es sich um Modelle mit einem neuen Gehäusedurchmesser von 44 mm handelt - und Pontroué hatte noch viele weitere interessante Insights im Gepäck für…
Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 ist die Marke Roger Dubuis ein Vorreiter in der Luxusuhrenindustrie, der immer wieder Grenzen überschreitet und Standards neu definiert. (Fast) von Anfang an mit dabei ist Gregory Bruttin, der 2002 zu Roger Dubuis kam. Wir haben uns mit ihm getroffen, um über die bedeutendsten Änderungen in der Unternehmensstrategie zu…
Es gibt bislang keine andere Uhr, die bei uns für so viel Aufsehen gesorgt hat wie das neue Jubiläumsmodell OMEGA Speedmaster Apollo 11 50th Anniversary. Soeben lanciert, ist sie bereits jetzt das Talking-Piece der Uhren Communities und ab Juli bereits im Handel. Ein kleinwenig Zeit also noch, für etwas Geschichtsunterricht. 50 Jahre Mondlandung – das…
Im Horrorfilm „Candyman“ von 1992 erscheint ebendieser sobald man sich vor den Spiegel stellt und ihn fünfmal beim Namen ruft. Die Uhrenrealität 2019 präsentiert sich zwar deutlich weniger übersinnlich, wenn auch ähnlich unheimlich: Im hier und jetzt kann man sich nämlich auch gleich ein dutzend Mal vor den Patek-Philippe-Konzessionär stellen und so oft man es…
Bitte anmelden oder registrieren, um fortzufahren.